Linksgalopp als muss?

Technik und praktische Umsetzung
maike luetje
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2006, 22:57

Linksgalopp als muss?

Beitrag von maike luetje » 06.05.2006, 23:37

Hm... habe gerade mal wieder in dem Buch von Kassai Lajos geblättert und las dort: ...wenn unser Pferd am Anfang der Bahn in den Linksgalopp geht... also mein Pferd geht zur Zeit nur im Rechtsgalopp. Er hat eine extreme Schiefe und zwar arbeite ich daran (Gymnastizierung) aber bis zum rückenschonenden Linksgalopp könnte es noch dauern. Er ist in den letzten 7 Jahren fast nur Beistellpferd gewesen oder krank. Sein Rechtsgalopp ist super weich und schön, zum schießen perfekt. Also, ist es nun egal wie rum das Pferd galoppiert oder nicht? 8-|

Fragt sich Taohorse

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

Beitrag von Cowboy » 07.05.2006, 09:14

Ob, es da eine "Regel" gibt, kann ich Dir nicht sagen.
Es ist aber so, dass der Linksgalopp bequemer ist, wenn man den Boden nach links hält. DU wirst also durch den linksgalopp in die richtige Position gesetzt.

Aber keine Sorge, auf meinem Kurs bei Pettra hat sie ihr Pferd auch nicht in den Linksgalopp bekommen, nur in den Rechtsgalopp :)


Thies
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

nereteref
Newbie
Newbie
Beiträge: 34
Registriert: 23.08.2005, 10:23

Links oder rechts-Galopp

Beitrag von nereteref » 08.05.2006, 15:47

Ich hab noch nicht so richtig verstanden warum der Linksgalopp besser ist ?

Wieso sitze ich dann günstiger ??

Beim Schuss nach vorne verstehe ich das ja noch, zur Seite mag es egal sein, aber spätestens beim Schuss nach hinten wäre doch der rechtsgalopp besser oder nicht ??

Und da nach hinten schiessen doch höher bewertet wird, wäre es doch besser, mir dort durch den Galopp Vorteile zu verschaffen ??

Was genau ist also jetzt am Linksgalopp besser ??

Gruß Nereteref

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 08.05.2006, 16:13

Beides ist ok - einzig der Kreuzgalopp ist etwas unwirtlich. Ist eh nur 'ne Übungssache - und beim geradeaus eigentlich auch vollkommen wurscht.

LaCroix
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 552
Registriert: 25.02.2005, 15:27

Beitrag von LaCroix » 08.05.2006, 16:52

Generell ist die Galopprichtung nur ausschlaggebend, wenn du im Kreis um das Ziel herumreitest, da du im Außengalopp dem Pferd die Sache nicht unbedingt leichter machst.

Ein problem könnte der Parthische Schuß sein, da du durch den nach hinten gelegten "Aussenschenkel" ein gewisses Problem in der Rumpfdrehung haben könntest. Aber auch das sollte bei entsprechender Reiterlicher Ausbildung kein Problem sein.
temporarily out of order

maike luetje
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2006, 22:57

bequemer Linksgalopp

Beitrag von maike luetje » 08.05.2006, 17:31

Bei Tao ist der Linksgalopp, wenn er ihn denn überhaupt hinkriegt, ein schiefes Geschaukel. Der treibende Schenkel? Hi...hö...der ist nicht am Pferd...stört also auch nicht..räusper...bin wohl ehr so die Stuhlsitzerin auf meinem Sesselsattel...
Oder ohne Sattel das is´auch sehr schön, aber nur im Galopp, Taos Trab ist die Hölle für´s Kreuz.
Versuche mal den Linksgalopp zu üben.
Merci von Taohorse

benz

Beitrag von benz » 08.05.2006, 17:35

Hallo Taohorse,

ist zwar etwas OT, aber was solls.....

Wie hängt die Wahl des Galopps mit dem Rücken zusammen? Meine Rika ging sonst lieber links und seit einiger Zeit lieber rechts.

Kannst Du mir den Zusammenhang mit einer Rückenentlastung oder Rückenbelastung erklären?

Sonst wurde ja schon alles gesagt, für den Schuss nach vorne ist für Rechtshänder der Linksgalopp angenehmer und hier beginnen wir ja in einen Rhytmus zu kommen.

liebe Grüße benzi

LaCroix
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 552
Registriert: 25.02.2005, 15:27

Beitrag von LaCroix » 08.05.2006, 17:44

Dann würde ich dir erstmal "Aufbauarbeit" im Viereck empfehlen. Bevor ein Pferd nicht geradegerichtet und an die Hilfen gestellt ist, sollte man sich nicht auf experimente einlassen. Besonders ein endloses "Rennen" in der Bogenbahn würde das Problem enorm verstärken!

Zusätzlich rate ich dir mal zu intervalltraining im Gelände. Ordentlich aufwärmen, 3min rechtsgallop, 5 min schritt, 3 minuten linksgalopp, 5 min schritt, wiederholen, dann gemütlich im Schritt ausgehen lassen bis es trocken ist.

Damit bekommtst du&pferdchen die Kondition für längere Galoppaden. Eventuell den linksgallop anfangs kürzer ansetzen, wenn du merkst, das das Pferd keine Kondi auf der seite hat.

Meist ist der schlechte Linksgallop ein hausgemachtes Problem. Viele Leute, die viel ausreiten, galoppieren im Gelände immer nur auf einer Hand, ohne es zu merken, weil sie nie kontrollieren, obs geklappt hat. Genauso wie man selten im Gelände, wie man eigentlich sollte, im Trab umsitzt. Dadurch trainiert man das Pferd dann einseitig, mit dem Ergebnis, das die eine seite einfach nicht mehr die nötige Kraft besitzt, um auf dieser Galopphand locker springen zu können.

Sorry, da bricht der angehende Reitlehrer durch, aber du tust Euch nur gutes, wenn du das Problem angehst und beseitigst.
temporarily out of order

Polvarinho
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1494
Registriert: 18.01.2005, 10:19

Beitrag von Polvarinho » 08.05.2006, 18:27

Hallo, alter Perser... :-)

zu Deiner Frage:

Klar, jeder Galopp geht irgendwie und, das ist wie im richtigen Leben, was man am besten kann ist dann auch für den jenigen das beste...

Aber:

Die Bewegungs- und Sitzhilfen beim Linksgalopp entsprechen am ehesten den Ausgleichsbewegungen, die du beim Schuß nach vorne und nach hinten machen musst.

Beim Schuß zur Seite ist eh alles egal solange das Tier nicht im Kreuzgalopp springt, was für niemanden angenehm und beim Pferd oft ein Hinweis auf ein Problem mit Ausbildung oder Bewegungsapparat (oder beidem!) ist.

Stell Dir vor, Du würdest nicht auf einer geraden Bahn, sondern auf einer leicht nach links gebogenen Bahn reiten oder aber in einem weiten Kreis an den Scheiben vorbei.

Der Rechtsgalopp stände gar nicht zur Diskussion.

Außerdem könnte ein sensibles im Rechtsgalopp grittenes Pferd die notwendigen Ausgleichsbewegungen beim Schuß nach hinten als Wechselhilfen verstehen!

Hier sind sie -die Ausgleichsbewegungen- ja noch deutlicher nötig als beim Schuß nach vorne und auch den Galopphilfen (für den Links!galopp!) sehr nahe verwandt!!

Und ein wirklich mit gutem Schwung durchgeführter Wechel ist NICHT das was man möchte, wenn man gerade den Bogen nach hinten ausgezogen hat - zumal sich viele Pferde im Wechsel nochmal etwas aufpuschen und dann hat man sitztechnisch nicht nur die Bewegung nach oben auszugleichen, sondern man muß auch noch mit der völlig unerwünschten Beschleunigung klar kommen und spätestenz hier hört es dann auf....

Und wenn man ein Pferd hat, was nun gar nicht zum (Spontan)Wechseln neigt?

Sicher kann man auch in einem Rechtsgalopp nach hinten links schießen, aber die jeweils notwendigen Bewegungen von Mensch und Tier passen einfach fast gar nicht zusammen und das äußert sich sehr schnell in einer deutlich spürbaren Disharmonie - gutes und schnelles Schießen ist dann nicht mehr möglich!

Schöne Grüße
(auch an Iris, die Dir sicher schon alles erklärt hat während Du (als klass. Mann) mal wieder nicht zugehört hast....) :D :D :D

Polvarinho/Claus
Bund der Steppenreiter
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 08.05.2006, 18:44

Also Claus neben Kreinberg wärst du der erste, der am losen Zügel auf der Geraden ein Pferd einfach so zu einem Wechsel animiert, nur weil er im Sattel blöd rumrutscht.

Das glaub ich einfach nicht....

Ich bastel nun schon seit einiger Zeit am Wechsel rum und ohne die blöde "V" geht's schon garnicht, und die ist ohne Zügel kaum zu schaffen. Zumindest nicht auf der Geraden.

Viereck ok, Geithners farbiger Stangenwald ok, aber die Bogenreiterrennbahn? Never!

LaCroix
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 552
Registriert: 25.02.2005, 15:27

Beitrag von LaCroix » 08.05.2006, 19:02

Also wenn dein Pferd durch solche Minimalsthilfen einen Galoppwechsel ausführt, dann ist es ein Vermögen wert.

Das Problem des spontanwechsels ist genauso wie das "Harmonieproblem" daher eher untergeordnet.

Dieses links/rechts besser auf einer geraden ist eher Reiterkönnen/Pferderücken-bedingt.

Ein guter Reiter(auf einem gymastizierten, geradegerichtetem Pferd) kann seinen Torso auf einem Pferd in jede Richtung drehen ohne dabei durch den Rythmus aus dem Schußrythmus zu kommen oder den Galopprythmus zu verändern.

Wenn man tatsächlich eine beeinflussung des Schießens durch links/rechts-Galoppade merkt, ist das ein Hinweis auf (wenn auch nur kleine)Sitzfehler, oder eine mangelnde Ausbildung des Pferdes, beidseitig gleichmäßig zu springen.

Bei einem lockeren, korrekten Sitz (und einem geradegerichtetem Pferd) ist es auf der Geraden völlig egal, auf welcher Hand das Pferd springt.
temporarily out of order

Polvarinho
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1494
Registriert: 18.01.2005, 10:19

Beitrag von Polvarinho » 08.05.2006, 19:27

Hi Speppi,

nicht das ich das möchte!!!!...und nicht das ich das auslösen könnte, wie ich wollte...weit entfernt davon....und im Stangenwald kenne ich mich gar nicht aus...

Unser Stand:

Wechsel auf den Reitplatz klappen immer wieder auf gebogener Linie gut, aber nicht regelmäßig und oft nicht so, wie ich es möchte...er wird unruhig, wenn er merkt an was es geht, er springt nicht glatt durch, er springt (selten) in einen Kreuzgalopp und er wird heiß nach dem Sprung, läßt sich dann kaum zurück halten und wartet nervös auf den nächsten..... ohne Hand gar nicht möglich...an gerade Linie nicht zu denken....

Das was ich beschrieben habe (ein unerwünschter Wechsel auf der Geraden) ist mir als Panne! auf der Bahn passiert.

Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet und es hätte mich fast aus dem Sattel gelupft. Bin ihm dabei wohl mächtig in den Rücken gefallen. Als nächstes ist er mit mir durchgegangen.

Wieder 8 Stufen zurück...

Seither reite ich keine fliegenden Wechsel mehr mit ihm, er wird mir einfach zu heiß und ich bin nicht gut genug das ohne größeren Aufwand und völlig in Ruhe zu regeln.

Ich versuche ihn in Ruhe und in gleichbleibender Geschwindigkeit sowohl links wie rechts zu galoppieren. Das klappt sehr gut, solange ich wenigstens eine Hand dran habe. Ohne Hand ist das manchmal nicht möglich...habe das Gefühl, das hängt von seiner (oder auch von meiner) Tagesform ab... :-(

Würde diesen Satz nur ungern einmal wiederholen und auch das Pferd nach Möglichkeit nicht mehr dazu bringen (bewußt oder unbewußt).

Sonst hätte ich gesagt:

Komm und .... test it !!


Polvarinho/Claus
Bund der Steppenreiter
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Polvarinho
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1494
Registriert: 18.01.2005, 10:19

RE:

Beitrag von Polvarinho » 08.05.2006, 19:42

Original geschrieben von LaCroix

Ein guter Reiter.....

...Bei einem lockeren, korrekten Sitz (und einem geradegerichtetem Pferd) ist es auf der Geraden völlig egal, auf welcher Hand das Pferd springt.



LaCroix,

Du legst einen Finger in eine meiner tiefsten Wunden..........

Ich gebe mir wirklich Mühe und das seit geraumer Zeit, aber ich bin nach wie vor ein schlechter Reiter und ich habe ein recht gutes und sehr sensibles Pferd, welches aber eben kein "Professor" ist...

Es wird von meiner Frau (Sie reitet Dessur in der Klasse S) 2-3x/Woche wieder "gerade gemacht wenn ich es zwischendurch wieder schief" geritten habe mit meinem Gehampel.

So klappt es einigermaßen mit uns....

Ob ich für mich erreichen kann von diesem Pferd einmal vernünftig zu Schiessen...ich weiß es nicht....

Menschen, die mir wohl gesonnen sind und auch das Pferd kennen raten mir ab es weiterhin zu versuchen.....

Ich sage mir:

Ich tu dem Pferd im Moment nicht wirklich Gewalt an. Ich lerne weiter. Ich MUSS nicht unbedingt von ihm schiessen...obwohl ich es sehr gerne tun würde...glaube immer noch, dass ich das Risiko kalkulieren kann.....warten wirs ab...

Gruß

Polvarinho/Claus
Bund der Steppenreiter
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

maike luetje
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 04.05.2006, 22:57

oha...das kann aber noch dauern

Beitrag von maike luetje » 08.05.2006, 20:42

Ich lese, dass hier viele Pferdefachmenschen zugange sind, das ist gut! Ich bin mehr so der Typ Späteinsteiger und ich-sitze-alles-irgendwie-Typ. Na o.k ich nehme seit zwei Jahren regelmäßig Unterricht und übe so gut es geht. Seit 1 1/2 Jahren habe ich Tao an meiner Seite und der hat so seine eigenen Probleme. Ist lange überhaupt nicht trainiert worden und nach dem ich ihn schon etwas besser hinbekommen habe wurde er krank. Hufrehe. Seit Herbst arbeiten wir wieder an der Biegung und am Takt, er ist sehr steif und hat eben ein Links-Problem. Im Gelände auf geraden Strecken macht es sich weniger bemerkbar, dort klapp es ab und zu auch mit dem Linksgalopp. Im Viereck geht es nicht, noch nicht. Ich trabe zur Zeit viel leicht und versuche ihn taktsicher zu reiten und dann biege ich ihn im Trab und Schritt auf beiden Händen. Ich hoffe es wird.
Tao überzeugt vielleicht nicht durch sein Feuer und Eleganz, er ist aber die größte Pferdeseele, die mir bisher begegnet ist. Ich kann alles mit ihm machen: komplett ohne alles reiten, spielen, Bogenschiessen - Tao hat die Ruhe weg.
Das mit dem Galopp üben wir und solange werde ich eben die Hüften ein wenig mehr lockern um auf der rechten Hand schiessen zu können.

Ich muss unbedingt sehen, dass ich mal ein paar von euch Fachleuten was abkucken kann. Reiten ihr mit Schenkel- bzw. Wadenkontakt à la englisch oder eher Westernlike? Ich mag ja irgendwie diese dauerklopfenden Schenkel nicht...meine Beine sind eigendlich nur dann am Pferd wenn ich treiben will/muss.

Viel viel Neugier und so...immer alles wissen will...werdet bitte nicht müde zu schreiben!

:D Taohorse

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

RE: oha...das kann aber noch dauern

Beitrag von Cowboy » 09.05.2006, 08:27

Original geschrieben von Taohorse


Ich muss unbedingt sehen, dass ich mal ein paar von euch Fachleuten was abkucken kann. Reiten ihr mit Schenkel- bzw. Wadenkontakt à la englisch oder eher Westernlike? Ich mag ja irgendwie diese dauerklopfenden Schenkel nicht...meine Beine sind eigendlich nur dann am Pferd wenn ich treiben will/muss.

Viel viel Neugier und so...immer alles wissen will...werdet bitte nicht müde zu schreiben!

:D Taohorse


Hi, das richtige Treiben beim Western und Englisch ist gleich, wenn man locker sitzt holt sich das Pferd die Impulse selbst ab, da brauch man nicht aktiv werden.

Der klopfende Schenkel bei den "Englischen" ist zwar viel zu sehen, aber nach den Richtlinien unerwünscht.

Thies
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten praktisch“