"saplingbow" Bogenbauturnier 2012

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Mandos
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Mandos » 07.01.2012, 09:07

@chirion
Soviel schönes Bogenholz entschädigt doch glatt für das fehlende Bild.

Im Gegensatz zu @Tom Tom bin ich weniger verwundert über das Vorhaben Eibe schnell zu trocknen als über jenes Weißdorn schnell zu trocknen. Wenn du das ohne Risse und Verwerfungen hinkriegst, musst du uns unbedingt verraten, wie du's gemacht hast. ;)

Und schöne Hollunderansammlung, die da steht. :)

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Chirion
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Weißdorn, Griff

Beitrag von Chirion » 07.01.2012, 11:05

@Mandos der Weissdorn macht mir selbst ziemliche Sorgen, vor allem da ich eigentlich ein geschnitztes Griffstück nach einem Entwurf den ich irgendwannmal auf ein "Post it" gekritzelt habe machen will.

weiss1.jpg


Ich werds glaub ich dennoch versuchen wenn Risse auftreten muss ich sie halt mit Epoxy auffüllen.
Schauma mal, ich werd die Trocknung im Erdkeller bei 15 Grad beginnennund dann über Kellerraum mit 20 Grad zu Wohnraumklima wechseln aber es kann sein dass die Zeit zum trocknen nicht reicht.

Der Eibenast ist glaub ich dünn genug um in der Zeit zu trocknen.
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Yumiya » 07.01.2012, 15:01

Die wahren Gedanken eröffnen sich beim Kritzeln auf ein "Post it". :D
Während die Bogenhand die Dame fest umhält, dient die linke Schulter als Pfeilauflage...
Solltest du aber nicht als Jagdbogen verwenden! Da bleibt jeder Fuchs stehen wenn du auf ihn zielst. Das wäre nicht fair ;D

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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Galighenna » 07.01.2012, 15:03

Ein solcher Griff wäre ein wahres Schmuckstück! Ich beneide jeden der gut zeichnen kann... Ich drücke die Daumen das sich das Holz in solche schöne Form bringen lässt :)
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Windmann
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Windmann » 07.01.2012, 15:32

Das ist ja mal ein wunderschönes Post-it. Hm, ich habe gerade einen Griff angeleimt. Das verführt ja gerade dazu etwas künstlerisch tätig zu werden. Darf ich Deine Frau verwenden? :D

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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Chirion » 07.01.2012, 18:49

@Windmann wenn du meinst ob du die Skizze als Inspiration verwenden darfst, das sei dir natürlich gewährt :)

@Galig die Form ins Holz zu bringen, macht mir nicht so die Sorgen, ich raspel und fräse einfach alles weg was nicht so aussieht, die Statik macht mir auch keine großen Sorgen mit Hilfe der Haare lässt sich auf der rechten Seite eine breite Holzbrücke schaffen ohne das es klobig aussieht, viel mehr Sorgen bereitet mir, dass der Markkanal durch die Figur laufen wird, die Sprünge die da vorprogrammiert sind könnten ein echtes Problem werden.

@Yumiya bevor ich auf die Idee verfallen könnte da Ding als Jagdbogen zu verwenden muss ich es erst mal hin bekommen :)
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Galighenna » 07.01.2012, 18:53

Dann setze doch den Markkanal an eine passende Stelle :D :D :D
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Faulbaum Tom Tom Post 2

Beitrag von Tom Tom » 07.01.2012, 19:50

So wieder bischen weitergekratzt.

Hab jetzt Rinde weggemacht und mal Material abgenommen.

Länge wird auf 1,35m rauslaufen.

Frage: Muss ein Sehnenbelag auf einen flachen Bogenrücken? oder kann man sowas auch auf nen gewölbten?

Vorheriger Post:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=18539&start=45#p316715
Nägster Post:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=18539&start=90#p316908

lg Tom Tom
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DSC039992.jpg
Stave mit kleiner Mittelline sieht gut aus
DSC03993.JPG
Das wunderschöne Holz der Faulbeere
DSC03991.JPG
Schöne Reste
Zuletzt geändert von Tom Tom am 08.01.2012, 15:31, insgesamt 6-mal geändert.
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Archerbald
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von Archerbald » 07.01.2012, 20:55

Auch ich mach gerne wieder mit, kann mich zum Vorjahr nur verbessern ;-)
Ziel: ein Hasel-ELB aus einem heute geernteten sehr dünnen Stämmchen (3..4cm).

Zu Acker's Fragen im Ausgangs-Posting noch mein Senf: eine zweite Note für die Dokumentation finde ich gut, ein Thread pro Bogen wäre super. Wenn's bei einem Super-Thread bleibt sollte sich jeder die Mühe mit den Vorwärts-/Rückwärts-Links machen.

Bis dann
Archerbald

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KnechtKarl
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Schlehe und Rose ernten

Beitrag von KnechtKarl » 07.01.2012, 21:36

Soooo, ich war heut mal spazieren und wurde fündig.
Erstens sprang mir eine Schlehe in die Fänge und dann auch noch ein schönes Stöckchen Rose, welches wohl für ne ganz kurze Flitsche reichen wird. 1,20 Meter- bis vielleicht 1,35 Meter.

Und als letztes muss die Jury entscheiden nen Holler. Der stammt von nem Busch, der bereits im letzten Winter bis in Kniehöhe von den Rehen abgeschält wurde. Das heißt der Busch ist seit etwa nem Jahr tot. Zählt das noch als frisch geschnitten?

Außerdem hab ich vergessen ein Bild des stehenden Astes zu machen.

Und jetzt die Bilder:
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HolluSchleRo.jpg
Und hier das Trio: HolluSchleRo
Schlehe 01.jpg
Die Schlehe
Rose 01.jpg
Die Rose

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KnechtKarl
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von KnechtKarl » 07.01.2012, 21:40

Außerdem ist der Preis fertig.

Haselschößling, mit Hitze begradigt und geschliffen. Steinspitze mit ner Mischung aus Birkenteer und nem Schuss Bienenwachs eingeklebt und mit Sehne gewickelt. Die Federn sind von der Schwanzfeder eines Fassans und wurden nur mit Sehne angewickelt, nicht geklebt. Die Wicklung am Selfnock, ebenfalls Sehne.

Hoffe, dass sich jemand drüber freut.

Der Schaft ist noch nicht geölt, so dass der neue Besitzer eventuell noch ne Bemalung nach Gusto anbringen kann.
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Pfeil 03.jpg
Pfeil 02.jpg
Pfeil 01.jpg

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Finglas
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Hainbuche, Ernte

Beitrag von Finglas » 07.01.2012, 21:57

Grüßt Euch liebe Leidensgenossen und liebe Mitleser:

der jährliche Wahnsinn hat also wieder begonnen und die Verrückten ziehen wieder mit wirrem Blick durch die Wälder...

Nun ja, bei so einen frohen Treiben will auch ich natürlich nicht fehlen. Und somit gings heute morgen los. Angenehmerweise nicht allein sondern zusammen mit Zacki, dem Bogenschnitzer aus dem Nachbardorf.
Der hatte doch bei sich auf einem Grundstück am Waldrand eine (riesige!)Hecke mir Hainbuchen welche sowieso mal geschnitten werden sollte :-) Da hab ich gedacht ich könnte doch mal ganz selbstlos helfen und so kam es daß wir sehr gerne bei 2 Grad und Schneeregen Gartenarbeit gemacht haben.

So sah die Hecke vorher aus:
Saplingturnier  2012 001 edit.JPG
Die Schönheiten drängen sich ja in fast unverschämter Art und Weise auf.
Wie gesagt es war echt unschönes Wetter und so ist die Fotodokumentation der Fällarbeiten etwas kurz geraten. Meine Finger haben mechanisch nicht recht zur Kamera passen wollen.

Ich hab mich übrigens echt tierisch über das Angebot von Zacki gefreut, da Hainbuche ein echter Wunschkandidat war. An dieser Stelle nochmal ein ganz öffentliches Danke!

Hainbuche war deshalb ein Wunschkandidat da ich diesmal einen schmalen Bogen bauen wollte.
Einen ca. mannshohen Alltagsbogen im Mittelalter- Look. Also einen ELB mit irgendwas zwischen ganz zivilen 35# und 50 #, mit D Profil. Keinen 100#+ Expander sondern einen Bogen mit dem man auch mal einen normalen 3D Parcours ohne Anzeige wegen Sachbeschädigung schießen kann...

Hainbuche könnte der Legende nach hierfür ein guter Kandidat zu sein da es mit Druckkräften ganz gut klar kommen soll und deshalb auch einen, im Verhältnis zum Rücken, schmalen Bauch (Achtung Wortspiel:) verkraftet.

Soviel zu Therorie, ich hab sowas ja auch noch nie gemacht. (;-)) Also los:

Nach der "Gartenarbeit" boten sich folgende Ausbeute dar:
Saplingturnier  2012 007 edit.JPG
Mein Kandidat in Rot, meine Reserve bzw. Option für irgendwann mal in Grün.

Ab jetzt gehts im kuschelig warmen (8 Grad, Hüstel) Keller weiter: Erst mal wie immer: Rinde Runter mit dem Zugmesser und einem Taschenmesser für Problemstellen wie Ästen oder Dellen.
Die Nächste Aufgabe lautet ebenso wie immer und unabhängig vom Design : Bogen suchen! Ich mal mir immer Markierungen an die Stirnseite. Mir ist es sonst oft passiert daß ich den Stamm 279mal unnütz gedreht hab. Mein Tipp: Markierungen. Da weiß man irgendwann wo oben ist!
Saplingturnier  2012 023 edit.JPG

Hainbuche hat bekanntlich mit der gemeinen Buche ausser dem Namen erst mal nicht viel gemeinsam. Das sie mit der Hasel verwandt ist sieht man leider nicht erst an der Spanrückigkeit sondern auch an der irgendwie langweiligen Maserung. Aber der Rücken erinnert schon an Hasel. Auch die Verarbeitung übrigens.
Nachdem der Rücken irgendwann mal festgelegt ist gehts recht rusitkal weiter. Der Bogen muß runter gearbeitet werden. Je weniger Holz übrig bleibt, desto weniger muß trocknen. Ich hab im Vorfeld gelesen daß Hainbuche schlecht zu spalten sein... Nun denn, jetzt keine Experiment: E-Hobel und los!

kleiner Exkurs:
Beim Runterhobeln bin ich auf eine "schönen" Totast gestoßen: Falls sich jemand unter den Holzpathologen oder auch sonst wer dafür interessiert: der Querschnitt durch einen Totast sieht wie folgt aus:
Saplingturnier  2012 029 edit.JPG
Was man daraus lernen kann? Keine Ahnung. Kein Holz mit Totästen verwenden, vielleicht...?
Auf ganzer Länge am Markkanal angekommen Vollbremsung! Für heute bis hierhin und nicht weiter.

Der halbierte Rohling wird auf der Werkbank fixiert und bleibt da erst mal für zwei Wochen. Solange bin ich nämlich erst mal unterwegs.
Saplingturnier  2012 030 edit.JPG
Danach gehts Schritt für Schritt ins Warme.

Aber dies ist eine ganz andere Geschichte und die soll ein ander mal erzählt werden...

Für heute grüßt: der Finglas

moc
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Haselnuss, Ernte

Beitrag von moc » 07.01.2012, 22:22

Hier ist ja schon ordentlich was los...

ich bin Heute auch unterwegs gewesen und hab mir einen Haselstamm gesägt.
Er ist ca. 190 cm lang, ~3 kg schwer und hat eine maximale Breite von 5,5 cm.
zudem ist der Stamm krumm, verdreht, voll mit Ästen und nass wie ein Schwamm; aber mir gefällt er.

IMGP3235.JPG
Da stand er noch

IMGP3238.JPG
abgesägt...

IMGP3240.JPG


Nachdem ich mit meiner Beute Zuhause angekommen bin, habe ich als erstes die Rinde entfernt und vom Bauch etwas Material abgetragen.
IMGP3243.JPG

IMGP3246.JPG
ein Krummling...


Anschließend kam er in den Heizungskeller, wo er erstmal eine Woche trocknen soll.


Gruß, moc
Ordnung ist, wenn man weiß, wo man gar nicht erst suchen muss!

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inge
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier Nr 4

Beitrag von inge » 07.01.2012, 23:23

Säge den Griff längs bis zum Markkanal ein, sonst reißt er.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Chirion
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Weißdorn, Griff 2

Beitrag von Chirion » 08.01.2012, 01:18

vorheriger Beitrag
also die Nympfe. in der Mitte ein wenig Rinde vom Weissdorn runter und angezeichnet


nympf1.jpg
so soll die Lady von der Seite aussehen


im Grunde bleibt mir durch das Griffdesign nichts anderes übrig als erst mal alle Regeln des Bogenbaus beiseite zu lassen, denn der Griff diktiert wie der Bogen im Stave liegen wird. Die Grundidee war zunächst den Griff roh zu schnitzen und dann an den Wurfarmen den sich ergebenden Jahresring freizulegen. Guter Plan, aber es kommt oft anders als man denkt.

nympf2.jpg
fürs Grobe den Woodcarver von Arbortech (is aus Australien die Firma) in die kleine Flex eingespannt


nympf3.jpg
die Scheibe geht wirklich gut für solche Arbeiten


nympf4.jpg
jetzt die Frontansicht eingezeichnet


nympf5.jpg
und weiter gehts


nympf6.jpg
hätt mir nicht gedacht das die Kamera es schafft, dass die laufende Flex aussieht als würd sie stehen


nympf7.jpg
so Seitenkontour fertig


als nächstes den Jahresring aufsuchen; aber da sind keine Jahresringe sichtbar bei dem Holz. Hm ??? Planänderung. ich werd mit dem Ziehmesser den Rücken im Faserferlauf abziehen und ein Backing draufmachen und wir nennen das Manöver zur Tarnung Decrowning :)

nympf8.jpg
nach dem Abziehen hab ich die Wurfarme in der Breite möglichst im Faserverlauf eingezeichnet


nympf9.jpg
aber zuerst noch die Bauchseite mit dem Ziehmesser eingeebnet


nympf10.jpg
dann die Seiten ebenfalls mit dem Ziehmesser besäumt


Das Holz ist übrigens ziemlich hart nach der Ziehmesseraktion war ich schweissgebadet

Soweit so gut, keine Ahnung ob das was wird, aber bis jetzt machts Spass :)

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Zuletzt geändert von Chirion am 09.01.2012, 20:15, insgesamt 3-mal geändert.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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