Erster Erfolg beim Schmieden

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Mike W.
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Mike W. »

Das ist Schamott mit dem du die Feuerstelle ausgekleidet hast?
Ja.

lG Mike
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klaus1962
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von klaus1962 »

@selfbower, Mike
Danke für die Fotos von der Esse. :)
Interessant, daß so ein freistehender Ventilator genug Luft ins Feuer bringt. Ich dachte immer, da brauchts ein geschlossenes System um ordentlich Power/Hitze zu machen.
Was nehmt Ihr eigentlich als Kohle bzw. was ist im Handel (Baumarkt etc.) leicht aufzutreiben.
Grillkohle wird wohl nicht ausreichen, oder ?

Gruß
Klaus

PS: so eine kleine Anleitung "wie macht man Feuer zum Schmieden" wär auch eine tolle Sache. Auch wenn's vielleicht banal klingt.
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Mike W.
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Mike W. »

Der Ventilator ist eigentlich viel zu stark!
Da muß ich noch was in die Öffnung legen, sonst hebt der Koks ab. ;D

Ich zünde einfach etwas Holzkohle mit der HLP an und mache den Schmiedekoks drüber.
Dann Lüfter an und kurz warten.
Nimm um Himmels Willen keine Kohle, das qualmt ohne Ende.
Schmiedekoks gibt das hier im Plastiksack beim Kohlenhandel und evtl. im Raiffeisenmarkt.
Der Sack kostete da mit ( ich glaube) 25 oder 30kg etwa 10€( wenn ich mich richtig erinnere).
Auch Schmiedekohle rußt, weil da Graphit drin ist( sieht zumindest so aus).
Grillkohle geht theoretisch auch, muß aber dauernd nachgelegt werden und fliegt bei mir ohne Koks drüber, mit dem Ventilator Richtung Himmel( ein Stück weit jedenfalls).

Gruß Mike
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Galighenna
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Galighenna »

Also Grillholzkohle geht gut. Nur bitte keine Brikett, die sind zu groß :D
Wenn die Kohle durchgeglüht ist, qualmts auch nicht. Der Nachteil ist, das sie schneller verbraucht. Der Vorteil ist: Holzkohle enthält absolut keinen Schwefel und ist daher schonender für den Stahl da kein Schwefel in den Stahl gelangt.

Übrigens: um genug Temperatur zum Schmieden zu bekommen braucht man kein Düsengebläse. Es reicht ein relativ gemäßigter Luftzug um genügend Hitze zu erzeugen damit man den Stahl locker auf Schmiedetemperatur bekommt. Je mehr Luft, desto schneller ist die Kohle alle und die Gefahr das der Stahl verbrennt steigt auch ;)
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klaus1962
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von klaus1962 »

Mike W. hat geschrieben:Der Ventilator ist eigentlich viel zu stark!
Da muß ich noch was in die Öffnung legen, sonst hebt der Koks ab. ;D
Das heißt, es würde so ein kleiner, ausrangierter Tischventi locker reichen. :)
Danke. Ich hätte dafür nämlich schon ein ausgeschlachtetes Gebläse eines riesigen Dunstabsaugers beiseite gelegt. ::)

Gruß
Klaus
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Mike W.
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Mike W. »

Ich meinte mit dem Qualmen keine Holzkohle, sondern Kohlebrikett und Schmiedekohle.
Letztere wird zum Aufkohlen von Stahl verwendet.

Welches Heizmaterial geeignet ist entscheiden: Bauart der Feuerstelle, Art der Lüftung, geplante Arbeitsverfahren, persönliche Vorlieben, Größe der Werkstücke.........

Es führen bekanntlich ( fast) immer mehrere Wege zum Ziel. :)

Wie stark dein Lüfter sein muß bestimmst du mit dem Querschnitt des Schachtes und der Größe der Austrittsöffnungen.
sollte aber reichen.

Falls du die kompletten Maße haben magst- PM reicht. :D
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von klaus1962 »

@Mike
Danke für die Tips. Könnt' schon sein, daß ich auf Dein Angebot, mir weitere holen zu dürfen, zurückkomme. 8)
Ich bin derweilen noch am tüfteln (speziell wegen der Luftzuführung) und das dauert bei mir immer ne Weile.
Als Grundkörper soll mir eine LKW-Bremstrommel dienen.

Gruß
Klaus
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shokunin
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von shokunin »

Also erst mal...
Klasse Messer! :o

Echt schön. Ich lasse mich zwar selber gern dazu verleiten das Finish zu übertreiben aber ich liebe doch auch die Metallstruktur mit ihren Bearbeitungsspuren. Man sieht die Arbeit und die Natur... und wenn dann die Form noch so elegant ist... respekt! :)

Sehr interessant auch die Esse... da krieg' ich selber auch wieder Lust...

Danke für's zeigen.

Gruss,

Mark
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Selfbower
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Selfbower »

danke nochmal, dass Euch der Rohling gefällt :) ich werde ihm natürlich einen schönen Griff bescheren und ihn dann jemanden zum Geburtstag schnenken :)

Allerdings werde ich nicht den guten Stahl dazu verwenden mir dauraus Zangen zu bauen ;) da nehme ich lieber wertloseren Baustahl.

Das geht glaube ich genauso gut.

LG. Daniel
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newie
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von newie »

Hi zusammen!+zum Thema:habe für das Oktobertreffen eine "Feldschmiede"besorgt+dazu "Schmiedekohle-genannt- "Brech4"..was immer das sein mag.. ??? Das wurde mir von den "Kettenschmieden"des Heimatvereins empfohlen--dazu gabs 3Stangen Schmiedestahl für Kettenglieder(3m)..
viewtopic.php?f=24&t=16766&p=298468&hilit=Sauerland#p298468
Ich selbst kenne wenig von der Materie,hoffe aber trotzdem geholfen zu haben.. ;)
Gruss-Guido
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walta
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von walta »

Baustahl für das werkzeug genügt vollkommen. Ich hab bei meinem Grossvater gesehen das er während dem schmieden das Werkzeug immer wieder mal an das Werkstück angepasst hat.

Walta
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Selfbower
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Selfbower »

:) @walta: ich hab auch schon ne gute Anleitung oder besser eine gute Vorstellung davon, wie ne zange geschmiedet werden kann. ist auf youtube jede Menge stuff vorhanden. Da kann man sich selbst das Schmieden eines Ankers anschauen ;)

Das wesentlichste was mir fehlt ist ein Amboss oder etwas Ambossähnliches. Mir würde da so ein 30 kg oder meinetwegen auch 50 kg Amboss vollkommen ausreichen. Auf de Fäustel schmiedern geht auch... ist aber sehr sehr unbequem und ich hab das Gefühl, dass, je öfter man den Stahl heiß machen muss, und das muss ich, wenn ich auf dem Fäustel arbeite, desto schlechter ist das für den Stahl.

wie gesagt. Ich habe diesmal Kohlebriketts verwendet. Aber nicht die zum Grillen, sondern die, die man dann Abeds in den Kaminofen schmeißen kann. Diese Habe ich dann etwas zerkleinert (sind ja recht groß) und dann immer wieder welche nachgelegt. Insgesamt verbraucht hab ich 3 dieser Briketts. Ich glaube das war "Union" Kohle ausm Baumarkt.

LG. Daniel
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Mike W.
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von Mike W. »

Mein Angebot gilt unbegrenzt!
Sagst wieviel du brauchst und ich brings mit nach Volkmarshausen.
Da will ich sowieso nochmal hin.

lG Mike
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von shokunin »

Bei dem Gespräch um Waltas Opa und selbstgeschmiedete Zangen muss ich an meinen Opa denken...
der hatte einen Gesellen der nicht verstand wieso er ein billiges Trum wie eine Zange machen soll... kann man für 'ne Mark (damals) kaufen...
Ok, Opa schickte ihn zum Eisenwarenladen - 400m die Strasse runter... soll er halt eine kaufen...
als er zurückkam 5 min später lag eine schon fast ausgekühlte Zange auf seinem Amboss.
Dann hatte er den Wert des Selber-Machens erkannt - die Arbeit am Werzeug ist auch Übung und die macht den Meister... mal ganz abgesehen davon dass handgemachtes Werkzeug der Hand besser taugt...
Gruss,
Mark
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walta
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Re: Erster Erfolg beim Schmieden

Beitrag von walta »

Schöner Bericht. Mein Opa hat immer wieder Spezialzangen gebraucht die man nicht kaufen kann.
Als Amboss geht auch ein Stück Eisenbahnschiene, die sind auch gehärtet(hoffentlich kommt jetzt keiner auf dumme Gedanken :-)

Was mir heute im Baugeschäft aufgefallen ist: von Weber gibt es seit kurzem zwei neue Sorten an Kohle, eine soll länger halten als normale grillkohle und die andere soll heisser werden als normal - ist vielleicht eine Überlegung.

Walta
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