Bögen und Entfernungen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
oskadis
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Bögen und Entfernungen

Beitrag von oskadis » 07.06.2006, 15:30

Hallo,

bin neu hier und froh ein solch reges Forum zum Thema Bogenschießen gefunden zu haben.

Das letzte Mal schoß ich vor 15 Jahren mit einem Blankbogen ... nun habe ich wieder angefangen und prompt kommt bei mir folgende Frage auf:

Was für Unterschiede gibt es zwischen einem Langbogen und einem Reflexbogen beim Distanzschießen?

Der Grund für die Frage ist folgender:

Ich habe mich aus reiner Dickköpfigkeit auf ein Wettschießen über 90 m eingelassen. Mein Bogen ist ein Langbogen in meiner Körpergröße aus Hickory mit 70lbs im Steinzeitstil. Der Bogen meines Gegners ein Hunnen Reiterbogen - lbs unbekannt.

Ist der Wettstreit mit so unterschiedlichen Bögen fair?

Dazu kommt folgendes: Meine Pfeile sind im Moment Standardpfeile im Mittelalterstil während er sich Spezialpfeile (Leichtbau) für seinen Bogen bestellt hat.

Würde mich sehr freuen eure Meinungen dazu zu lesen.

Gruß

~Oskadis~

(Bitte, kein Kommentar zu den lbs meines Bogens in Bezug auf mich als Frau, die hatte ich zu genüge und nein, ich ziehe ihn noch nicht komplett aus, aber zu drei Vierteln - Danke :) ).
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 07.06.2006, 15:41

Hallo oskadis :fcsmilie

Probiere es vorher aus. Ich schieße einen Langbogen aus Hickory 70 lbs und habe eine Reichweite con ca.160-180m.
Leichte Pfeile sind nicht umbedingt ein Plus, da sie nicht genügend Energie "aufnehmen", da gibt es ein Optimum.
Ansonsten wirst du mit dem Langbogen wahrscheinlich ballistischer schießen müssen, viel Spaß

K-H

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 07.06.2006, 15:41

Radio Eriwan sagt: Im Prinzip, nein, aber..

Wie gut ist Dein Bogen? Hat der Bogenbauer wirklich die mögliche Leistung rausgeholt, oder Potenzial verschenkt?

Wie gut sind Deine Pfeile (für's Weitschießen)?
Sind sie dafür ausgelegt, oder kleben da "halbe Truthähne", wöhlmöglich noch drallbefiedert, dran?

Mein 9-jähriger Sohn hat mit einem 25#-Bogen schon so 120 m weit geschossen, allerdings natürlich 45° nach oben; 90 m auf ein Ziel wäre damit für ihn grenzwertig, einfach vom Einschlagwinkel her (schräg), aber möglich...

Da solltest Du mit 70# doch locker hin kommen, wenn der Bogen keine "Gurke" ist und die Pfeil nicht GAR zu arg bremsen!

Rabe

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mbf
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Beitrag von mbf » 07.06.2006, 15:45

Puh, was heißt hier 'fair'? Du bist quasi völlig aus der Übung, Dein Material ist möglicherweise nicht optimal für diese Situation, gerade, wenn Dein Kumpel "aufrüstet", was willst Du denn noch? Trefft Euch, um ein paar Pfeile fliegen zu lassen, und trinkt ein Bierchen danach. :bier

Viel mehr als die reine Materialfrage ist auch das Können des Schützen relevant. Und manchmal ein wenig Glück... wenn man einen Anhaltepunkt an einem gut sichtbaren Mast oder Baum weit hinter der Scheibe findet, ist das auch was wert. ;-)
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
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Beitrag von oskadis » 07.06.2006, 15:48

Nun, meine Pfeile sind ganz bestimmt nicht optimal für diesen Bogen. Habe ich im Gefühl, daß sie zu "schwer" sind. Auf alle Fälle fühlen sie sich träge an. Kann es nicht beschreiben. Aber im Moment muß ich mich damit begnügen bis ich mir welche holen kann (und später selber mache).

Der Bogen an sich schießt gleichmäßig, der Auzug ist zwar noch nicht so weich, wie ich wünsche, aber das liegt noch daran, daß er nicht richtig "eingeschossen" ist (der zickt noch etwas rum beim Ausziehen). Da ich selber keinen Bogen gebaut habe habe ich diesen Bogen mehreren Bognern zur Begutachtung gegeben und alle waren hellauf begeistert.

In meiner Usergallerie ist ein Foto wo der Bogen zum großteil zu sehen ist (das Gruppenfoto).
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

oskadis
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RE:

Beitrag von oskadis » 07.06.2006, 15:50

Original geschrieben von mbf

Puh, was heißt hier 'fair'? Du bist quasi völlig aus der Übung, Dein Material ist möglicherweise nicht optimal für diese Situation, gerade, wenn Dein Kumpel "aufrüstet", was willst Du denn noch? Trefft Euch, um ein paar Pfeile fliegen zu lassen, und trinkt ein Bierchen danach. :bier

Viel mehr als die reine Materialfrage ist auch das Können des Schützen relevant. Und manchmal ein wenig Glück... wenn man einen Anhaltepunkt an einem gut sichtbaren Mast oder Baum weit hinter der Scheibe findet, ist das auch was wert. ;-)


Nun ja, das wäre für mich optimal. Aber da sind gewisse Ressentiments im Spiel und wie gesagt Dickköpfigkeit (der werte Herr muß sich mal wieder beweisen). Und ja ich bin komplett aus der Übung - schieße erst seit ca 1,5 Monaten wieder. Er hat aber keine Übung. Soweit ich weiß ließ er erstmal seinen Bogen komplettüberholen, da das Teil über die unbenutzte Zeit doch etwas gelitten hatte.
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

fritzbizhoo

Beitrag von fritzbizhoo » 07.06.2006, 15:53

Hey Okadis
Was ist der Preis bei der Wette? :o
na egal geht mich nix an. Aber trainieren soll da helfen vorallem oft den Bogen ziehen und versuchen auf die Distanz zu kommen auf ner wiese mit telefonmast zb zweck dem hochanhalten und zum Muskelaufbau für den goldenen Schuss.

grüsse Fritzbizhoo

Ps: schönen Schmuck machst du da!

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Beitrag von Haebbie » 07.06.2006, 15:57

Willkommen in der Runde der verrückten Bogenschützen

:D :-) :D :-) ;-)

Mit einem Steinzeitbogen gegen einen Reiterbogen anzutreten ist doch ein interessanter Wettstreit. Und die Chancengleichheit dürfte gewahrt sein, auch schon deshalb, wenn sich zwei Schützen zu so einem Wettstreit einlassen. Und wenn Du Dich mit Deinen Pfeile auf die 90 Meter einschießt, hast du die gleichen Chancen, wie Dein Kontrahent mit seinen Leichtpfeilen.

Vielleicht sind sogar Deine Chancen besser, denn Reiterbögen mit ihren schweren Wurfarmen haben mit leichten Pfeile so ihre liebe Not.

Was ich dagegen befürchte, ist, dass Du mit Deinen 3/4 gezogenen 70 Pfund nicht weit genug kommst. Aber dazu - wie Du wünschst - keinen Kommentar.

Viel Spaß beim Wettschießen, ...
... let your arrows fly

Herbert

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Beitrag von mbf » 07.06.2006, 15:59

[bitte-nicht-böse-nehmen-Modus]
Sorry, aber irgendwie klingt das ein bisschen nach "ich hab den Längsten". Jo, Ihr seid Wahre Männer (TM).
[/bitte-nicht-böse-nehmen-Modus]
:D :bier

Ich wünsche mit ein wenig Training bis dahin (aber nicht übertreiben, sonst machen die Muskeln am entscheidenden Tag nicht mehr mit) aber viel Erfolg!
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
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Beitrag von oskadis » 07.06.2006, 16:05

*lach* :)

Nene ist schon OK. Wenn ihr Ratschläge zum Verhältnis der Pfund zum Ergebnis habt bitte.
Ich meinte mit obengenannten Posting nur die "sexistischen" Kommentare die ich mir anhören muß nach dem Motto das ist kein Frauenbogen. Oder 70 Lbs - das schaffst du nie.
(mein erster Bogen war 50 lbs, die ich bequem ausziehen konnte :) ).

Zum Thema "ich hab den Längsten"... kleine Klärung.

Mein Gegner ist mein "Ex". Der hat mich so oft angelogen, übertrieben und verarscht. Als er mich in einem anderen Forum öffentlich lächerlich gemacht hat, weil ich etwas Kurzsichtig bin (nach dem Motto "du triffst nicht mal einen LKW auf 5 metern") hatte ich die Schnauze voll und hab ihm gesagt entweder er beweist seine Aussage betreffend 120 m (das war die ursprüngliche Länge) oder er soll sich sonstwohin scheren.

So. Das zu diesem Thema, damit keine Mißverständnisse aufkommen :D

Und ja, alles was ich in dieser Zeit gemacht habe ist mich mit meinem Bogen anzufreunden. Eben mit der Spannung zu trainieren und erstmal nicht aufs Treffen zu achten.
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Beitrag von locksley » 07.06.2006, 16:10

Hallo Oskadis. Ich denke, daß Du mit dem Langbogen und den schweren Pfeilen durchaus Chancen hast, da dieser Bogentypus eigens dafür gebaut ist, schwere Pfeile möglichst weit zu werfen. Ich schiesse beides, ELB und Reiterbogen und konnte beim Weitschiessen noch keinen nennenswerten Vorteil des Reiterbogens erkennen, habs allerding´s auch noch nicht mit speziell dafür gebauten Pfeilen ausprobiert.

@mbf

Beim "Leg ihn auf den Tisch"- Vergleich, schneidet Oskadis, bauartbedingt wohl schlechter ab. :D In Sachen äussere ERscheinung wird sie den Konkurenten aber allemal toppen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

schiefa
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Beitrag von schiefa » 07.06.2006, 16:21

Wenn ich die 3/4 Auszug wörtlich nehme, hast
Du ca. 45# bei 21" auf den Fingern und das mit einem langen schweren Bogen.
Ums kurz zu machen:
Der Wettkampf ist nicht fair!
Probier die 90m vorher unbedingt aus!

Andreas

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Beitrag von oskadis » 07.06.2006, 16:32

Hmm würden mir erstmal kürzere Pfeile helfen?

Weil 28" ist dann doch etwas lang bei dem Auszug oder?
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Beitrag von Haebbie » 07.06.2006, 16:39

Dein Bogen ist bei 21 Zoll Auszug sicher kein Ausbund an Agilität. Oder anders rum, selbst wenn Du die Pfeile kürzt, kommst Du auch icht viel weiter als mit langen Pfeilen, Ander rum heißt es ja immer wieder: "Länge läuft". Lange Pfeile stabilisieren sich besser im Flug. Also mit "Armbrustbolzen" zu schießen ist m.E. nicht die Lösung. Versuche lieber am Auszug zu arbeiten.

Aber sei vorsichtig und verletze Dich nicht! Sobald Dir Ellbogen und/oder Schulter weh tun, brich diesen Wettstreit lieber zugunsten Deiner Gesundheit ab.
... let your arrows fly

Herbert

krepa

liebe grüße aus österreich

Beitrag von krepa » 07.06.2006, 16:54

wenn gleiches mit gleichen verglichen wird, so wird ein revurver bogen bauartbedingt grundsätzlich weiter werfen.
also ich schieße mit den dieversen bögen schon min. 40 jahre. nach meiner erfahrung stehen die chancen für dich aber gut. allerdings solltest du leichte steife pfeile mit einer kleinen befiederung (max 3") verwenden. achte auf die biegefähigkeit, damit du bei deinen 70 lbs den Pfeil nicht überforderst. 70 lbs schieben stark an. wenn es dann nur um die weite geht, dann auf 45 grad nach oben halten und fliegen lassen. reiterbögen haben meist nicht so viele lbs. traditionell werden sie mit dem daumen gespannt, was allerdings einen sehr leichten pfeil erlaubt. werden sie mediterran gezogen, muss auch deine konkurrenz steifere dh schwerere pfeile verwenden. wenn ihr beide holzpfeile verwendet, dann wird es gerechter zugehen. carbon- oder alu- sind holzpfeilen weit überlegen.
bedenke viele lbs und ein leichter pfeil mit langem auszug haben sehr gute chancen.

toi toi toi
Paul :-)

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