Altes Pferd füttern

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Feuerstein
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Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 27.11.2008, 10:45

Hallo zusammen,
hat jemand eine Idee was man einem 30jähriger, Zahnloser- er hat wirklich keine mehr- noch zufüttern könnte?
Ernärhungszustand: naja, zum röntgen brauch man nur ne Kerze.

Er bekommt ca. 35 kg eingeweichte Prealpin Cobs,  8 l Rübenschnitzel eingeweicht und 2 Schaufeln Gerste/ Maisflocken.
achja Blutwerte sind ok, entwurmt ist er auch
Gruß Feuerstein
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Angela
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Angela » 27.11.2008, 11:49

Hallihallo,

mein Pony wohnt ja inzwischen auch im "Seniorenzentrum" (wobei er mit seinen 27 Jahren noch eher einer der Jungspunde ist), einige der dort wohnhaften Damen haben ebenfalls keine Zähne mehr im Kopf. Ich denke mal mit den Prealpin Cobs bist du raufuttertechnisch sicher auf dem besten Weg (ich nehme an, du hast bei der Rationsangabe einen Komma vergessen, oder? ;D), ebenso mit den Rübenschnitzeln, genau die Kombi gibt's bei uns auch und die Damen sehen trotz Zahnmangel noch wirklich verhältnismäßig gut aus und wirken auch fit.

Eventuell wäre es ein Versuch wert, statt Gerste lieber Hafer zu probieren, ist m.E. immer noch besser verdaulich als Gerste (selbst wenn letztere gebrochen/gequetscht oder was auch immer ist). Hafer kann man zur Not auch kochen. Bei Mais ist's ein ähnliches Problem, selbst geflockt ist's nicht optimal verdaulich. Leinöl wäre da vielleicht ein leichter verdaulicher, ebenfalls eiweißfreier Energielieferant.

Um den steigenden Mineralbedarf zu decken würde ich es evtl. mit Hesta-Mix von Hippolyt probieren, ist ein gut mineralisiertes aber eher eiweißarmes Futter eigentlich für Isis, gibt's auch in Pelletform damit man es aufweichen kann, ist mir lieber als die sonstigen herkömmlichen Mineralpräparate. Kriegt mein Pony seit einigen Jahren und ich kann nicht klagen (er hat zwar noch keine altersbedingten Probleme, Zähne sitzen auch noch alle fest im Kopp und seine Gewichtsprobleme sind eher übermäßiger Natur, aber ich bilde mir ein das Futter hat seine Sommerekzembeschwerden etwas gelindert). Oft wird einem ja Mash empfohlen, aber ich bin da kein Freund von, gibt nur Probleme mit dem Ca:P Verhältnis. Da Magnesium ja für die Alten sehr wichtig ist, wäre es auch eine Option, jeden Tag 2-3 Bananen mitzufüttern, ist eine ideale Leckerei, die man auch ganz ohne Zähne genießen kann  :)

Ist manchmal echt frustrierend, kenne das Problem, ich hoffe du findest einen Weg ihn etwas runder zu bekommen.

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Feuerstein
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 27.11.2008, 12:36

@Angela, nein ich habe kein Komma vergessen, 35 kg fertig eingeweichte Prealpin Cobs und 8l eingeweichte Rübenschitzel!!!!,
Leinöl werd ich mal versuchen, Die Besitzerin es Opis füttert schon tägl. noch ne riesen Obstschüssel voll, alles schön klein und matschig.
An Hafer hab ich auch schon gedacht, hab aber leider keine Quetsche.
Dazu kommt das ich die Gerste/ Maisflocken bzw Hafer unter die Cobs mischen muss, weil der Herr ziemlich saut beim Fressen.
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Angela
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Angela » 27.11.2008, 12:51

Ach so, fertig eingeweicht, Denkfehler von mir - ich dachte 35kg Trockensubstanz vor dem einweichen... Kam mir dann doch etwas viel vor  ;D Die Omis bei uns bekommen 2 x 20l-Eimer im aufgeweichten Zustand, könnte in etwa hinkommen. Kannst ja mal berichten, ob Leinöl hilft!
Zuletzt geändert von Angela am 27.11.2008, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

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zanabo
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von zanabo » 27.11.2008, 17:33

Feuerstein hat geschrieben:Prealpin Cobs .....


Bis letztes Jahr  :(
hatte ich auch einen zahnlosen 31jährigen zu versorgen.

Grascobs und Maiscobs habe ich hier : http://www.qualitaetsfutterwerk.de/
gekauft . Gute Futterqualität und deutlich preiswerter.
Luzernecobs gibt es auch...

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petchudo
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von petchudo » 28.11.2008, 09:29

Sieh mal auf meiner Seite bei wkw unter Anja Rasch, die hatte bis vor kurzem einen zahnlosen topaußsehenden über 30jährigen Opi. Beantwortet deine Frage bestimmt gern. Conny könnte sie kennen.
Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
"Mark Twain"

benz

Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von benz » 28.11.2008, 10:31

Ich hab auch einige Jahre meinen alten Freund so füttern müssen, das Problem im Offenstall ist, das eingeweichte Futter friert schneller ein, als sie es fressen können......  >:(

Die größten Probleme ergeben sich ja meistens beim Fellwechsel, nur die Auswirkungen sieht man dann halt immer erst etwas später.

Bei Futterzusätzen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht mit den Produkten von

http://onlineshop.terrahipp.com/

ich würde anstatt Leinöl, das Vitaminöl von denen verwenden.

lG benzi

Polvarinho
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Polvarinho » 28.11.2008, 13:08

Ruf doch mal an im Institut für Tierernährung in München an, hier klicken ->

http://www.ernaehrung.vetmed.uni-muench ... index.html

Die Inhaberin des Lehrstuhls, Prof. Kienzel, ist selbst Reiterin und Pferdefrau.

Das Institut führt sowohl allgemeine Fütterunsberatungen wie auch sehr individuelle Bedarfsberechnungen für Tiere durch.
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 29.11.2008, 07:24

Die Besitzerin weis das Seine Zeit gekommen ist, und hat auch kein Problem damit das Pferd dann einschläfern zu lassen, aber Opi ist bis auf den Ernährungszustand fitt und hat noch eine "letzte Frist" bekommen.
Alten Pferden sieht man irgendwann an das sie nicht mehr wollen.
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von vinkona » 29.11.2008, 16:49

Stimmt - man sieht es ihnen an - hab ich im Januar erlebt.
Bis dahin gabs auch aufgeweichte Cobs, und Leinöl. Allerdings hat Leslie bis zum letzten Tag immer wie ein Staubsauger gefressen. Da ist nix eingefroren ...
Allerdings halte ich nix davon ein Pferd den natürlichen Hungertod sterben zu lassen. Verhungern lassen ist für mich Tierquälerei! Da lass ich dann doch lieber den TA meines Vertrauens das Pferd einschläfern.
Feuerstein, vielleicht kann der Opi ja nachts alleine stehen und dort dann so viel Futter bekommen wie er fressen mag?
Grüßle
Vinkona

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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 29.11.2008, 18:10

vinkona, der Opi steht zum Fressen schon alleine und kann ungestört genießen, einen Mörtelkübel voll mittler Weile 2 x 40 l eingeweichte Cobs
+ Rübenschnitzel + Gerste/Maisflocken und jetzt auch Leinöl,
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von vinkona » 30.11.2008, 00:41

Auch der Schlachter zählt nicht zu den natürlichen Todesursachen. Es ist die freie Entscheidung jedes Pferdebesitzers wie er im entsprechenden Fall sein Pferd erlöst.
Das hat aber nix mit Fütterung zu tun ...

Feuerstein - auch wenns hart klingt - ich war 2 Wochen zu spät dran - hatte immernoch gedacht, ich bekomm ihr noch was auf die Rippen gefüttert - sie will noch nicht auf die immergrünen Wiesen. Irgendwann sagten die Augen - ich will noch leben, aber der Körper hat nicht mehr mitgemacht.  Erst Durchfall - Binnen 24 h  dann seltsame Husteanfälle nach dem Trinken, dann wurde ihre eigentlich rangniedere Tochter gemein zu ihr und da fiel meine Entscheidung! Da der Abdecker an die Koppel nicht hinfahren konnte, hab ich sie eingepackt (Hängerfahren war immer selbstverständlich für sie) und hab sie in die Klinik gebracht. Es war ok, wie das mit dem Einschläfern abgelaufen ist. Und es war höchste Zeit.

Versuchs mal mit dem Tipp von Claus, aber wenn der Opi trotz aller Zufütterung immer weniger wird - auch wenn er sonst noch fit wirkt - dann wird es langsam aber sicher Zeit.

Grüßle
Vinkona

benz

Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von benz » 30.11.2008, 01:23

vinkona hat geschrieben:Das hat aber nix mit Fütterung zu tun ...



GENAU!!!!!!!  >:(

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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 30.11.2008, 08:32

ach, der opi wird eben nicht wie neu sterben.....

Opi ist, bevor er zu mir kam,  falsch gefüttert worden.!
Auch bei "jüngeren" Pferden, die aus irgendwelchen Gründen abgemagert sind dauert es auch schon Monate bis sie wieder einigermaße Figur bekommen haben.
Ruf am Montag nochmal in München an.
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Re: Altes Pferd füttern

Beitrag von Feuerstein » 30.11.2008, 11:07

....Das der Schlachter auch die Wiese kommt und vor Ort im Beisein der Besitzer das Ende setzt schon.


Der Bolzenschuss tötet das Pferd nicht, es wird nur betäubt.
Das Pferd stirbt durch die Eröffnung der Halsvenen, d.h. durch ausbluten!
nur mal so zur Info
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