Targetpanik ? Bockfieber ?

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Keule
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Targetpanik ? Bockfieber ?

Beitrag von Keule » 19.07.2006, 14:30

Grüß euch,

mal ne Frage an alle Stöckchenwerfer:

Mich plagt seit kurzem das Problem, daß ich beim Schußaufbau, wenn ich ein beschießbares Ziel vor Augen habe, nicht oder nur sehr schwer in den Vollauszug bzw. zum Ankern komme!
Beispiel: Ich sehe das Ziel - suche mir meinen Spott - Konzentration auf den Spott - Vorspannung - Einleitung des Auszuges durch SwingDraw methode - Bogenhand zeigt aufs Ziel - 2-3 Zoll Weg bis zum Anker aber....zwouing und der Pfeil fliegt und trifft das Ziel nicht gerade dolle....

Ich versteh die Welt nich mehr...
Wenn ich bei mir zu Hause im Zimmer steh und Trockenübungen mache (mit Pfeil) kann ich so lange ich will im Anker stehen und den Bogenarm im T so oft ich will ins (nicht beschießbare) Ziel führen und auch wieder heraus. Ganz ohne zu verkrampfen oder wackelig zu werden. Ich kann auch den letzten Weg zum Anker zügig zurücklegen, ebenso wieder etwas nachlassen und wieder zurück in den Anker (so wie beim Billard etwa).Auch kann ich die Rückenspannung derart aufbauen, daß ich nahezu keine Anspannung im Bizeps mehr habe. Die Zughand (vor allem die Finger) bekommen überhaupt keinen releas-reflex.
Aber warum in aller Herrgottsnamen schaffe ich es nicht, diese mir doch recht zusprechende Technik im wirlichen Schuß einzusetzen??????

Ich bin kurz davor mir ein Termin beim Psychater geben zu lassen :-( ;(

Könnt ihr mich nachvollziehen??
Hattet oder habt ihr ähnliche Probleme??
Trifft der Titel überhaupt zu auf mei Prob.??

Bitte teilt mir eure Meinung mit.

Dem Vorderegger seine Tipps haben mir leider nicht wirklich weitergeholfen (vielleicht weils gar keine Targetpanik ist?!)

In hoffnungsvoller Erwartung (**) :anbet

Steffen alias Keule
Nein nein...nicht "ich k?nnte wenn ich wollte" sonder "ich tue wenn ich kann"...

shantam

Beitrag von shantam » 19.07.2006, 14:46

du denkst zuviel,hast zuviel gute bücher übers bogenschiessen und die theorie dahinter runtergewürgt.
also geh in den wald roven und hab ne gute zeit.
mehr brauchts nicht.
shantam

Zentaur (✝)
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Beitrag von Zentaur (✝) » 19.07.2006, 14:49

kenne das problem nicht (gott sei dank)

aber es gibt eine übung, die man immer mal wieder machen sollte.

stell dich ca. 5-7mtr vor eine groooosse zielscheibe,
schau sie dir genau an, mit dem bogen in der hand und den pfeil eingenockt.
bogen ist noch "unten".
dann schliesse die augen.
und jetzt ganz entspannt nur auf den kompletten bewegungsablauf konzentrieren:

push-and-pull, ankern...."21"..."22"......lösen.

..."21"...."22"..."23".....augen wieder auf.


später dann:

push-and-pull, ankern...."21"....lösen..... usw.


es ist völlig wurscht wo der pfeil in der scheibe steckt.
hauptsache ist, dass mit der zeit der ganze ablauf wieder sitzt.
mach das mal einige tage lang, mehrmals am tag.
du wirst dich wundern, wie schnell du selbst mit geschlossenen augen eine gruppe schiesst.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

AZraEL
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Beitrag von AZraEL » 19.07.2006, 18:29

wie shantam sagt: nicht denken - schießen! wenn du mit einem tennisball oder einem stein nach einem ziel wirfst, denkst du doch auch nicht nach "ziel ins auge fassen, konzentrieren, ausholen bis genau xyz grad, geschoss mit 4 fingern fassen...werfen, nachhalten, locker aus dem handgelenk...." und so weiter. das würde mich auch total wahnsinnig machen.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Robster
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RE: Targetpanik ? Bockfieber ?

Beitrag von Robster » 19.07.2006, 19:30

Original geschrieben von Keule
Mich plagt seit kurzem das Problem, daß ich beim Schußaufbau, wenn ich ein beschießbares Ziel vor Augen habe, nicht oder nur sehr schwer in den Vollauszug bzw. zum Ankern komme!

Hm, mach dir vor jedem Schuß 3 Dinge bewußt :
1.bequemer und richtiger Stand
2.Ankern bis zum Mundwinkel (am besten mit dem Mittelfinger richtig in den Mundwinkel reingreifen)
3.Ablass und Bogen stehen lassen (Nachhalten) bis es "PLOPP" macht.
Dann geh an den Pflock oder was auch immer und los.
Auch Trockenübungen ohne Pfeil sind da sehr gut .
Dann aber bitte Punkt 3 weglassen ;)


PS : Mit Targetpanic hat das eher nichts zu tun. Bei Targetpanic hat man vorher schon das Gefühl nicht zu treffen.
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Vardaephel
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Beitrag von Vardaephel » 19.07.2006, 20:42

Tach!
Stellt euch das mal nicht so einfach vor. Anleitungen und Ratschläge treffen bei sowas wohl zwar auf Verständnis aber weniger auf Umsetzung - im Wortsinn leichter gesagt, als getan.
Ein Freund von mir hat das selbe Problem im Laufe der Zeit entwickelt, mit dem Unterschied, dass er den Bogen nur etwa halb auszieht. Schießt er im Garten auf 'ne pokelige Scheibe, ist alles normal. Im Wald, auf dem Parcours, sieht die Sache derart problematisch aus, das für ihn das Schießen sichtbar keinen Spaß mehr macht. Klar, die Erfolge fehlen.
Ihn darauf aufmerksam zu machen bringt nichts. Tipps, Anleitungen - ohne Wirkung. Vor jedem Schuss zu schreien "Anker, Anker!!", - erfolglos. Auch Androhungen körperlicher Züchtigung zeigen nicht den erhofften Effekt.
Er kann es sich selbst vor jedem Schuss sagen, kann sich zwingen, länger als 2 Schuss hält er es nicht durch, dann verfällt er wieder in den alten Stil.
Die einzige Methode, die mal etwas Wirkung zeigt, ist zu vereinbaren, dass man ihm beim Schießen hilft, das heißt ihm Kommandos gibt, d.h. er darf erst auf mein "Schuss"-Kommando hin schießen. Macht er etwas falsch, d.h. ankert er nicht richtig, ist unruhig oder ähnliches, so befehle ich ihm, abzusetzen. Und dann ein neuer Versuch.
Das ist sicherlich auch nicht die angenehmste, erfreulichste Art des Schießens, aber sie kann Ergebnisse zeigen.

Falsch ist, dich unter Druck zu setzen, dich fertig zu machen oder gar für bescheuert zu halten. Bitte ruhig jemanden, mit dir durch den Wald zu gehen und dir beim Training zu helfen. Das kann aber schon ein Stück Arbeit sein.

Ich habe teilweise auch Anwandlungen in die Richtung gehend, mir zu wenig Zeit zu lassen, einfach nicht lang genug zu ankern. Aber ich fahre gut damit und treffe. Sobald ich auf meine Technik achte, verhunz ich mir mein Trefferbild. Aber das nur mal nebenbei um ein bisschen aus meinem Leben zu erzählen. :D

Grüße, Jonas
Microsoft gives you Windows,
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Beitrag von Zentaur (✝) » 20.07.2006, 10:02

das mit dem "nachhalten" hatte ich so nicht geschrieben, meinte ich aber mit dem 2. zählen mit geschlossenen augen.

---> den ablauf nochmal "revuepassieren lassen"


die vorredner haben 1. recht und 2. ein wenig unrecht:

1. MACH DICH NICHT KIRRE

2. gehe jeden schritt vor eines schusses genau durch (erstmal egal wie du triffst)....gaaaanz ruhig.
das könnte man als "zu viel nachdenken" interpretieren.
is aba net so, sondern reine konzentrationsübung.
wenn du "nur" nachdenkst ist das natürlich blödsinn.


ich hatte zwar noch nicht so ein problem, aber eine zeitlang (mittlerweile wieder) einen versauten stil.

was habe ich gemacht?

die übung, die ich dir oben beschrieben habe.
dann auf dem parcours vor jedem schuss:


3-4 ruhig und tief durchgeatmet (ist ein ruhiger sport. lass dir zeit),

dabei das ziel fixiert (die killzone),

dann langsam pusch-and pull,

in den anker (finger im mundwinkel, daumen am wangenknochen und spitze der cockfeder -befiederungsabhängig- berührt zw. nase und lippe das gesicht ),

darauf gachtet, das der duruck auf allen fingern gleich ist (WICHTIG)

..."21"......

und dann ganz locker lösen,

nachhalten bis nach dem treffer, oder fehlschuss und KURZ rekapitulieren (nicht zuuu lange),


das habe ich eine woche lang jeden tag gemacht.



auf einem turnier hätte ich mit abstand mein allerbestes ergebnis erzielt. ich habe dann zum ende der woche einfach mal ne scorekarte ausgefüllt. WOW!!!



wenn ich jetzt so darüber nachdenke, sollte ich das mal wieder tun.

hat jemand mal ein bisschen "zeit" zu vergeben :-(



WICHTIG:

du musst innerlich zur ruhe kommen, sonst klappt goanix.

versuch es doch mal (unabhängig vom bogenschiessen) mit entspannungsübungen.
autogenes trainig oder "die 12 tibeter", oderwasweissich
OHNE SCHEISS !!!! ist mein voller ernst.

vielleicht liegt die blockade ganz woanders.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

Keule
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Beitrag von Keule » 20.07.2006, 13:13

Is ja schön! Danke schon mal für die resonanz :-)

Tja, vielleicht liegt mein Problem wirklich in dem "unbedingt treffen wollen"....
Wie gesagt: Mein Stiel is eigentlich gefestigt (na ja bis auf wirklich geschmeidiges lössen vielleicht).

Ich bin leider so ein Typ Mensch, der tut oder eben nich tut...soll heisen, wenn ich den Bogen spanne will ich auch schiessen und [red]treffen[/red]! Es fällt mir echt schwer ein Ziel vor Augen zu haben und es [red]nicht treffen zu wollen[/red].

Habt ihr sonst noch irgentwelche Tipps, wie ich sowas wieder los werde?? Blind schiessen geht wo ich schiesse leider net ganz so gut :-|

schönen Tag noch.....

keulchen
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Beitrag von AZraEL » 20.07.2006, 13:28

es gibt noch eine sache, die ich meiner freundin, die vor kurzem mit dem schießen angefangen hat, auch immer sage: jeder schuss ist einzigartig, JEDER. denke nicht darüber nach, dass du das ziel jetzt schon 2 mal verfehlt hast. wenn du dich über fehlschüsse ärgerst, über sie nachdenkst, wird der nächste nix.
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Zentaur (✝)
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RE:

Beitrag von Zentaur (✝) » 20.07.2006, 14:58

Original geschrieben von Keule

...... wenn ich den Bogen spanne will ich auch schiessen und [red]treffen[/red]!


das will ja eigentlich jeder.
ich merke schon: du machst dich völlig verrückt vor jedem schuss.


mir hesse saaache: haldema da ball flach un' mach disch loggä.


und steppi saaacht: naja. was willsu mache....lebbe geht waidä
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 22.07.2006, 23:26

Hey Keule,

haste mal daran gedacht, mit Freunden locker auf Übungsziele zu schießen?
So ohne Wertung und Stress? Wo es nicht darum geht, jeden Schuss exakt zu plazieren, sondern wo auch mal was ausprobiert oder mit Absicht geändert wird?

Probier das mal und mach Dir den Kopf frei

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Keule
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Auf dem Weg der Besserung......

Beitrag von Keule » 23.07.2006, 16:10

Grüß euch,

War jetzt die letzten Tage wieder beim schiessen, so ca 100 Pfeile pro Einheit.

Hab jetzt mal einfach meine Mattentonne links liegen lassen und nur in den Grasshang geschossen....bessert sich eindeutig.
Hab zuerst versucht die Tonne nur noch als grobe Richtungsvorgabe anzusehen - geht aber nicht (im nu hab ich mich wieder darauf fixiert, sie zu treffen :motz :bash )
Ohne Tonne setze ich wieder schöne Gruppen auf ca. 13-14 m :-)

Hab ab dem 7. Aug 3 Wochen Urlaub und habe mir vorgenommen spätestens jeden 2. Tag 50 Pfeile zu schiessen - ohne Tonne.

An euch : Ist mein Vorhaben konstruktiv oder eher destruktiv ??
Also körperlich sollte es für mich kein Problem geben; ich mein jetzt eher technisch...

(hab jetzt halt schiss, daß ich zu schnell wieder auf`s reine treffen zurückfalle)

sonnige Grüße
Keule
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shantam

Beitrag von shantam » 23.07.2006, 16:20

destruktiv.
du brauchst ne pause,den GANZEN urlaub was total anderes machen,irgendwas wo man nicht gut oder schlecht seien KANN.

ausserdem würde ich deinem ego mal die meinung stossen,das is echt zu vorlaut.

gruss shantam

Keule
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Beitrag von Keule » 23.07.2006, 16:37

@ shantam:

Dank dir für deine ehrliche, offene Meinung !!

Werd deinen Rat beherzigen, auch wenns schwer fällt.... :-(
Naja, Fahrradfahren soll ja auch den Kopf frei machen.
Ich hab auch meine Freundin angewiesen meinem Ego eine zu klatschen, sobald es sich zeigt und ich nich allein mit ihm fertig werde :D :)

herzlichst Keule
Nein nein...nicht "ich k?nnte wenn ich wollte" sonder "ich tue wenn ich kann"...

shantam

Beitrag von shantam » 23.07.2006, 16:42

lol
tolle antwort.
und fahrad fahren ist bestimmt ne gute idee.
schönen urlaub wünsch ich dir und deiner freundin.

shantam

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