Haflinger suchen Hilfe in Niedersachsen

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Netzwanze
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Haflinger suchen Hilfe in Niedersachsen

Beitrag von Netzwanze » 09.08.2004, 11:13

Folgenden Artikel habe ich gestern in unserem lokalen Werbeblatt gefunden:

http://www.extratip-goettingen.de/lokales/haflinger-suchen-hilfe-in-niedersachsen.html

Da muß man doch was gegen machen.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Archiv
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Beitrag von Archiv » 10.08.2004, 00:57

Hallo Christian,

Original geschrieben von Netzwanze
Da muß man doch was gegen machen.


ja, Pferdefleisch essen. Hört sich an wie ein übler Scherz, ist aber mein Ernst. Das wirkliche Problem ist meiner Meinung nach nicht, das Fohlen gegessen werden, sondern der Transport ins Ausland. Dieser erfolgt deshalb, weil im Inland keine Nachfrage besteht. In Frankreich hat das Essen von Pferdefleisch dazu geführt, daß viele Kaltblutrassen erhalten geblieben sind, während die bei uns ausgestorben, als sie nicht mehr zur Arbeit gebraucht wurden.

benzi

Niels

Beitrag von Niels » 10.08.2004, 09:58

Es ist tatsächlich so, dass insbesondere in Frankreich Pferde ausschließlich für die Schlachtung gezüchtet werden. Damit habe ich auch kein Problem, denn es wäre irgenwie inkonsequent, in Bezug auf die in Deutschland üblichen Schlachttierrassen.

Üble Transport- und Schlachtungsbedingungen sind tatsächlich aber ein Problem. Dem kann man aber meiner Meinung nach nicht ernsthaft mit dem Ankauf von Haflingernhengsten entgegenwirken. Vielmehr ist dort meiner Meinung nach staatliche Einflußnahme (ggf. durch Druck entsprechender Tierschutzverbände) erforderlich.

Der Ankauf von Pferden mit der Motivation der Verhinderung der Schlachtung zieht überwiegend andere Probleme für die Tiere nach sich. So was ähnliches gibt es zum Beispiel auch bei den Mustangs, die von völlig unbedarften Leuten bei den jährlichen Aussonderungsaktionen übernommen werden. Leider stellt sich häufig heraus, dass eben doch kein Reitpferd aus dem Mustang wird und es auch nicht ganz einfach ist so ein wild geborenes Pferd zu halten. Nachdem sich Mensch und Pferd lange genug aneinander aufgerieben haben, führt der Weg des Pferdes (zur Vermeidung von Gewissensbissen oft über Umwege) dann doch zum Schlachter.

Das Pferd ist nun mal - mit ganz wenigen Ausnahmen - ein Nutztier. Ohne die Nutzung durch den Menschen, wäre es angesichts der vom Menschen veränderten Umwelt vermutlich längst ausgestorben. Bei der Erhaltung der noch wildlebenden Pferden wäre die Ansiedlung des dazugehördenden Raubwildes am konsequentesten.

Nun bin ich allerdings kein Fachmann, der dieses komplexe Problem wirklich bis in seine letzte Verästelung überblickt. Aber ich bin soweit Realist, dass ich die Kulturlandschaft, die wir heute haben, als gegeben hinnehme und auch nicht wirklich glaube, dass man an übersteigertem Gewinnstreben allein mit mahnenden Worten etwas ändert.

Nighty
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Beitrag von Nighty » 10.08.2004, 10:54

Leider kann man da wohl nicht sehr viel machen als Die entsprechenden Tierschutzorganisationen zu unterstützen.
Dazu ist halt zu sagen ,das das ein Kampf gegen Windmühlen ist ,denn so lang es gestattet ist Pferde zu Züchten soviel man will wenn die Haltungsbedingungen stimmen und auch zu Fleisch zu verarbeiten wird das auch getan werde.
Was die Tiertransporte angeht, da brauche ich nix weiter zu zusagen . Wie grauenhaft die Bedingungen bei den Transporten zum teil sind, auch das es so bei Rindern und Schweinen so zugeht ist ja über die Medien nun genug ausgebreitet worden.

Das ist Marktwirtschaft auch wenn es das Moralempfinden der meisten Erschüttert.
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...

Der Steppenreiter

Nanana - liebe Leute - wo bleibt die Realität?

Beitrag von Der Steppenreiter » 10.08.2004, 12:17

Natürlich würde ich mich schwer tun die mir lieb gewordenen Reittiere zu essen, aber in Deutschland gibt es zuviele, schlecht gehaltene, schlechte Reitpferde, die allein wegen hoher Anteile an Pharmazeutika in ihrem Fleisch nicht mehr gegessen werden können und dürfen.

Sie zu essen wäre aber eindeutig besser, als sie aus übertriebener Triefnasigkeit weiterhin mit allerlei Schäden zu Tode pflegen. Ausser für den Veterinär!

Bei den Mongolen und Turkmenen ist es ganz einfach, was nicht zur Arbeit taugt und nicht gemolken werden kann, kommt in die Wurst! Schon allein durch diese gesunde Auswahl werden die Pferde von Generation zu Generation besser.

Alphastern

Umdenken

Beitrag von Alphastern » 10.08.2004, 12:32

Tja, das Problem ist die Denkweise der Leute. Pferde sind halt inszwischen zu "Streicheltieren" mutiert, und gelten nur noch beim Fachmann als Nutztier. Und das Pferdefleisch zu den besten Fleischsorten überhaupt gehört (fettarm, viel Eiweiss und ausserdem lecker) wissen scheints die wenigsten. Früher war es gang und gäbe Pferdefleisch zu essen, im Krieg gar hat man die totgeschossenen Kavalleriegäule von der Strasse geklaubt. Vielleicht ist es deshalb inzwischen in unserem Kulturkreis "verwerflich" Pferd zu essen?
Andere Schlachttiere sind genauso liebenswert, ich mag Rindviecher und Schafe genausogerne, wer in die treuen Augen guckt...

Gegen die übermässige Züchterei kann man (im Moment) nicht viel machen, wenn die Haltungsbedingungen stimmen, gegen die unmöglichen Tiertransport wohl.

Ihr Deutschen, esst mehr Pferd!

Uli
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Pferd ist lecker

Beitrag von Uli » 10.08.2004, 15:46

Von Pferdefreunden werde ich immer ganz schief angesehen, wen ich sage, dass ich Pferdefleisch sehr gerne esse. Als ich Student war bin ich immer in eine Kneipe zum Essen gegangen, da gab es nur Pferdefleisch. Es war sehr gut und billig. Letztens gab es bei uns in der Kantine Pferdefleisch. Ich war so ziemlich der einzige, der welches gegessen hat.

Uli
Memento mori!
Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!

Jens
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Beitrag von Jens » 11.08.2004, 09:00

wiso esst mehr pferd ????? eine vermehrung der nachfrage hat meines wissens noch keinen markt verkleinert, ganz im gegenteil....

wobei es mir hier weniger um das essen oder nicht essen von pferd geht sondern um sinn, zweck und kosequenz dieses wettzüchtens.

steppenreiter sagte bei den mongolen und turkmenen kommt alles in die wurst, was zur arbeit nicht taugt.....gut und schön, nur sind wir hier weder in der mongolei oder in turkmenistan noch kann man dieses leben mit dem hiesigen halflinger wettzüchten vergleichen. oder willst du ernsthaft behaupten dass diese völker ihre pferd töteten und futtern nur weil seine blode mähne (haflinger) nicht blond genug ist ???
ich bezweifel, dass sich diese menschen ein solch respektloses verhalten gegenüber dem tier leisten können.
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Beitrag von Archiv » 11.08.2004, 23:35

Original geschrieben von Jens

wiso esst mehr pferd ?????


Ich dachte das sei aus den postings hervorgegangen: um die fürchterlichen Tiertransporte und die unwürdigen Schlachtpraktiken im Ausland zu verhindern.

Aber in der Tat müßte den schlechten Haltungsbedingungen und Züchtereien ein Riegel vorgeschoben werden. Wir haben im vergangenen Winter Pferde angeschaut, die zum Verkauf standen. Das war traurig. Wir mußten uns mit Gewalt davon abhalten die Pferde zu kaufen, nur um sie aus ihren schlechten Haltungsbedingungen zu befreien. Wir haben da Pferde gesehen, die wie Schweine gehalten wurden, andere wie Milchkühe. Ach ja in diesen Haltungsbedingungen wurde gezüchtet, des Geldes wegen natürlich. Zahlenmäßig war das die Hälfte der Pferde, die wir angeschaut haben.

benzi

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Beitrag von Jens » 12.08.2004, 08:58

danke benz, dass du deine meinung in anderen worten nochmal klargestellt hast.

wieder musste ich spüren, dass es irrsinnig schwierig ist, für mich so ein brisantes und empfindliches thema in einem forum in schriftlicher form zu diskutieren.

es ist gut zu wissen, dass wir das gleiche ziel haben, halt nur verschiedene wege vor augen.

meine meinung nochmal......wenn niemand da ist der das "superfohlen" haben will, auf das ja die ganze zeit hingezüchtet wird und weshalb ja dieser "abfall" entsteht, gibt es auch keinen grund weiterhin geld in die zucht zu investieren, denn haflinger nur als schlachtvieh zu züchten lohnt glaube ich nicht wirklich....daher nochmal wo keine nachfrage da kein markt. ich werd diese ..... doch nicht noch in ihrem treiben unterstützen indem ich durch mein essverhalten für lukrative pferdefleischpreise in deutschland sorge.

um deinen weg nochmal zu nehmen......hat das essverhalten der deutschen....wir sind jetzt bei rindern, leider nichts an den lebendtransporten, der verschiffung in bari (italien) und all den perversen "kleinigkeiten" geändert.

es ist einfach so, solange es sich das lohnt wird das so praktiziert......


hmm...wie gesagt...ich hab irgendwo meine schwierigkeiten so etwas in schriftlicher form zu diskutieren....
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Alphastern

Pferde als Schlachtvieh

Beitrag von Alphastern » 12.08.2004, 12:36

Das ist wirklich ein ganz schwieriges Thema, da man gerade auch zu dieser Spezies eine intimere Verbindung hat als zu anderen schlacht- und essbaren Tieren.

Es ist ja nicht nur die blondeste Mähne, es gibt auch einige Züchter, die ihre Stuten decken (und abfohlen) lassen, damit Milch für Schönheitspflegeprodukte abgemolken werden kann. Die Fohlen sind auch "über", entweder kauft sie jemand, oder Schlachter.

Eine andere Sache ist diese: ich habe damals auch meine alte Stute vertrauensvoll an einen ortsansässigen Pferdemetzger gegeben. Dieser ist ein echter Pferdemann mit Pferdeherz- und verstand, der selbst Pferde hält und dafür bekannt ist mit dem Schlachtvieh Pferd verständnisvoll umzugehen. Kein Leid, keine Qualen. Der gute Mann hat Probleme an geeignete Pferde zu kommen! Und warum? Weil es zum Teil den Leuten egal ist wohin der Gaul geht. Auf großen Schlachthöfen stehen sie ewig ohne Wasser und Nahrung bis sie dran sind herum, oder sie werden ins ausland verfrachtet (Thema hatten wir schon), oder sie gehen durch die Hintertür wieder raus und werden als Schulpferde verkauft. Und das passiert hier in Deutschland. Ich denke wäre die Nachfrage hier im Land danach größer, hätte die kleinen Pferdemetzger bessere Chancen und die Tiere kämen zu einem würdigeren Ende. Denn das Erschiessen ist pferdegerechter als die Giftspritze.

Wie gesagt, das ist meine Ansicht, ich persönlich schaue halt was für mein Pferdchen der beste Weg ist, aber wo das große Geld regiert (oder die Gier darauf) sieht das anders aus...

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Beitrag von Archiv » 13.08.2004, 19:23

ES GEHT IN DIESER DISKUSSION UM LEBEWESEN!

Daß mit diversen Lebewesen viel Schindluder getrieben wird (und meist nur, damit Mensch ungehindert und gefahrlos konsumieren kann), ist uns allen hoffentlich hinreichend bekannt.

Der beste Weg für ein Lebewesen ist meiner Ansicht nach, leben, bis man an Altersschwäche stirbt und nicht ein vertrauensvoller Metzger, der ja ach so viel Verständnis dem armen Tier entgegen bringt (macht er den wenigstens gute Wurst?)
Wenn man sich ein Tier zulegt, sollte man es auch bis zum SCHLUß behalten! Oder möchte irgendwer als Rentner im Pflegeheim auch mal erlöst werden (natürlich ganz verständnisvoll und ganz ohne Qualen)????

Abschließend noch eine Bitte an die Mod und Admin-Riege: Wenn hier nicht über Bogenjagd im Forum diskutiert werden soll (Gründe sind in diversen Threads nachzulesen), dann sollte vielleicht auch so ein Thread wie dieser mal auf seine Ethik hin überprüft werden!!!

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Meine Meinung

Beitrag von Archiv » 13.08.2004, 21:18

... man sollte den Thread dicht machen, schnell, unauffällig....

schnelle unaufällige Grüße Volker :-|

tipiHippie
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Beitrag von tipiHippie » 13.08.2004, 21:23

@Caemalin

...Zeit wird´s...


(des war ein Einzeiler - und ich fühl mich wohl dabei)
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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*grummel*

Beitrag von Netzwanze » 13.08.2004, 22:13

Ich habe hier jetzt die ganze Zeit mitgelesen und nichts weiteres dazu gesagt.

Eigentlich wollte ich nur eine Information aus unserer Lokalzeitung weiter verbreiten.

Ich halte es für einen guten Zug, auch etwas für einheimische Tiere zu tun. Speziell wenn die Zucht zu einer reinen Geldschneiderei wird, und man alles, was nicht gut ist, als Abfall sieht, finde ich nicht gerade toll.

Diesen Thread zu löschen, halte ich nicht für richtig. Das würde für mich nichts anderes sein, die typische Vogel-Strauß-Taktik (wenn mich was stört stecke ich den Kopf in den Sand, dann sehe ich es nicht mehr).

Das die Diskussion hier in die falsche Richtung geht, tut mir leid.
Meinetwegen kann der Thread gerne geschlossen werden. Das was ich erzählen wollte, habe ich getan.
Ich könnt auch gerne eure Postings löschen. Den Link auf den Zeitungsartikel lasse ich jednefalls drin. Vielleicht interessiert es ja jemanden.

@Schattenwolf
Dieser Thread liegt im Reiterbereich. Hier wird einiges Diskutiert, was nicht unbedingt in erster Linie was mit Bogenschießen zu tun hat. Und vielleicht gibt es ja irgendjemanden, der ein großes Herz hat, einem Pferd das Leben zu retten und mit diesem Bogenschießen geht; womit sich der Kreis wieder schließt.

Gute Nacht und eventuell am WE in Angelbachtal,
Christian
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