Die Distanz und das Ziel sehen.

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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doubleD
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Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von doubleD » 30.05.2012, 13:45

Kurz ich versuche im 'intuitiven' Bogenschießen und bin bis Distanzen von 30 Meter auch sehr zufrieden.

Ich konzentrier mich auf Ziel und meist löst sich der Pfeil im rechten Augenblick .. aber ab einer gewissen Distanz geht das nicht mehr weil dann die Bogenhand vor dem Ziel ist und ich es nicht mehr sehen kann.

Atm ist mein Anker der Mittelfinger im Mundwinkel und der Daumen hinter dem Wangenknochen und bis ca 35 Meter gibt es kein Problem.

Nun gäbe es mehrere Möglichkeiten 1tens tieferer Anker 2tens stärkerer Bogen 3tens leichtere Pfeile oder 4tens tieferer Nockpunkt auf der Sehne. Welches ist der Weg den ich einschlagen sollte?

btw ich bin einäugig d.H. das linke Auge ist so sehschwach das kein rechtes Zielbild entstehen kann höchstens mit einem Panzerglasmonokel.

Gruss Jochen
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corto
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von corto » 30.05.2012, 13:53

zuerst, ich finde es immer erstaunlich wie lange ich brauche um mir klar zu werden wie ich etwas tue - wenns auch wie das Bogenschießen mittlerweile sehr oft gemacht wurde...

ich glaube, ich verwende dann sowas wie split-vision, aber rein intuitiv.
das ist bei dir aber denke ich nicht möglich, mit der Sehschwäche.

ich glaub ich muss heute nachmittag mal mit augeklappe schießen, dann kann ich dazu evtl mehr sagen.
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

Windmann
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von Windmann » 30.05.2012, 14:14

doubleD hat geschrieben:Welches ist der Weg den ich einschlagen sollte?


Der, wo Du Dich wohl fühlst. Natürlich könntest Du etwas an der Ausrüstung machen, sie verändern, der Weite anpassen, das ginge natürlich. Für mich bedeutet aber auch im intuitiven Bogenschießen, mich den Gegebenheiten anzupassen und es so natürlich wie möglich zu halten.

Mir passiert so etwas auch, dass bei einer gewissen Distanz ich den Bogen so weit heben muss, dass das Ziel hinter meiner Hand verschwindet. Also fixiere ich mich ganz fest da drauf, was dort hinten los ist und ankere sehr, sehr kurz, sogar so schnell, dass Jemand, der mich von außen betrachtet, gar keinen Ankerzeitpunkt ausmachen könnte. Damit ist das Ziel nur für einen Bruchteil eines Lidschlages verdeckt und es scheint so, als wäre die Hand nie vorhanden gewesen ... und Treffer. Na ja, meistens ;)

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eddytwobows
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von eddytwobows » 30.05.2012, 14:15

doubleD hat geschrieben:.../...
Ich konzentrier mich auf Ziel und meist löst sich der Pfeil im rechten Augenblick .. aber ab einer gewissen Distanz geht das nicht mehr weil dann die Bogenhand vor dem Ziel ist und ich es nicht mehr sehen kann.

.../... und bis ca 35 Meter gibt es kein Problem.

Nun gäbe es mehrere Möglichkeiten 1tens tieferer Anker 2tens stärkerer Bogen 3tens leichtere Pfeile oder 4tens tieferer Nockpunkt auf der Sehne. Welches ist der Weg den ich einschlagen sollte?

btw ich bin einäugig d.H. das linke Auge ist so sehschwach das kein rechtes Zielbild entstehen kann höchstens mit einem Panzerglasmonokel.

Gruss Jochen


Hi double...

Ich denke mal nicht, daß da ein tieferer Anker (Umgewöhnungszeit...), leichtere Pfeile (nicht gut für den Bogen...) oder ein tieferer Nockpunkt (suboptimaler Ablaß u. Pfeilflug...) etwas bringen würden, allenfalls ein stärkerer Bogen, aber selbst da ist aufgrund der ballistischen Flugbahn des Pfeils auch irgendwann Feierabend mit der direkten Sichtlinie...

Würde jetzt mal aus dem Bauch heraus sagen, daß, wenn Du mit Deiner einseitigen Sehschwäche bisher auf "kurze" Distanz (30-35m ist schon ne´ ganz schön ordentliche Distanz, m.M.n.) mit dem rein Intuitiven schießen keine oder nur kaum Schwierigkeiten hast, machst / übst / trainierst Du einfach so weiter und überhöhst probierenderweise bei größeren Distanzen nach Gefühl und trainierst Dir so die, entsprechend der Entfernung, passende Körperhaltung / Überhöhung beim Ablaß durch die ständige Wiederholung an...

LG
etb

edit
Windmann war schneller... :)

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Ravenheart
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von Ravenheart » 30.05.2012, 14:38

Hmmm.. das Problem hatte ich eigentlich nie... Aber bis EBEN wusste ich auch nicht, WARUM!
Nun hab ich mal drüber nachgedacht, und bin zu dem Ergebnis gekommen:

Ich benutze folgende Zielmethode - bei der das Problem gar nicht auftritt:

Zielpunkt.JPG

(Nehmt die Zahlenangaben nicht ernst, ist nur symbolisch!!)

Um dennoch beim o.a. Beispiel zu bleiben:
Aus 60 m Distanz ziele ich also gar nichtmehr auf das Gold, sondern auf das Auto-Dach im Hintergrund.
Und da ist logisch die Hand auch nicht im Wege!
Auch links-rechts-Abweichungen korrigiere ich so bei einem 2. Schuss gleich mit, indem ich den Zielpunkt ggf. zusätzlich seitlich verschiebe..


Rabe

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Sherrif Sherwood
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von Sherrif Sherwood » 30.05.2012, 16:10

He heee das ist mein Auto, Ihr wollt doch nicht alle auf mein gelbes kleines Schnuckelchen schiessen.
Der hat schon genug Löcher vom letzten "just for fun Bogenschiessen".

Gruss Jürgen

Rabe: Passt schon, habs probiert bis 60m klappt das schon ganz gut.
Gruss Jürgen

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doubleD
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von doubleD » 30.05.2012, 21:52

Erst mal danke für die Antworten

Aiming off also auf einen Punkt über dem Ziel zielen... aber das ist halt bewusstes Zielen.. inteligence guided by expirience..

Die Methode mit dem Hochziehen das hab ich gestern probiert.. ist erfogversprechend wird aber viele Pfeile kosten. *sigh*

So wie ich es bisher erlebt hab ist es so das je mehr ich mich auf das Ziel konzentriere desto mittiger treffe ich. Deshalb hab ich einem schwarzen Punkt ins Gold gemacht .. wirkt.

Jochen
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AZraEL
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von AZraEL » 31.05.2012, 00:26

rabe, so mache ich das auch, und soweit ich weiss nennt sich dieses "system" gap-shooting.

GunDog
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von GunDog » 31.05.2012, 07:08

Ich habe das gleiche Problem wie doubleD. Dominantes starkes Auge und sehr schwaches anderes Auge. z.Z. habe ich einen anderen , tieferen, Ankerpunkt gewählt. Dadurch verschiebt sich der "NULL" Punkt von 45m auf ca. 60m und ich kann wieder intuitiv das Ziel anschauen ohne bewußt die Pfeilspitze im Blick zu haben. Bislang (seit ca. 3 Wochen am testen) ist das nicht schlechter. Wichtig ist das man sich "wohlfühlt". Nock verschieben sollte man nicht. Der gehört (in Grenzen) dahin, wo der Rohschafttest dieses festlegt. Schwerer Bogen bringt nix wenn dazu die Pfeile auch schwerer werden müssen.

Anasazi
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Re: Die Distanz und das Ziel sehen.

Beitrag von Anasazi » 31.05.2012, 11:45

@DD

Versuchs es mal mit schrägstellen der Bogenhand. So bei 45° Schräge kannst du zwischen Zeigerfinger und Mittelfingerknöchel wieder das Ziel sehen......

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