Sehe ich GEFÜHLSMÄßIG auch so, aber kannst Du es auch irgendwie logisch begründen. Du weißt ich muß immer alles ganz genau verstehen, und das dauert bei mir halt immer etwas

Also erstmal vorweg. Ich meinte den Bestrafungsklaps (auf den Hintern, nie in Richtung Kopf) und nicht das "belohnende" Halsklopfen, was meiner Ansicht nach nichts mit Lob zu tun hat, sondern vom Pferd wohl entweder gar nicht oder als milde Strafe verstanden wird. (und trotzdem macht man es immer mal wieder gedankenlos, ich auch:D )
Der Bestrafungsklaps ist sozusagen, die höchste Form der Bestrafung. Deshalb sollte sie nur in Maßen angewendet werden.
Zum einen will man ja bei der Hilfengebung immer feiner werden und zum anderen nutzt sich diese Höchststrafe schnell ab, wenn sie bei jeder Kleinigkeit erteilt wird. Da hat Alphastern recht, in der Angemessenheit des Vorgehens im Einzelfall liegt gerade die Schwierigkeit.
Bei zuviel und vor allem unverhältnismäßigem Geklapse kann das Pferd am Ende auch scheu werden und das Vertrauen verlieren, was gerade beim Bogenreiten fatal wäre (deshalb sollte die Gerte oder andere Stöckchen, die für das Pferd Ähnlichkeit mit einem Bogen haben, bei Leuten mit Bogenreitambitionen wohl sogar tabu sein).
Wenn Dein Wallach allerdings in Deine Richtung keilt, kann er eine resolute Gegenreaktion schon richtig einordnen. Innerhalb der Pferdeherde wird schließlich auch nicht mit Samthandschuhen gearbeitet.
Aber wenn die Fronten erstmal grundsätzlich geklärt sind (er also z.B. ohne zu Keilen nur noch an Dir vorbeistürmen will), muss ein ranghohes Pferd nicht mehr beißen und treten (und der ranghohe Mensch nicht mehr klapsen), sondern das Drohen und anderweitige Betrafen (zum Beispiel Anstregung ohne Raumgewinn - da haben wir halt sogar schlauere Mittel als die Leitstute) genügt.
Noch ein Mittel der Vermeidung härterer Bestrafung ist das Ersticken der Revolte im Keim, also bevor sie begonnen hat.
Wenn das Pferd beim Führen mit den Ohren nicht mehr Dir ist, droht in wenigen Sekunden irgendetwas eigenständig vom Pferd entschiedenes. In diesem Stadium genügt oft schon das wieder Aufmerksammachen (und das Pferd lernt dabei: Der Chef passt auf und weiß ganz genau, dass ich drauf und dran war, wieder Blödsinn zu machen)