spezielle Pfeile zum Blind einnocken

Technik und praktische Umsetzung
Matthias Herp
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spezielle Pfeile zum Blind einnocken

Beitrag von Matthias Herp » 21.02.2005, 12:33

Hallo Zusammen!

Ich habe mal eine Frage zu den Pfeilen die beim Kassai-Schiessen verwendet werden (dürfen).

Ich bin eh gerade dabei mir eigene Pfeile zu schnitzen, da kam mir die Idee die Schäfte direkt vor der Nocke oben und unten etwas (minimal) abzuflachen und die Pfeile vierfach zu befiedern. Damit würde ich schon beim Greifen spüren ob ich den Pfeil sauber zwischen den Fingern habe. Durch die vierfache Befiederung wäre es dann auch egal wie rum ich den Pfeil einlege.

Es wäre dann vielleicht auch möglich mehr Pfeile auf einmal zu halten :D (ich schaffe sonst nur 3, maximal 4).

Mein Problem ist auch dass der Bogen beim lösen einen solchen Ruck durch mein Handgelenk jagt, dass sich die Pfeile schon mal etwas verdrehen können und ich sie nicht mehr sauber greifen kann.


Sind solche Pfeile sinnvoll / erlaubt?

Liebe Grüße,
Matthias

Robster
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Beitrag von Robster » 21.02.2005, 12:57

Kenn mich zwar in der Reiter Fraktion gar nicht aus, aber wenn da Plastik Nocks nicht verabscheut werden, dann gibts ne einfache Lösung :
Bild
Bohning Nocks mit Fähnchen ^^
Das spürt man sofort beim Pfeilaufnehmen und man muß nicht mehr hinsehen !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

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Beitrag von Archiv » 21.02.2005, 13:06

Hallo zusammen,

@Robster
sorry, aber das ist......Quatsch, da es ja genau NICHT darum geht eine Seite des Pfeiles zu erfühlen, deshalb ja auch die Vierfachbedierung.

hier nochmal der link zu der HP von Jo, da sieht man das einnocken sehr gut. Man kann auch gut sehen, daß ein Abflachen direkt hinter der Nocke keinen Nutzen bringen kann. Wenn, dann müßte dieses Abflachen direkt nach der Befierung erfolgen. Aber mal ehrlich, Du glaubst doch nicht, daß Du im Galopp diese Stelle noch erfühlen kannst oder? :D

liebe Grüße benzi

Robster
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Beitrag von Robster » 21.02.2005, 13:09

na dann, wars wohl für de Katz !
Kein Plan vom Bogenreiten - war nur n Verdacht..
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Matthias Herp
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ist nur zur Kontrolle gedacht...

Beitrag von Matthias Herp » 21.02.2005, 13:22

Hallo Zusammen!

Vielen Dank für die Tips!!


Original geschrieben von benz

Wenn, dann müßte dieses Abflachen direkt nach der Befierung erfolgen. Aber mal ehrlich, Du glaubst doch nicht, daß Du im Galopp diese Stelle noch erfühlen kannst oder? :D

liebe Grüße benzi


@benz
Ich dachte bei der Abflachung schon an den Bereich der Finger zwischen Nocke und Befiederung. Es soll auch nur zur Kontrolle sein, wenn man den Pfeil erst richtig hindrehen muss, dann ist man eh zu langsam.
Mein Problem ist nur dass sich die Pfeile oft ETWAS verdrehen und dann nicht mehr so leicht einnocken lassen. mit der Abflachung würde ich dann schneller merken dass der Pfeil falsch liegt.

Es soll auch erst mal nur zum Ausprobieren gedacht sein ob es etwas bringt.

Ich wollte nur vorab klären ob das erlaubt ist, bevor ich damit herumprobiere.

Liebe Grüße,
Matthias

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jo
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das spezielle am pfeil: billig soll er sein

Beitrag von jo » 21.02.2005, 14:05

@matthias

aus den wettkampfregeln:
"Jeder Pfeil ist im Wettkampf erlaubt (Aluminium, Holz, Carbon, etc.). Nur Scheibenspitzen (keine Jagdspitzen, Broadheads oder ähnliches)"

claus - polvarinho - hat zb wunderschöne holzpfeile (mit seitlich abgeflachten nocken!), die unglaublich gut fliegen. dürften sehr viel arbeit machen... und jedesmal, wenn wir uns treffen, hat er nachher ein paar weniger. die reste landen dann in irgendwelchen kästen zur mottenabwehr.
einer der slowakischen ungarn - varga sandor - hat seine plastiknocken angewärmt und die enden nach aussen gebogen, damit er die sehne leichter findet... sieht furchtbar aus, aber er kann sehr schnell damit schiessen...
wenn du dein problem, dass sich die pfeile in der bogenhand verdrehen, weiter verfolgst, wird es verschwinden. das "rezept": wenn beim schnellschiessen etwas nicht funktioniert, die geschwindigkeit zurückschrauben, bis es funktioniert. und dann wieder schneller. das dauert zwar, ist aber dann auch dauerhaft. später einmal wird deine rechte hand fühlen, wenn sich ein pfeil minimal verdreht hat und ihn während des einnockens selbst korrigieren. vorher musst du aber die bogenhand so sehr stabilisieren, dass die verdrehung fast nicht mehr vorkommt. das bedeutet, die aufmerksamkeit muss im moment des schusses auch auf die bogenhand gerichtet werden. nur dann kannst du rausfinden, was schief läuft.
warum billige pfeile: weil sie verbrauchsmaterial sind. sie gehen verloren, treffen auf zu hartes material (das dach der reithalle oder einen stahlträger), werden von deinen "freunden" erschossen usw. und schon bei billigen alupfeilen ist das konfektionieren (abstand nocke-befiederung, die nocken selbst) aufwendig genug, wenn ich die menge bedenke - ich versuche, für jedes wochenende in ungarn, an dem sehr viel trainiert wird, mindestens 30 pfeile mitzunehmen, die halbwegs gerade sind. hängt aber natürlich davon ab, wie viele pfeile du in einem galopp schiesst.
vierfachbefiederung ist, mit verlaub gesagt, blödsinn: wenn die pfeile in der bogenhand vor dem anreiten richtig gedreht sind, braucht man diese befiederung nicht. wenn nicht, hilft sie auch nicht- das nocken sollte kein glücksspiel sein. blind nocken heisst, wenns einmal fertig ist, dass das einnocken und das ziehen des bogens EINE bewegung ist. das setzt voraus, dass die nocke mit dem AUFNEHMEN des pfeils schon so liegt, dass sie die sehne treffen muss.

jo
johannes fischnaller
http://www.horsebackarchery.net

der grundlegende unterschied zwischen einem gewöhnlichen menschen und einem krieger ist, dass der krieger alles als eine herausforderung nimmt, während der gewöhnliche mensch alles entweder als einen fluch oder einen segen nimmt.
juan matus

Niels

Beitrag von Niels » 21.02.2005, 14:43

Ganz so sehe ich das mit der Vierfachbefiederung nicht.

Natürlich ist es optimal, wenn die Pfeile vor dem Anreiten so gerückt sind, dass sie ohne Korrekturen auf die Sehne flutschen. Daran sollte man natürlich auch immer arbeiten. Aber was klappt schon immer optimal.

Wenn eine Korrektur dann doch mal erforderlich wird, genügt bei der Vierfachbefiederung nur eine minimale Bewegung und der Pfeil ist richtigherum genockt (weil es ein Verkehrtherum gar nicht gibt:D ).

Es mag vielleicht sein, dass der Vorteil nur ein kleiner ist. Da es bei der Vierfachbefiederung aber keine für mich erkennbaren Nachteile gibt, kann das aus meiner Sicht dahinstehen.

Zur Erleichterung des Einnocken schräge ich die Selfnocks auch noch ein wenig an. Das geht bei Holzpfeilen natürlich ganz unproblematisch.

Durch diese Pfeile funktionieren die (sicher bei fast jedem) immer mal nötigen kleinen Korrekturen inzwischen recht schnell.

Claus schießt seine Holzpfeile übrigens auch mit Vierfachbefiederung. Das weiss ich deshalb so genau, weil ich beim Berliner Wettkampf im letzten Jahr mit Claus in einer Gruppe war und dabei immer mal wieder einen Pfeil von Claus in die Hand gedrückt bekam. Unsere Pfeile sahen sich nämlich zur "Begeisterung" der armen Helfer zum Verwechseln ähnlich.:D

Matthias Herp
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Vielen Dank!

Beitrag von Matthias Herp » 21.02.2005, 15:19

Hallo Zusammen!

@jo
Wahnsinn!! So eine ausführliche Antwort!!
Vielen Dank!
Vielleicht wird das Problem mit den verdrehten Pfeilen eh besser wenn ich dickere pfeile habe. Bisher hatte ich meine alten, billigen (unkaputtbaren) Carbonpfeile, die habes schon Schüsse auf Beton und Stahlträger ohne große Probleme (platte Spitze, oder verlorene Nocke) überstanden. Diese sind allerdings ziemlich dünn (5,5mm Durchmesser) wodurch sie nicht so leicht zu halten sind.

Da ich jetzt sowieso mit der Herstellung von Holzpfeilen beginnen möchte, wollte ich sie gleich passend herstellen.


Vielen Dank und liebe Grüße,
Matthias

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 21.02.2005, 19:42

Claus schießt seine Holzpfeile übrigens auch mit Vierfachbefiederung.

Hai Niels,

da erinnerst Du Dich aber falsch!
Das tu ich nicht!

Denn es gibt halt doch einen Nachteil!

Je mehr Feder am Schaft, desto höher der Luftwiderstandsbeiwert Deines Pfeils.

Ich habe nach vielen Tests und Kleinserien mit unterschiedlichen Befiederungen meine Lieblingsbefiederungskombination gefunden.

Drei Federn, Gans, natur, 4" lang (und davon kommt noch ein 1/2 " in die Wicklung!), in Shild-Form;

Das ist die Federfläche, die MEINE (und ähnlich gebaute) Pfeile am besten stabilisiert und am wenigsten im Weiterfliegen behindert.

Man sollte natürlich per se die am besten zum Bogen und zum individuellen Auszugsverhalten passenden Schäfte wählen (Holzart, Länge des Schaftes, Gewicht, Spinewert) um die im Paradoxon stattfindende Unruhe so gering wie möglich und damit auch die Federgröße bzw. die notwendige Stabilisierungsfläche so klein wie möglich zu halten. Denn was nutzt Dir ein (durch große Federfläche) ruhig und stabil fliegender Pfeil, der leider immer 3 m vor dem Ziel in den Dreck abtaucht...oder aber Du musst schon ab einer Zielentfernung von 15 m mit dem ballistischen Schiessen beginnen.

Wenn also schafttechnisch alles passt bei Dir, dann solltest Du eigentlich keine vier großen Federn brauchen, um Deinen Pfeil mit einem irren Luftwiderstand zu stabilisieren UND ZU BREMSEN......


Zu den Nocks:

Viel gibt es nicht mehr zu dem zu sagen, was Jo geschrieben hat!

Ich verwende auch Selfnocks, die ich in ihrer Form optimal an mein persönliches Nockverhalten beim Schnellschiessen angepasst habe.

Ich nenne meinen Nock "Stringfinder" ;-)
und bin völlig begeistert, weil er mir erlaubt in recht kurzer Zeit drei Pfeile zu schiessen.

Genau diese Form ist aber nicht für jeden geeignet. Ich wollte vor ein paar Wochen Dottore Frutti für diese Nockform begeistern und habe dabei bemerkt, dass wir beide (obwohl in die gleiche harte Schule gegangen ;-) )bei theoretisch gleichem Nocken doch ganz unterschiedlich verfahren, so dass die Form meines Nocks für ihn eher nachteilig bzw. unbrauchbar war...

Meine Meinung ist, die optimale Nockform ist abhängig vom Nocker und seinen Spezialitäten!

Ein weiter, offener Nock ist sicherlich hilfreicher als ein sehr enger.

Eine ein- oder beidseitige Abflachung im Nock ist für mich Standart und ich könnte mittlerweile wohl kaum mit einem anderen Nock schiessen, aber es gibt sicher auch Technikvariationen, bei denen sich das als eher nachteilig erweist.....

Ich merke: es ist wichtig, dass wir uns bald real und in Echtzeit wiedersehen und uns austauschen können...

Freue mich auf den Sommer!!

Herzliche Grüße

Polvarinho/Claus
Claus
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Beitrag von Broken Arrow » 21.02.2005, 20:10

Hi

Ich kam letztens auf diese Seite und hab mit erstaunen lernen müssen, dass bei einer Naturbefiderung ein Streifschuss am Ast so gut wie nix ausmacht.

http://www.traditionelles-bogenschiessen.at/index.htm

Kann man diese Phänomen auch auf´s "verkehrt" aufnocken (Leitfeder innen am Bogen)ansetzen?
Wenn nein warum nich?

Ich will mich auf keinen Fall ins berittene Bogenschiessen einmischen, aber die Frage denke ich sei hier gestattet

Rolf
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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Beitrag von shewolf » 21.02.2005, 20:56

Original geschrieben von Polvarinho

Je mehr Feder am Schaft, desto höher der Luftwiderstandsbeiwert Deines Pfeils.



Das hatten wir neulich doch schon mal :D optimale Befiederung am Reiterpfeil.

Grundsätzlich ist vieles Geschmacksache: Plastik- oder Selfnock, drei oder vier (superflache) Federn.

Die Frage ist: womit fühle ich mich wohl? Wenn ich in Gewandung schieße, mag ich keine popeligen Alupfeile durch die Gegend schießen... paßt einfach nicht. Und was den Bruch angeht: bei jedem 3-D-Turnier habe ich mehr Bruch, schon wegen der Steine im Turnier-Gelände.

Ich habe meine Pfeile optimal auf meine Reiter-Bögen abgestimmt. Und die Befiederung paßt optimal zu meiner Schießtechnik und meinem Griff nach dem Nock. Und trotz der vier Federn fliegen die Pfeile locker 100 Meter weit!

@Matthias: mit optimal abgestimmten Holzpfeilen baust du Dir die Teile günstiger, als Alupfeile zu kaufen. Und wenn Du "irgendwas" schießt (Resteschießen), kriegst Du einen Frust, weil Murks auch wie Murks fliegt...

Falls Du dich in die eine oder andere Bogenreitrichtung hingezogen fühlst (Mongolen, Ungarn, Skythen, Indianer), bau die Pfeile doch einfach in der Art der angestrebten Richtung...;-)

Edit: @Broken Arrow: hast Du Recht, ist physikalisch egal aber MICH stört es zum Beispiel mächtig, und darum mache ich 4 Federn an meine Pfeile... :D
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Beitrag von Archiv » 21.02.2005, 21:46

@Broken Arrow

Mach doch einfach einen Versuch: Stell Dich vor eine Scheibe, recht groß, falls es große Abweichungen gibt, schieß Deinen Satz Pfeile mit der Cockfeder weg vom Bogen, markier die Treffer, geh zurück schieß den gleichen Satz mit der Cockfeder zum Bogen.

Bin gespannt auf Dein Ergebnis, ich sage mal extra nicht, wie das bei mir ausgefallen ist.

Zu der Anzahl der Federn: ich hab mir drei Pfeile mit einer 6fach Befiederung gemacht, ist historisch belegt und sieht super aus. Natürlich sehr kurz geschnitten. Ich mußte leider im Turnier feststellen, daß die Pfeile bereits auf kurzer Distanz deutlich LINKS einschlugen. Kann das jemand erklären? Die Pfeile sind von Spine und Gewicht identisch mit ihren 3fach befiederten Freunden.

liebe Grüße benzi

Niels

RE: RE:

Beitrag von Niels » 22.02.2005, 11:45

Original geschrieben von Polvarinho

da erinnerst Du Dich aber falsch!
Das tu ich nicht!

Denn es gibt halt doch einen Nachteil!

Je mehr Feder am Schaft, desto höher der Luftwiderstandsbeiwert Deines Pfeils.




Tja, man wird halt nicht jünger und die Gedächtnisleistung lässt dann eben nach.;-)

Bei den Entfernungen auf der Bogenbahn sehe ich bezüglich des Luftwiderstands noch keinen spürbaren Nachteil. Nun gut, ich schieße inzwischen auch einen etwas stärkeren Bogen. Das mag bei 30# schon anders aussehen.

Letztlich ist es wohl tatsächlich so, dass jeder durch probieren den für sich und den jeweiligen Bogen passenden Pfeil finden muss.

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 22.02.2005, 13:57

Shewolf schrieb:
(..ähm....wie zitiert man eigentlich richtig..?)

@Broken Arrow: hast Du Recht, ist physikalisch egal aber MICH stört es zum Beispiel mächtig, und darum mache ich 4 Federn an meine Pfeile...

@shewolf

Befiederung und Cresting u.s.f. ist natürlich zu einem weiten Teil Sache des indiv. Geschacks.

Aber vom Prinzip her sollte man auch die physikalischen Grundlagen nicht so ganz außer Acht lassen!!

Die klass. Befiederung (3 Federn) macht Sinn, wenn man sich vorstellt, was in einem Pfeil vor sich gehen muss, wenn er denn durch die Sehne die entsprechende Beschleunigung erfährt.

Die beim Abschuss eintretende Deformation des Schaftes (Biegung nach links, weg vom Bogen) wird sofort wieder durch eine weniger starke Deformation in die andere Richtig ausgeglichen.

Während die erste Deformation gewünscht ist (der Pfeil muss ja irgendwie um den Bogen herum kommen), erhofft man sich im weiteren Verlauf eine baldige Stabilisation dieser Bewegung um die Hochachse.

Das wird durch die klass. 3-fach-Befiederung unterstützt.
Ob das im Einzelfall praktische Relevanz hat sei dahin gestellt......

Gleichzeitig ergibt, wie schon gesagt, eine 3-fach-Befiederung (bei gleicher Federlänge und -höhe) einen geringeren Luftwiderstand als eine 4-fach-Befiederung.

Herzliche Grüsse

Claus
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viele Meinungen..

Beitrag von Snake-Jo » 22.02.2005, 14:01

viele Techniken. Aber eins ist klar: Man muss seine Pfeile so optimieren, dass man das für sich beste Ergebnis erzielt und das geht mit den käuflichen Pfeilen weniger gut als mit selbstgebauten und selbst getunten Pfeilen.

Nur eins würde ich nicht machen: Die Plastiknockenenden erwärmen und nach außen biegen. Dies hat mit Sicherheit Einfluß auf das Flugverhalten, da Tests gezeigt haben, das eine Plastik-Nocke mit Kante (schlecht geklebt) oder eine schief sitzende Spitze schon weniger Präzision beinhalten, was die Trefferlage betrifft.
Ich gehöre übrigens zur Fraktion der "Durchhaltepfeilbesitzer", d.h., ich versuche, meine Pfeile so zu bauen, dass sie nicht gleich an jedem Ast oder Stein zerbrechen.8-)

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