Nervöse Pferde

Alles zum Thema Pferde, Pferdeausbildung, etc.
Mirja
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Mirja » 28.02.2008, 21:42

Ok, Deiner Rückengeschichte kann ich absolut beipflichten. Du hattest mich aber wegen Schulterherein in diesen Sumpf gesteckt :-) Das geht, nebenbei gesagt, auch mit kurzrückigen Pferden besser, glaube ich mit meinem bescheidenen Einsteigerwissen in Sachen seitwärts. Ist nämlich leichter, unter den Schwerpunkt zu treten.

Zurück zu nervös. Ansatz zu der Idee mit Bewegungen seitwärts einfangen, sollte eigentlich ja sein, dass von uns wahrgenommene Nervosität vielleicht ja gar keine ist. Wir nur denken, das losstürmende Pferd sei vor ner Sache nervös. Gibt auch Pferde, die loshüpfen, damit endlich mal was passiert, bzw. der Mensch zu unaufmerksam war und Pferd sich mal kümmern mußte.

Grüße! :-)

Mirja

Archiv
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Archiv » 28.02.2008, 23:12

Mirja
zwei mal nein. Einmal, weil ich dich nicht in den Warmblutsumpf gesteckt habe, sonder nur die Nähe dazu habe ich vermutet. Zum Zweiten war Sumpf nähe nicht durch das Schulterherein sonder, wegen der Begründung das Langeweile Nervosität hervorruft, von mir angenommen worden.

Zum anderen, und das hat nichts mit dem gefürchteten Sumpf zu tun, glaube ich nicht an die ganzen Sachen die man immer über die Wirkung von Dressurübungen hört und liest. Zu glauben das ein Pferd werde sein Psyche verändern nur weil ab und zu ein Mensch ihm sagt wie es die Füße zu setzen hat? Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Auch wird dadurch nicht die Hierarchie gefördert, auch nicht durch die Schulter.
Es muss erst die Hierarchie geklärt sein, dann beginnen die Übungen, in meiner Pferdewelt. Erst muss ein Pferd mit mir vorwärts, seitwärts und rückwärts am langen Zügel gehen und am langen Zügel stehen, dann beginnen die weiteren Übungen. Das ist auch eine Altersfrage. Die Führübungen kann ich schon mit Fohlen machen, wenn es auf der Wiese klappt, dann auch im Straßenverkehr, doch mit Dressurübungen warte ich lieber bis die Tiere schon ein wenig älter sind, als min. 2,5 Jahre für Übungen am Boden.

Doch ich würde da gerne auch noch mal die Meinung von einen Profi zu hören. DON? wie geht ihr mit nervösen Pferden um oder wie geht ihr mit Pferden um wenn sie nervös sind? In welcher Reihenfolge kommt die Ausbildung? Oder kommt der Schlachter?
Zuletzt geändert von Anonymous am 28.02.2008, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.

Sir Lancelot

Re: Reiten wie wirkliche Zentauren

Beitrag von Sir Lancelot » 28.02.2008, 23:30

Steppenreiter hat geschrieben:Hier nochmal, weil's so schööööön ist  ::) ::) ::) ::)

[url=http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c]http://www.youtube.com/watch?v=hZasyaH0X4c
[/url]



Ein Traum (das Pferd mein ich)

Über den Stierkämpfer konnte man in dieser Dokumentation mehr erfahren. Er kam recht sympatisch rüber und was er dort erzählte war einleuchtend. Ich habs digital gespeichert  ;) Link gibt's nur auf Anfrage  :)

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von djingis » 29.02.2008, 12:15

ayla hat geschrieben:Die den Phönix bändigte - Ayla


.....gilt das auch für die bogenreitbahn????......das wär´ ja super....
... die zukunft ist der rest unseres lebens, also lebe die zukunft ...
- vertraue auf gott, aber binde dein pferd an -

http://www.mongolensturm-bayern.de

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Snake-Jo » 01.03.2008, 09:59

Was mir so aufgefallen ist: Es leben noch zu viele Verallgemeinerungen. Wir müssen stark differenzieren. Ein Pferd, das bei gewissen Gelegenheiten nervös (von hibbelig bis panisch) reagiert, ist noch lange nicht grundsätzlich eine nervöses Tier, sondern reagiert auf eine gewisse Situation
1- weil sie neu ist (unbekannt, Gefahr?)
2- aus schlechter Erfahrung
3- oder weil das Leittier (Reiter?) auch nervös reagiert
4- oder (selten), weil es grundsätzlich ein ängstliches Tier ist

Bei allen Tieren, die ich bislang geritten habe, möchte ich Punkt 4 ausschließen.
Daher halte ich nach wie vor konkrete Beispiele mit anschließender Analyse (soweit das möglich ist), für notwendig, um diesen Thread am laufen zu halten.
Wie schon Shir Khan andeutete, gibt es auch Situationen, in denen ein sonst cooles Tier nervös reagiert. Das muss man dann aussitzen.  Beispiel: Bei einem Ausritt scheute der sonst sehr ruhige Braune unter der Reitlehrerin an einem Erdhaufen. Sie saß es aus und lachte "Da hat ein Regenwurm gehustet". Das passierte noch zweimal.  Das Pferd wurde einfach zuwenig draußen bewegt und hat wahrscheinlich tatsächlich ein ihm unbekanntes Geräusch gehört, eventuell ist eine Maus weggeraschelt oder sowas.

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Don » 01.03.2008, 21:18

Ihr habt ja schon unglaublich viel über dieses Thema geschrieben.
Ich kann nur Snake-Jo, mit seinen wissenschaftlichen Begründungen beipflichten.
Aber bei Pferden (nervös werden die alle mal) muß man aber den kausalen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung beachten.
Stimmt die Fütterung? - (ganz simpel Hafer weg)
Hat das Pferd genug Arbeit ? (das beste Beruhigungsmittel überhaupt)
Passt der Reiter zum Pferd? (vielleicht Überforderung des jungen Pferdes durch den Reiter)
Ich bin eher der Praktiker, einer der nicht nur sehen sondern hauptsächlich fühlen muß.
Mit der Dominanzgeschichte ist das so eine Sache? Respekt muß ich mir jeden Tag neu erarbeiten jedoch immer mit dem gewissen Gefühl (Reitertakt).
Ich buhle ja jeden Tag um die Gunst meiner Pferde mit Lekerli, Aufmerksamkeit und absolutes Wohlwollen jedoch immer mit der Konsequenz eines Bereiters – nicht der eines Koppelknechts.
Pferde sind Gewohnheitstiere, das heißt, immer wieder das selbe, am besten auch zur selben Zeit.
Dienstlich ist das alles zu schaffen – aber privat?
Wer kann es sich überhaupt leisten jden Tag 4-5 Stunden zu reiten?
Ist das ne Hausnummer? Ich glaube, dass im allgemeinen absolut unterschätzt wird, wozu ein trainiertes Pferd überhaupt zu leisten im stande ist.
Ich wollte mich eigentlich kurz fassen, da die langen Berichte eh nur langweilen.
Mein Bogenreitpferd Don ist ja auch nicht nervös – sondern nur gehfreudig!!!!!!!!!!!!!!!!
In diesem Sinne – lasst uns fliegen ohne Flügel

Gruß Don 

benz

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von benz » 02.03.2008, 12:29

wg. Warmblutsumpf:
es ist uns hier in FC eigentlich weitgehend gelungen die üblichen Grabenkämpfe und dogmatischen Diskussionen der unterschiedlichen Fraktionen in ein konstruktives Miteinander umzuwandeln.

Mit Begriffen wie Warmblutsumpf förderst Du nicht gerade diese sinnvolle Entwicklung.....

@Jo

Deine 4 Punkte treffen es gut.

Deine beschriebene Situation birgt meiner Meinung nach aber einen kleinen Gedankenfehler: eine raschelnde Maus ist für ein Pferd KEIN unbekanntes Geräusch, außer es wär ein Pferd aus einem Versuchslabor..........

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Snake-Jo
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Snake-Jo » 02.03.2008, 13:57

benz hat geschrieben:Deine beschriebene Situation birgt meiner Meinung nach aber einen kleinen Gedankenfehler: eine raschelnde Maus ist für ein Pferd KEIN unbekanntes Geräusch, außer es wär ein Pferd aus einem Versuchslabor..........


Mmmh, ja, wahrscheinlich nicht, dann war es eben ein Maulwurf oder doch der röchelnde Regenwurm. Hab ich röcheln gsagt? Ich meinte "hustend".  ;D

Noch ein Beispiel, was mir oft zu denken gibt: Beim Springreiten im Fernsehen sieht man immer wieder, das Pferde verweigern. Dürfen die das?  ;D Oder ist der Reiter doch nicht dominant, obwohl er 4-5 Std am Tag mit genau diesem Pferd das Springreiten übt? (@Don)
Wie sieht es dann mit Pferden aus, die absolut klasse öffentlich Dressurreiten machen und wenn dann eine Coladose vorbeigerollt kommt, im Quadrat springen? Das müssen die doch kennen, wenn sie öfters auftreten.  Nervös oder nicht? Und wo bleibt der Tonus?  ???

Don
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Don » 02.03.2008, 18:54

Hy Snake-Jo
Hoffentlich hast Du da nicht was in den falschen Hals gekriegt?! ;)
Streife reiten ist etwas anderes als 4-5 Stunden Pacourspringen.
Jedoch das springen über einen anspruchsvollen Pacour mit Sprüngen von 1,60m Höhe, Oxer,Kombinationen ist schon verdammt schwer (S Pacour), aber die verändern ja auch noch die Distanz zwischen den Hindernissen. Wenn da nur eine geringe Disharmonie zwischen Reiter und Pferd entsteht, da gibt halt der klügere nach und verweigert. ;D
Nervosität ist da was anderes.
Ebenso bei den Dressurpferden von denen in ihren Prüfungen absolute Höchstleistung physisch wie psychisch. Ich denke mal das absolute ist der schmale Grad kurz vor dem Durchgehen – der berühmte ritt auf der Kanonenkugel, einfach orgiastisch! :o
Da würd mich auch ne Coladose stören.
Aber wir reiten ja zum Glück nur die 90m Bahn runter, die Pferde kennen schon den Weg, dürfte eigentlich auch nix passieren, - doch die werden nach der fünften Bahn immer schneller als langsamer!! Schon Komisch.
Nervös ist das auch nicht, denke eher absolute Leistungsbereitschaft alles dem Reiter zu geben, ob er nun will oder nicht. :'(
Man bedenke, die größtmögliche Harmonie zwischen Pferd und Reiter  kann nur durch die feinste Abstimmung der Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen eintreten.
Die einzig verhaltende Hilfe (Zügel) geben wir auf und dennoch gelingt es die Bahn ruhig hinunterzugaloppieren .
Meiner Meinung nach nur durch reiten, reiten u. Reiten.

Gruß Don :D

Steppenreiter

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Steppenreiter » 02.03.2008, 21:31

Ich denke mal das absolute ist der schmale Grad kurz vor dem Durchgehen – der berühmte Ritt auf der Kanonenkugel, einfach orgiastisch!


Wem das dann mit leichter Hand und feinster Hilfengebung gelingt, ist ein Pferdegott.

Doch genug der Schwärmerei. Snake - ich meinte tatsächlich "Number four" und wurde an diesem Wochenende wieder eines besseren belehrt, dem begnadeten Könner und mit dem richtigen Lehrer gelingt es sogar diese Nummer zu knacken. War bei JF Pignon und werde wieder hingehen und nochmal und nochmal...  :D

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von zanabo » 03.03.2008, 06:49

Steppenreiter hat geschrieben: War bei JF Pignon und werde wieder hingehen und nochmal und nochmal...   :D


Ich auch  ;D  , hast recht , schön wars!  :D

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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Archiv » 03.03.2008, 08:03

Ja ja, so ein Guru muss nicht nur mit Pferden gut umgehen können, viel wichtiger ist auch, dass er mit Menschen sehr gut umgehen kann. Er muss den Ruf des Besonderen vor sich hertragen. Bauer Hansen mit Gummistiefeln und Kordhut kann noch so gut mit Pferden umgehen können, er wird es nicht zum Guru schaffen! Nicht mal im Ausland.

OT
@Benz: Deinen Vorwurf ich würde hier Spalterei betreiben, weise ich als völlig haltlos zurück!

Ich bin wahrlich kein Rassist, auch nicht im Pferdebereich. Ich teile Pferde nicht in die klassischen Rassistenmerkmale eine wie "edel vs robust" oder "hochblütig vs Ponys" oder solchen sonstigen Unsinn ein, der die Intelligenz eines Pferdes an der Abstammung oder Kopfform festmachen will.

Ich halte es allerdings für sinnvoll Phänomene und Strukturen mit Namen belegen zu können. Selbst Warmblutreiter, für die Tradition mehr ist als gedanklichen Asche auf zu bewahren benutzen mittlerweile den Begriff Warmblutsumpf.
Zuletzt geändert von Anonymous am 03.03.2008, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.

ayla
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von ayla » 03.03.2008, 09:00

Ja ja, so ein Guru muss nicht nur mit Pferden gut umgehen können, viel wichtiger ist auch, dass er mit Menschen sehr gut umgehen kann. Er muss den Ruf des Besonderen vor sich hertragen. Bauer Hansen mit Gummistiefeln und Kordhut kann noch so gut mit Pferden umgehen können, er wird es nicht zum Guru schaffen! Nicht mal im Ausland.

bei Pignon hat das nichts  damit zutun, ob er mit Menschen gut umgehen kann, außer dass er ein Chameur ist (und das natürlich mit Charisma, denn da fahren einfach auch die Tiere drauf ab) ist mir nicht aufgefallen, dass er irgendwie eine neue Eigenschaft hat,  um mit Menschen gut umgehen zu können, er hat es einfach drauf Pferde wie Pferde zu behandeln.
Es war einfach nur ein Wahnsinn, den Mann live zu sehen......

ayla
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Re: Nervöse Pferde

Beitrag von ayla » 03.03.2008, 09:03

außerdem, was soll das heißen:" Nicht mal im Ausland" finde ich extrem arrogant, sorry aber das muß echt nicht sein....

Steppenreiter

Re: Nervöse Pferde

Beitrag von Steppenreiter » 03.03.2008, 11:03

Naja, so unrecht hast du auch wieder nicht mit deinem inländischen Korkhutbauern...  ;D

Allerdings verdient der seine Brötchen in den seltensten Fällen mit dem Einüben von Freiheitsdressur seines Hofgetiers. Meistens doch mit dem was sie "für ihn abwerfen", und das sind z.B. Eier, Fleisch, Federn, Milch, usw.

Der wohlstandsgenährte Mitteleuropäer kann es sich leisten einfach nur so mit den Tieren zu spielen und wer das besonders gelungen tut, das honoriert er dann auch. Für solcherlei 'Freizeitgetue' wird der Korkhutbauer in den seltensten Fällen aber die Muße haben. Seine Pferdle müssen halt funktionieren, wenn er im Wald Holz rückt oder am Sonntag die Brautleut in seiner Kutsche kutschiert...

Verstehste, das sind einfach zwei verschiedene Welten, die lassen sich auch nur schwer miteinander vergleichen.... Arbeit und Spiel!

Wenn sich der Korkhutbauer dann aber beschwert, wie andere spielend ihr Leben leben und damit sogar Geld verdienen, dann frißt ihm der Neid den Lohn seines Tuns und macht ihn krank. (ergo: Schuster bleib bei deinen Leisten!)  ;)

Wenn dann aber jemand daherkommt und meint dieses Spielen mit irgendwelchem Kriegergedöns überfrachten zu müssen, dann werd' sogar ich ganz nervös, nicht nur die Pferdle...  8)
Zuletzt geändert von Steppenreiter am 03.03.2008, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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