Bogenreitpferde speziell ausbilden??

Alles zum Thema Pferde, Pferdeausbildung, etc.
AndreaSZB

mh??

Beitrag von AndreaSZB » 13.09.2006, 14:11

@ benzi: Klar hatte ich einen Hintergrund, aus meiner Erfahrung heraus, ist es doch möglich auch schneller zu Ziel zu kommen, wenn man sich auch das Wesendliche konzentriert.
z.B. indem man bestimmte Talente und Fähigkeiten bestimmter Pferde, oder vielleicht auch Rassen ausnutzt und fördert!
Oder indem man mehr, oder besonders, von Anfang an auf mentale Schiene baut, als pausenlos technische Grundlagen zu trainieren, was früher oder später in einer Sackgasse führt, in der hier wohlgemerkt, einige stecken geblieben sind! ;-)
@ Steppi. Es gab mal eine Zeit, da hast du mich genau deswegen „ausgequetscht" :-(

Steppenreiter

Beitrag von Steppenreiter » 13.09.2006, 14:23

@Andrea das ist meine Art. Ich höre jedem zu und quetsche jeden aus, und wenn ich etwas für richtig halte, vertrete ich diese Meinung mit aller Kraft.

Niels

RE:

Beitrag von Niels » 13.09.2006, 14:29

Original geschrieben von Steppenreiter

Alles andere ist zunächst ein nice to have! Aus diesem Grund meine ich: Zuerst eine solide Grundausbildung (Skala), dann können wir uns auch mal an Patterns, Figuren oder anderes wagen!



Gut, das überzeugt mich dann. Lassen wir das zunächst sein. Ich hatte eben nur gedacht, da bestünde bereits Einigkeit, von wegen "nur wer den Hafen kennt ..." und so.

Was das xxx des Bogenreitens auf der Bahn anbelangt. Das ist meiner Meinung nach schnell gesagt. Das Pferd muss so galoppieren, das ich schießen/treffen kann und wir unter dem Zeitlimit bleiben. Denn das Schießen/Treffen + Mindestgeschwindigkeit ist beim Bahnwettkampf, dass was bei der Reining der Spin usw.

Wie das dann im Einzelfall aussieht, wird unterschiedlich sein. Jeder der sein Pferd schonen will, wird daran arbeiten, dass der Rückenmuskel zwischen den Aufängern Hals und Hinterhand gut arbeitet. Von einem Brett schießt es sich ja auch nicht so gut. Ob es deshalb aber zum Beispiel gleich ein deutlicher Bergaufgalopp sein muss, dazu könnte es schon wieder unterschiedliche Auffassungen geben.

Die Ausgangsfrage "Bogenreitpferde speziell ausbilden?", ist dann schnell beantwortet: Ja, das Pferd an das Schießen gewöhnen. Ansonsten gibt es nichts weiter spezifisches, was allgemein angestrebt wird. Jeder kann und muss auf das Zurückgreifen, was seine Reitweise oder sein Reitstil ohnehin erfordert und sich demenstprechend auch ganz unterschiedliche Ziele setzen.

Nur so richtig weiter als bis zur Bahn werden wir dann auch nicht kommen, denn solide Grundausbildung wird nie abgeschlossen sein.

Ob der bloße Hinweis auf die Skala mit ihren blumigen Begriffen, die im Detail dann doch recht unterschiedlich ausgelegt und umgesetzt werden, z.B. dem wild entschlossenen Bogenschützen, der reiten lernen will, wirklich was hilft, wage ich auch zu bezweifeln.

Naja zumindest liegt man aber mit dem Hinweis "lernt gut reiten" immer richtig und macht nichts verkehrt. Da verstehe ich Benzi dann aber, wenn es ihn wundert, dass das Reiten im Unterschied zum Bogenschießen, so wenig in verständliche Worte und Strukturen zu fassen sein soll. Beim Bogenschießen gibt es ja auch unterschiedliche Ansätze und verschiedene Entwicklungsstufen. Dennoch geht da mehr als, "Du bist noch sehr schlecht", also "Such Dir nen guten Lehrer" oder "Kauf Dir nen gutes Buch".

Aber - wie gesagt - ich kann gut damit leben, dass wir hier und zu diesem Thema zu diesem minimalen Ergebnis gekommen. Alles weitere wird sich zeigen ...

Niels

Beitrag von Niels » 13.09.2006, 15:01

Benzi, ein Tipp:
Schaue Dir mal den Trainingsplan vom dschin an, der sich hinter dem von ihm gesposteten Link verbirgt (falls Du es noch nicht getan hast).

Ich finde, das ist sehr durchdacht und anschaulich formuliert. Besonders die Spalte "Worauf kommt es an" finde ich sehr hilfreich. Die Hinweise zielen eben gerade nicht nur auf rein technische Nachahmung, sondern auf Verständnis und Erfühlen/Erkennen ab. Das müsste Dir liegen.

Möglicherweise ergeben sich dann daraus und aus Umsetzungsversuchen auch die ganz gezielten Fragen für unsere Cracks.

AndreaSZB

RE: Resümee

Beitrag von AndreaSZB » 13.09.2006, 15:25

Also bleiben wir bei Punkt 2 ! damit hätte sich die Diskussion erübrigt.

Original geschrieben von AndreaSZB
2. Die anderen meinen, nein das ist nicht nötig. Die traditionellen Reittechniken (egal ob Klassisch oder Western) bieten alles was man dazu braucht. Jeder soll sich selber kümmern. Eine spezielle Anleitung ist nicht nötig.

AndreaSZB

RE: RE:

Beitrag von AndreaSZB » 13.09.2006, 15:32

Original geschrieben von Niels
Was das xxx des Bogenreitens auf der Bahn anbelangt. Das ist meiner Meinung nach schnell gesagt. Das Pferd muss so galoppieren, das ich schießen/treffen kann und wir unter dem Zeitlimit bleiben. Denn das Schießen/Treffen + Mindestgeschwindigkeit ist beim Bahnwettkampf, dass was bei der Reining der Spin usw.


Niels ich denke auch da gibt es viel zu tun!
Z.B. kann man über einen guten speedcontrol in der Bahn wertvolle sek. hausholen. Wie die ersten 10-15m schnell angaloppieren, dann langsam an den Scheiben vorbei und schießen und dann die letzen 15m wieder schnell zu Ziel! ;-)
Daran arbeite ich zur Zeit! :-)
Werden die Besten gewinnen!! :D

dschin
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 408
Registriert: 31.08.2004, 12:26

Beitrag von dschin » 13.09.2006, 15:52

hast es schon mit den zügel im gürtel probiert???

Steppenreiter

Speed Control und Zügel im Gürtel

Beitrag von Steppenreiter » 13.09.2006, 16:09

Nein das ist beides der falsche Weg - 100%

Obwohl Speedcontrol für sich eine herausragende Reiterliche Kunst ist und Doma Vaquerareiter die Zügel manchmal am Bauch verschnallen.

Der Weg auf der Bahn ist nicht rumzutricksen, sondern absolut gleichmäßig so viele Pfeile wie nur möglich im Ziel zu versenken und das geht am besten auf einem Pferd, das sauber galoppiert und wenn möglich passend zur jeweiligen Geschwindigkeit des Schützen.

Alles andere ist Quatsch...

Habe mich per IM mit Niels unterhalten und wir sind schon lange der Meinung, dass es neben dem Bahnwettkampf auch so etwas wie einen Bogenreiter Trial geben muß. Wir stellen uns vor, dass der Reiter Bogenreiter typische Trial Aufgaben absolvieren muß, die eben zeigen, dass sein Pferd gut mit ihm zusammenarbeitet. Hier könnte man z.B. klare Ziele definieren, wie bei den Ranch- bzw. Westerntrialaufgaben.

Türen aufmachen und sowas passt dann eher nicht, dafür aber Pfeile aus dem Schießturm ziehen, in verschiedenen Gangarten reiten, bestimmte Strecken ohne Zügel usw. usf. klardoch auch schiessen, aber eben nicht nur im Galopp!

Benutzeravatar
zanabo
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 261
Registriert: 20.04.2005, 21:10

RE:

Beitrag von zanabo » 13.09.2006, 16:28

Original geschrieben von Steppenreiter
Ohne Reitunterricht geht es nicht!


Ich würde noch ergänzen : ohne GUTEN Reitunterricht geht es nicht ;-)

Man kann reiten lernen nur von, mit und am Pferd!

Dazu brauchst Du , neben all dem theoretischen Technikwissen , auch einen guten Trainer .

Der Trainer sollte keine Denkmuster verwenden , sondern möglichst objektiv analysieren:
Was ist passiert?
Was sollte sein?
Wie ist die Qualität der Umsetzung?

Dann bekommst Du ein Feedback und kannst Deine Bewegungsmuster entsprechend ändern.

Steppis Ausbildungsskala für Bogenschützen , Pferde und berittene Bogenschützen deckt eigentlich schon alle theoretischen Schritte ab. :-)

Jetzt kommt die Umsetzung durch üben,üben üben.

AndreaSZB

Zügel im Gürtel??

Beitrag von AndreaSZB » 13.09.2006, 16:31

Zügel im Gürtel .. nein so was könnte ich nicht und ich wüsste auch nicht warum .. wenn das pferd auf gewichtshilfen reagiert?

Niels

Beitrag von Niels » 13.09.2006, 17:05

Zu "Zügel am Gürtel" kann ich nicht sagen, ob es funktioniert und was bringt. Habe ich nie probiert. Entspricht auch nicht so ganz meiner Vorstellung.

Speed Control im richtig verstandenen Sinne heißt ja nicht, ich knalle dem Pferd die Schenkel nach dem letzten Schuss rein, sondern mehr, dass ich es innerhalb der Gangart durchaus gezielt verlangsamen kann (zum Beispiel wenn ich mich mal wieder beim Nocken verhaspelt habe). Eine gezielt höhere Geschwindkeit am Anfang und Ende der Bahn legt aber zugrunde, dass man noch nicht/nicht mehr schießt, obwohl man könnte und insofern hat Steppi schon recht.

Aber ungeachtet der Geschwindigkeitskontrolle gibt es ja allgemein zum Thema Kontrolle auch auf der Bahn noch einiges zu üben, da hast Du sehr recht Andrea. Ich würde mich zum Beispiel über ein Pferd freuen, was - immer ohne Zügel - ruhig steht, wenn die Vorreiter losgaloppieren, was mich am Ende der Bahn nicht durch holprige Stopps auf der Vorhand fast aus dem Sattel haut, dem ich zum Anhalten eben nicht im Maul rumzerren muss usw.

Bei der angedachten Trailgeschichte würde ich auch erstmal kleine Brötchen backen und auch nur die Reiter ansprechen, die mit eigenen Pferden da sind (sonst gibts ne Klopperei um die entsprechenden Leihpferde ;-) ). Aufgaben könnten erstmal wirklich einfache Hufschlagfiguren, Gangartenwechsel, Pfeile ziehen und Pferd abstellen jeweils ohne (oder mit Strafpunktbstrafung versehehene) Zügelberührung sein. Vielleicht sogar erstmal noch ohne Schießen. Wenn das einigermaßen viele Teilnehmer mit eigenem Pferd halbwegs hinkriegen, könnte man zur nächsten Stufe übergehen.

Jedenfalls wäre es in Vorbereitung eines solchen Versuchs ganz interessant hier mal Ideen für bogenreitspezifische Trailaufgaben zu sammeln.

Und damit wir uns nicht gleich wieder verzetteln. Es sollte nicht um eine Art Dressur- oder Reiningbewertung der Haltung/Bewegung (dafür fehlen uns schon die Kampfrichter haben) gehen, sondern um die schlichte Erfüllung einer einfach und objektiv zu bewertenden Aufgabe.

Inwiewit dann der einzelne Reiter mit der Haltung/Bewegung seines Pferdes bei der Lösung der Aufgabe zufrieden ist, bliebe dann seine Sache selbst.

Nord
Newbie
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: 11.09.2006, 10:58

Beitrag von Nord » 13.09.2006, 17:36

schöne Zusammenfassung dessen was nach so einem langen Thread ansteht.

"Steppis Ausbildungsskala für Bogenschützen , Pferde und berittene Bogenschützen deckt eigentlich schon alle theoretischen Schritte ab.

Jetzt kommt die Umsetzung durch üben,üben üben."

benz

Beitrag von benz » 13.09.2006, 18:45

Danke Niels, ich werde meine Fragen einfach hier (in eigenen threads natürlich) posten, ob Ihr darauf antwortet ist selbstverständlich wie immer und überall allein Eure Sache, nur bitte, bitte fangt wegen den Fragen keine neue Streits um Reitweisen an - danke und

liebe Grüße benzi

Niels

Beitrag von Niels » 13.09.2006, 21:53

Eine Idee für einen kleinen, vielleicht für einige sogar auf fremden, entsprechend ausgebildeten Pferden machbaren, trailähnlichen Wettkampf, den man z.B. beim Storkower Wettkampf vor dem Bahnwettkampf auf der breiten Rückreitebahn realisieren könnte:

Auf Höhe der Mitte des vorderen und hinteren Schießabschnitts stehen in der Rückreitebahn zwei Tonnen. Start/Ziel ist auf Höhe des ersten Pfostens der Bahn (aus/in Stangen-U).

Damit der Reiter nicht in Verlegenheit kommt, zuviel am Zügel rumzumachen, hält er in der linken Hand den Bogen mit Pfeilen und in der rechten einen Speer.

Die Gangart ist frei wählbar, aber es geht auch um Zeit. Wer durchgaloppiert hat daher natürlich ein besseres Ergebnis.

Aus dem Stangen-U starten. Rechts an der ersten Tonne vorbei reiten und dabei auf der linken Seite mit der Speerspitze von der Tonne ein Schaffell aufnehmen.

Dieses Fell in einer Rechtskurve um die zweite Tonne auf dieser zweiten Tonne wieder ablegen.

Auf Hälfte der Strecke zurück zur ersten Tonne den Speer auf eine Holzscheibe werfen und diese natürlich auch treffen.

Dann in Linkskurve um die erste Tonne. Weiter geradewegs zur zweiten Tonne zurück und auf der Strecke zwischen den beiden Tonnen auf den Scheibenturm (mittlere, aber kleinere Scheibe) schießen. Ein Treffer auf dieser Scheibe genügt. Es kann bei Fehlschüssen aber nachgeschossen werden, bis man an der hinteren Tonne angekommen ist.

Um diese dann nochmal links herum und zurück zum Start Ziel. Die Zeit wird erst genommen, wenn das Pferd exakt im Stangen-U steht und der Reiter beide Hände über seinen Kopf hält.

Für jeden Trailfehler (Fell bleibt auf erster Tonne liegen, Fell liegt nicht auf zweiter Tonne, Speerwurf trifft nicht, Pfeil trifft nicht) gibt es saftige Zeitabzüge, so dass es sich nicht lohnt, schlampig durchzuheizen.

Was meint Ihr zu dieser Idee?

Sir Lancelot

@Niels

Beitrag von Sir Lancelot » 13.09.2006, 23:56

Sehr interessante Idee, vor allem für Zuschauer was zum mitfiebern.
Und den Steppenreiterzielen entspricht es ebenfalls:
- Wettkampf- und Trainingskonzepte zu entwickeln, weiterzuentwickeln und zu verbreiten

Speer werfen, vom Pferd :D

Ich finde das schreit ;( nach einem neuen threat, oder !!!

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten Pferde“