Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist“

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
EddieDean

Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von EddieDean »

Eventuell zu kurz gedacht Phil, definitiv im physiologischen Bereich.

Ich kam heute endlich mal zur Umsetzung des mafruk.
Wie gesagt, ist mir die Technik nicht unbekannt, nur fehlte mir die passende Verknüpfung bze jemanden der mir sacht: Ja, so isses.. ;)

Also:
Das saubere Lösen der Sehen ist, wie bekannt, beim Bogenschießen eine sehr wesentliche Sache. Die Auswirkungen eines unsauberen Lösens, kennen wir alle.
Ob nun Daumentechnik oder nicht, so ist für mich ein Indiz für einen sauberen Ablass die Position der ZUgahnd nach dem Ablass. In beiden Fällen ob mediterran oder per türkischer Daumentechnik sollte die ZUghand über der rechten Schulter zum stehen kommen.
Beim Mediterranen nennt sich die Technik "Dynamic Release" und ermöglichst eine konsequentes dynamische Zugebewegung der Zughand nach hinten.
Das Ganze hab ich auch schon versucht auf die türkische Daumentechnik zu übertragen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg.
Nun, nachdem ich den mafruk nun eingehend getest habe, komme ich zu dem Schluß das er der asitische Zwilling des "Dynamic Release" ist.

Probierts einfach aus:
Übt die Zugbewegung aus und an euren Ankerpunkt (oder wo er sein könnte) übt ihr den mafruk aus als ob keine Sehne da wäre. Wo landet eure Zughand am Ende?
Genau dort wo die meisten arabischen/türkischen Schriften es beschreiben:
Daumen und Zeigefinger bilden einen Halbmond über der rechten Schulter.

Daneben gibt es noch eine positiven Effekt:
Der Anpressdruck des Zeigefingers der ZUghand an den Pfeil wird egalisiert, exakt wie beim Kyudo (da gabs mal so ein tolles Bild benzi... ;) )
Ein absoluter Vorteil für ein konstantes Trefferbild in der horizontalen Linie.


Allerdings gilt es, die Sache nicht zu übertreiben! Sonst leidet das Trefferbild merklich.
Also nix mit war of the arrow ;)
Ich beschreibe es eher als: Der mafruk wir mehr gedacht und versucht als ausgeführt.
Weniger ist hier mehr.

Gruß
Szephan
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benzi
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von benzi »

bis auf die Tatsache, dass es auch noch ein offenes Release gibt, bei der die Zughand dann natürlich nicht über der Schulter stehen bleibt, kann ich Dir voll zustimmen!

Stephan, keine Ahnung welches Bild Du meinst?

Grüße benzi
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Faenwulf
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Faenwulf »

So, ich hänge mich mal mit einem "Problem" hier rein.
Habe jetzt zwei mal beim Training mit Twist und ohne rumgetestet. Erstes Training noch mit Leder-Daumenring, zweites mit dem genialen Kaya-Handschuh. Persönlich finde ich, dass ich mit Twist eindeutig besser schieße, daran liegt es schon mal nicht.

Mein Problem: Selbst wenn ich kaum eindrehe sondern nur mit dem Zeigefinger etwas druck auf die Sehne ausübe bekomme ich beim lösen schon einen deutlichen "peitschenden" Knall. Wenn ich dann richtig drehe, wird es noch lauter. Wenn ich die Hand nur lose an die Sehne lege besteht das Problem hingegen nicht - dafür finde ich habe ich die Sehne aber einfach nicht schön genug in der Hand. Fühlt sich irgendwie unbehaglich und sehr lasch an. Kann es nicht richtig beschreiben.
Kurzum: Ich würde gerne beim eindrehen bleiben, fürchte aber diesen Knall. hat das noch wer? Jemand eine Idee, woran es liegt? Ist das gänzlich ungefährlich und ich übertreibe in meiner Paranoia mal wieder gnadenlos?

Persönlich würde ich ja darauf tippen, dass die Sehne durch das eindrehen einfach zu viel Druck auf die Wurfarme bringt und diesen das so gar nicht gefällt.
Meine erste Lösungsidee wäre dementsprechend den Standhöhe zu verringern mit Hilfe einer etwas längeren Sehne. Nicht viel, vielleicht einen halben Zoll. Was denkt ihr?
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Sateless »

Ich vermute folgendes:
Durch den twist drückst du mit dem körperinnersten Zeigefingergelenk oder einem Zeigefingerglied gegen den Pfeil vor der Nocke. Dadurch biegst du den Pfeil in den Bogen hinein, und das verändert die Bahn, die der Pfeil nehmen muss, wodurch der Spine nichtmehr stimmt. Probier mal spaßeshalber, nur gegen die Sehne zu drücken, wenn ich damit recht habe, dass du auch gegen den Pfeil drückst. In beiden Fällen hilft ein verlängern der Sehne.
Keine Garantie auf nix.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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benzi
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von benzi »

nein ich denke nicht dass Dein Lösungansatz der richtige ist und Standhöhen verändern ist immer so ne Sache...... die hat der Bogenbauer eigentlich so vorgegeben!

Ich denke Deine Drehung drückt den Pfeil zu sehr gegen den Bogen.

Da hilft entweder ein weicherer Spine, besser aber die Technik überprüfen (lassen)

Grüße benzi
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Sateless »

Ja, stimmt. Ich hatte bei meinem Gedankengang nen Plastikkoreaner vor dem geistigen Auge. Die schießen auch mit völlig ausgedrehter Sehne gut. Je nach Bogen solltest du im Rahmen des vom Bogenbauer/Hersteller angegebenen Bereichs bleiben, weil dir bei zu kleiner Standhöhe der Bogen umschlagen, und bei zu hoher überbelastet werden kann. Wenn es Pfeilgewichtstechnisch geht, könntest du evtl einen Pfeil ohne Spitze schießen. Dabei sollte der übrige Pfeil nicht zu leicht (!!) sein. Wenn das zu einem schlimmeren Peitschen führt, ist der Spine ein eindeutiger Indikator des Problem.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Faenwulf »

Hmm...ja, könnte sein, dass ich da von oben und/oder seitlich auf den Pfeil drücke...muss ich beim nächsten Mal ein Mal schauen wie genau ich da drücke und wie ich es verändern könnte.

Schieße aktuell einen Esche/Fieberglaslaminat Ungar von Arcus, so zur Info.

Habe hier ja noch meine etwas leichteren Pfeile, damit werde ich es auch mal spaßeshalber austesten. Wenn das Geräusch da auch auftritt habe ich eindeutig ein Technikproblem und würde wohl mal sehen wie ich das am sinnvollsten lösen kann, bzw. zur Not erst Mal ohne Twist machen. Hab ja auch so genug zu tun um von 3-Unter auf DT umzusteigen..
EddieDean

Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von EddieDean »

Wie weit drehst du den den "twist"?
Ein Effekt beim twist sollte mEn sein, dass der Druck des Zeigefingers auf den Pfeil im optimalen Bereich liegt und den Pfeil gerade so auf Position gehlaten wird.

Gruß
Stephan
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von benzi »

die richtig ausgeführte Drehung, wie sie Simon im Bild zeigt, drückt meiner Erfahrung nach, den Pfeil eher WEG vom Bogen als gegen den Bogen

Grüße benzi
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EddieDean

Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von EddieDean »

Exakt!
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Faenwulf »

Ich habe den Twist in verschieden starker Ausführung probiert. Mal nur ganz feiner Druck auf die Sehne mit dem Zeigefinger, mal richtig eingedreht. Ergebnis ist immer das selbe gewesen, nur die Lautstärke hat variiert. ;)
Muss da mal paar Trockentests machen um zu sehen, wie ich die Sehne drehe und ob ich da irgendwo dagegendrücke, wo ich nicht drücken soll.
EddieDean

Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von EddieDean »

Bei Adam Swoboda wirds ja auch schön erklärt.
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von benzi »

HE! Du liest da gerade mein Buch in der Badewanne! ;D >:) :-*
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Faenwulf »

Stimmt, da sind ja auch ganz viele Griffmöglichkeiten zusätzlich drin. So weit bin ich aber noch nicht. ;)

Werde ich wohl mal im Keller meine Recycling-Scheibe malträtieren... :D
Sateless
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Re: Vorsicht, Daumentechnik! - „Der Twist

Beitrag von Sateless »

Ich tipp mal mein vorläufiges persönliches Zwischenergebniss mit dem Twist:
Ein ganz leichter Twist, der eher sanft an der Sehne streichelt, als wirklich die Sehne zu verkürzen, verbessert mein Release gegenüber dem statischen Lösen.
Sobald ich es allerdings übertreibe, streue ich wie blöde. Gleichzeitig will meine Bogenhand mir der Sehnenhand synchron etwas drehen, wodurch meine Bogenhand die obere Siyah nach vorne drückt. Da ich genau das grade abstellen will, gehe ich grade zum gestreckten Ablass über (mutamatti). Wenn die Bogenhand wieder gut ist, probiere ich, ob ich die Rechte von der linken Hand abkoppeln kann. Das ist mein übernächstes Trainingsziel, und dann könnte das alles ganz gut laufen.
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