Unterarm ist oft im Weg

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Ravenheart
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Ravenheart » 28.01.2011, 18:39

Morten hat geschrieben:Man kann den Ellenbogen auf unterschiedliche Art und Weise strecken.


Ja genau, oft liegt das schon die Lösung...
Hier ist es ganz gut zu sehen (hoffe ich), is meine Tatze...:

falsch:
BILD3169.JPG



richtig:
BILD3170.JPG



Rabe

sky-vision
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von sky-vision » 28.01.2011, 19:01

Hallo, das eindrehen der Sehne wird Dir bestimmt bei Deinem Unterarmschlagproblem helfen.
Bei Deinem Ellenbogenaua kann Dir ein leicht angewinkelter Unterarm, oder ein weniger pfundlastiger Bogen helfen.

Nimm Deine Ellenbogenprobleme nicht auf die leichte Schulter, sonst hast Du womöglich in einem halben Jahr dort auch welche.

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Pictor Lucis » 28.01.2011, 20:00

Wenn die Sehne noch nicht allzu aufgezwirbelt ist, geht das.
Ich kontrolliere die Standhöhe mit der Faust plus ausgestrecktem Daumen. das sind bei mir 15 cm.
da ist sie Morgens 1cm von wech und abends dran.

Gruß
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von AZraEL » 28.01.2011, 20:02

ellbogen ausdrehen heisst das zauberwort. so wie auf rabes bildern zu sehen.
außerdem glaube ich auch, dass dein bogen zu wenig standhöhe hat.
oder ist eine dacronsehne drauf? die dehnen sich auch mehr und können bei korrekter standhöhe aufs handgelenk schlagen.

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Toxophil
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Toxophil » 29.01.2011, 00:43

Position der Hand am Bogengriff kann auch was ausmachen. Statt absolut mittig, etwas links der Mitte greifen, schon wird der Sehnenwinkel anders.
Oder den Winkel des Handgelenks verändern.

shortRec
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von shortRec » 29.01.2011, 14:35

...damit bringst du aber Querkräfte auf den Bogen, die eine Rotation im Abschuss um den Griff mit sich bringen. Das macht Seitenstreuung. Streuung macht nur auf winterlichen Straßen und in der Haustierhaltung Sinn, nicht beim Schießen.

Also:
gerade in den Griff greifen.
Ellbogen rausdrehen
Bogenschulter tief und nicht überstrecken (Winkel Schulterachse - Oberarm auf der Brustyseite max. 180°)!
Gff. Standhöhe erhöhen
ggf. Nocken, die nicht zu straff auf der Sehne sitzen und deshalb zu spät ausnocken.
Sauber aus dem Zug nach hinten (in Verlängerung des Schaftes) Lösen

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Ravenheart » 29.01.2011, 15:48

...ergänzend: Experimentiere auch mal mit der Fuß- und Körperstellung! Also den Winkel der Linie Schulter-Schulter in Bezug auf die Schusslinie etwas verändern!

Rabe

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Toxophil » 29.01.2011, 17:13

shortRec hat geschrieben:...damit bringst du aber Querkräfte auf den Bogen, die eine Rotation im Abschuss um den Griff mit sich bringen. Das macht Seitenstreuung.


Das macht keine Streung wenn man konstant greift. Ist der Griff immer gleich, fliegt der Pfeil auch immer gleich.

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von shortRec » 30.01.2011, 14:09

Das macht keine Streung wenn man konstant greift. Ist der Griff immer gleich, fliegt der Pfeil auch immer gleich.


Im Prinzip ja. Das Problem ist nur, dass man, wenn man nicht gerade in den Griff greifft, den Bogen verdreht. Diese Verdrehung ist a) nicht so toll für das Material und b) dreht sich der Bogen unmittelbar nach dem Lösen in _seine_ Nullstellung. Die Sehne ist dann z.T. 10cm rechts neben der Ausgangsstellung. Diese Bewegung nimmt der Pfeil mit. Die eigentliche Streuung macht jedoch die Bogenhand aus, die ja die während des Auszugs gegen die Verdrehung des Griffes arbeiten muss. Beim Lösen gibt es an diesem Punkt zwangsläufig einen starken Lastwechsel und die Bogenhand steuert reflektorisch dagegen. Dieser Reflex ist abhängig von der Auslenkung der Sehne beim Lösen und von der lokalen Ermüdung der Muskulatur im Unterarmbereich. Somit ist die Rotation um den Griff definif nicht immer gleich, auch wenn der Griff in den Bogen immer gleich ist. Ein Bogen, der vom Beginn des Auszugs unter einer Drehspannung um die Griffachse steht, reagiert folglich empfindlicher auf Lösefehler.
Somit vergrößert letzten Endes doch der Griff seitlich neben dem Druckpunkt die Streuung, auch wenn er immer an der gleichen Stelle liegt.

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Jacy » 03.02.2011, 00:55

hallo short rec
also ich hab noch nicht sehr oft geschossen genauer gesagt zweimal und da hatte ich beim ersten mal ne blaue Ellenbogen innenfläche. Weil die Anleitung hieß - du musst einfach aus dem Bauch heraus schießen.
Dann war ich auf dem Mittelaltermarkt und da war ein Bogenbauer und Bogenschütze der einen guten Lehrer selber hatte,
als ich einen Armschutz kaufen wollte sagte er mir das brauche man gar nicht und zeigte mir wie ich den Ellenbogen nach außen drehe und den Bogen locker zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt halte..
Also ich glaub mit Videoerklärungen wird das nichts. Du brauchst jemand in deiner Nähe der dich korrigieren kann beim nachmachen.
L.g. Jacy

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von pollux » 03.02.2011, 05:22

Da geb ich dem Jacy seinem Bogenbauerbekannten vollkommen recht. Ein Armschutz hat für mich auch nur einen Zweck, er schützt und fördert eine unergonomische Haltung.
Ich würd es mal so beschreiben, der Ellbogen zeigt nicht nach unten, sondern nach 7Uhr und die obere Seite des Unterarms bildet mit der Handoberfläche eine gerade Linie, damit beugst du das Handgelenk auch so um 30 Grad nach innen, das Handgelenk locker lassen und dann versuchen und üben, wenn nichts mehr an den Unterarm schlägt hast du es geschafft!
Jemand vor Ort zu haben ist natürlich die allerallerallerbeste Lösung, hätte er die, wär er allerdings wahrscheinlich nicht hier gelandet :)

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Shamea » 03.02.2011, 06:54

das Problem hatte ich am Anfang auch, gerade weil ich den Arm überstreckt hatte und eher eingedreht statt ausgedreht.
Allerdings erfolgte bei mir die Korrektur auch über eine andere Person, die einfach immer und immer wieder damals den Stand und die Haltung überprüft hat.
Ich bin zwar "für" einen Armschutz, so als reine Vorsichtsmaßnahme, weil es schon wehtut, wenn mal nicht aufpasst... gerade am Anfang. Heute.. naja ich trage den Armschutz aus Gewohnheit aber weiß gar nicht ob er noch seinen Ursprungszwecker erfüllt oder eher Deko ist.

Allerdings ist es ganz schwer, das alleine zu bewältigen, weil man seine eigenen kleinen Haltungsfehler nicht immer sofort erkennt.
Klar wenn es wehtut weil die Sehne dagegen knallt ist es offensichtlicher aber man sieht ja die eigene Schulterhaltung nicht und merkt ggf. erst nach Ende des Training oder am Tag darauf, dass es wehtut und weiß ggf. gar nicht wieso...
Leider habe ich festgestellt, ohne vernünftige Anleitung, zumindest in den Anfängen ist es schwer, man kann viele Fehler machen die einem am Ende nur schaden und den Spaß nehmen.
Wenn man mal ne Weile schießt, dann kann man für sich selbst trainieren aber gerade bei den ersten Malen ist eine vernünftige Beratung wichtig.

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von The Hawk » 03.03.2011, 21:59

Also der Sniper hat eine Dacronsehne!!! Selbige sollte ca. 67" lang sein. Die Fotos von Rabe verdeutlichen sehr gut die richtige Ellbogenstellung. Versuche das mal wie auf den Bildern von ihm dargestellt. Wenn sich dann dein Oberkörper und Bogenarm in einer Linie befinden ist das soweit schon mal gut. Wenn du nun deinen Bogen in die Hand nimmst und ihn ausziehst dann den Arm so drehst wie auf dem richtigen Foto dargestellt sollte sich auch dein Bogen ein wenig im Uhrzeigersinn drehen (oberer Wurfarm auf ca. 14.00Uhr). Nun den Ellenbogen leicht anwinkeln, Kopf ein wenig richtung Brustkorb neigen, so das deine Augenliene und Sehne 90° ergeben. Deine Kniee leicht beugen und vor dem Schuß ausatmen.

Nun solte es klappen.

Gruß
The Hawk
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Körnchen » 06.03.2011, 11:48

So, und nun noch mein Kommentar: Ich hatte die Technik im Fita-Bereich gelernt.
Beim Rausdrehen des Ellenbogens hätte ich mir fast einen Knoten in den Arm gedreht, bis ich auf den Trick kam: Die Drehung kommt aus dem Schultergelenk. Wenn die Schulter unten ist, also in der korrekten Position, dreht sich der Ellenbogen fast von selbst aus der Schusslinie. Hilfreich ist es, wenn jemand beim Training hinter dir steht und kontrolliert, ob deine Schultern während des Auszugs in einer Ebene bleiben. Die Grundhaltung übt man am besten auf kurze Distanz, so 5-10 Meter. Dann kann man sich voll auf die Körperhaltung und Technik konzentrieren und muss nicht noch auf das Treffen achten. Die Konzentration auf den eigenen Körper erhöht sich enorm, wenn man dabei auch noch die Augen schließt. Das ist jedoch nur bei dieser geringen Entfernung und einem größeren Ziel (eine normale Zielscheibe) zu empfehlen.
Nach so vielen Ratschlägen, die du bisher zu deiner Anfrage erhalten hast, wird hoffentlich etwas dabei sein, was für dich umsetzbar ist.
Viel Erfolg beim Üben wünscht dir Körnchen

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Theron » 10.03.2011, 22:37

Für das Ausdrehen des Ellenbogens ist es oft hilfreich erst den Arm deutlich anzuwinkeln und dann nach außen drehen und wieder strecken. Den Arm in einer fast ausgestreckten Haltung drehen schaffen bei weitem nicht alle, egal ob die Schultern oben oder unten sind (unten ist einfacher :)).
Wenn es also nicht klappt erst winkeln, dann drehen, dann strecken...

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