Trainingsmethoden

Technik und praktische Umsetzung
benz

RE:

Beitrag von benz » 12.08.2006, 12:58

Original geschrieben von Steppenreiter

1. Geschwindigkeit - je schneller du fährst, um so stabiler wirst du. Hat irgendwas mit Physik zutun. Diesen Trick kann man auch bei Pferden anwenden, wenn sie nicht ordentlich geradeaus laufen.



Tja sehr interessanter Punkt, denn wenn Du zu langsam bist wird die Sache instabil, wenn du aber zu schnell bis, traust du dich nicht mehr zu schießen, geht mir jedenfalls auf meinem highspeed Fjord so.......

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 12.08.2006, 13:27

Auf dem Pferd fände ich das nicht so schlimm mit der Geschwindigkeit, aber auf dem Rad - dann auch noch freihändig und sich umdrehen - nene, bin ich wohl zu sehr Angsthase geworden, als dass ich mich das noch trauen würde.

Was spricht eigentlich dagegen, das nach hinten schießen usw auf dem gehenden Pferd zu üben?

Für mich gehören zum Beispiel auf dem Pferd auch so leichte gymnastsiche Übungen dazu, wie man es als Anfänger (je nach Reitlehrer) häufig an der Longe machen darf. Eben auch nach hinten umdrehen, sich im Sattel halt bewegen. Mit den Fingern die Fussspitzen berühren usw.
Da kommt dann der Gleichgewichtssinn ganz von alleine, denke ich.
Und bevor ich mich auf ein Holzpferd setze, mache ich doch lieber das - da lernt mein Pferd gleich auch noch, dass ich "komische Sachen" da oben mache ;-)

Sir Lancelot

RE:

Beitrag von Sir Lancelot » 12.08.2006, 22:55

@steppi

Danke für die Tipps. :anbet
Den Schuß nach hinten hab ich bis jetzt nur trocken, also ohne Bogen geübt. Wenn ich das Gleichgewicht besser halten kann, dann versuch ich's mal nach hinten.
Das mit der Geschwindigkeit und Stabilitätserhöhung kenne ich vom Motorrad fahren :D

Original geschrieben von Pochifiore

leichte gymnastsiche Übungen dazu, wie man es als Anfänger (je nach Reitlehrer) häufig an der Longe machen darf. Eben auch nach hinten umdrehen, sich im Sattel halt bewegen. Mit den Fingern die Fussspitzen berühren usw.


Von diesen Übungen hab ich mal was gelesen. Sie klingen sinnvoll.

benz

RE:

Beitrag von benz » 13.08.2006, 10:13

Original geschrieben von Pochifiore

Was spricht eigentlich dagegen, das nach hinten schießen usw auf dem gehenden Pferd zu üben?



na wenn Dein Pferd im Schritt bleibt und Dein Sitz locker bleibt, keine falschverstanden Hilfen über Gewicht oder Schenkel gegeben werden und das beim Spannen des Bogens und Lösen des Pfeils, naja dann kannste es ja schon. Aber wie die Bilder oben zeigen haben da offenbar auch erfahrene Reiter so ihre Probleme......

liebe Grüße benzi

Polvarinho
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RE: RE:

Beitrag von Polvarinho » 21.08.2006, 11:58

Original geschrieben von Pochifiore
Was spricht eigentlich dagegen, das nach hinten schießen usw auf dem gehenden Pferd zu üben?


Na, gar nix..... :D

Aber das (Schiessen im Schritt nach hinten) gehört eher zur Ausbildung des Pferdes, nicht zur Ausbildung des Reiters resp. Schützen...

Den korrekten Schuß nach hinten mußt Du sehr lange am Boden üben. das dann auch in verschiedenen Halbpositionen, dann auch mit dem richtigen Nocken.
Wenn das dann gut klappt ist der nächste Schritt aufs Holzpferd und dann aufs FleichundBlutPferd......

Wenn Du zu früh aufs richtige Pferd gehst, dann hast DU keine Chance die Technik zu lernen, denn auf dem Pferd lernst Du sie nicht, Du manifestierst nur die falschen Bewegungsabläufe und diese musst Du dann später mühsam wieder löschen....falls Du so lange dabei bleibst und Dich nicht der Frust zu sehr packt....



UND:

@ "Schleichende Katze" (->BENZI....) :D :

Immer wieder amüsiert es mich, wenn ich Dich wie eien Katze um den heißen Trainingsbrei bei Steppi herumschleichen sehe.... :D :D :D ... Wirklich mal gespannt, wann Du da zum ersten Male aufkreuzen wirst.... ;-) :D
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Steppenreiter

... so ihre Probleme

Beitrag von Steppenreiter » 26.09.2006, 10:14

Aber wie die Bilder oben zeigen haben da offenbar auch erfahrene Reiter so ihre Probleme......


Stimmt Benzi, die haben wir und im Gegensatz zu Claus meine ich, man lernnt sie erst auf dem Pferd kennen und verstehen. Allerdings nicht, wenn niemand da ist, der dabei hilft.

Einmal muß man lernen sich weit genug umzudrehen und das ist soweit, dass man bequem auch in die hinterlassene Spur schiessen könnte. Was machen wir aber, wir nocken ein, die Augen sind in Galopprichtung, wir drehen uns knapp um, spannen dabei etwas halbherzig, erkennen kaum das Ziel, halten alle den Bogen falsch, nämlich mit dem unteren Ende nach innen gedreht und schon lassen wir die Sehne los.

Was passiert? Der Pfeile eiert rechts am Ziel vorbei, wenn er es überhaupt erreicht. Nun gibt es beim Schuß nach hinten soviel zu beachten, dass wir garnicht zum Schuß kämen, würden wir es bewußt tun. Die Kunst ist auf dem Pferd verstehen lernen woran es noch hapert und was die nächsten Schritte sind es vom Boden aus zu lernen.
Wer nur vom Boden aus lernt, hat nie eine Chance auch nur den Ansatz zu verstehen. Und nur eigene Anschaung macht stark.

benz

Beitrag von benz » 26.09.2006, 12:20

mir geht es grad mit dem Reiten wie früher mit dem Bogenschiessen, ich hab Bücher gelesen, hatte zufällig ein Pferd im Stall :D , hab mich drauf gesetzt und gemacht und es klappte ganz ordentlich...... so hab ich auch angefangen Bogen zu schiessen.

Dann wollte ich mehr, sicher auch wegen der Gesundheit meines Pferdes, und nun hab ich das Gefühle je mehr Stunden ich nehme und je mehr ich versuche die Bewegungsabläufe zu verstehen und zu präzisieren um so weniger kann ich reiten......

Die Parallelen zum Bogenschiessen sind unverkennbar, nur daß eben noch ein Lebewesen hinzukommt..... :-(


Im Moment bin ich weit davon entfernt reiten und schiessen wieder sinnvoll zu verbinden.

liebe Grüße benzi, der sich mal wieder in ner Sackgasse fühlt..........

zeckezuechter

Beitrag von zeckezuechter » 26.09.2006, 13:06

Hallo benz,
vorab: ich reite, ich schieße, aber ich werde tunlichst vermeiden, beides gleichzeitig zu tun!
Nimm dein Pferd und du direin paar Stunden Zeit, am besten noch Frau, Freund oder sonstwas und reite einfach mal aus Spass durch die Botanik!!
Ich kenne dich nicht, aber so, wie ich dich einschätze, hast du Gefühl. Nur, je mehr du verbessern sillst, umso weniger hörst du darauf.
Setz dich aufs Pferd und mach einfach mal, ganz ohne Druck.
Wenn du wieder mal Spass hattest, kannst du auch wieder an dir arbeiten.
Mir haben solche "Spasslektionen" immer wieder geholfen, egal, welcher Bereich es gerade war!

Estora
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RE:

Beitrag von Estora » 27.09.2006, 10:14

Original geschrieben von benz
Dann wollte ich mehr, sicher auch wegen der Gesundheit meines Pferdes, und nun hab ich das Gefühle je mehr Stunden ich nehme und je mehr ich versuche die Bewegungsabläufe zu verstehen und zu präzisieren um so weniger kann ich reiten...

Hallo Benzi,
tut mir leid das zu hören. Die Frage ist ja was du verbessern möchtest und wo es Probleme gibt. Aber ich stimme in einem Punkt mit zeckezuechter überein, nämlich dass du dich einfach auf dein Pferd setzen und ausreiten solltest. Oft ist es so, dass Probleme auftreten wenn zu viel nachgedacht wird. Das kann zu Verspannungen führen und dadurch klappt gar nichts mehr. Versuche den Kopf frei zu bekommen und reite einfach drauf los. Ansonsten kann ich dir jetzt nur den Tipp geben: Denke positiv wenn du reitest. Denke niemals "Was könnte denn passieren, wenn..."! Nicht denken einfach tun, denn die Pferde spüren jedes zögern und zweifeln und werden dadurch auch unsicher.

Alles Gute :knuddel

AndreaSZB

Kein wunder

Beitrag von AndreaSZB » 27.09.2006, 17:25

Benz, dir geht es so wie vielen, die
ernsthaft versuchen, Dinge zu begreifen.

Man lernt halt nie aus, und um so tiefer man in die Materie eindringt, um so komplizierter wird sie. Wie sagte Sokrates "ich weiß, dass ich nix weiß"

Mir geht es ja ähnlich. Ich könnte auch schier verzweifeln, wenn ich meine Reiterei sehe.
Aber ich komme immer dann einen Schritt weiter, wenn ich alles von mir abgleiten lasse und ganz entspannt an die Geschichte heran gehe.

Es gibt da zwei „Teufel“ ... die dir immer alles vermiesen und besonders schwer machen. Der eine heißt „Ergeiz“ und der andere „Perfektion“.

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Re: Trainingsmethoden

Beitrag von Taran » 07.10.2007, 20:01

mal wieder ein hünsches Foto. Eigentlich war ich ja auf der Suche nach einem Liegerad...
http://www.radnabel.com/img/var/4g.jpg
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Re: ... so ihre Probleme

Beitrag von Snake-Jo » 08.10.2007, 08:35

Der Steppenreiter hat geschrieben:
halten alle den Bogen falsch, nämlich mit dem unteren Ende nach innen gedreht und schon lassen wir die Sehne los.

Was passiert? Der Pfeile eiert rechts am Ziel vorbei, wenn er es überhaupt erreicht. verstehen. Und nur eigene Anschaung macht stark.


Sorry, da bin ich nun garnicht einverstanden. Bei Mediterranem Griff und Pfeil links am Bogen sollte der Bogen gerade oder aber unteres Ende nach links verkippt werden. Bei Daumenrelease: Pfeil nur rechts am Bogen und unteres Ende nach rechts verkippt. Dies hängt mit dem Abdrücken des Pfeils am Bogen(fenster) beim Schuss zusammen. Wie weit ich den Bogen verkippe, hängt vom Spinewert und auch mit dem jeweiligen Auszug (Weite) zusammen.
Wenn Spine und Bogenstellung passen, trifft der Pfeil genau in die Mtte. Die Pfeile eiern rechts vorbei, weil durch die Vorwärtsbewegung des Pferdes und Schuss nach hinten der Winkel nicht mehr stimmt und damit automatisch der Pfeil nach rechts fliegt.  8)

Steppenreiter

Re: Trainingsmethoden

Beitrag von Steppenreiter » 08.10.2007, 12:44

Jo, je länger ich den Sport betreibe, umso mehr tendiere ich in die Richtung deiner Aussage, obwohl es uns in Ungarn komplett anders beigebracht wurde.
Dieses diktaorische nur so ist es richtig und nur so lernt man es richtig, stimmt einfach nicht!

Eins der besten Beispiele dafür ist mir Tsa wa ke, der nach Lehrmeinung so ziemlich alles falsch macht ausser treffen, das tut er! Er reitet nur schnelle Pferde, er hat den komischsten Release, den ich je gesehen haben, hält den Bogen, dass einen einfach graust, zieht den Pfeil kaum richtig aus, so wie er die Pfeile überhaupt hält ist - naja, so wie er die Sehne spannt ist - äh geht das überhaupt so?

In meinen Kursen bin ich deshalb zunehmend vorsichtiger geworden eine feste Richtung vorzugeben, sondern versuche das ganze System reitender Schütze, das da vor mir steht zu erfassen und Ratschäge zu geben. 

Niels

Re: Trainingsmethoden

Beitrag von Niels » 08.10.2007, 13:14

Na Steppi, dann lass Dich mal in Pforzheim überraschen. Nach dem derzeitigen Stand wird Tsa-wa-ke dort kein schnelles Pferd reiten. Dafür wird er aber nun mit einem richtigen Bogen und abgestimmten Pfeilen schiessen (sinngemäßes Zitat Benzi zu seinem bisherigen Material: Dass Du mit diesen Knüppeln überhaupt was triffst, grenzt an ein Wunder). Mal schauen, ob er das auch im Wettkampf bringen kann, was er mir beim gemeinsamen Training mit dem neuen Zeugs vorgeführt hat.

Zum eigentlichen Thema: Ich meine auch, dass es die allgemeingültige und für alle gleichermaßen gute Technik nicht gibt. Wenn mich jemand um Rat fragt, versuche ich auch schon lange nicht mehr, ein ganz bestimmtes Schema reinzudrücken. Bestimmte Dinge sind aber doch durch die Natur der Sache vorgegeben. Zum Beispiel ist es ja auf dem Pferd beim Schuss nach hinten einfach nicht möglich, den Bogen unten leicht nach links zu verkippen, weil da eben die Kruppe ist. Die Bogenhaltung wird zumindest bei den Schüssen nach vorn und nach hinten einfach vorgegeben. Mein Ansatz ist da - so gerade, wie möglich und so gekippt, wie nötig. Daran und an einem weiten gleichmäßigen Auszug arbeite ich auch bei mir selbst.

benz

Re: Trainingsmethoden

Beitrag von benz » 08.10.2007, 14:07

Niels hat geschrieben:Na Steppi, dann lass Dich mal in Pforzheim überraschen. Nach dem derzeitigen Stand wird Tsa-wa-ke dort kein schnelles Pferd reiten. Dafür wird er aber nun mit einem richtigen Bogen und abgestimmten Pfeilen schiessen (sinngemäßes Zitat Benzi zu seinem bisherigen Material: Dass Du mit diesen Knüppeln überhaupt was triffst, grenzt an ein Wunder). Mal schauen, ob er das auch im Wettkampf bringen kann, was er mir beim gemeinsamen Training mit dem neuen Zeugs vorgeführt hat.



ich fühle mich da etwas falsch verstanden, gerade Tsa-wa-ke war für mich ein Beispiel im vergangenen Turnierjahr, wie weit man mit "nicht optimiertem Material" kommen kann oder anders ausgedrückt wie wichtig der Mensch hinter dem Bogen und auf dem Pferd ist!

liebe Grüße benzi

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