Releasetechnik beim Bogenreiten

Technik und praktische Umsetzung
jerryhill
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von jerryhill » 18.02.2008, 14:23

Ich habe bei meiner Art Daumenrelease zuerst den Fehler gemacht, mit dem Zeigefinger unwillkürlich im Auszug gegen den Pfeil zu drücken. Bemerkte es glücklicherweise, bevor ich die Pfeile kürzte.
lg, jerryhill
Unwissenheit prahlt, Dummheit reißt das Maul auf.

Steppenreiter

Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Steppenreiter » 18.02.2008, 14:44

Hi Jerryhill,

Das ist ein guter Tipp, bei kurzen Auszug habe ich tatsächlich mehr Druck mit dem Zeigefinger auf den Pfeil als bei einem weiten. Je weiter man nämlich spannt, umso weiter entfernt sich der Zeigefinger vom Pfeil und der Sehne, ganz automatisch...

Wahrscheinlich lags daran....

Niels

Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Niels » 18.02.2008, 14:49

Ja jerryhill, genau diesen Fehler meinte ich, als ich vom in den Bogen reindrücken sprach. Es ist im Eifer des "Gefechts" schnell passiert das man zu sehr mit dem Zeigenfinger drückt, gerade wenn es schnell geht. Dann macht es bei mir deutlich klack beim Abschuss und der Pfeil eiert ziemlich heraus. Das Treffen leidet zumindest auf kürzere Distanzen gar nicht mal so. Aber es ist alles andere als ein schönes Bild, schon irgendwie eine Beleidigung fürs Auge.

Im übrigen ist mit meinen derzeitigen, vom vielen Köcherziehen extrem befiederungsdemolierten Trainingspfeilen inzwischen fast jeder Schuss ein Rohschafttest.  ;) ;D An einigen sind wirklich nur noch Reste von Befiederung erkennbar und sie funktionieren trotzdem noch halbwegs.
Zuletzt geändert von Niels am 18.02.2008, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

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djingis
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von djingis » 18.02.2008, 14:59

Niels hat geschrieben:.......genau diesen Fehler meinte ich, als ich vom in den Bogen reindrücken sprach.

...so ein forum ist schon prima!!!danke jungs......werde ich heute abend gleich mal verstärkt drauf achten. kann ja nicht sein, dass nur steppi das ohne probleme gebacken bekommt ;).......hab´ echt keine lust, noch mehr pfeile zu horten!
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atitude
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von atitude » 18.02.2008, 16:15

djingis hat geschrieben:hallo benz,
du hast völlig recht mit den zwei fehlerquellen.
den lösefehler möchte ich jedoch fast ausschließen, da sich das problem mit alu 2016 (= weicher als der carboni) noch verstärkt hat...... ???; somit tendiere ich nach wie vor zum spinewert. werde mir mal einen 300er besorgen oder mit einem 2311er alu (leider nur 29") testen.....würde mich interessieren, ob andere ähnliche erfahrungen haben - von steppi jetzt mal abgesehen - ....... um den lösefehler zu enttarnen, setz ich mir mal eine klemmnock auf den 400er, damit der pfeil frei unter dem nockpunkt hängt, denn steppi meint ja, beim "daumen"klemmen des pfeiles würde es zum "verreissen" kommen, was ich jetzt eher auf das trefferbild beziehen würde. aber gut, mal sehen............
p.s.: der assyrer ist bestellt ;D)


300er od.400er Carbonis sind doch viel zu steif und zu schwer !?
Oder verdrehe ich da etwas?
400er schieße ich auf einem Jagdrecurve mit über 50#!
Ich würde es mal mit 600er easton st epic 31" (6,4 grain pro Schaft) mit ner 80er Spitzen probieren. Die schiesse ich mit einem 35 und einem 40# Bogen.
Bei einem 32# Bogen schraube ich einfach 65 grain Spitzen drauf,da darf aber kein Wind gehen. ;D
Was hast du für eine Befiederung drauf?

benz

Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von benz » 18.02.2008, 17:07

Steppenreiter hat geschrieben:
Übrigens habe ich daraufhin einen haufen Spinewerte mit dem Daumenrelease ausprobiert und festgestellt, dass der Daumenrelease wesentlich unsensibler ist auf Spinewerte als der mediterane. Ich kann mit Prügeln schiessen, oder mit feinen weichen Schäften - es macht nicht viel aus - was etwas ausmacht und das fand ich wieder komisch war die Länge.



ja das entpricht auch meinen derzeitigen Beobachtungen, wobei natürlich ein längerer pfeil einen weicheren dynamischen Spine hat.

@Steppi redest Du von längeren Pfeilen mit entsprechendem längeren Auszug, also bei jeweils voller Ausnutzung der Pfeillänge?

Steppenreiter

Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Steppenreiter » 18.02.2008, 19:40

Voll ausnutzen, heißt bei mir immer noch knapp 1,5cm Reserve weil ich einfach Schiss hab auf dem Pferd vor lauter Drive den Bogen zu überspannen. Ansonsten ja....

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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von djingis » 18.02.2008, 20:38

steppi: also zum überspannen des bogens komme ich gar nicht, da mein türke bei 32" zu macht.
war übrigens grad trainieren. dank niels´ tipp, bei daumentec mit dem zeigefinger nicht zu drücken, flogen die teile schon merklich besser. ganz zufrieden bin ich aber immer noch nicht. mit meditec fetzen sie einfach ideal. :-\

atitude: also wie schon bemerkt, bei meditec passen die 400er carbon voll zum bogen (40#/28" - 100 grs; 3x4" shield befdg.); sie sind um ca. 5 gramm leichter als meine 2018 alu. 600er wären für diesen bogen viel zu leicht (2 klassen unterschied)....und mit 85 grs. spitzen zu labil
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Snake-Jo » 19.02.2008, 18:14

Hier geht es nochmals um den Sasanidischen Reiter, ich erhielt das komplette Bild von Holger Riesch. Man sieht, das es sich tatsächlich um einen Reiter handelt und auch der Bogen ist bestimmbar (@Benni). Es handelt sich ganz offensichtlich um einen asymmetrischen Hunnenbogen.
Wenn schon die Fingerhaltung bzw. der Release mit Mittel- und Ringfinger eine Besonderheit darstellt, ist die eigentliche Sensation der Fund von Fingerschützern, datiert um 500 BC. Am 1. Bild sieht man ja, das der Reiter auch Fingerschützer auf hatte, die mit einem Band am Händerücken über Kreuz gehalten wurden. Die drei Fingerschützer der ABEGG-Kollektion bestehen aus Gold, Silber und Bronze (s. Bild, von oben nach unten, jeweils in verschiedenen Ansichten). Man nimmt nun an, das diese Fingerschützer für den Mediterrranen Release benutzt wurden, der offenbar gleichzeitig mit dem Zweifinger-Ablass vorkam.
Quelle: OVERLAET, B. (1998): Regalia of the Ruling Classes in Late Sasanian Times: The Riggisberg Strap Mountings, Swords and Archers Fingercaps. Riggisberger Berichte. Entlang der Seidenstraße. ABEGG-Stiftung Riggisberg. Karel Otavsky, Hrsg.

Bild

Bild

Sir Lancelot

Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Sir Lancelot » 19.02.2008, 19:52

Danke für das Bild!  :)

Taubert
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Taubert » 19.02.2008, 21:03

@ atitude
Kurze Bemerkung zum Thema Spine-Wert

400er Carbon 32-33 Zoll bei ca 58lb auf den Fingern (Koreaner) mit 80er Spitze Daumemrelease fliegen bei mir einwandfrei und stabilsieren deutlich besser als Aluschäfte in ähnlicher Steifigkeit.

Gruß Götz 

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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von Zunder » 27.03.2008, 21:39

jerryhill hat geschrieben:
Die beschriebene Art des Mongolianrelease habe ich nach einer Beschreibung der Schießtechnik des letzten freien Indianers Ishi übernommen.



@jerryhill

Wie man lesen kann, hast Du Dich doch ziemlich intensiv mit Ishi und dessen Techniken auseinandergesetzt.

Hast du eine Erklärung dafür, daß er den Pfeil nicht auf dem Daumen, sondern auf dem Mittelfinger auflegt?

Viele Grüße,

Markus

atitude
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Re: Releasetechnik beim Bogenreiten

Beitrag von atitude » 27.03.2008, 21:54

Taubert hat geschrieben:@ atitude
Kurze Bemerkung zum Thema Spine-Wert

400er Carbon 32-33 Zoll bei ca 58lb auf den Fingern (Koreaner) mit 80er Spitze Daumemrelease fliegen bei mir einwandfrei und stabilsieren deutlich besser als Aluschäfte in ähnlicher Steifigkeit.

Gruß Götz 

Klar..kann ich verstehen, bei 58lbs funzt das obwohl die leichte Spitze bei dem Zuggewicht nicht so mein Ding wäre.
Ich schiesse mit meinen Reiterbögen (32-41lbs) 600er Carbons volle Länge mit 80er Spitzen.
Anscheinend hängt es aber wirklich viel vom Hersteller der Schäfte und der Art wie  ich den Pfeil löse ab.
Gruss Peter



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