Fletchers-Corner

arcus hat geschrieben:Top Bogen und tolle Anleitung mit Bebilderung !

Gruß Arcus

Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Sehr schickes und außergewöhnliches Teil.

Danke für das Lob, aber wartet erstmal die Auszugsbilder ab.

Ich tillere diesen Bogen nicht auf dem Tillerstock, sondern nur im Spiegel. Ich stelle mich vor unser großes Terassenfenster oder einen Spiegel im Keller und betrachte den Tiller so. Dabei fällt mir auf, dass die äusseren Wurfarmabschnitte fast nicht mehr biegen, weil sie auf Grund der Kürze des Bogens, schon über 90° zum Griff gebogen sind. Sie werden also eher gezogen, als gebogen. Die Hauptbiegung findet bei dem Bogen fast nur in der ersten Wurfarmhälfte statt. Das sieht ziemlich extrem aus, wenn man Langbögen gewohnt ist. Die Recurves verhindern natürlich schlimmeres.

Mal sehen, was die Reiterbogenprofis dazu sagen werden. Aber erstmal wird nun weiter Oberfläche gemacht. Schießen tut er ja ziemlich gut, für meinen Geschmack.

Grüße, Marc

du hast auch keinen Tillerstock? Ich auch ned. Auf Standhöhe aufgespannt und dann unter den Arm geklemmt--und los geht das Tillern. Auszugkontrolle findet bei mir vor der Balkontüre statt.

Arcus

Ich habe schon einen Tillerstock, aber in letzter Zeit verlasse ich mich bei solchen kurzen Recurves eher auf mein Gefühl. Im Spiegelbild sehe ich besser, ob der Bogen schön biegt, oder nicht. Bei Langbögen gehe ich aber schon gerne auf den Tillerstock.

Grüße, Marc

ich hab auf dem WBBT zum ersten mal einen dynamischen Tillerstock benutzt, also mit Umlenkrolle. Mir kommt auch nichts anderes mehr ins Haus.
Aber den nutz ich auch nur noch zur Kontrolle. Bodentiller mach ich bis auf Standhöhe und dann gehts weiter, teils ohne teils mit Tillerstock, aber dann auch nur mit dem dynamischen.

Es ist einfach so, wenn man Erfahrung im Tillern gesammelt hat, das man ein Gefühl dafür bekommt. Der eine früher, der andere später, aber man spürt es einfach und man sieht im Bodentiller mit jedem Bogen genauer wo die Stellen sind an denen noch was gemacht werden muss. Bei mir wird die Zeit auf dem Tillerstock auch mit jedem Bogen kürzer und interessanterweise die Bögen auch schneller, eleganter und... irgendwie besser *gg*

Also, schöner Bogen bis jetzt! Die Form ist toll und wenn er sich angenehm ziehen und schießen lässt, ist doch alles gut gelaufen.

ah, danke für den Tipp mit der Lötlampe ... den werd ich am WE gleich mal umsetzen *g*

So, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! Es geht langsam, aber Schritt für Schritt voran. Gestern habe ich einen kleinen Spalt an einem der Tips mit Uhu Endfest 300 verfüllt. Die Ursache des Spaltes war die Nodie des Bambus', die sich partout nicht dem Reflex anpassen wollte. Auch mit der Gewalt der Schraubzwinge habe ich den Bamus nicht auf den Rattan pressen können. Naja, dann verfülle ich den Spanlt eben hinterher.

Hier der Spalt unter der Nodie, die die Biegung des Reflexes nicht michmachen wollte:



Dann habe ich Uhu Endfest 300 (Epoxid-Harz) aufgetragen und mit einem Haarfön vorsichtig erwärmt, bis das Harz in den Spalt gelaufen ist:



Als nächstes werde ich den Bogen ein mal mit Schellack lackieren, dann die letzten aufsthenden Fasern abschleifen und noch 1-2 Schickten Schelllack aufbringen, damit der Bögen schön glatt wird. Achja, vorher muss natürlich der Bambus noch vom Wachs und Beiz-Resten befreit werden.

Grüße, Marc

Wie gesagt, muss der Rücken erstmal sauber gemacht werden, bevor es Sinn macht, ihn zu lackieren. So sieht der Rücken aus, wenn er noch Leimreste, Beize und anderen Dreck drauf hat. Der Vorteil war, dass man wärend des Baus nicht groß auf den Rücken achten musste. Vor allem das Beizen geht wesenlich schneller von der Hand. Jetzt wird er aber erstmal hübsch gemacht:



Mit der Ziehklinge wird die Wachsschicht abgezogen. Das geht ziemlich gut und man merkt auch, wenn man auf die festeren Fasern kommt. Hier sieht man mal die 3 Schichten des Bambus: ganz oben die dreckige Oberfläche, darunter die angekratzte Wachsschicht und ganz unten die "Kraftfasern" die letztendlich den Rücken bilden:



Dummerweise ist mir bei einem Tip ein Stückchen vom Backing abgeplatzt. Leider habe ich den Span nicht wieder gefunden, sodass ich mir was einfallen lassen muss. Funktional ist die Stelle zum Glück nicht. Vielleicht werde ich einfach irgendetwas mit Kontrast einkleben oder es ausschaben oder mit Epoxy verfüllen. Mal sehen:



Wenn dieses kleine Problem behoben ist, wir am WE die erste Schicht Schelllack aufgezogen, damit ich endlich die letzten Fasern abschleifen kann.

Grüße, Marc

Horninlay als Kontrast würde sich anbieten

Keine schlechte Idee. Mal schauen was ich sonst noch so da habe.

Grüße, Marc

hmm... die Stelle schaut mir danach aus, als verlange sie nach einer dreieckigen Feile, die sich von Rücken her in diesen Spalt frisst. Leicht schräg, dann entsteht ein V auf dem Tip. Das dann mit nem schönen Holz oder Horn ausfüllen. Quasi ne Intarsie oder sowas

LG. Daniel

Sowas aus Horn oder nem schönen Holz ist mir durch den Kopf geschossen als ich das gesehen hab.


Ist nicht schön weil Paint und ich damit nicht so wirklich klar komme, aber ich glaub man kann erahnen was gemeint ist

Ich denke mittlerweile wirklich, dass ich das mit einer kleinen dreieckigen Schlüsselfeile ausfeile und mit irgendetwas kontrastigem ausfüllen sollte. Ärgerlich ist es aber trotzdem, weil mich das wieder ein paar Stunden zurückwirft und ich momentan absolut keine Zeit habe.

Grüße, Marc

Bowas Tip wäre auch meiner gewesen , einfacher und schneller .