Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Habe nicht alle Masse von meinen Bogen (etwa sechs oder sieben Bögen) auf Papier oder im Kopf.
Kommt aber noch!
Holz, Tiersehnen, Horn, Knochen für die Siyahs und Fischleim.
Bemalung mit original Pigmenten in Leinöl oder Kasein.
Casein oder Kasein (lat. caseus = Käse) ist der Name für denjenigen Proteinanteile der Milch.
Die Farben mache ich selber, dass hat etwas mit meinem alten Beruf als Restaurator zu tun.
Die Wicklung mit Flachs/Hanffasern-Schnur oder gedrehte Rohhaut.
Habt ein wenig Geduld!
Kommt aber noch!
Holz, Tiersehnen, Horn, Knochen für die Siyahs und Fischleim.
Bemalung mit original Pigmenten in Leinöl oder Kasein.
Casein oder Kasein (lat. caseus = Käse) ist der Name für denjenigen Proteinanteile der Milch.
Die Farben mache ich selber, dass hat etwas mit meinem alten Beruf als Restaurator zu tun.
Die Wicklung mit Flachs/Hanffasern-Schnur oder gedrehte Rohhaut.
Habt ein wenig Geduld!
Zuletzt geändert von Anubis am 28.10.2011, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Wow... das ist eine wirklich gute Arbeit. Alles quasi selbst gemacht und die Farben/Materialien, alles echt. Das finde ich wirklich super spannend! Ich bin sehr dafür, wenn man das Wissen um die alten Techniken und Materialien nicht vergisst. Es ist dann immer wieder erstaunlich, wie gut diese alt hergebrachten Methoden und Materialien auch heute noch mit modernen Produkten mithalten können.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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- joachim777
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Leute, kann nur beifügen das Anubis römische Ausrüstung seit vielen Jahren recherchiert und so authentisch wie möglich rekonstruiert. Und wenn er was sagt kann er es soweit mit Quellen belegen wie es Quellen gibt.
Grüsse
Joachim
Grüsse
Joachim
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
das sieht sehr nach einem serienfertigungstauglichen bogen aus.
gibts dafür denn irgendwelche hinweise?
gibts dafür denn irgendwelche hinweise?
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Danke Joachim
Funde von Knochenendplatten der Siyahs aus dem Schutthügel des Legionärslagers in Vindonissa 1.- 4. Jh.n. Chr.
Katalog der Militaria aus Vindonissa/Brugg CH
In der Spätantike wurden Waffen (Bogen, Pfeile, Schwerter usw.) und sonstige Ausrüstung in römischen Fabricae hergestellt.das sieht sehr nach einem serienfertigungstauglichen bogen aus.
gibts dafür denn irgendwelche hinweise?
Funde von Knochenendplatten der Siyahs aus dem Schutthügel des Legionärslagers in Vindonissa 1.- 4. Jh.n. Chr.
Katalog der Militaria aus Vindonissa/Brugg CH
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
@Anubis: Knochenplatten für die Siyahs ist korrekt, nur geht man wohl mittlerweile davon aus, dass es Geweihknochen waren. Gerade die größeren und längeren "Beinplatten" hatten Biegungen (Winkel), die man aus Rippen kaum herausbekam, wenn man dazu noch das Verhältnis von Spongiosa zu Kompacta berücksichtigt. Weiterhin gibt es Untersuchungen, die darstellen, dass Geweihknochen wesentlich flexibler und auch belastbarer als Rippenknochen sind.
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Für die langen "Beinplatten" ist das sicher anzunehmen!Snake-Jo hat geschrieben:@Anubis: Knochenplatten für die Siyahs ist korrekt, nur geht man wohl mittlerweile davon aus, dass es Geweihknochen waren. Gerade die größeren und längeren "Beinplatten" hatten Biegungen (Winkel), die man aus Rippen kaum herausbekam, wenn man dazu noch das Verhältnis von Spongiosa zu Kompacta berücksichtigt. Weiterhin gibt es Untersuchungen, die darstellen, dass Geweihknochen wesentlich flexibler und auch belastbarer als Rippenknochen sind.
Für die Kurzen und da hatte ich schon originale in der Hand, sah es eher nach Rinder oder Pferderippen aus.
Die Rippenknochen haben sich auch bis heute eigentlich gut bewährt.
Gewisse Ausgräber unterscheiden leider auch nicht zwischen Knochen, Horn usw., sondern setzen für alles in ihren Publikationen den Titel Bein.
Ich hatte auch schon extrem gute Rippenknochen aus dem Schlachthof, da hätte ich schon ziemlich viele Formen von Beinplatten rausgebracht.
Aber da ist noch viel zu untersuchen!
Gruss Anubis
Zuletzt geändert von Anubis am 18.01.2012, 15:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Ja, da muss man Querschnitte machen und diese mikroskopisch untersuchen. Weiterhin hilft eine chemsiche Analyse der Inhaltsstoffe der Knochen. Eine Unterscheidung wird bis heute kaum gemacht, wobei es mittlerweile einfach geworden ist. Ein modernes Museum schickt solche Funde durch die Röhre (CT und Röntgen) und macht Analysen vom Holz, vom Hautleim etc.
Leider wurden unseren Forschern die Originalfunde bislang nicht überlassen und am Fundort war man wohl noch nicht in der Lage, diese Untersuchungen zu tätigen.
Dem Bonner Museum wurden nun Funde aus der Mongolei überlassen, die ab dem 24.1. in einer Ausstellung zu sehen sind. Da wurden all die genannten Untersuchungen gemacht. Nun haben die mongolischen Bogen keine Knochenversteifungen, daher wurde eine Knochenanalyse nicht durchgeführt.
Hier ist noch eine Literaturstelle:
COULSTON, J.C. (1985): Roman Archery Equipment. BAR International series 275, Oxford. S. 220-377
Die Abbildungen belegen jede Menge Reflexbogen in der römischen Armee.
Leider wurden unseren Forschern die Originalfunde bislang nicht überlassen und am Fundort war man wohl noch nicht in der Lage, diese Untersuchungen zu tätigen.
Dem Bonner Museum wurden nun Funde aus der Mongolei überlassen, die ab dem 24.1. in einer Ausstellung zu sehen sind. Da wurden all die genannten Untersuchungen gemacht. Nun haben die mongolischen Bogen keine Knochenversteifungen, daher wurde eine Knochenanalyse nicht durchgeführt.
Hier ist noch eine Literaturstelle:
COULSTON, J.C. (1985): Roman Archery Equipment. BAR International series 275, Oxford. S. 220-377
Die Abbildungen belegen jede Menge Reflexbogen in der römischen Armee.
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Ja der Reflexbogen ist der Standardbogen in der römischen Armee.COULSTON, J.C. (1985): Roman Archery Equipment. BAR International series 275, Oxford. S. 220-377
Die Abbildungen belegen jede Menge Reflexbogen in der römischen Armee.
Wenn auch mit unterschieden wie bei der sonstigen Ausrüstung zwischen West und Ostteil.
Aber nicht erst in der Spätantike mit der Trennung in ein west- und oströmisches Reich.
COULSTON, J.C. (1985): Roman Archery Equipment. BAR International series 275, Oxford. S. 220-377
Ist mir bekannt.
Die Knochen darf man auch nicht zulange auskochen, sonst werden sie spröde.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Noch etwas:
1.Bild:Spätrömischer -frühbyzantinischer Bogenschütze.
2.Bild:Römische Knochenplatten für die Siyahs aus dem Römermuseum von Corbridge.
1.Bild:Spätrömischer -frühbyzantinischer Bogenschütze.
2.Bild:Römische Knochenplatten für die Siyahs aus dem Römermuseum von Corbridge.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Flavius Proclus Equites Singulares Augusti.
Der Grabstein mit dem Bogen.
Der Grabstein mit dem Bogen.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
Nicht römisch aber noch interessant.
Nachgebaute hunnische Reflexbögen [RGZM Mainz 1972]
Der obere Bogen (mit Sehne) ist gespannt, der untere entspannt.
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/ ... gen-MA.htm
Nachgebaute hunnische Reflexbögen [RGZM Mainz 1972]
Der obere Bogen (mit Sehne) ist gespannt, der untere entspannt.
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/ ... gen-MA.htm
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
die sind alles andere, aber bestimmt nicht hunnisch 
- Wilfrid (✝)
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
und die Bemerkung zu dem Bogen aus grab 21 ganz schnell vergessen ....
Es ist sicher ein sehr schneller Bogen, auch bei einem Auszug von nur 24 " (20 cm Standhöhe +40cm Auszug) und dabei 60# Zuggewicht. Von der Länge, dem gezeigten Set usw hat der allerdings einen Auszug von über 28" (Länge des uWA), außerdem fehlt die Angabe, wie schwer die verschossenen Pfeile sind
Alle 3 Alamannenbögen sind nach den Regeln der Bogenbauerkunst gebaut und haben den üblichen Auszug
Es ist sicher ein sehr schneller Bogen, auch bei einem Auszug von nur 24 " (20 cm Standhöhe +40cm Auszug) und dabei 60# Zuggewicht. Von der Länge, dem gezeigten Set usw hat der allerdings einen Auszug von über 28" (Länge des uWA), außerdem fehlt die Angabe, wie schwer die verschossenen Pfeile sind
Alle 3 Alamannenbögen sind nach den Regeln der Bogenbauerkunst gebaut und haben den üblichen Auszug
Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
die sind alles andere, aber bestimmt nicht hunnisch
Ja das dachte ich auch...........
Aber warum sind den die noch im Museum und so angeschrieben.
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