Woran liegt es wohl...?

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kojote
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Woran liegt es wohl...?

Beitrag von kojote » 21.05.2005, 13:27

Hallo FCler,

Am Donnerstag haben wir uns ein neues Ziel gebaut.
Es handelt sich um einen ca. 40cm großen Schaumstoffball der an einem Galgen frei über dem Boden hängt (ca. 1,70m).
Das ganze steht auf einer ebenen und freien Fläche, die Entfehrenung beträgt 30m.
Normalerweise treffen wir Ziele auf 30m (egal ob 3D oder Scheibe) ohne Probleme.
Aber dieser freihängende Ball ist immer ausgewichen:D, er war sehr schwer zu Treffen, meist gingen die Pfeile zu tief.

Woran liegt das wohl?

Wir haben uns dann Gedanken gemacht warum es so schwer ist ein solches Ziel zu treffen und sind zu dem Schluß gekommen das es wohl an.....

Nein, Nein das sag ich jetzt nicht:D

Ich möchte mal eure Antworten abwarten und schauen ob es sich mit unseren deckt, vieleicht liegen wir auch falsch.


Also her mit euren Antworten!


Gruß, Kojo
>>>Das Ziel zu treffen ist das Ziel<<<

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Beitrag von AZraEL » 21.05.2005, 13:34

ich denke es liegt an der tatsache dass das ziel frei hängt. so fällt es dem auge schwerer, die entfernung einzuschätzen, da es keinen anhaltspunkt finden kann. 30 meter dürfte auch eine entfernung sein, in der man eine gewisse balistische abweichung mit einbeziehen muss, oder? wenn dein gehirn aber nicht einschätzen kann wie weit ds ziel weg ist, kann es auch keine abweichung einberechnen. das ist ungefähr so als wenn du versuchen würdest mit einem geschlossenen auge etwas zu greifen, das fällt auch meist schwerer.

oder?
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Authomas
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Beitrag von Authomas » 22.05.2005, 13:30

Denke auch, dass es an den fehlenden bezugspunkten liegt.

Allerdings erstaunt mich (theoretisch, nicht aus Erfahrung ;-) ), dass die Schüsse zu tief gegangen sind. Immerhin sieht man das Ziel dann doch quasi auf dem Hintergrund, der noch weiter weg ist, ich hätte also eher erwartet, dass es weiter weg wirkt als es ist und man zu hoch schießt.
Aber vielleicht neigt man bei frei hängenden Zielen doch einfach mehr zu Sicherheitsschüssen.

Jo
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Beitrag von Authomas » 22.05.2005, 15:48

Naja, aber warum sollte das Gehirn denken, dass der Punkt gerade in 30 m entfernung auf dem Boden liegt? Wenn der Schütze sehr groß ist, sieht er hinter dem Ziel den Boden in sehr weiter Entfernung - ich z.B. würde dahinter nur noch Himmel oder Horizont sehen. Und das Ziel die 1,70 cm direkt im 90° Winkel nach unten zu projizieren, scheint mir schwierig zu sein für das Gehirn, warum sollte es das so sehen? Und wenn es irgendwelche Anhaltspunkte gibt (z.B. den Galgen dahinter?) dürfte es auch nicht schwerer sein, als ein normaler Bergaufschuss.

Jo
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Beitrag von Archiv » 22.05.2005, 16:03

Hallo zusammen,

interessante Diskussion. Folgendes Experiment wäre lustig:

eine Flatterband oder ähnliches von der Kugel auf den Boden herabhängen lassen, sodaß das Gehirn einen Bezugspunkt zum Boden bekommt, dann das Band mal wieder weglassen und so weiter und sehen, ob es einen Unterschied macht.

liebe Grüße benzi

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Beitrag von Authomas » 22.05.2005, 16:10

Wenn die Wiese grade ist und deine Augen in 1,70 höhe oder drunter, solltest du hinter einem ziel in 1,70 m höhe nicht mehr wiese sehen. Wenn Du größer bist, siehst du hinter dem Ziel die Wiese von in 90 meter oder mehr Entfernung (überleg mal, wie die Sichtlinie aussieht, wenn die Augen nur knapp höher als das Ziel sind).

Natürlich ist es schwieriger, auf einer Wiese die Distanz richtig zu schätzen, aber so wie ich Kojote verstanden habe, treffen sie sonst auf 30 meter auf der Wiese vergleichbare Ziele gut, wenn sie auf dem Boden stehen. Wenn das Auge also wirklich denkt, das Ziel läge auf dem Hintergrund auf, verstehe ich nicht, wiso sie dann zu kurz schießen - weil es eben nicht der Hintergrund von 30 oder 40 m Entfernung ist, sondern viel weiter weg.

Es sei denn, dein Bogen ist so stark, dass wenn du auf den Boden in über 100 meter entfernung zielst, du immer noch nicht über die 1,70 auf 30 m Entfernung kommst..

Jo
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RE:

Beitrag von Authomas » 22.05.2005, 16:17

Original geschrieben von benz
eine Flatterband oder ähnliches von der Kugel auf den Boden herabhängen lassen, sodaß das Gehirn einen Bezugspunkt zum Boden bekommt, dann das Band mal wieder weglassen und so weiter und sehen, ob es einen Unterschied macht.


Wenn es gerade runterhängt, sollte es nicht so anders sein, als wenn das Ziel auf einer stehenden Scheibe befestigt ist, oder? Weil eigentlich ist das Schießen auf Ziele in Augenhöhe ja nicht so ungewöhnlich... Allerdings ist so ne Scheibe schon deutlich massiver... ich könnt mir nämlich schon vorstellen, dass da auch die Psyche mitspielt, wenn das Ziel so unbefestigt wirkt.

Jo
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Beitrag von Authomas » 22.05.2005, 16:30

Schatti, ich glaub du verwendendest zwei sich widersprechende Argumente:

- Das Ziel wird vor der Wiese auf dem Boden gesehen. Dann müsste es weiter weg scheinen (obwohl ich zugebe, dass es fraglich ist, was für Auswirkungen das genau auf das Zielen hat).

- Das Ziel wird nur in der Luft gesehen, Anhaltspunkte fehlen, dadurch rückt es optisch näher - das macht finde ich durchaus Sinn. Allerdings besteht das Problem auf der freien Wiese auch (vielleicht nicht ganz so stark).

Mich würden nunmal die Überlegungen von Kojote interessieren.

Jo
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Beitrag von kojote » 22.05.2005, 18:13

Hallo,


Der Galgen steht Links neben dem Ziel, der Galgenarm ist ca. 150 cm lang, an dessen Ende befindet sich dann der Ball an einem Seil Hängend.
Die Fläche ist eine ca 10m breite Schneise (Wiesenfläche), links und rechts davon sind Büsche und Bäume.
Die Schneise ist vom Abschußpunkt ca.150m bis zu einem Wäldchen.
Hinter dem Ball befindet sich dann vom Pflock eine 50m Scheibe.
Das Intressante ist ja die bekannte Entfehrenung, außerdem ist auf der Wiese alle 10m ein ca. 20cm hoher Pflock im Boden.


Aber die Antworten von Schattenwolf und Azrael sind auch in etwa die Schlüsse die wir gezogen haben.
Obs nun stimmt, man weiß es nicht.

Gruß, Kojo
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Beitrag von kojote » 22.05.2005, 18:15

Ach noch was, es sieht vom Pflock tatsächlich so aus als liege der Ball fast auf dem Boden.
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Beitrag von Peter O. Stecher » 23.05.2005, 09:40

Ich glaube nicht dass die Schwierigkeit mit dem Band, der Größe des Ziels o.ä. zusammenhängt.

Wenn bei einem 3D Turnier ein Reh frei auf einer Wiese ca. 30m steht kann man oft einen ähnlichen Effekt beobachten. Die Scheibe wird meist verfehlt. Ich glaube es fehlt einem der "landschaftliche Bezug" - man hat beinah keine räumliche Begrenzung und es wird schwerer sich auf einen Punkt zu konzentrieren. Ich kann es nicht genauer erklären, es hängt aber eher damit zusammen, meine ich.
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Beitrag von meggan » 23.05.2005, 11:10

bindet mal ein gut sichtbares seil ans untere ende und lasst es auf den boden hängen wie oben schon angeraten das hilft weil so der ball aus der ebene hinaustritt.

wir hatten mal ein ähnliches problem hatte auch erst nen galgen haben dann aber nen rahmen genommen und das problem war so gut wie verschwunden

es hängt wirklich mit der tiefenwarnehmung des auges zusammen das selbe fanömän gibt es auch beim mond wenn er in der nähen des horizonzt steht sieht er für uns viel größer aus als wenn er hoch am himmel hängt.


es hilft nur üben und sich anhaltspunkte schaffen malt mal was grelles auf den ball könnte auch helfen

gruß tim
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch nur Bl?dsinn schafft. ( finde das triffts ganz gut :D)

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Beitrag von Peter O. Stecher » 23.05.2005, 11:17

Es wäre eine Versuch wert einenschwarzen Punkt auf den Ball zu malen - erwiesenermaßen werden die frisbeeähnlichen, geworfenen Scheiben in der Luft weit öfter getroffen wenn ein Punkt darauf ist.
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Beitrag von Robster » 23.05.2005, 11:20

Also, wir haben auch sowas ähnliches auf unserem Übungsgelände : Ein aufgehängter Ethafoam Würfel mit den Maßen : 10 x 10 x 10 cm !
Entfernung ca.20 meter und wir treffen den schon !:D
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

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Beitrag von meggan » 23.05.2005, 11:24

es könnte auch einfach daran liegen das eure kugle kaum konturen hat da wäre ne kontur seis jetzt farbe oder ander form schon hilfreich
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