Vom Reitanfänger zum Bogenreiter

Alles zum Thema Pferde, Pferdeausbildung, etc.
Niels

RE: Alles hat seine Berechtigung nur

Beitrag von Niels » 10.01.2005, 19:15

Original geschrieben von Der Steppenreiter
Der Westernsattel ist ein Arbeitssattel für Viehirten, leider arbeitet kaum noch ein Westernreiter so, dass er die Vorzüge seines Sattels wirklich kennenlernt. Das gleiche gilt für den spanischen Vaquera usw. Für die Dressur ist so ein Sattel nicht geeignet.


Ich bin fest davon überzeugt, dass für richtige Kämpfer vom Pferd auch das Stehen auf dem Pferd gehört, ja auch im Galopp!!!


Das Sattelthema scheint ja wirklich faszinierend zu sein. Obwohl wir dazu bereits ein eigenes Thema laufen haben, kommen wir hier wohl nicht so schnell davon los.

Aber von dem Westernsattel allgemein als Viehhirtensattel zu sprechen, wird - wenn man schon so differenzieren will - meiner Ansicht nach der Sache auch nicht gerecht. Denn den Westersattel gibt es ja schon lange nicht mehr. Soweit ist z.B. ein wirklich guter (und dann auch entsprechend teurer) Reining-Sattel nicht von einem Dressursattel entfernt. Allenfalls die schweren Ropingsättel lassen noch gut den Bezug zum einstigen Verwendungszweck erkennen.

Zum Thema sattelos Reiten:
Auf der Ranch eines Freundes gibt es zwei nette Mädchen, die ich kenne, seit sie 10 Jahre alt sind. Wann immer ich sie gesehen habe, saßen sie nahezu tagelang ohne Sattel auf irgendwelchen Pferden, die sich dabei sichtlich wohl fühlten.

Dass bei häufiger sattelloser Reiterei zwangsläufig erst der Reiter und dann das Pferd leidet, kann ich danach nicht unbedingt bestätigen. Sowohl die Mädchen (inzwischen eher schon junge Damen und sehr gute Reiterinnen) als auch die Pferde sehen ganz prima aus.:D

Also wenn die ungarische Post zur Basisübung fürs Bogenreiten erklärt wird, sieht es wohl schlecht aus mit der weiteren Verbreitung dieses schönen Sports.:D

Der Steppenreiter

ungarische Post

Beitrag von Der Steppenreiter » 10.01.2005, 19:35

Nein, nicht die ungarische Post, stehend Bogenschiessen im Galopp! That's the way I love it... Glaub nicht das ich spinne ich habe ein altes Bild über Mamelucken gesehen, die genau das taten.

Übrigens habe ich nie behauptet, dass es zum berittenen Bogenschiessen zwingend notwendig ist. Das ist es genausowenig, wie die Kunst dein Pferd versammelt zu reiten. Es geht auch auf Gutsherrenmanier.

Satteloses Reiten hat einen ganz entscheidenden Nachteil, es fördert den Stuhlsitz! Und wenn ausgewachsene, alte, reitanfangende Säcke, wie wir sie nunmal sind sattellos reiten, ist das auch für ein Pferd eine ganz andere Belastung, als wenn kleine Mädels das tun.

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der erste Schuss vom eigenen Pferd

Beitrag von Archiv » 13.01.2005, 19:27

Hallo zusammen,

heute hab ich mal was richtig Tolles zu berichten:

ich hab heute den ersten Schuss von meiner Rika gemacht. Es war absolut großartig. Ich hab schon auf dem Weg zu unserem "Übungsgelände" gemerkt, daß sie gut drauf ist, der mitgeführte Bogen hat ihr beim Führen keinerlei Probleme gemacht und am Rückenköcher hat sie gerochen, das war ein super Zeichen. Dann wollte ich Nachgurten im Gelände - ääähhh - den Bogen auf den Boden legen? Ich dachte Steppenreiter würde sagen: "das tut ein Krieger nicht" also hab ich den Bogen auf den Sattel gelegt und ich konnte ohne Probleme nachgurten. Auch beim Aufsitzen hat sie der Bogen in meiner Hand überhaupt nicht beeindruckt, und es war das erste Mal! Dann hab ich auf unserem Übungsweg den Pfeil aus dem Köcher gezogen, auch das Einnocken war kein Problem für sie. Also gut, dachte ich, dann schieß ihn auch. Auch das hat super geklappt.

Man bin ich stolz! Auf uns Beide!

Bild

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch die Punkte sehen würde, die verbessert werden müssen: ein normaler Rückenköcher ist sch...., schon beim Führen von links hat sich Rika beinahe ein Auge ausgestochen an den Nockenden des Pfeils. Zum Glück haben wir auch gelernt von rechts zu führen. Im Trab rutscht der Köcher über die Schulter und ich mußte ihn mehrmals wieder hochziehen, damit er mir nicht auf Rikas Hintern knallt.

Die vielen Stunden der Arbeit haben sich absolut gelohnt. (noch im vergangen Sommer war es unmöglich sich mit dem Bogen in der Hand dem Pferd auch nur zu nähern)

Das Gefühl mit dem Bogen in der Hand durchs Gelände zu reiten ist absolut unbeschreiblich.

liebe Grüße benzi

Der Steppenreiter

Herzlichen Glückwunsch

Beitrag von Der Steppenreiter » 13.01.2005, 19:40

Hartnäckigkeit, Ausdauer und Sanftmut wird immer belohnt! Gell das ist ein geiles Gefühl... :-)

Wieso soll ich etwas dagegen haben den Bogen auf den Boden vor's Pferd zu legen? Alles ist erlaubt, um unseren Hottis den Grusel vor diesen Dingern zu nehmen.

Rückenköcher habe ich abgeschafft, meiner Ansicht nach taugen sie nichts, auch wenn Hollywood uns weismachen will, dass die Sioux und Cheyenne sie nutzten. Ich glaub einfach nicht, dass die Indianer so blöd waren und nicht drauf gekommen sind, dass der Köcher an der Hüfte auf dem Pferd viel mehr Vorteile bringt, vorallem dann, wenn die Pfeilenden nach hinten zur Kruppe zeigen.

Dir das Beste

Taran
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Gratulation

Beitrag von Taran » 13.01.2005, 20:07

Gratulation euch beiden! Feiert nicht zu lange:D :D :D

Reiterköcher in Karsee...
Taran von Caer Dallben

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Klasse

Beitrag von kra » 14.01.2005, 07:07

Gratulation euch beiden!!

Axel

P.S. aber irgendwann wieder sanft landen, gell....:bussi
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Niels

Beitrag von Niels » 14.01.2005, 08:09

Hallo Benzi,

das freut mich sehr. Zumal ich ja ein wenig um die Probleme weiß, die Du auf dem Weg dahin hattest. Aber hart und vor allem geduldig erkämpfte Erfolge verschaffen doch auch ein viel größere Befriedigung, oder?

Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst, zum ersten Mal mit dem Bogen in der Hand zu Pferd unterwegs zu sein.

Naja, und falls es mal wieder einen kleinen Rückfall gibt, was man ja nie ausschließen kann, nicht verzweifeln. Einfach wieder einen Schritt zurück und mit Geduld neu aufbauen.

Schön, dass Ihr diesen ersten und wichtigen Schritt geschafft habt. Und jetzt einfach mal ein Weilchen genießen. Macht man doch ohnehin viel zu selten.

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breiter Sitz

Beitrag von Snake-Jo » 18.01.2005, 17:38

Hey Benz, super!:-)

Während ich dies am PC schreibe, sitze ich im "breiten Sitz" auf dem Gymnastikball und folge damit den Beschreibungen in einem Buch, welches ich zum Geburttag bekam:
Erika Prockl: Wenn Erwachsene in den Sattel wollen. Lösen-schwingen-kreisen, CADMOS, ISBN 3-86127326-8

Darin werden Einzelübungen auf dem Gym-Ball genannt, die man zu komplexen Abläufen zusammensetzen und später auf dem Pferd in die Praxis umsetzen kann. Man erzielt nicht nur mehr Beweglichkeit in den verflixten Adduktoren, sondern bekommt auch einen lockeren Sitz weg vom "Klammeraffen". Das Pferd wird es einem danken....irgendwann...hoffe ich...
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So ist das Leben

Beitrag von Netzwanze » 04.02.2005, 20:00

Ich muß mir mal etwas Luft machen.

Hatte heute mal wieder eine Reitstunde. Es ging eigentlich alles recht gut. Dann erschreckt ein anderes Pferd und meins auch gleich mit. Plötzlich war es nicht mehr im Schritt sondern gleich im Galopp. Nicht so toll für meine Nerven.

Anschließend eröffnete wir meine Reitlehrerin, daß sie mit mir ein Problem hat. Sie hat kein passendes Pferd für mich. Es war heute nochmal ein Test, der aber eher negativ verlaufen ist.

Die Haffis sind zu klein, zu alt und eigentlich nur Kinder bzw "kurze" Erwachsene gewöhnt.

Dem einzigen Pferd was für mich passen würde geht es nicht so gut; kann man also erstmal nicht reiten.

Eine Hannoveraner-Stute haben wir noch. Sie ist jedoch recht groß und oft recht schreckhaft; also eigentlich nichts für Anfänger.

Außerdem ist Dressur ja nun wirklich nicht das richtige für mich. Aber das ist erstmal nebensächlich.

Nun muß ich mir einen anderen Reitbetrieb suchen. Ich habe zwar einen Tip bekommen und werde mir den Betrieb mal ansehen; soll aber etwas teurer sein.

Tja, ein Reitanfänger hat es nicht leicht.
;-)
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

LadyMystera
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RE: So ist das Leben

Beitrag von LadyMystera » 04.02.2005, 20:08

Hallo Netwanze,

sach mal, hat sich das nicht schon vorher herauskristallisiert? Wie lange reitest du dort denn schon??

Es ist ärgerlich, aber such dir wirklich besser nen anderen Reitstall, es nutzt ja nichts, wenn sie keine passenden Pferdis haben.

Kopf hoch. Das wird schon.

Grüße, LadyM

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RE: RE: So ist das Leben

Beitrag von Netzwanze » 04.02.2005, 20:19

Original geschrieben von LadyMystera
sach mal, hat sich das nicht schon vorher herauskristallisiert?

Ich meine nicht. Daß die Haffis nichts für mich sind, hatte meine Reitlehrerin schonmal gesagt. Da hatten wir auch noch zwei größere Schulpferde (darunter auch die Kranke).

Wie lange reitest du dort denn schon??

Noch nicht lange. Habe Anfang November angefangen (einmal pro Woche) und dann von Mitte Dezember bis Mitte Januar nicht geritten (Winterpause). Ich habe sogesehen erst letzte Woche wieder damit angefangen.
Das sind insgesamt erst 12 Reitstunden (also noch blutiger Anfänger :o ).
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Niels

Beitrag von Niels » 04.02.2005, 20:35

Hallo Netzwanze,

ärgere Dich nicht, sondern fasse es als Chance auf. Wer weiss, möglicherweise kommst Du an der neuen Ausbildungsstätte viel besser voran.

An Deiner Stelle würde ich mich jetzt gleich nach einer Reitmöglichkeit auf Pferden umsehen, die sich besonders fürs Bogenreiten eignen. Als da (meiner Ansicht nach) wären: Haflinger (die durchaus einen normalen Erwachsenen tragen können), Quarter Horse (und überhaupt die Westernpferderassen), Norweger, Mixe daraus um 1,50 Stockmass, sicher auch die vom Steppenreiter so geliebten Karbadiner (aber die wirst Du kaum finden), usw.

Das sind in aller Regel auch recht gelassene Typen und damit gute, schnell ein sicheres Gefühl vermittelnde Anfängerpferde. Außerdem dürfte die spätere Umstellung auf das weitgehend zügellose Reiten für Dich leichter sein, als bei dressurmäßig gerittenen Warmblütern.

Also Kopf nicht hängen lassen, neues Spiel neues (und vielleicht größeres) Glück.;-)

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shewolf
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RE: So ist das Leben

Beitrag von shewolf » 04.02.2005, 20:38

Original geschrieben von Netzwanze

Daß die Haffis nichts für mich sind, hatte meine Reitlehrerin schonmal gesagt. Da hatten wir auch noch zwei größere Schulpferde (darunter auch die Kranke).
.


Eigentlich sind Haflinger doch "Gewichtsträger", und so riesengroß bist du doch garnicht... schade, vielleicht hast Du an einem anderen Stall mehr Glück.

Aber mir geht es ähnlich, trotz 6 mal auf den AB gesprochen hat mich die von mir angesprochene Reitlehrerin (ich wollte Schulung im klassischen Dressursitz) noch nicht einmal zurückgerufen :-(

Pech gehabt, somit bin ich eben erneut auf Stallsuche. 8-|
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Niels

Beitrag von Niels » 04.02.2005, 20:45

Was ein Ärger, wieso wohnt Ihr auch alle soweit weg? ;-)

Hier in der Umgebung könnte ich Euch gute Möglichkeiten vermitteln. Das dichteste, wo ich jemanden kenne, den ich bedenkenlos empfehlen und auch was klarmachen könnte, wäre im Raum Celle.

Aber wirklich dicht ist das ja auch nicht.:-(

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Beitrag von Archiv » 04.02.2005, 20:58

Hallo Ihr,

gerade heute hab ich gedacht: irgendwie verrückt, ich schaufle tonnenweise Mist, kratze gefrorenen Mist aus dem Auslauf, muß den Stall reparieren, den die neue Stute mit ein paar gezielten Tritten zerlegt hat, mußte Material kaufen um den Stall gegen die kalten Ostwinde zu schützen, nächste Woche kommt ein Huforthopäde für das neue Pferd, der Husten ist auch nicht weg, der Hufschmied ist auch fällig..........habt Ihr es da gut: Reitstunden, lernen und bezahlen. Aber wenn ich das jetzt so lese, bin ich doch wieder froh und denke, mensch bin ich gut dran, mit den eigenen Pferden und dem eigenen Stall, trotz der vielen Arbeit. Also ich kann Euch nur ermuntern: einen Offenstall gepachtet, ein nettes Pferd gekauft, vielleicht mit Hilfe von einem erfahrenen Pferdemensch...... klar das ersetzt den Reitunterricht nicht, aber es setzt andere Schwerpunkte und es ist einfach großartig.

Also viel Glück bei der Stallsuche!!

lieb Grüße benzi

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