Putenfedern

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newie
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Putenfedern

Beitrag von newie » 16.10.2011, 18:15

Hallo zusammen!
Ich habe heute einen Sack voller weisser(ganzer) Putenfedern bekommen.Sie stammen aus einer Schlachterei+sind nass,filzig. ::)
Mein erster Versuch:ein alter Kopfkissenbezug gefüllt mit der Masse+ab in die Waschmaschine(30grad)-danach in den Trockner.Das Ergebnis war nicht sonderlich zufriedenstellend. :(
Hat jemand bereits Erfahrungen damit gesammelt?
Gibt es erfolgversprechendere Massnahmen,um daraus noch Pfeilfedern zu gewinnen?
Gruss--Guido
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Windmann
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Re: Putenfedern

Beitrag von Windmann » 16.10.2011, 19:15

Ich mache das mit Feder immer so, dass ich mir eine große Wanne mit warmen Wasser nehme und dort mildes Haarwaschmittel für Kleinkinder hinzugebe, dann wasche ich jede (!) Feder einzeln durch. Handarbeit eben, aber es lohnt sich. Wenn man es nicht übertreibt, bleibt auch der Fettfilm erhalten. Hinterher luftig trocknen lassen, also nicht einfach übereinander legen oder so.
Es dauert etwas, aber mein Pfeilflug dankt es mir.

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newie
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Re: Putenfedern

Beitrag von newie » 16.10.2011, 19:24

Ok-Danke für Info..Werde ich mal testen.Hatte doch auf maschinelle Hilfe gehofft.. :D
Gruss-Guido
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Squid (✝)
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Re: Putenfedern

Beitrag von Squid (✝) » 16.10.2011, 19:47

*schauder*
Das ist natürlich Folter pur für Federn, die ihre Stabilität behalten sollen.

Rohfedern sollte man etwa so behandeln:
1. Grob säubern (fließendes Wasser). Trocknen, z. B. einige Stunden auf Zeitungspapier.
2. Entmilben - entweder durch 3 Tage langes Einfrieren oder durch Freund Chemie im Plastikbeutel
3. Fein reinigen. Kindershampoo - ja gut, kann man machen, wenn noch viel Verschmutzung vorliegt. Sonst auch wieder fließendes Wasser. Wieder trocknen.
4. Ausschuß absondern (Irgendwelche geknickten, zerfransten, kaputten sind immer dabei), sehen kann man das aber manchmal erst nach der Reinigung...
5. Die "Überlebenden" durch vorsichtiges Streichen in Grannenrichtung wieder zusammenfügen - die Grannen haben Häkchen mit denen sie sich an den Kollegen festhalten wie ein klettverschluss.
6. Verarbeiten.

Wünschenswert ist, dass die natürliche Ölung der Federn erhalten bleibt. Und der wirkt man mit jedem Waschmittel entgegen. Wenn die Federn stark verschmutzt sind geht es natürlich nicht anders, auch wenn man die Federn nachher noch färben will, muss die Fettschicht weg. Dann kann man da aber auch gleich konsequent mit Geschirrspülmittel 'rangehen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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walta
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Re: Putenfedern

Beitrag von walta » 16.10.2011, 20:12

Nachdem ich auf die Öllinie pfeife mache ich es so: zuerst ein paar Tage in die Tiefkühltruhe. Danach ein Topf mit Wasser, Spülmittel, etwas Essig (soll gegen Milben helfen) und den Federn auf den Herd und kurz (ganz kurz) aufkochen lassen. Danach über nacht stehen lassen. Ab in einen Kissenüberzug und rein in den Trockner - fertig.

Weitere Methoden findet man auch unter "Federn reinigen".

walter
der brutale ;-)

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Re: Putenfedern

Beitrag von Sir Weazel » 16.10.2011, 21:31

:o Wie jetzt Guido.....woher ??? ;D
Bei mir hat sich der Hirschberger noch nicht zurück gemeldet ! :(
suum cuique!....... Ego sum qui sum ... a debet ..

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Re: Putenfedern

Beitrag von newie » 17.10.2011, 13:19

Hallo zusammen!
das Ergebnis des Federnaufbereitungstests:
1:das Ausgangsmaterial-frisch aus der Schlachterei ::)
Bild
2:Tips von Windmann,Walta,Squid umgesetzt.Meine Vorgehensweise-Waschmaschine/Trockner hat die Federn "hingerichtet"(ganz re im Bild) ;)
Mitte:Windmann"s Handwäsche+Trocknung per Föhn--schon brauchbarer
Links:Walta"s Tip:kurz aufkochen+ab in den Trockner--für mein Empfinden die schnellste+optisch beste Lösung..
Bild
Wenn die Möglichkeit besteht,für "umme" an eine grössere Menge Federn zu gelangen,würde ich die Walta"sche Methode wieder anwenden.Schnell gemacht+durchaus befiederungstauglich.Generell ist der ganze Spass doch recht aufwändig(sortieren,schneiden,kochen,entmilben durch frosten/chemie,etc) ;)Für einen einzigen Satz Pfeile ist der Kauf eines Fertigproduktes dann doch der einfachere Weg. 8)
Gruss--Guido
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Re: Putenfedern

Beitrag von Windmann » 17.10.2011, 14:33

Damit hat Walta gewonnen. Ich verbeuge mich. :D

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Re: Putenfedern

Beitrag von walta » 17.10.2011, 14:38

Ein HowTo Federn Reinigung Test - ist ja genial! Dankeschön.

walta

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Re: Putenfedern

Beitrag von newie » 17.10.2011, 14:47

Bitte sehr! ;D Gern geschehen..
Ich Danke für eure Tips!
Gruss--Guido(Federwäscher) ;)
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Re: Putenfedern

Beitrag von Sir Weazel » 17.10.2011, 23:18

Mal zu den Milben eine blöde Frage:

Für Geflügelzüchter gibts doch extra Chemiekeule für Milben.....Hühner in Stall, Zeugs Tropfenweise verteilen.....nächster Tag, alles gut...!
Warum nicht bei Federn inner Tüte genauso machen??? ohne Gefrierschränke und Kochtöpfe.....
suum cuique!....... Ego sum qui sum ... a debet ..

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Re: Putenfedern

Beitrag von Squid (✝) » 17.10.2011, 23:34

Weil man damit einigen Naturaposteln im Forum auf die Füße treten würde... *kicher*
Außerdem ist es giftig und kostet extra.
Aber sonst: Immer feste druff!
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Putenfedern

Beitrag von klaus1962 » 18.10.2011, 08:09

@Newie
Also da bin ich jetzt aber sprachlos ! 8)
Hätte nicht gedacht, daß sich aus den armseeligen Federresten des ersten Fotos noch so schöne Federn gewinnen lassen.
Bei dem Anblick hätte ich das Vorhaben schon wegen vermeintlicher Aussichtslosigkeit aufgegeben.
Aber wie sagt man so schön? ... die Hoffnung stirbt zuletzt. ;D

Jedenfalls Danke für den Test und für's zeigen. :)

Gruß
Klaus

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Re: Putenfedern

Beitrag von newie » 18.10.2011, 08:46

Ja Klaus--ich muss gestehen,ich war auch nah dran!-daher der "Hilferuf" bei FC! ;)
Bin auch erstaunt,das aus diesem Sammelsurium noch was brauchbares entstanden ist! :o Der Ausschuss ist allerdings auch recht hoch.
Hat mich einfach mal gereizt ;)
Gruss-Guido
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Re: Putenfedern

Beitrag von Felsenbirne » 18.10.2011, 08:59

Also ich mache das mit Gänsefedern wie folgt: Abkneifen vom Flügel, in Kopfkissenbezug, Waschmaschine 30° mit etwas (wenig) Pulver, danach den Beutel in den Wäschetrockner. Die Federn sind strahlend weiß, und haben sogar noch die Öllinie. Frag Hildegunst, der hat welche von mir bekommen. Auf dem Treff hast Du doch mit meinen Pfeilen geschossen. Die Federn waren auch nach 12 Monaten Einsatz völlig OK.
Es kann sein, das Pute bedingt durch die Haltung einfach nur schlechte Federn hat..
Meine Federn siehst Du hier:

Bild
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

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