Sehnenschatten

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
mexx
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Sehnenschatten

Beitrag von mexx » 18.11.2004, 10:59

Hallo Leute,

E N D L I C H, hab ich's geschafft mich einzuloggen.
Seit einer Woche habe ich mich unter dem Namen "greenhorn" verzweifelt versucht zu registrieren.
(vielleicht war der Name schon vergeben)
Nun hab ich "mexx" versucht. Das ging, na nun los.

Der ursprüngliche name "greenhorn" sollte eigentlich ausdrücken, daß ich auf dem Bogensektor relativ neu/unbedarft und formbar bin. Leider habe nur wenige "Mitschiessende" und davon noch weniger die brauchbare Schussergebnisse erzielen; und die beiden sind FITA-Schützen. Ich brauche daher dringend Eure "Traditionelle" Hilfe und Unterstützung bevor mich die Fitalisten umgepolt haben und "Stabis" an meinen Jagdbogen kleben.

Nun meine erste (von tausend) Fragen:
Muß ich meinen Sehnenschatten parallel ins Bogenfenster bringen um eine sichere Technik und Treffsicherheit zu bekommen ?
Ich habe erst jetzt überhaupt nach einem Sehnenschatten gesucht und gemerkt, dieser liegt sehr weit rechts vom Bogenfenster. Habe aber trotzdem desöfteren getroffen. (Ich führe einen RH-Bogen mit linkem dominantem Auge).

Ich freue mich schon auf viele kontroverse Antworten.

Beste Grüße aus dem Hunsrück !
Lass Dich vom Bogen f?hren, und er geleitet Dich dorthin, wo Du gerade bist !

Hegges
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Beitrag von Hegges » 18.11.2004, 11:25

Beim Traditionellen schießen kannstDu den Sehnenschatten gleich wieder vergessen.

Das mit dem RH Bogen und linkem Auge ist auch sehr schwierig, da solltest Du entweder auf eine LH BOgen unsteigen oder das andere Auge benutzen.

Gruß und herzlich willkommen

Hegges
Wer andern eine Bratwurst brät, braucht ein Bratwurstbratgerät

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 18.11.2004, 11:35

...genau! Traditionelle schießen meist "instinktiv" (korrekt müsste es "intuiitiv" heißen, aber der Begriff hat sich etabliert), das bedeutet, beide Augen fixieren den Zielpunkt, der Körper folgt dem Blick (wie beim Steinchenwerfen!).

Das mit dem dominanten Auge ist dabei allerdings ein Problem! Wenn Du noch "neu im Geschäft" bist, also Dein Stil noch nicht über Jahre eingeschliffen ist, solltest Du ernsthaft über ein Umlernen nachdenken!!!

Rabe

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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 18.11.2004, 11:50

Bitte schieße LH und achte auf den Sehnenschatten.
Norbert Schliebener,
Trainer A des DSB

mexx
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Beitrag von mexx » 18.11.2004, 11:56

Danke für Eure schnellen Antworten !

Natürlich hatte auch ich argumentiert, daß ich, wenn ich nicht ziele, mir egal ist wo meine Bogenhand und/oder Zughand liegt, oder wo Sehnenschatten, bogenfenster,.... liegen, solange ich den Bewegungsablauf gleichbleibend lasse (inkl. Ankerpunkt, Schulterposition ...) wird mein Unterbewußtsein irgenwann/-wie lenkend eingreifen und den Pfeil zum Spot bringen.

Was übgrigends auch das gleiche Argument bisher war, warum mir das dominante Auge egal ist (oder war?), da ich sowieso mit beiden Augen "schaue" um ein räumliches Bild zu bekommen. Schlimmstenfalls liegt mein Schuß permanent eine Augenbreite zu weit nach links.
(Oder?)
Lass Dich vom Bogen f?hren, und er geleitet Dich dorthin, wo Du gerade bist !

Authomas
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RE:

Beitrag von Authomas » 18.11.2004, 12:13

Original geschrieben von mexx
Was übgrigends auch das gleiche Argument bisher war, warum mir das dominante Auge egal ist (oder war?), da ich sowieso mit beiden Augen "schaue" um ein räumliches Bild zu bekommen. Schlimmstenfalls liegt mein Schuß permanent eine Augenbreite zu weit nach links.
(Oder?)


Nein. Du guckst zwar mit beiden Augen, aber das dominante Auge "führt". Und das kann es besser, wenn es entsprechend in der "Ziellinie" liegt. Es GIBT Instinktschützen, die erfolgreich verkehrt schießen - aber Du machst es Deinem Kleinhirn damit unnötig schwer.

Mit dem Sehnenschatten ist es ähnlich - er ist nicht egal, er wird nur nicht bewusst wahrgenommen. Wenn man auf Dauer sonst nicht erklärliche seitliche Streuungen hat, kann man da auch mal bewusst drauf gucken, um zu überprüfen ob man den Bogen dauernd seitlich verdreht. Dabei muss er nicht unbedingt irgendwo bestimmtes anliegen, nur immer an der gleichen Stelle. Dass er bei verkehrtem Auge draußen liegt, ist ja klar.

Achja, und herzlich willkomen! :-)

Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)

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Netzwanze
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Nicht so egal

Beitrag von Netzwanze » 18.11.2004, 12:18

Ganz so egal ist das auch nicht. Das dominate Auge heißt auch Führungsauge. Auch ein intuitiver Bogenschütze, der beide Augen offen hat, visiert vor allem mit seinem Führungsauge. Ist dieses näher in der Schußgerade, kann dein Gehirn den Schuss besser vorausberechnen. Nimmst du aber das andere Auge, ergibt sich ein Dreieck und dein Gehirn muß bei jedem Schuss einen komplizierten dreidimensionalen Pythgoras berechnen (und das mehrmals pro Sekunde).

Es erleichtert dir also ungemein die Aufgabe, wenn du mit deinem Führungsauge in Schußlinie bist.

Mein Tip, versuche Linkshand zu schießen. Auch wenn es dir am Anfang ungewöhnlich vorkommt, du gewöhnst dich sehr schnell dran.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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alternative Sehnenschatten

Beitrag von Marco » 18.11.2004, 14:30

so jetzt will ich als recurve/sprotschütze auch mal was beitragen .....

ich sehe keinen sehnenschatten, da ich zuerst ohne brille und jetzt mit brille schieß ... (is eigentlich egal)

also ich hab folgende alternative ich anker (anders als ihr) unterm kinn die sehne ist also an der nase, dem kinn und der brust ... und wenn die sehne anders als normal an der brust liegt mach ich irgendwas falsch ....

das ist besser als ein sehnenschatten, denn wenn man z. B. nachts in nem nachttunier schießt sehen die andern keinen sehnenschatten .... und ich hab immer noch meinen sehnenpunkt an der brust ... :D
Ihr st?rkt die Schwachen nicht dadurch,
das Ihr die Starken schw?cht.

Trebron
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RE: alternative Sehnenschatten

Beitrag von Trebron » 18.11.2004, 14:39

Original geschrieben von Feanor

so jetzt will ich als recurve/sprotschütze auch mal was beitragen .....


das ist besser als ein sehnenschatten, denn wenn man z. B. nachts in nem nachttunier schießt sehen die andern keinen sehnenschatten .... und ich hab immer noch meinen sehnenpunkt an der brust ... :D



Jetzt weiß ich, warum ich beim Nachtturnier in Jockgrim in der Nachtrunde so Grottenschlecht geschossen hab:bash :bash :bash :bash :bash :D :D :D :D
Jetzt bin ich beruhigt;-)

Trebron
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angeblich ungarisches Sprichwort

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Beitrag von Mooseman » 18.11.2004, 17:31

Herzlich Willkommen mexx !

Bei uns im Klub schiesst einer, der hat fuer mich immer diese Antwort bei komplizierten Fragen:

Ohhh.. Du solltest aufgeben und Deinen Bogen an mich verschenken.

Um so mehr ich nachdenke um so schlechter schiesse ich und um so mehr ich schiesse um so besser treffe ich.

Wenn dann der Grizzly auf mich zulaeuft finde ich bestimmt keinen Sehnenschatten mehr, weil die ploetzliche Waerme in meiner Hose die Konzentration bricht.:lalala

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Beitrag von Taran » 18.11.2004, 21:59

Auch beim Kinnanker kannst du mit dem Sehnenschatten die seitliche Trefferlage verändern. Ich zumindest.

@Mexx
herzlich willkommen. Achte beim Einschleifen deines Stils auf den Sehnenschatten - später brauchst du dann nicht mehr kontinuierlich auf ihn zu achten.
Probiere mal einen beidhändig schießbaren Bogen aus (Reiterbogen, Langbogen).
Aber Kreuzdominanz ist ein echtes Problem!
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Beitrag von groby » 19.11.2004, 01:08

Jetzt kommt vielleicht eine blöde Frage.

Aber was ist ein Sehnenschatten ?

Ich dachte ich hätte einen Bogen und keine Sonnenuhr 8-)

Nein jetzt mal im Ernst. Ich habe mir die Beiträge durchgelesen und noch immer, nicht mal annähernd, eine Vorstellung von dem, was ein Sehnenschatten sein könnte :wundern
Nur tote Fische schwimmen immer mit dem Strom.

Moonshadow
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Sehnenschatten

Beitrag von Moonshadow » 19.11.2004, 01:29

Hallo Mexx

Wie du siehst, eine Frage und hundert Antworten.

Bei den Fitanesen haben die so ziemlich alle die gleiche Technik (zumindest so weit ich das beurteilen kann). Bei den Traditionellen gibt es da mehr als eine Technik, fast jeder hat seine eigene.

Ich selber habe z. B. deren zwei. Bei beiden kann ich mit einem Sehnenschatten überhaupt nichts anfangen.

A) Ich anker mit der Hand knap vor dem Ohr, die Sehne ist also seitlich neben dem Auge. Sehnenschatten gibt es da keinen. Die Technik benutze ich meistens nur als reine Konzentrationsübung oder mal bei komplizierten Schüssen.

B) Schnellschuss ohne Anker (nennt man glaube ich auch fliegenden Anker). Die Technik habe ich mir als Kind angewöhnt, als die Ziele noch lebende Ratten waren (da gab es Geld für). Da kann man nicht lange mit dem Bogen herumfummeln. Das Ziel sehen und schon musste der Pfeil unterwegs sein. Auf lebende Ziele baller ich selbstverständlich schon lange nicht mehr, aber mit der Technik treffe ich immer noch besser als mit der anderen. Zumindest auf Ziele bis 15 Meter. Länger Distanzen schieße ich zu selten, mit feht dazu die Gelegenheit.

MfG

Moonshaddow
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.

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RE:

Beitrag von Authomas » 19.11.2004, 09:37

Original geschrieben von groby

Jetzt kommt vielleicht eine blöde Frage.

Aber was ist ein Sehnenschatten ?



Keine blöde Frage 8-) - das Wort scheint im Lexikon noch zu fehlen (oder ist das zu un-traditionell?).

Der Sehnenschatten ist kein Schatten, sondern das, was du mit dem dem Bogen abgewandten Auge (also beim Rechtsschützen dem Rechten) beim Zielen von der Sehne siehst - zumindest wenn du halbwegs klassisch ankerst. Die Sehne scheint dabei durchsichtig, weil du sie ja nur mit einem Auge siehst.
Wenn Du nicht am Gesicht ankerst sondern sehr seitlich oder die Sehne weit am Gesicht vorbeiziehst, siehst du ihn möglicherweise garnicht. Die Fitanesen achten beim Zielen bewusst darauf, dass er immer gleich am Bogen anliegt.

Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)

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@ Authomas

Beitrag von groby » 19.11.2004, 11:17

Danke für die scchnelle Antwort. Werde mal beim nächsten Schiessen darauf achten.

MfG
Nur tote Fische schwimmen immer mit dem Strom.

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