Berittenes Bogenschießen - Technik/Training

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Bogenreiter Pferde

Beitrag von Der Steppenreiter » 13.07.2004, 15:51

Worauf kommt es bei Reiterbogner Pferden an?

nervenstark, menschenbezogen, interessiert, ruhiger Typ, langsamer Galopp, gelehrig, Wallach, kleiner als 1,75 STM, preiswert, nicht zu alt - rundum ein Verlasspferd.

Nr.4 hat kaum Nerven, explodiert, wenn sie überfordert wird, ist rasend schnell, der Rest passte. Selbst ein PP-Trainer hat mir gesagt, das wird kein Reiterbogner Pferd. Wie ist es trotzdem gelungen?

Bin meiner Inspiration gefolgt und habe mich in ihr Herz gebrüllt, dabei nicht beachtet und ihre zunehmendes Interesse mit Karotten belohnt. Mittlerweile, wenn sie sich mal wieder vor Aufregung in die Hosen scheißt, muß ich nur Brüllen wie ein Ochs, dann geniesse ich ihre volle Aufmerksamkeit und bin einfach der Tollste für sie. Vielleicht denkt sie ja, daß ich ein Hengst bin, der ihr aufreitet.:o Auf jeden Fall ist sie dann ganz bei mir und dann kann ich wunderbar mit ihr arbeiten.

Ansonsten war sie einfach nur ein Jack in the box, die unvermittelt gestiegen ist und weil Stuten das nicht ordentlich können oft auf den Rücken gefallen. Wehe, wenn du dann noch in den Bügel gesteckt bist!

Und denke nicht sie hätte vorher je schlechte Erfahrungen gemacht - ausser vielleicht mit anderen Pferden. Ich denke, wenn du wirklich die Zusammenarbeit mit Pferden willst, mußt dich in ihr Herz reinarbeiten. Dann findet soetwas wie nonverbale Kommunikation statt.

Alphastern

@ Steppenreiter

Beitrag von Alphastern » 13.07.2004, 20:24

Woher willst Du wissen von was ich Ahnung habe und von was nicht? Und glaubst Du etwa nur Du verdienst Dir Dein Hobby hart? :doh

Übrigens: meine STUTE ist zwei Jahre auf der Rennbahn gelaufen. Und sie springt hervorragend.

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

Beitrag von Cowboy » 14.07.2004, 08:33

@Steppenreiter...Du sprichst Da etwas wichtiges an; das Pferd sollte die Aufmerksamkeit auf den Reiter richten können, ob das durch brüllen, klopfen under kitzeln geschieht ist eigentlich egal.

Da man keine Zügel in der Hand hat, ist Aufmerksamkeit die wichtigste Verbindung zum Pferdehirn:-) :-)

Ich stimme Dir auch darin zu, dass man es sich einfacher macht, wenn man das Pferd entsprechend seiner Bedürfnisse aussucht. Friesen eignen sich nicht zum Springen und mit einem Quarter-Horse wird man keine S-Dressur gewinnen.

Das bedeutet nicht, dass man mit allen Rassen bis zu einem gewissen Grad in allen Disziplinen starten kann, aber Höchstleistungen wird man nicht bekommen und das Training ist meist schwieriger, als wenn man das passende Pferd hat.

Hat man bereits ein Pferd, kann man natürlich nur das Beste draus machen und mit dem Ergebnis leben. Einige Dinge fallen dann unter Umständen weg. Wenn man damit Leben kann ist das o.k.

Jetzt aber mal zum Training.
Eines der wichtigsten Dinge ist es, dass das Pferd von sich aus Gangart und Geschwindigkeit einhält, ohne dass man ständig korrigieren muss. Ich trainiere dies auf dem Zirkel, da Pferde dort langsamer sind als auf der Geraden und nicht so auf Wegrennen gepolt sind. Außerdem habe ich keine Gerade, auf der ich 20 min galoppieren könnte. Wenn es dann noch gerne anhält, hat man gute Voraussetzungen, dass das Bogenreiten klappt.

Also Zügel weg, Gangart einhalten, Richtung einhalten. Also eigentlich ein kleines reining-Training.

Wenn das klappt, kann man gemütlich nocken üben etc...
das richtige Bogentraining geschieht aucg erst noch am Boden. Wenn ich den Bogen aufs Pferd nehme, ist das eher Gewöhnungstraining für das Pferd.

mfg Thies

@Alphastern...ich hatte nicht den Eindruck, dass Steppenreiter dich anmachen wollte, Deine Reaktion verstehe ich nicht ganz. Niemand spricht Dir Dein Wissen, Deine Bemühungen und Deine Erfolge ab:knuddel
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

Alphastern

@ Thies

Beitrag von Alphastern » 14.07.2004, 09:21

Na dann lies nochmal sein an mich direkt gerichtetes Posting durch. Insbesondere den zweiten (eigentlich dritten) Absatz.

Nix für ungut :knuddel

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

Beitrag von Cowboy » 14.07.2004, 11:25

Hi Apphastern,
ich habe den Absatz gelesen und kann mir vorstellen, wie Du ihn gelesen hast, ich kann mir aber auch vorstellen, wie Steppenreiter ihn gemeint hat.

Ich glaube nicht, dass er Dich angreifen wollte, er wollte nur seinen Zustand deutlich machen und dass daraus resultiert, dass er keine Zeit und Lust hat, "Charakterpferde" zum Bogenreiten zu benutzen.

Das ist das Spannende an der Kommunikation, das was jemand sagt und das was jemand hört, ist häufig völlig unterschiedlich. Das passiert übrigens auch im Pferdetraining:bussi

Thies
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

Alphastern

@ Thies

Beitrag von Alphastern » 14.07.2004, 12:42

Na dann vergessen wir mal ganz schnell die Kommunikationsprobleme zwischen den Menschen - viel interessanter ist doch ob man eine "Kommunikation" mit einem Pferd herstellen kann. Und insbesondere mit den Pferden, die aufgrund schlechter Erfahrungen oder persönlicher Einstellung auf Kommunikation mit Menschen keinen Wert legen.

Und meine persönliche Herausforderung ist genau der Punkt: mit einem Problempferd so kommunizieren zu können das auch dieses vielseitig zu verwenden ist.

Gruß, Alpha* :-)

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

Beitrag von Cowboy » 14.07.2004, 12:51

ich bin da über eine interessante Sache gestolpert:)
Dual-Aktivierung von Geitner. In den Foren wird größtenteils Blödsinn darüber geschrieben, aber der Ansatz ist sehr gut. EInen kleinen Einblick gibt es auf der Seite von MIke Geitner, ist allerdings nicht sehr ausgiebig.

Das liegt daran, dass die Jungs ("forschen" tun mehrere, nicht nur Mike)da auf etwas gestoßen sind, welches wohl super Erfolge nach sich zieht. Sie wissen nur noch nicht genau, WARUM das funktioniert. Zur Zeit lautet die These, dass durch die Dual-Aktivierung neue Synapsen zw. den Hirnhälften gebildet werden und das Pferde dadurch koordinierter und gelassener werden. Wird im MOment erforscht, aber zu dieser Hirnforschung gibt es wohl nicht mal richtige Grundlagenforschung. HAbe mit Mike heute morgen telefoniert und mir mal berichten lassen;-)
hört sich echt toll an und mike ist alles - nur kein Spinner -
Werde versuchen an dem Thema dranzubleiben, ist vielleicht etwas für das Treffen im Oktober.

mfg Thies
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

Der Steppenreiter

Dual und so...

Beitrag von Der Steppenreiter » 14.07.2004, 14:38

Hallo Thies,

kennst du den Brief http://kleindennis.piranho.de/brief5.htm zu einem Geitner Kurs - nett geschrieben. 8-)

Weiß nicht so recht was ich bei @Alpha auslöse.
Ich habe meine schlechten Erfahrungen gut gemacht und weiß, wo meine Grenzen sind, nur darüber kann ich berichten.

Beim Ausreiten müssen alle meine Pferde Pfeil und Bogen mitnehmen, in Köcher und Bogentasche am Sattel befestigt, klappert toll. :-) Und dann wenn es langweilig gerade ausgeht, z.B. Schritt oder Trab übe ich nocken, damit ich nicht selbst einpenne und auch was zutun habe. Tempo oder Richtingsänderung sind dann natürlich zu korrigieren. Ich find's ne tolle Übung.

Manchmal treffe ich dann so beim friedlichen reitenden Nocken in der Dämmerung Hasen oder Rehe und denke dann bei mir gar nicht mehr so friedlich...

LotlBotl
Full Member
Full Member
Beiträge: 161
Registriert: 06.06.2004, 17:19

Beitrag von LotlBotl » 14.07.2004, 14:43

"TREFFEN"?
Du killst kleine, niedliche Tierchen?
Jetzt weiß ich auch, was du gemacht hast, als du plötzlich mit dem Bogen im Wald verschwunden bist!

Cowboy
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 26.12.2003, 19:09

Beitrag von Cowboy » 14.07.2004, 14:47

@ Steppenreiter...netter Brief8-)
auch wenn es so rüberkommt, als dass es nichts bringt.
mfg Thies
[url=http://www.foren.de/system/user_thies_b.html]
GENTLE-HORSE-FORUM[/url]

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 14.07.2004, 15:10

@Lotllbotll

Ja - "treffen" von "to meet" wie "meeting" und so nicht von "to treff" wie "totschiessen", wobei wenn ich ehrlich bin, mein Blut köchelt dann schon...

LotlBotl
Full Member
Full Member
Beiträge: 161
Registriert: 06.06.2004, 17:19

Beitrag von LotlBotl » 14.07.2004, 22:06

Wir sollten dich aber für den gedanken daran mit einem 60# Bogen bestrafen, dun 30# Schütze!
Aber hauptsache ist, du killst keine kleinen, niedlichen Tiere, sondern lieber große, gefährliche Orks, Trolle....................und natürlich die gefürchteten bunten Kringel!

dottore frutti
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 85
Registriert: 03.06.2004, 12:48

Wettkampf Berlin

Beitrag von dottore frutti » 28.07.2004, 12:36

War am Wochenende auf dem Gut Seeburg in Berlin. Sieht alles schon sehr gut aus, nur die Reitbahn mußte trocken und tiefer gelegt werden. Pettras Pferde machen einen sehr guten Eindruck, bei der Gelegenheit habe ich mich mal auf ein Polopferd gesetzt, eine Mischung von argentinischem Creolo und englischem Vollblut - wow! Am selben Wochenende findet auch ein Polospiel(!) statt, in der Pause wird es eine Bogenreit-Demo geben.

@ Niels

Freue mich, dass du kommst. Habe noch kein Pferd, da meine Bogenschießstute zu alt für die Strecke Münster-Berlin ist :-( Aber wer weiß, vielleicht reite ich ja noch auf deinem Indianer-Pony in den Wettkampf? Würde mich freuen.

Niels

Beitrag von Niels » 29.07.2004, 09:34

Ja dann wollen wir mal hoffen, dass das Wetter mitspielt, damit das mit der Trockenlegung der Reitbahn auch klappt und überhaupt wärs schöner bei Sonnenschein.

Ich freue mich auch schon sehr auf das Kennelernen der anderen Verrückten.;-) Das ist wohl auch mein Hauptmotiv für die Wettkampfanmeldung. Einfach mal 3 Tage lang die Atmosphäre schnuppern.

Das Pony der Alpenindianer ist inzwischen aber schon mit zwei Reitern besetzt. Welcher Stamm war das doch gleich, der die Haflinger gezüchtet hat?:D :D

Alphastern

Alpentragtiere

Beitrag von Alphastern » 29.07.2004, 10:23

[Exkurs]Haflinger heissen Haflinger weil sie aus der Gegend von Hafling stammen, das liegt in Südtirol (wo bekanntermassen der Tirolerindianer beheimatet ist).

Leider wie so oft in der Geschichte wurden die Südtirolerindianerstämme den Italienindianern angegliedert, sprich ein Originalhaflinger babbelt Italiano :D ;-) :D [/Exkurs]

Übrigens, der Haflinger ist kein Pony, sondern ein Pferd :-)

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten praktisch“