Claus, damit es nicht falsch ankommt. Ich meinte mit der Feststellung, dass Benni u.a. recht haben, nicht, Deine hilfreichen Versuche, Deine Erfahrungen weiterzugeben. Ich denke, es geht nicht nur mir so, dass man da sehr viel für das eigene Training übernehmen oder ableiten kann (so man denn möchte), weil Du es eben mit der deutlich erkennbaren Zielsetzung schreibst, dass es auch veständlich und umsetzbar ist.
Ich meinte vielmehr die Passagen, bei denen man den Eindruck gewinnt, der Ansatz des anderen soll nicht verstanden werden. Die gibt es bei Dir eigentlich weniger. Das hat dann in der Tat sehr viel divenhaftes und kommt - selbst wenn es ganz anders - z.B. als diskussionsanheizende, hinterfragende Provokotion gemeint sein sollte, oft einfach zänkisch rüber. Nicht ganz uneitel, sich selbst als Diva zu gefallen, oder?
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Sei es drum. Egal, wie die Vermittlung eigener Erfahrungen nun verpackt wird, ist es doch gut, dass sie vermittelt und diskutiert werden. Auch daran finde ich natürlich nichts schlechtes.
Ich würde meine Erfahrungen aus ein paar Jahren der Beschäftigung mit dem berittenen Bogenschießen aber jedenfalls nie so rüberbringen:
Steppenreiter hat geschrieben:
Derjenige, der so handelt wird aber nie vom Pferd aus treffen können, denn ....
Abgesehen davon, dass mir diese quasi ein Glaubenbekenntnis abfordernde Art der Präsentation noch allzugut in Erinnerung ist, wirkt es meiner Ansicht nach dadurch, dass wir eben nicht auf eine echte Überlieferung von wirklich bewährten Erkenntnissen im Sinne von Traditionen zurückgreifen können und jeder, der sich mit der Wiederbelebung dieser Fähigkeiten beschäftigt, mehr oder weniger erfolgreich herumprobiert, in meinen Augen etwas anmaßend, sorry, aber so ist es eben. Dass eine einzelne Person (und nicht etwas viele) in einem kleinen Zeitabschnitt in einer Sportdisziplin erfolgreich ist, sagt doch erst mal noch nicht allzu viel aus, selbst wenn dieser Einzelne außerordentlich erfolgreich ist. Das kann durchaus auch mehr mit einem persönlichen Talent als mit dem alleinseeligmachenden Trainingsansatz zu tun haben. Solange es eine Ausnahmeerscheinung ist, weiss man es eben nicht. Aber wie gesagt, es muss jeder selbst wissen, wie und als was er seine persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen "verkaufen" möchte.
Mir erscheint es - auch aufgrund meiner Erfahrungen aus anderen Sportarten - jedenfalls nicht ganz unlogisch, dem Treffen diese Priorität einzuräumen und die Schnelligkeit des Bewegungsablaufs sich mehr oder minder von allein durch häufige Wiederholung und Routine - aufbauend auf sauberen und möglichst immer treffenden Schüssen - sich entwickeln zu lassen. Das schließt nicht aus, beim Techniktraining erst mal das Treffen wegzulassen, aber beim Geschwindigkeitstraining halte ich es für nicht so gut, weil ich befürchte, dass man dann eben einfach nur schnell und ungenau wird, weil man genau das übt.
Es mag aber sein, dass ich mich täusche und es tatsächlich günstiger ist, dass sich das Treffen aus dem Geschwindigkeitstraining heraus mehr oder weniger von allein einstellt.
Möglicherweises funktioniert auch das eine bei dem einen besser und das andere bei dem anderen.
Ich bin mit darüber im klaren, dass ich es nicht wirklich sicher weiss (und eben wahrscheinlich auch niemand sonst in der heutigen Zeit - wenn man wirklich ehrlich zu sich und anderen ist). Deshalb sehe ich auch ganz gelassen der durchaus möglichen Erkenntnis entgegen, mich diesbezüglich geirrt zu haben und mache mit viel Spass an der Sache weiter, wobei ich mich gern auch über die Erfahrungen anderer informiere und sie - wenn es mir sinnvoll erscheint - verarbeite. Wenn es ein Irrweg sein sollte, so freue ich mich, ihn ganz frei und ungezwungen gehen zu dürfen, denn es ist einfach auch so: Schnellschießen ist für mich ein wettkampfbedingt notwendiges "Übel" (vielleicht etwas überspitzt formuliert), wohingegen mich ein wirklich präziser Treffer von einem galoppierenden Pferd wirklich begeistert (und mir persönlich ist ziemlich schnuppe, wie viele Pfeile ich vor diesem Treffer und nach diesem Treffer noch so durch die Gegend befördert habe). Ich glaube, man kann es recht zutreffend eine persönliche Vorliebe nennen.