Ursache für Tennisarm beim Bogenschießen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
MaxwellSmart
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Ursache für Tennisarm beim Bogenschießen

Beitrag von MaxwellSmart » 13.01.2007, 22:50

Nachdem der Arzt bei mir einen Tennisarm im Ellbogen des Bogenarmes attestiert hat, stellt sich mir nun die Frage, was hat diesen "Tennisarm" verursacht, bzw. was muss ich verändern, damit mir das nicht nochmals passiert? :o

Einige Details zu meinem Equipement:
ich schieße einen 40 Jahre alten Jagdrecurve von Shakespeare (The Mancos) mit gemessenen 55 Pfund,
Holzpfeile 11/32 - Fichte - Spine 60-65 mit 125 grain-Spitze und 5" Naturfedern Indian Style

Die bisherigen "Expertenmeinungen ;-) " sind:
- ich halte den Bogen zu fest
- der Bogen hat zuviel Handschock

Sollte jemand unter euch wissen/vermuten, was die Ursache meines "Leidens" ist, dann bitte ich euch mir das kurz mitzuteilen.

Euer aneinemTennisarmlaborierender
MaxwellSmart 8-)
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Beitrag von kra » 13.01.2007, 23:04

Hallo,

ich hatte das selbe Problem vor 3 Jahren. Ursache war:

Zu starker Bogen
Zu viel Handschock

und vermutlich falscher Griff des Bogens.

Abhilfe war bei mir:

leichterer Bogen
Bandage (speziell beim Schießen) mit fixierring auf dem Sehnenansatz
regelmäßgeres üben mit Deuserband als Bogenersatz

Dauer bis ich mich schmerzfrei fühlte : ca. 1 Jahr.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von MaxwellSmart » 13.01.2007, 23:31

Danke für die prompte Antwort! Das mit dem schwächeren Bogen habe ich mir auch schon überlegt, vor allem im Hinblick darauf, dass ich in den nächsten Jahren in den Club der Senioren aufsteigen werde.

Das einzige, was mich wirklich schreckt, ist die Dauer dieses Leidens. Ich glaube/hoffe immer noch, dass es bei mir der Tennisarm nicht so extrem ausgeprägt ist.

Dein ellbogenschonender
MaxwellSmart 8-)
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Beitrag von kra » 16.01.2007, 06:59

Vielleicht eine kleine Enttäuschung für dich ;-(, der Bogenarm war imho nicht sehr extrem bei mir.

Das Problem ist (wenn wir von derselben Stelle reden), das das Gewebe hier nicht sehr gut durchblutet ist und _alle_ Heilungsprozesse lange dauern. Durch fixieren der Sehne/entlasten des Sehnenansatzes kannst du da helfen.

Ich habe paralell dazu eine Zeit lang abwechselnd mit Voltaren und Finalgon eingeschmiert und eben einene leichteren, schockärmeren Bogen geschossen. Und beim Schießen immer die Manschette getragen, auch wenns unbequen war.

Ob's auch schneller geht? Keine Ahnung.

Eine gute Anlaufstelle für das Problem kann auch ein, auf Sportverletzungen spezialisierter, Krankengymnast sein.

P.S. das Thema gabs schon mal, ist aber Jahre her.
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Zwar kein Tennisarrm,

Beitrag von Glotzfrosch » 16.01.2007, 07:58

aber eine Sehnenscheidenentzündung im Ringfinger bis Unterarm der Zughand hat mir bis vor wenigen Wochen Probleme bereitet.
Ausgangspunkt hierfür war ein ausgekugeltes Mittelfingergelenk der Zughand (zu dumm zum Gehen), daraus folgend eine Schonhaltung und Überbelastung des Ringfingers.
Das ich mit meinen min. 78 lbs Bögen damit Probleme hatte, versteht sich von selbst.
Aber eine traditionelle chinesische Medizinerin hat die Sache innerhalb von 1,5 Monaten wieder hin gekriegt. Die Therapie war eine AFAIK Neuraltherapie, es wurde eine Lokalanästethikum an Akkupunkturpunkten unter die Haut gespritzt.
Ich mußte es zwar selbst bezahlen und war anfangs äußerst skeptisch, aber wer heilt hat recht. Die Therapie wird teilweise auch von Orthopäden angeboten.
Jetzt kann ich sogar meinen 88 Pfünder wieder schmerzfrei schießen.
Viel Glück,
Thomas.

Sebulon
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Beitrag von Sebulon » 16.01.2007, 08:34

@Thomas, dann laufen wir das nächste Mal wieder als waschechte Recurvler? Cool! Wenn der Andere Compound schießt fühlt man sich immer leicht unterbemittelt ;)

Ansonsten kann ich nur sagen: vor dem Schießen warm machen, dass der Körper in den "Kampf und Flucht Modus " schalten kann... sprich man vermittelt seinen Sehnen und Muskeln jetzt gibts was zu tun.

Ich selber hab das im Winter (nicht diesen ,wenns richtig kalt ist) in der Schulter gemerkt.

Gute Besserung,
Sebastian
Ein reicher Mann aus Nottingham der wollte ?ber den Fluss

war gar nicht schlau
fiel ?ber ein Tau

da war mit der Reise Schluss.

Esteban
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Tennisarm

Beitrag von Esteban » 16.01.2007, 11:41

Hallo zusammen,

das Ganze geht auch ohne Lauffehler und Tennis.

Nennt sich Mausarm und tritt bei Schrebtischtätern und Computerfreaks auf.

Abhilfe: Maus in Stiftform mit speziellem Pad. Kostet so um die 50,-

Bin gerade dabei meinen Chef zu berzeugen, dass ich dringend auch so ein Teil benötige. :D

Gruß

Esteban

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Mausarm

Beitrag von Brerahtol » 16.01.2007, 12:44

Mein Hausarzt nennt das Maussyndrom und hat mir empfohlen das Kabel abzuschneiden und die Maus zu entsorgen :D .
Und dann in den Ruhestand (mit 43 haha). Ich hätte dann schön viel Zeit zum Bogenschießen.

Aber im Ernst, vor dem Schießen immer schön aufwärmen, besonders die schmerzenden Stellen hilft. Und subjektiv betrachtet werden meine Probleme in der Schulter/Oberarm beim Schießen besser.

Gruß Lothar
Nur wer den Mut hat weiter zu gehen,
erreicht sein Ziel.
(Angelika Mack)

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Beitrag von talisker2de » 16.01.2007, 14:00

Da bin ich ja richtig froh, daß ich dieses Problem nicht habe :D :D :D .
Aber ich schieße ja auch nur 58 lbs :D :D
Dago

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Verlauf des Tennisarmes

Beitrag von MaxwellSmart » 17.01.2007, 21:22

Ein kleiner Zwischenbericht über den Krankheitsverlauf und Medikation nach 10 Tagen.

Die von meiner Hausärztin (Spezialgebiet Geriatrie :D )verschriebenen Medikamente sind:
    Pasta Cool (heißt wirklich so und ist es auch) zum Einreiben
    Seractil 300 (Schmerztabletten 3x täglich) - dürften wirklich Hämmer sein, denn zur "Magenabschirmung" kommt noch zusätzlich
    Ranic Hexal 300 (1x täglich - abends)
    Bandage zur Fixierung des Ellbogens


Solange ich die Bandage trage könnte ich gefühlsmäßig Bäume ausreißen; ohne diese fühle ich mich noch etwas unsicher.

Wie gesagt möchte ich mit Bandage schon wieder auf den Parcour - vor allem bei diesem Kaiserwetter - , traue mich aber noch nicht. :o Außerdem hat meine bessere Hälfte beschlossen, dass ich einen neuen Bogen brauche. :-) Diesen will ich jedoch unbedingt davor zur Probe schießen, das muss aber noch einige Wochen warten (Targetpanic ist schon vorgewarnt :D )

Euer unbedingtschießenwollender
MaxwellSmart 8-)
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Sebulon
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RE: Verlauf des Tennisarmes

Beitrag von Sebulon » 18.01.2007, 11:31

Original geschrieben von MaxwellSmart

:o Außerdem hat meine bessere Hälfte beschlossen, dass ich einen neuen Bogen brauche. :-)
Euer unbedingtschießenwollender
MaxwellSmart 8-)


Hört! Hört!
Ich dachte immer die Rollenverteilung wäre eindeutig:
Mann kauft sich soviel Bogen wie er nur kann! Frauen die Ihre Männer zu Bogenkauf ermuntern... das gibts doch nicht... genausowenig wie durchschlafende Kinder 8-|

Tja denn viel Spaß!!!
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da war mit der Reise Schluss.

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Wie geht's weiter?

Beitrag von MaxwellSmart » 27.01.2007, 12:17

Vielleicht hilft es später jemanden, wenn ich den weiteren Verlauf der Krankengeschichte zum Besten gebe. Alle medizinisch Gebildeten bitte ich für meine laienhafte Beschreibung ;-) bereits im Vorfeld um Entschuldigung.

Die ersten zehn Tage musste ich neben dem Auftragen der kühlenden Pasta und dem Einbandagieren noch die Tabletten gegen "Rheumaschmerzen" einnehmen. Auch ohne Bewegung oder Belastung war immer ein unangenehmes Gefühl zu spüren. Größte Probleme hatte ich, wenn ich einen Teller aus einem Küchenkasten nehmen musste. Auch das Ausräumen des Geschirrspülers konnte nur mit dem nicht geschädigten Arm erfolgen.

Nachdem die Tabletten aufgebraucht waren, waren im Ruhezustand keine Schmerzen mehr zu verzeichnen. Belastungen waren nur rudimentär möglich. Salbe auftragen und bandagieren waren weiterhin auf der Tagesordnung.

Bei der Kontrolle nach drei Wochen erklärte ich der Ärztin, dass ich in Wildhaus nicht unbedingt letzter werden möchte und daher wieder mit dem Training beginnen will. Sie hatte einige Möglichkeiten auf Lager:
    Spritzenkur - täglich eine Spritze
    manuelle Aktivierung - Massage der lädierten Sehne, damit die Ablagerungen herausgehen

Ich entschied mich für die manuelle Aktivierung, die für schmerzempfindliche Personen nicht unbedingt zu empfehlen ist.

Seither sind Belastungen wieder möglich - der Geschirrspüler wird beidhändig entleert; die Teller verlassen das Küchenkasterl auch recht rasch - das Auftragen der kühlenden Salbe (auch Topfen, auf hochdeutsch Quark, könnte verwendet werden) soll weiterhin beibehalten werden. Zusätzlich darf ich mit dem Gummiband und mit speziellen Übungen (Arm auf den Tisch auflegen; die Hand mit der gesunden Hand abdecken und Zeige- und Mittelfinger gegen den Widerstand der gesunden Hand hochheben) beginnen. Nächste Woche darf ich mit einem 30-Pfünder wieder mit Schießübungen beginnen.

Ich hoffe, dass dies gut geht und ich langsam wieder weitertragende Bögen schießen darf.

Euer hoffnungsfroher
MaxwellSmart 8-)
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Lodjur

Beitrag von Lodjur » 27.01.2007, 12:50

Hi Maxwellsmart,
wenn es ein echter Tennisarm ist gibt es noch eine Methode um das ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Eine kleine ambulante OP und ein paar Wochen später ist das alles gegessen. Ich paddle sehr intensiv Canadier und hatte mir mit 42 einen Einer zugelegt und war vermehrt auf Solo Tour gegangen. Mit 44 hatte ich an beiden Ellenbogen derartig starke Beschwerden das ich den Einer überhaupt nicht mehr paddeln konnte und verkauft habe. Auch im Tandem tat es noch genug weh trotz deutlich geringerer Belastung. Alles das was du bisher an Therapie gemacht hast schlug nicht an. Ich habe mich dann noch bis so etwa 47 damit rumgeplagt bis mir endlich ein Arzt diese kleine OP vorschlug.
Dabei wird die Sehne am Ansatz aufgespleisst und neu vernäht.(Wenn ich das richtig behalten habe) Danach nat. etwas Schonung und nach ein paar Monaten hatte ich rechts wieder die volle Belastbarkeit. Habe sofort den linken Arm auch machen lassen. Da ging die Wiederherstellung noch schneller. Ich kann wieder paddeln was das Zeug hält und habe auch wieder einen Einer. Seit ich 48 bin habe ich mit dem Bogenschiessen angefangen und jetzt mit 51 schiesse ich problemlos einen 70 lbs Composter aber hauptsächlich einen 55 lbs Jagdrecurve. Und ich schiesse viel, bin oft zweimal die Woche im Parcour und schiesse das volle Programm von 40 Tieren, im Training nat. alle drei Pfeile. Kann dir also nur raten mal mit einem Arzt zu sprechen. Diese ganze Mimik mit Salben, Spritzen und Bandagen machen nur die Ärzte und die Apotheken reich!
CU Bernd

gobi2804
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Re: Wie geht's weiter?

Beitrag von gobi2804 » 30.12.2007, 21:25

MaxwellSmart hat geschrieben:Vielleicht hilft es später jemanden, wenn ich den weiteren Verlauf der Krankengeschichte zum Besten gebe. Alle medizinisch Gebildeten bitte ich für meine laienhafte Beschreibung ;-) bereits im Vorfeld um Entschuldigung.


Ja, danke, das hilft. Denn ich habe mir vor ein paar Tagen denselben Ellenbogen eingefangen und bin - wie Du - wenig wenig begeistert über die Zwangspause. Auch mir gehts genau wie Dir: Mit Schiene alles (fast) prima. Ohne Schiene (fast) alles Sch. . .
Mein Arzt meint, anschließend sollte ich permanent mit einer anderen Bandage an den Bogen. Empfiehlt das auch dein Werkstattmeister?

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walta
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Re: Ursache für Tennisarm beim Bogenschießen

Beitrag von walta » 30.12.2007, 22:56

also: eine operation ist eine reparatur  und kein neuwagen. wenn eine verletzung ohne operation behandelt werden kann wird das immer zuerst versucht - alles andere ist quatsch. die zeit wo man alles und jedes zuerst operiert hat sind vorbei. und immer bedenken: 50% ist die operation und 50% ist die behandlung danach. nur operieren alleine bringt nur die hälfte.

weiters: eine ordentliche schmerzbehandlung ist die halbe miete. sehr viele ärzte haben immer noch panik vor einer ordentlichen schmerzbehandlung - und damit meine ich das man keine schmerzen während der therapie hat.

nochwas: wenn man die möglichkeit hat - mehrere fachleute fragen und dann das nehmen wovon man glaubt das es am ehesten stimmen kann - ihr kennt alle euren körper am besten - und ein arzt ist auch nur ein handwerker der euch sein wissen und können zur verfügung zu stellen hat - gesund werden müsst ihr selber.

die empfehlungen eurer ärztinnen und ärzte sind im grossen und ganzen solides handwerk - ich würd die empfehlungen befolgen.
fast wichtiger als der arzt ist jedoch der therapeut der euch zeigt was ihr tun müsst um so schnell wie möglich wieder schiessen zu können.

grüsse
walta
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"es gibt viele doktoren aber nur wenige Ärzte" - RB

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