Bogenreiten und die Belastung für die Pferde

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dschin
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Beitrag von dschin » 02.11.2004, 14:24

:D ein reh stellen??? und dafür sauborsten im hintern haben??? nein danke. ich möchte ausserdem noch länger in meiner heimatumgebung ausreiten gehen.

aber was ich öfters mach auf der koppel: goatcutting;-)

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 02.11.2004, 15:37

Ziegen? Bei mir gibt's ne richtige, wilde Kuhherde mit Bullen und so. Ist vorallem dann lustig, wenn die Kühe wieder Bullen wollen und die Bullen garnicht wollen, dass du ihnen zu nahe kommst!

Eine Riesengaudi, das ist wie bei James Dean, wer hat weniger Nerven und lenkt zuerst! :king

Vorallem wenn dein Hottehü mehr Schiß hat als du selbst, dann wird's erst richtig spannend.

dschin
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Beitrag von dschin » 02.11.2004, 16:00

für mich hat sich die frage geklärt:
korrektes reiten auf einem gut gymnastizierten steht ist die grundvoraussetzung für das bogenschiessen vom pferd aus.

wenn das nicht gegeben ist sollte sich derjenige auf ein quad, fahrrad, einrad oder snaix oder anderes mechanisches sportgerät setzen. aber bitte nicht auf ein pferd. auch wenn sie noch so geduldig und stunmpfgeritten sein mögen.

Alphastern

Beitrag von Alphastern » 02.11.2004, 16:09

Gut geritten und geduldig muss nicht im Wiederspruch stehen.

Meine Stute, Vollblüter, ist sensibel und fein zu reiten. Aber sie trägt auch brav meine Freudin und meinen Schatz, beides Anfänger.
Aber wohlgemerkt nie alleine, immer unter meiner Aufsicht.

Es ist halt schade das die Meisten, die das Reiten beginnen, nicht die Gelegenheit haben auf solchen Pferden zu lernen. Das es von erheblichen Vorteil ist sehe ich bei meinen "Schülern": sie machen, obwohl sie nur einmal die Woche aufs Pferd kommmen erheblich Fortschritte.
Aber solch ein Reitunterricht auf solch einem Pferd wäre in einer hiesigen Reitschule nicht bezahlbar.
Das war auch der Grund warum ich mir damals ein altes Schulpferd gekauft habe, das in guten Beritt steckte und selbst regelmässig Unterricht mit ihr nahm. Auch wieder ne Kostenfrage.
Ich weiss nicht wie das preislich in anderen Ländern (USA, Ungarn) aussieht...
Gelohnt hat sichs allemal.

Niels

Beitrag von Niels » 02.11.2004, 16:25

Erstmal vielen Dank Jo für die Mühe, die Du Dir beim Einstellen dieses umfangreichen postings gemacht hast.

Ich finde durchaus, dass Todds Ausführungen etwas mit dem Thema der Belastung von Pferden beim Bogenreiten zu tun haben. Es macht doch Sinn, die Belastung von Pferden beim Bogenreiten bei Pferden zu analysieren, die in der Hauptsache zum Bogenreiten eingesetzt werden.

Das Thema auf die bloße Gymnastizierung und das Untertreten zu beschränken, halte ich für zu kurz gegriffen. Das spiegelt aber genau den Gegensatz zwischen dem stark auf das Äußere bezogenen Ansatz der klassischen Reitweise mit den Wurzeln in der Entwicklung zur Reitkunst und dem häufig mehr dem inneren Befinden Rechnung tragenden Ansatz von Gebrauchsreitweisen wieder.

Dazu muss man sich nur die Unterschiede in den Züchtungen ansehen. Dort, wo Gebrauchsreitweise noch wirklich Gebrauchsreitweise ist, wird das Äußere also der Ausdruck usw. als zweitranging angesehen. Es kommt da darauf an, dass das Pferd klar im Kopf ist und beim Reiten auch bleibt.

Und genau diese unterschiedlichen Einstellungen spricht Todd doch an.

Nach meiner ganz persönlichen Meinung ist das leichtfertige Abwerten der Gebrauchsreitweisen zugunsten der der ganz hohen Reitkunst, die eh nur sehr wenige wirklich soweit beherrschen, dass sowohl das äußere und als auch das innere Befinden der Pferde gleichermaßen gut ist, in Anbetracht der realen Verhältnisse unangebracht.

Oder um es anders zu sagen: Lieber sehe ich schlurfende Touristen- oder Schulpferde am langen Zügel, die ansonsten ein schönes Pferdeleben haben, als solche, die in engen Stallungen stehen und an denen, wenn sie sich mal bewegen dürfen, mit guter Absicht und trotzdem im Ergebnis relativ sinnlos herumgezerrt und getreten wird. Denn - und da gebe ich Todd vollkommen recht - jeder brauchte mal das Schulpferd und sehr viele Reiter kommen nun einmal über dieses Stadium nicht wesentlich hinaus.

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Beitrag von dschin » 02.11.2004, 17:53

@niels:
ich nehme nicht an, dass du klassiche reitweise it der fn-reitweise verwechselst- oder doch??? wenn doch, dann geb ich dir recht, dass mir schulpferde am langen zügel auch lieber sind.

ich seh zb als klassische reitweise die franz/span/iberische reitweise. und die kommt mMn sehr wohl aus der gebrauchsreiterei. zb doma vaquera.

ich mag die standrad-fn-reitweise genauswowenig wie zb die texanische westernreitweise. mir hats nicht gefallen, was ich am finaltag der german open in b salzuflen gesehen hab. das war zu 70% kein reiten sondern im sand dahinschlurfen :-(((((

Niels

Beitrag von Niels » 02.11.2004, 19:27

@ dschin

obgleich ich persönlich einen Hang zur Gebrauchsreiterei habe, die Gebrauchsreiterei geblieben ist, ging es mir nicht primär, darum einzelne Reitweisen zu bewerten. Das kann und will ich mir gar nicht anmaßen.

Mich hat nur ein wenig die meiner Ansicht nach zu gymnastizierungslastige Argumentation bei gleichzeitigem "leichtfertigen Abbügeln" der von Jo übermittelten Denkansätze von Todd geärgert. Klassische Reitweise war dabei mehr der Oberbegriff für das, was in Mitteleuropa nun einmal überwiegend betrieben wird.

Ich finde, es hat viel mit der Pferdebelastung beim Bogenreiten zu tun, wie man mit mehr oder weniger ausgeprägten reiterischen Unzulänglichkeiten umgeht. Der diesbezügliche Hinweis von Todd, dass offensichtlich einige vergessen haben, dass sie selbst auch mal Reitanfänger waren, hat mich schon zum Nachdenken angeregt.

Wie gestaltet sich denn der Kompromiss zwischen dem Anspruch an korrektes Reiten und der Tatsache, das zumindest Reitanfänger genau das natürlich noch nicht können, bei der franz/span/iberischen Reitweise?

Ich meine mit meiner Frage aber die Realität und zwar auch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aspekte eines Reitschulbetriebs. ;-)

dschin
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Beitrag von dschin » 02.11.2004, 20:10

ok niels, ich sehe es einmal so:
einen reitanfänger werd ich genausowenig springen lassen wie einen sliding stop ausführen lassen.

im laufe der jahre bin ich übers wanderreiten zum gebrauchsreiten gekommen. nichts desto trotz versuchen wir bis zu 3ml/woche entsprechende gymnastikstunden einzuplanen. und trotz diverser unkenrufen bez meines gewichtes hat mein grauer - eben durch enstprechendes gymnastizieren - bis heute noch nie rückenprobleme gehabt..

ich finde todd gedanken nachvollziehbar, auch wenn sie nicht meinen intentionen bez guter reitausbildung entsprechend. time is money und das pferd muss sich eben sein futter selber verdienen

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Beitrag von dschin » 02.11.2004, 20:15

@niels:
ich nehme an, dass du c.penquitt kennst. auf dieser basis kannst newbies einfach in die gebrauchsreiterei mach franz/span/port ideen einführen

Alphastern

@ dschin

Beitrag von Alphastern » 02.11.2004, 22:22

Und was ist von C. Penquitt zu halten?

ich bin nämlich versucht ein Buch von ihm zu kaufen...

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Beitrag von dschin » 03.11.2004, 07:08

@alpha:
ein nettes, lesenswertes buch, dass dich in die erwähnte reitweise einführt.
zur vertiefung empfehlen sich (natürlich) dei kassetten.
er legt sehr viel wert auf biegende übungen und vertritt die these, dass der galopp erst dann kommen soll, wenn alle seitengänge im schritt und trab korrekt ausgeführt werden.

da stellt sich natürlich die frage: pferdeausbildungsbuch oder reitlehre?

reitstil: mischung aus altklassisch, gebrauchsreiten und kalifornisch western

als zusätzliche quelle in dieser richtung solltest dir auch noch den solinksy ("das gymnasium des freizeitpferdes") anschauen.

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Weidepferde gymnastizieren

Beitrag von Archiv » 03.11.2004, 11:11

Original geschrieben von Der Steppenreiter

...ich weiß, wie schwer es ist Pferde die ausschliesslich in Weidehaltung gehalten werden zu gymnastizieren .


Könnte mir das jemand näher erklären, wäre toll - danke :anbet

liebe Grüße benzi

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Beitrag von dschin » 03.11.2004, 12:09

off topic:
vielleicht weil es so schwer ist die pferde von der weide runterzubekommen.

aber:
vielleicht meint er auch, weil die pferde zu wenig spannung in sich haben, da sie ja relaxed sich gegenseitig gymnastizieren

veilleicht weil weidepferde den menschen nicht so einfach als alfa anerkennen?

ps: mich würde es auch interessieren, da ich lieber mit weide/offenstallpferden arbeit als mit boxenpferden

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 03.11.2004, 12:17

Gymnastizieren und an die Hilfen reiten sind Erfindungen eines Großen in der Reitkunst, dem Franzosen Guerinière.
Geschichte der Reitkunst
Zumindest das, was wir heute darunter verstehen.
Der ganz andere Ansatz der Steppennomaden und Reitervölker ist ein viel "gebrauchsreiterlicher" und brutalerer Umgang mit dem Pferd. Man kann ihn heute noch in der Mongolei, Kasachstan und anderen GUS Staaten beobachten.
Der Vorteil dieses Umgangs mit Pferden ist, nur die Harten kommen durch, die meisten deutschen Pferde wären schon längst im Kochtopf gelandet.

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Beitrag von dschin » 03.11.2004, 12:28

ok - definieren wir einmal weidepferde.
für mich sind weidepferde keine frei lebenden wildpferde, die extrem schnell wieder das gelernte vergessen. sondern pferde, die solang es die witterungs- und futterbedingungen erlauben draussen leben.

gebrauchsreiterei setzt auch weidepferde ein zb in europa italien, spanien, portugal und diese pferde werden fein geritten. zb ein wenig feiner als die pferde der ung. hirten

@ freilebende pferde ausbilden:
ich bin gespannt, ob bei den mongolenpferden aus c(r)avallo auch diese aussage kommt. die sollen lt insiderberichten wieder fast so wild sein wie zu beginn der ausbildung. oder ob der abschlussbericht wie üblich bei c(r)avallo geschönt wird

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