Mücken- und Bremsenschutz?

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benz

Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von benz » 15.07.2007, 09:40

Hallo zusammen,

nachdem alle unseren getesteten Insektenabwehrmittel für die Pferde entweder nix helfen oder so stinken, dass einem beim Reiten übel wird, wollte  ich mal nach Euren Erfahrungen fragen?

Was hilft, was verwendet Ihr, was kannste vergessen?

Danke und liebe Grüße benzi

Polvarinho
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Polvarinho » 15.07.2007, 09:58

Zedan-Spray

Teuer,
ich brauchs nicht, denn Polvi sind die meisten Fliegen egal
ich sehe und rieche es aber an den meisten anderen Pferden
in der Konz. in der es meist Verwendet wird kann es aber tatsächlich Übelkeitsatacken auslösen.....
wirkt nicht SOOO lange, ca. 2 Std,
schwieriger wenn Pferde geschwitzt haben...

bis auf mechanische Dinge hilft sonst kaum was

Vorteil von Zedan:

es riecht (in einiger verdünnung!) nach zerbrochenen Zederpfeilen  :-)
Claus
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Snake-Jo
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Snake-Jo » 15.07.2007, 13:15

@Benz: Geht mir wie Dir: Ohne Repellenz kann ich nicht ausreiten und auch kein Training auf der Bahn möglich. Es fliegen bei uns ca 20-30 Bemsen pro Pferd gleichzeitig an.
Ich verwende z.B. Autan und Zedanöl. Ersteres wirkt maximal 1 h, Zedanöl bis zu 2 h, je nachdem, wieviel das Tier schwitzt. Habe das heute erst getestet. 1-2 Bremsen kamen danach noch an und NUR auf Stellen, die ich mit dem Mittel nicht eingesprüht hatte, z.B. um die Augen herum. Mir reicht das für das Training auf der Bahn, länger als 1 h trainiere ich nicht (incl. Warmmachen, auftrensen, abreiten etc.) Mein Reittier Kalinka weiß inzwischen sehr genau, dass die Spraydose mit dem Mittelchen ihr Ruhe verschafft und hält ganz still.
Wichtig:
- einen ganz feinen Zerstäuber verwenden (gibt es z.b. bei Zedanöl)
- zusätzlich noch verreiben (gibt gut dreckige Hände)  ;D
- bei längeren Ausritten die kleine Pumpflasche mitnehmen

Gaia
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Gaia » 01.06.2008, 22:41

Wehret den Bremsen & Co!

Hallo zusammen.

Drei Dinge an dieser Plage sind hassenswert: Sie sirren in großen Scharen rund ums Pferd + Reiter. Sie stechen. Sie machen die Pferde nervös. Es ist unmöglich, sie alle zu erschlagen.  ;D

Während Mücken sich beim Pferd meist unterm Bauch niederlassen, suchen Bremsen die oberen Körperteile und den Kopf aus.
Nun kann man sein Pferd mit div. Mitteln einreiben oder einsprühen. Diese Mittelchen vernebeln wirksam den Riechvorgang des Insekts, rufen allerdings zuweilen Allergien hervor, oder stinken bestialisch. Uneinigkeit besteht bei der Frage, ob zu häufiger Gebrauch toxische Reaktionen auslösen kann. Außerdem ist dieser "Schutz" immer zeitlich begrenzt und hält nicht lange vor. Bei schwitzenden Pferden ganz zu schweigen.

Da ich meine Pferde für Distanzritte trainiere und wir uns über Stunden im Gelände aufhalten war ich dieses Problem leid!
Was macht der Mensch? Er schützt sich mit entsprechender Kleidung. Also habe ich nach einer Art Moskitonetzpferdedecke gesucht - und bin fündig geworden - hier bei uns im Raiffeisenmarkt.  8)
Ich liste mal auf:

Material: engmaschig und strapazierfähig aus Polyesternetz
Ausstattung:
mit Halsteil und Ausschnitt für Western-Englische Sättel
seitlicher Riding - Cut für ungestörte Hilfengebung
Halsteil mit Stirnriemen und durch Klettverschlüsse variabel einstellbar
an der Brust durch Snap - Verschlüsse sicher zu schließen
mit Schweifabdeckung und Schweifriemen

div. Farben
Größen: 115, 125, 135, 145, 155, 165 cm.

Letzten Sommer habe ich diese Decke schon ausprobiert und war begeistert. Sie kostete 31,80 €.
Dieses Jahr kostet sie nun 39,80 €.

LG
Gaia

ups - hab ich vergessen - sie heißt "Ausreitdecke MOSKITO"
Zuletzt geändert von Gaia am 01.06.2008, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Snake-Jo » 02.06.2008, 08:07

@Gaia: Auch wenn das ein Netz ist, behindet es doch den Luftaustausch am Pferd, d.h. das Tier wird schneller überhitzt. Dies könnte ein Problem beim Distanzreiten sein bei großer Hitze, wir haben zur Zeit 29° C.
Meine Beobachtung: Auf der Weide sind die Pferde cool und nehmen die Bremsen gelassen. Beim Ausreiten sind die Pferde "verschnürt" und können sich schlechter wehren, dadurch eine gewisse Steigerung in der Unruhe und Unlust.

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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von aschmi » 02.06.2008, 11:20

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Insekten je nach Region unterschiedlich auf Insektenschutz reagieren.
In den 4 Jahren die ich mit meinem Pferdi in Dresden gewohnt habe, haben die Bremsen über Zedan nur gelacht. Immerhin hat es Fliegen fern gehalten. Was geholfen hat war "Insekt Blocker". Dort sollen die gleichen Wirkstoffe wie in Wellcare drin sein, sowie zusätzliche Öle. Es hat auf der Koppel 1-2 Tage die Insekten in Schach gehalten. Bei der Arbeit immerhin bis 2h. Insekt Blocker hielt auch Zecken fern.
Danach ein Jahr Hopfenregion Holledau. Der Hopfen wird mit soviel Chemie behandelt, dort fliegt nichts rum... Traumhaft!
Jetzt wohnen wir an der Albkannte und hier hilft tatsächlich mein altes Zedan (habe die Flaschenreste über das Pferd geleert) gegen Zecken und zum Teil auch gegen die Bremsen....
immerhin!
Aber das Wundermittel gegen Bremsen habe ich auch nicht gefunden.

die aschmi

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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von petchudo » 02.06.2008, 12:50

Wenn es ganz schlimm ist mit den Plagegeistern verwende ich Bisex aus der Apotheke.
Es stinkt furchtbar, hält selbst die dicksten Bremsen auch bei schwitzenden Pferden ca. zwei bis drei Stunden von ihren Übeltaten ab.
Angeblich ist es das Petroleum was die ,,Mücken"fernhält. Somit stellt sich die Frage, ob man Petroleum auch so verwenden könnte oder ob es z. B. allerg. Reaktionen auslöst.
Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
"Mark Twain"

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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von vinkona » 02.06.2008, 17:09

Wir verwenden Puritus ohne Teebaumöl (denn darauf reagiert mein Ekzemer allergisch) und wenn die Bremsen zu aufdringlich werden den guten, alten, stinkenden Bremsenschreck - dafür aber nur an ein paar Stellen....
Grüßle
Vinkona

PS: Hab die Erfahrung gemacht, je schneller ich unterwegs bin, desto weniger Stechgelumpe nervt ....  ;D

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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Sheira » 02.06.2008, 22:08

also die ausreitdecke Moskito kenne ich auch und kann sie nur empfehlen. gerade wenn man zum beispiel nur 1h unterwegs ist. ansonsten wellcare-wobei das mittelchen nicht immer wirklich hilft oder ganz einfach paraffinöl! :D am besten kommt man sowieso wenn man sich selber was zusammenmixt!
also immer schön ausprobieren ;D
Nimm Dir das Leben, es geh?rt Dir!!!

Gaia
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Gaia » 02.06.2008, 22:13

@ Snake Jo: Eine Überhitzung konnte ich bei meinen Pferden nicht feststellen. Von unten findet doch ein Luftaustausch statt. ?
Nicht nur mich, sondern auch Reiterkollegen überzeugt dieses Netz. Es dient ausschließlich dem Training!

Ich nehme nur an Distanzritten teil, die im Frühjahr oder Frühherbst stattfinden. Da gibts eh keine Bremsen. Somit stellt sich dieses Problem erst gar nicht.

Wir stehen mit den Pferden direkt vorm Wald, bezw. im Wald. Hier sind bald Bremsen ohne Ende - eine Invasion quasi. Da ist nix mit tagsüber Weidegang - wir haben dann Nachtbeweidung - heißt zwischen 21-10h morgens.

Ansonsten teile ich Vinkonas Aussage - je schneller, je weniger bis gar keine Bremsen. Aber man kann eben nicht nur schnell reiten, das Pferd braucht auch seine Schrittphasen.

Was mich eben an den Einreibemittelchen so stört ist der schreckliche Geruch, besonders bei schwülwarmen Wetter liegt der Gestank wie Blei in der Luft und
- nur mir? -  wird regelmäßig übel.
Außerdem sollte man bedenken, dass all dies Zeugs auch tiefer in die Haut eindringt. Ob das sooo gut ist?

LG
Gaia
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shewolf
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von shewolf » 03.06.2008, 21:30

Unser Wald hat Pate gestanden für Tolkiens "Mückensümpfe"... feucht, viel Brackwasser und Unmengen fliegende Blutsauger von Moskitosize bis XXL (diese Monsterbrummer mit dem Killersich).

Ich habe mich bei Mutter Natur bedient und den "zweiten Schweif " mit aufs Pferd genommen - Mähnenhaar 60 cm lang plus Handgriff. Damit komme ich an alle Stellen (auch unter den Bauch).

Stuti hat sich schnell dran gewöhnt (das von mir benutzte Haar stammt auch von einem flotten Hengst) und läßt sich überall und jederzeit bewedeln. Das Gesumse nimmt reißaus vor dem Teil, und mit ein bißchen Sprühzeugs zusammen verwendet kommen wir ganz gut so zurecht.

Na ja, und gegen Bremsenstiche in den werten Reiterhintern hilft die Lederhose...  ;D
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Steppenreiter

Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Steppenreiter » 04.06.2008, 14:40

So am Anfang meiner Steppenreiterei kam mal ein nettes Reiter Mädel vorbei und ich wollte mit ihr fachsimpeln und so ;) und dachte nach 'ner Weile. "Die riecht aber streng! - Müssen ja unheimlich viele Skunk-Pheromone in ihrem Achselschweiß sein..."

Irgendwie sagen wollt ich's ihr nicht aber immer wenn sie mir näher kam, nahm ich reißaus und versuchte doch höflich zu bleiben... kannte sie ja nu nich...

Ich glaub erst ein zwei Jahre später ist mir dieser Wahnsinnsduft dann nochmal begegnet und man klärte mich auf es sei Mückenspray für Pferde. Irgendwann hab' ich mal so'ne schwarzbraune Flüssigkeit ausprobiert, sie hinterlies Flecken auf meinem Palomino und den Mücken war's auch egal.
Seit die Pferde ganzjähirig auf der Koppel sind, ists ihnen wurscht, was da so angebrummt kommt. Und wenn's mir zu arg wird, such ich die Flucht im Galopp oder steig ab und jage sie.

In irgendeinem Mongolei BBC Film hatten die Einheimischen einen Europäer vor einem See gewarnt, er weidete seine Pferde trotzdem dort, ging in die Stadt am nächsten morgen, als er wiederkam waren sie tot - totgestochen! Klingt unwahrscheinlich, wurde aber so berichtet.

Ne äusserliche Mittel scheiden bei mir aus, taugt alles nix, obwohl ich sie, die "Stechfiecher" wirklich nicht mag!
Zuletzt geändert von Steppenreiter am 04.06.2008, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Snake-Jo » 05.06.2008, 13:31

Steppenreiter hat geschrieben:So am Anfang meiner Steppenreiterei kam mal ein nettes Reiter Mädel vorbei und ich wollte mit ihr fachsimpeln und so ;) und dachte nach 'ner Weile. "Die riecht aber streng! - Müssen ja unheimlich viele Skunk-Pheromone in ihrem Achselschweiß sein..."

Klingt ja unheimlich!  ;D

In irgendeinem Mongolei BBC Film hatten die Einheimischen einen Europäer vor einem See gewarnt, er weidete seine Pferde trotzdem dort, ging in die Stadt am nächsten morgen, als er wiederkam waren sie tot - totgestochen! Klingt unwahrscheinlich, wurde aber so berichtet.

Nö, ist real. Bei uns hier im Aller-Leine-Gebiet gibt es Meldungen, das  Rinder von Kriebelmücken attackiert worden sind, sodass das Euter von den Mücken schwarz war. Bedingt durch das toxische Speichelsekret kam es zum anaphylaktischen Schock und die meisten Tiere der Herde starben.
Ich habe danach den Tierarzt gesprochen: Fakt!

l

Gaia
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Gaia » 05.06.2008, 22:15

Salve,

ich habe in diesem Frühjahr zum ersten Mal große Probleme mit Zeckenbefall bei meiner alten Stute. Diese Zecken sind winzig klein und verursachen bei ihr fast faustgroße Schwellungen, welche aufplatzen. In den Schwellungen befindet sich die Zecke. Es tritt Blut und Eiter aus. Die befallenen Stellen befinden sich am Oberhals wowie an den weichhäutigen Stellen des Körpers. Antikörper gegen diese Antigene müsste sie eigentlich im Laufe ihres langen Lebens genug gebildet haben.

Behandelt haben wir mit einem Antibiotikum und als Repellens Pemethrin (Wellcare Emulsion) zum Einsprühen vor dem Weidegang.
Bei den übrigen Pferden finde ich auch diese Winzlinge und entferne sie sogleich. Aber- es treten keine Anschwellungen der Haut auf.

Seufz - da haben wir nun die schönste Jahreszeit - paradiesisch  ::) - dafür müssen wir uns nun mit diesen Plagegeistern rumärgern.  >:(
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Polvarinho
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Re: Mücken- und Bremsenschutz?

Beitrag von Polvarinho » 07.06.2008, 00:57

Hi Gaia,

Formulierungen mit Permethrin sind die (Zecken-) Mittel der Wahl.

U.u. bekommst Du etwas, was noch höher konzentriert ist als Wellcare, reitest doch direkt an der Grenze zu unseren niederländischen Nachbarn.

Mag sein das man es auch besser mit einem Schwamm (und Handschuhen an den Händen!) direkt aufträgt, statt es zu sprühen....

Und lass die Stute mal auf Antikörper gegen Borrelien (IgM und IgG, Immunoblood-Test), ev. auch mal einen Titerverlauf über 4-6 Wochen!
Einfach nur zur Sicherheit, manchmal ist der Teufel ja ein Eichhörnchen....
Claus
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