Schiessen mit hohen Zuggewichten

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Bowster
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 06.01.2016, 06:37

Da schliesse ich mich an, ganz besonderen Dank an Tom Tom, der die lange Anreise nicht scheute und uns ein bisschen weiter brachte in Sachen Warbowschiessen. Seit gestern ziehe ich auch meine 87#/31", jetzt wird an den 91#/32" gearbeitet, liegt vielleicht auch an meinen doch eher kurzen 171 Zentimetern, dass mir das noch schwer fällt.
Nachtrag zu den erzielten Weiten: Pfeil mit 1000g/175m, Pfeil mit 560g/202m
Zuletzt geändert von Bowster am 06.01.2016, 12:42, insgesamt 2-mal geändert.

Sateless
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Sateless » 06.01.2016, 11:25

Darf ich fragen, warum du mit 171 dann auf 32" willst?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 06.01.2016, 11:50

Warbow macht halt nur dann Sinn, wenn Du ihn auch entsprechend weit ausziehst, 32" erscheinen mir da eher das Minimum.

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grumpf
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von grumpf » 06.01.2016, 13:50

Nachtrag zu den erzielten Weiten: Pfeil mit 1000g/175m, Pfeil mit 560g/202m
.

Bist Du Dir beim Gewicht sicher?
1 kg für einen Pfeil finde ich schon extrem heavy, selbst 0,56 kg.

Oder meintest Du vielleicht doch grain, womit wir wieder bei diesem Faden sind:http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=7&t=27933. ;)

Oder hast Du einfach ein Komma in den Zahlen vergessen?

VG Jens

P.S: Einen 1 kg schweren Pfeil mit 87# soweit zu werfen wäre nach meinem physikalischen Verständnis eine Rekord verdächtige Leistung.

P.P.S: Zum Nachrechnen/Abschätzen, ob dies physikalisch möglich wäre, bin ich gerade zu faul.
Beim Bogenschießen sollte auf geeignete Kleidung geachtet werden. ;)

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 06.01.2016, 15:02

Das sind selbstverständlich grain.

shortRec
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von shortRec » 12.01.2016, 07:56

Bowster hat geschrieben:Warbow macht halt nur dann Sinn, wenn Du ihn auch entsprechend weit ausziehst, 32" erscheinen mir da eher das Minimum.


War das nicht so, dass die Anatomie und die Schusstechnik des Schützen die Auszugslänge festlegen?
Dann muss der Bogen mit seiner optimalen Auszugslänge passend dazu ausgesucht werden.

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 12.01.2016, 08:33

shortRec hat geschrieben:
Bowster hat geschrieben:Warbow macht halt nur dann Sinn, wenn Du ihn auch entsprechend weit ausziehst, 32" erscheinen mir da eher das Minimum.


War das nicht so, dass die Anatomie und die Schusstechnik des Schützen die Auszugslänge festlegen?
Dann muss der Bogen mit seiner optimalen Auszugslänge passend dazu ausgesucht werden.

Darum geht es hier ja nicht, ich habe ja nur festgestellt, dass Warbowschiessen eben nur mit weitem Auszug Sinn macht, da ein warbow nur bei entsprechedem Auszug auch erst effizient arbeitet.
Was Du hier einwirfst, ist ja ein ganz anderes Thema.

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Sateless » 12.01.2016, 08:58

Na dann hoffen wir doch mal, dass du noch groß und stark wirst. :)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 12.01.2016, 09:02

Na, das mit der Grösse geht bei mir wohl höchstens noch in die andere Richtung, trotzdem, sehr nett von Dir, danke. :P

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von shortRec » 12.01.2016, 19:29

[quote="Bowster"
Darum geht es hier ja nicht, ich habe ja nur festgestellt, dass Warbowschiessen eben nur mit weitem Auszug Sinn macht, da ein warbow nur bei entsprechedem Auszug auch erst effizient arbeitet.
Was Du hier einwirfst, ist ja ein ganz anderes Thema.[/quote]

Denk noch mal über den Zusammenhang von Auszugslänge, Bogenlänge und Effizienz nach (Zuggewicht spielt dann auch eine Rolle).

Deine Beiträge lesen sich so, als könntest du auf Grund deiner Anatomie gut 31" ziehen, dein Bogen braucht aber 32"+x um vernünftig zu arbeiten. Jetzt geht es dir darum, noch 1"+x irgendwo zu finden und stößt an anatomisch Grenzen.
Da stellt sich eben die Frage, ob nicht ggf. der Bogen zu lang ist.

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von fatz » 12.01.2016, 19:52

@shortRec
lass's stecken. Der Bowster weiss ganz gut was (und wie weit) er ziehen kann und was ned. Dass der seinen ersten Bogen in der Hand hatte ist schon eine Weile her.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von fatz » 14.01.2016, 20:22

Noch ein Bildchen, dass TomTom neulich von mir geschossen hat
Bild
Merci nochmal dafuer
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Tom Tom » 15.01.2016, 12:17

War schee :) jederzeit gerne wieder dann bring ich auch nen schweren Harzriegel mit :P

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von fatz » 15.01.2016, 14:02

Bist schon soweit? Eigentlich muesst der doch noch am Trocknen sein? Bin auf jeden Fall sehr gespannt.
Haben ist besser als brauchen.

Hetzer
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Hetzer » 24.02.2016, 06:39

- Es geht aber nur zu trainieren, wenn du solch einen Bogen besitzt, den du definitiv nicht gezogen bekommst.Wenn du jetzt 50 ziehst,ist unter 80# für den nächsten Bogen alles vergebene Liebesmüh. Den 50er kannst noch 1000 mal ziehen, das steigert nicht.


- Ich habe 192cm und komme maximal auf 34zoll Auszug. Bei 140# auf dem Bogen komme ich maximal auf 32,8zoll. Heißt, bei steigendem Zuggewicht verringert sich dein Auszug aufgrund von Bodycompression.


- Korrekt. Wenn du 'in' einem gespannten 140#er stehst, hat das was von einer hydraulischen Presse, die dich 'zusammenquetscht'.



Die Kommentare da oben würd ich mal so unterschreiben.
Ich würde gerade beim schießen mit schweren Bögen jetzt auch nicht alles in irgendwelche starren Formeln und Regeln packen wollen, es gibt da so viel Toleranzen zwischen den einzelnen Schützen und ihren körperlichen Voraussetzungen, daß man schlecht irgendwo eine Ansicht als die einzig richtige werten kann.

Grundsätzlich ist es aber schonmal hilfreich, den Bogenarm zu trainieren, da diesem schon allein durch die hohe Belastung eine gegenüber dem schießen mit 'normalgewichtigen' Bögen eher aktivere Rolle zukommt - einarmige Liegestütze z.B. sind daher durchaus nicht verkehrt, wenn man jenseits der 120er Marke trainieren, bzw. schießen möchte.

Wenn ich mich so an meine frühen Zeiten erinnere, so war es immer so, daß ich es komplett von meinem körperlichen Befinden abhängig gemacht hatte, wie groß die einzelnen Sprünge zwischen den Zuggewichten waren. Grundsätzlich muß schonmal der Wille da sein, diese Biester zu schießen, das ist überhaupt das A und O bei der Sache. Peil dir ein Zuggewicht an und dann hau dich da rein, was das Zeug hält - der Bowtrainer ist gut zum überbrücken größerer Sprünge, d.h., wenn du dir nicht für alle 5-10# einen extra Bogen schnitzen willst.
Als Beispiel : Anfang 75#, dann 100-120#, dann 130-150#, etc. pp... ohne den richtigen Biss bei der Sache gibts nur schleppenden Erfolg.

Der Körper gewöhnt sich dran und "speichert" solche Leistungen gewissermaßen ab, auch wenn nach längerem pausieren (mgl. nicht mehr als ein paar Monate) Leistungseinbußen zu erwarten sind und man jedesmal wieder neu hochtrainieren muß, nur daß sich die Zeiten dabei verkürzen.

Ich würde es mit der Häufigkeit der Übungen nicht übertreiben, also wenn du ein gewisses Zuggewicht erreicht hast, nicht gleich versuchen, dies x-mal hintereinander zu wiederholen bis alles vom Muskel über die Bänder und Gelenke schlappmacht - anfangs reichen auch zwei/drei Wiederholungen, Hauptsache du hast dein dir gestecktes Ziel erstmal erreicht. Die Kondition kommt dann ganz von selbst mit der Zeit.

Zur Technik: Wähl dir dein Standbein (gleiche Seite wie der Bogenarm), auf das du dein Gewicht verlagerst und lehn dich in den Bogen (als wenn du ihn gegen eine Wand drücken willst) - das ist dein stationärer Ausgangspunkt (... macht aber jeder wieder etwas anders. Manche legen den Oberkörper dabei nach vorn, so daß der Bogen, bzw. Pfeil zu Boden zeigt und ziehen den Bogen so auf, andere wiederum machen das genau umgekehrt... mußt du für dich austesten).

Dann ziehst du den Bogen soweit ganz normal wie bei jedem anderen Bogen auch über den Arm aus, wie dir das möglich ist. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem der Trizeps schlappmacht - dann hebst du den Ellenbogen und nutzt diesen quasi als Hebel und ziehst ab diesem Punkt über die Rückenmuskulatur, indem du die Schulter nach hinten rollen läßt und das Schulterblatt in Richtung Wirbelsäule bringst (also Schulterblätter zusammenziehen und Brustkorb spannen).

Idealerweise sollt der Bogenarm dabei ganz minimal gebeugt sein, also nicht einrasten lassen, sondern das ist dein Stoßdämpfer für den Ablass, der dann mit leichtem Druck nach vorn in Richtung auf dein Ziel stattfinden sollte. Das Handgelenk dabei nicht etwa fallen oder abknicken lassen, also den Bogen nicht halten wie einen Recurve. Den Pfeil je nach nachdem etwa bis zu einem Zoll höher einnocken (ausprobieren).

Zum Handschock (btw - jeder Langbogen hat einen, auch wenn er bei 'modernen' Typen, die auf Leistung getrimmt sind, eher sehr gering ausfällt): Bei jedem Langbogen gibts eine Art Totpunkt, der etwas (ca. 0,25" wenn ich das jetzt richtig erinnere) unter dem Druckpunkt liegt, das sollte den Schock weitestgehend minimieren.

Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen, doch wenn du das erstmal anfängst, stellt sich unverzüglich so eine Art Sucht ein, das eigene Zuggewicht immer weiter zu steigern, sobald du eine anvisierte Marke erreicht und 'gemeistert' hast. Für Distanzen gibts bei Longbows eine Art sweet spot, der liegt so irgendwo zwischen ~ 135 und 150#. Mit diesen Bögen werden bisher noch die höchsten Distanzen erreicht.

Das soweit zur Theorie. Es gibt bestimmt noch etliche Feinheiten und Kniffe, die der eine oder andere anwendet, aber das ist soweit die Grundlage zum schießen schwerer Langbögen. Möglich, daß ich etwas vergessen habe oder andere es noch etwas anders machen, aber das kann man schon grob als Ausgangspunkt übernehmen und es ist immerhin auch früh morgens... :P

Für mehr würde ich dir dann ebenfalls empfehlen, dir jemanden zu suchen, der dich notfalls korrigieren und dir weitere Tips geben kann, um mögliche Fehler auszuschalten. ;)


Gruß,

Hetzer
Honor the past but never look back.

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