Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Drumheller
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Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Drumheller »

Hallo,

ich habe schon etwas das Forum durchsucht und mir ein paar Hinweise geholt, konkret aber nicht die Antwort gefunden.
Drum noch mal zum Aufwärmen: ;D

Ich kann mir bei einem Händler in der Nähe die Pfeile in aller Ruhe aus eine Spine-Gruppe 'raus wiegen'.

Bei der Gruppe 45-50 kamen Gewichte zw. 300 und 400 Grain vor.
Ich hab mich für Schäfte mit einem Gewicht zw. 350 und 360 entschieden da ich eine Spine von ca. 47 haben wollte.
Nun hab ich aber nachgelesen dass dies ein völliger Blödsinn ist und nicht vom Gewicht nicht auf die Spine zu schließen ist. ???
Wenn ich jetzt aber von den 50-60 Schäften gerade mal 10 zusammen bekomme die innerhalb von 10gn liegen wie soll ich dann innerhalb dieser 10 Schäfte auf einen selben Spine kommen?
Da bleiben dann 3 od. vielleicht 4 Schäfte über. Hatte mich dort nicht um die Spine gekümmert und deshalb nicht nach gemessen.

Wie macht ihr das? Spine wichtiger als Gewicht? Oder umgekehrt?

In meinem Fall waren es Zedern-Schäfte.

Danke & Gruß
DH
Ich weiß nicht, welche Waffen im nächsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im übernächsten: Pfeil und Bogen.
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walta
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von walta »

tja - ich persönlich würd ja ein problem nach dem anderen angehen. also zuerst die frage nach dem richtigen spine klären was du ja schon in einem anderen treath bereits begonnen hast - aber wie gesagt - das wäre meine vorgehensweise :-)

normalerweise sucht man sich die pfeile nach dem spinewert zusammen. nachdem du deine pfeile supergenau haben willst würd ich es so mache:
12 pfeile spinegenau kaufen, abwiegen, und die pfeile mit dem gleichen gewicht immer gemeinsam schiessen. wenn du auf einen parcour gehst brauchst du ohnedies max 3 pfeile pro ziel.

allerdings habe ich den eindruck du schiesst ein bischen über das ziel hinaus (was die präzision der pfeile betrifft) - diesen aufwand tun sich nur die wenigsten an. wie lange schiesst du schon?

grüsse
walta
----------------
zu viele bedenken ;-)
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Ravenheart
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Ravenheart »

Drumheller hat geschrieben: Nun hab ich aber nachgelesen dass dies ein völliger Blödsinn ist und nicht vom Gewicht nicht auf die Spine zu schließen ist. ???
Das ist korrekt! Es gibt zwar einen gewissen "wahrscheinlichen" Zusammenhang (schwerer = dichter = steifer), aber eine Garantie ist das nicht.

Neben der Gewichtsmessung sollten gute Fachgeschäfte auch einen Spinetester bereitstellen, zumindest gegen "Benutzungsgebühr".

Rabe
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kra
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von kra »

Meine Meinung:
Die Korrelation zwischen Spine und Gewicht ist nur sehr, sehr grob! Ich habe Schäfte desselben Spinewertes und 40 grain Gewichtsunterschied...
Was man einig sagen kann ist, das Schäfte desselben Materials und unterschiedlichen Spinegruppen sich im Schnitt im Gewicht unterscheiden. Präziser gehts nicht.

Gewicht ist für mich etwas wichtiger als Spine. Aber: wenn ein Pfeilsatz von ca. 12-16 Pfeilen innerhalb von +-10 grain liegt bin ichs zufrieden - weniger merke ich nicht. Ich unterteile dann noch in eine leichtere und eine schwere Gruppe - das wars dann auch.

Selbst bei einzeln gespinten Zedernschäften bei einem Händler/Lieferanten habe ich noch Abweichungen von +-5 im Spinewert gefunden - das ist aber im Rahmen. Und: hier kommt es sehr auf den Händler an. Bei einem anderen Händler liegen die Schäfte innerhalb von +-2, das weiß ich und da vertraue ich blind.
Aber: der Spinewert innerhalb einer Charge mit Kartonaufdruck 45-50 kann durchaus zw. 40 und 60# streuen!!

Und noch etwas: Spinewaagen können sich durchaus systematisch unterscheiden. Deshalb, wenn du einen sehr gut passenden Pfeil hast, laß ihn bei deinem Händler auswiegen. So bekommst du eine Referenz und weißt, was du (hier) brauchst.

P.S. Walta war schneller - und hat auch noch Recht  ;D

PPS. Und Rabe ist auch noch dazwischen gekommen...
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Drumheller
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Drumheller »

Hallo,

vielen Dank für Eure raschen Antworten!

Das waren genau die Hinweise ich gebraucht habe.
Werde mir wie Walta vorgeschlagen mal einen Satz der gleichen Spine besorgen und dann gruppieren.
Dann kann ich auch die Streuung in der Charge abfangen.

Wenn ihr es mit der Gewichtstoleranz auch nicht übertreibt dann finde ich bei +-10 gn sicher auch die richtige Spine. (Wenn ich meine Spine mal habe!)

Mir geht’s darum bei einer Neuanschaffung gleich mal die richtigen Schäfte raus zu suchen. Auch wenn ich vorerst noch nicht die endgültige Spinne gefunden habe.

Bezüglich meiner Bogensport Erfahrung und Treffergenauigkeit bin ich noch am Anfang. Möchte aber trotzdem das Material dazu optimieren.

Danke&Gruß
DH
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walta
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von walta »

und kra ist auf der tastatur eingeschlafen :-P

nur so als hinweis: wenn du erst am anfang deiner bogenerfahrung bist würd ich mir um das material nicht allzuviel gedanken machen. erst wenn du merkst das deine technik (auszug, haltung, release, zielen,......) einfach nicht mehr besser wird dann kannst du mit den pfeilen rumspielen. meiner meinung nach ist beim intuitiven bogenschiessen die übung und erfahrung höher zu bewerten als das material.

grüsse
walta
-------------
der mit allem schiesst das wie ein bogen aussieht :-)
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Pictor Lucis
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Pictor Lucis »

walta hat geschrieben: ...wenn du erst am anfang deiner bogenerfahrung bist würd ich mir um das material nicht allzuviel gedanken machen.
Falsch! eine Gewichtsabweichung von 33% nach oben kann schon für Überraschung sorgen!
Du schiesst auf 40m den Hirsch,  der 400gn  Pfeil geht knapp drunter und du setzt den nächsten Schuss etwas höher an, greifst dazu einen Pfeil mit 340gn.....
Das trainiert, wenn man es weiss, das Gefühl für feine Gewichte in den Fingern! und das Suchen natürlich auch.
Klick:Bild

Meine Spinewerte sind mit +-2# um den Sollwert, das Gewicht aber möglichst nur mit 1g (20g und 21g - genauer ist die Waage nicht) Abweichung.

LG
Lutz
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von kra »

Ohne es bewerten zu wollen, bei dem Wunsch nach möglichst "optimalem" Material zu Beginn des Bogenschießens handelt es sich um ein völlig normales Verhalten.
Man will durch besseres Material besser schießen. Erst deutlich später merkt man, das das nicht der Weg ist und man sieht es wieder entspannter.
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Esteban »

Aber das Material ist eine variable, die realtiv leicht zu minimieren ist. Es geht m.E. erst einmal darum das Material zu vereinheitlichen, damit Abweichungen auch wirklcih dem Schützen zuzuordnen sind.

Ich habe das Glück, das mein HDV grundsätzlich alle Pfeile im Regal gespined hat. Da tauch ich dann mit der Feinwaage auf und kralle mir in meinem Spinebereich alles mit 375 - 390 gn Schaftgewicht. Ergibt dann nach Fertigstellung 490 - 505 gn Pfeilgewicht.

Mach ich das nicht, hab ich Pfeilgewichte von 360 - 580 gn. Das wäre gestern beim Bison auf der Güssenburg bei 72 m nicht mehr zu beherrschen gewesen ;D

Gruß

Esteban
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Drumheller
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Drumheller »

Guten Morgen,

ja diese Gedanken mache ich mir alle.

- Pfeile Optimieren um diese Fehlerquelle so gut wie möglich auszuklammern.
- Besser Treffen durch besseres Material.
- üben üben üben

Ich bin mir bewusst dass meine Trefferbilanz noch mehrheitlich von meinem ungleichmäßigen Release abhängt.
Aber wenn die Pfeile raus Eiern und am Bogen anschlagen kann ich Release üben so viel ich will.

Ich bekomme heute oder morgen meine Spitzen und werd mich etwas damit spielen.
Dann hole ich mir eben Schäfte mit ansteigender Spine und taste mich heran.

Es war übrigens auch ein Büffel auf mind. 70 Meter  ;)
(eher 50 aber auf alle Fälle zu weit für mich!)
Der mich zum überdenken meiner Pfeile brachte.
Ein Gewicht von 125gn an der Spitze, 5" Federn gedreht und ein Kiefernschaft.
Da konnte ich ums verrecken meine Bogenhand nicht hoch genug halten (innere Sperre) um nicht unter dem Bauch des guten Tieres durch zu schließen.
Natürlich in einer Hohen Wiese und mit einem Pfeil weniger im Anschluss,..

Danke&Gruß
DH

PS.: Natürlich könnt ihr mich 'bewerten', wenn ich keine Kritik vertragen könnte, dürfte ich meine Unwissenheit nicht in einem Forum zur Schau stellen.
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von Bogensport Bernhard »

Ich habe das Glück, das mein HDV grundsätzlich alle Pfeile im Regal gespined hat. Da tauch ich dann mit der Feinwaage auf und kralle mir in meinem Spinebereich alles mit 375 - 390 gn Schaftgewicht. Ergibt dann nach Fertigstellung 490 - 505 gn Pfeilgewicht.
So mach ich das auch, aber meistens liegen meine Schäfte alle innerhalb von 10grain Gewichtsdifferenz.

@Drumheller:
Du hast auf deinem 40# Langbogen 125grn Spitzen und eine 5" Drall-Befiederung? Da kannst du ja gleich einen Bremsfallschirm an deine Pfeile dranhängen... ;D

Wie werden denn jetzt deine neuen Pfeile?

lg,
Bernhard
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-BowHunter-
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Re: Verhältnis zwischen Gewicht und Spine innerhalb einer 'Spine-Gruppe'

Beitrag von -BowHunter- »

Bei 40 lbs reicht eine 4 Zoll Befiederung vollkommen aus.
Und mach die Federn am besten gerade drauf.

Habe gut ein Jahr mit gewundenen Federn geschossen, und kann sagen, dass die nichts bis fast nichts bringen in Sachen Flugstabilität. Zumindest auf jagliche Entfernungen. Gerade Federn hingegen lassen dem Pfeil mehr Speed. Ich schieße nur noch mit geraden Federn.

Wegen deiner Frage nach dem Spine/Gewicht:
Wenn deine oberste Priorität optimale Ausrüstung ist, dann nimm halt Alu- bzw. Carbonpfeile. Optimaler gehts nicht mehr.
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