Unterarm ist oft im Weg

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Galighenna
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Galighenna » 29.06.2011, 14:22

Na man muss ja nich so platt daher reden...
Es ist natürlich die Pflicht des Trainers, auf korrekte Technik zu achten. Das sehe ich genau so...
Und logisch, in so einer Situation ist das was ganz anderes, sowas kann man zu Eltern nicht sagen. Ok spinnen wir mal ein bisschen rum:
Ich wäre Trainer im Bogenschießen und hätte da eine Gruppe Jugendlicher. Da würde ich das so machen: Ich würde es denen zeigen, wie das funktioniert und wie man den Bogen richtig hält. Ich würde auch jedem einen Armschutz anraten, aber ihn auch nicht dazu zwingen. Ich würde sagen: der Armschutz schützt euch vor blauen Flecken am Arm. Nehmt ihn wenn ihr wollt, oder lasst es bleiben, wenn ihr sicher seid, das eure Technik gut genug ist.

Wenn dann Fragen von Eltern kommen, würde ich denen ganz normal erklären, das jedem fürs Training Armschütze zur Verfügung stehen und ich jedem erklärt habe wofür die gut sind. Bei korrekter Technik werden diese im Normalfall aber nicht gebraucht. Die blauen Flecken rühren also daher, das ihr Sohn/Tochter es mal ohne Schutz versucht hat.

Wenn Eltern damit ein Problem hätten, sollten sie ihre Kinder nicht Bogenschießen lassen... ;)
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Mandos
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Mandos » 29.06.2011, 14:36

Das mit dem Armschutz ist 'ne lustige Sache.
Ich schieße ja noch Fita-Recurve mit Kaffeemaschine und so ( ;) ). Letztens war eine Gruppe Erwachsener zum Schießen da. Ich habe sie unter anderem in die richtige Technik eingewiesen. Wenn man den Arm ausgedreht hat, kann man sich im Gegensatz zu einem Selfbow bei nem Recurve mit ~22cm Standhöhe eigentlich nicht mehr an den Arm schießen.
Da ich seit jeher meinen Arm immer richtig drehe, hatte ich auch noch nie Blutergüsse am Arm (ich hielt das eher für Übertreibungen). Wenn eine Selfbow Sehne auf den letzten Zentimetern etwas auf den Arm klatscht, passiert normalerweise nix (jo, hab ich schon mit nem 80# Bogen ausprobiert).
Zwei von denen, die bei uns mal reinschnuppern wollten, hatten aber den Ellenbogeninnenbereich dermaßen in der Sehnenbahn, dass sie nachher enorme Blutergüsse hatten (zu meiner Verteidigung, sie waren nicht in meiner Gruppe ;) ), denn der Armschutz bedeckte meist nur den Unterarm.
Also, totalen Anfängern würde ich immer einen Armschutz geben, denn anscheinend können auch 20# Bögen zu Blutergüssen führen. Fortgeschritte mögen das selbst entscheiden. Etwas schlimmes kann nicht passieren.
Aber der imaginären Herangehensweise von @galli ist nichts mehr hinzuzufügen. Schade, dass Eltern (und in Folge ihre Kinder) heutzutage so verweichlicht sind. Blaue Flecken können der Entwicklung nur zuträglich sein, denn das bedeutet, dass man nicht faul die ganze Zeit vorm PC gesessen hat, sondern Fahrrad gefahren ist, Fußball gespielt hat, sich auch mal verprügelt hat und andere Aktivitäten erlebt hat, auch Bogenschießen...

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corto
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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von corto » 29.06.2011, 15:05

bitte nicht die "die flimmerkiste ist schuld" retorik - auf die bin ich als informatiker etwas allergisch.
problem ist ja nie das man schaut oder spielt, sondern was und wie und mit welchem hintergrund.

nebenbei denke ich, das jede mutter ein flaues Gefühl hat, ihr Kind (im besten fall ein kleiner Giftzwerg wie ich es war) mit einem doch relativ gefährlichen Schussgerät spielen zu lassen. Wenn dann der kleine mal erlebt das das Ding sogar den verletzen kann der DAHINTER sich in sicherheit wähnt - erzeugt das evtl den Respekt den gerade kleine Jungs gerne bei Gefahr erstmal als Nervenkitzel wahrnehmen.

aber lernen durch schmerz meinte ich mehr autodidaktisch. ein lehrer sollte dazu animieren die Technik "für ihn" zu perfektionieren.
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Mandos » 29.06.2011, 15:09

bitte nicht die "die flimmerkiste ist schuld" retorik - auf die bin ich als informatiker etwas allergisch.
problem ist ja nie das man schaut oder spielt, sondern was und wie und mit welchem hintergrund.


Fakt ist, dass wenn man den ganzen Tag am PC sitzt, keine Zeit für andere Aktivitäten hat. Daran ist nicht der PC schuld, sondern die Eltern.

nebenbei denke ich, das jede mutter ein flaues Gefühl hat, ihr Kind (im besten fall ein kleiner Giftzwerg wie ich es war) mit einem doch relativ gefährlichen Schussgerät spielen zu lassen


Bin ich froh, dass mein Vater Jäger ist und ich schon von "Kindesbeinen" an gewohnt bin, Waffen zu sehen, mit ihnen umzugehen, den gewissen Abstand zu haben und die Gefahren einzuschätzen. Oft erlebe ich es, dass gerade Kinder, die Waffen nur von PC-Spielen und dem Fernsehen kennen, die sind, die wild mit der Softair durch die Gegend rennen und "schuld" an einem falschen Image sind.

Aber jetzt bin ich def. OT.

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Re: Unterarm ist oft im Weg

Beitrag von Hunnenbogen » 11.07.2011, 19:25

Jetzt ist mir Folgendes untergekommen... Der Betriebsausflug meiner Arbeitsstelle ging dieses Jahr in einen Kletterpark. Ich bin nicht mitgegangen, weil ich lieber einen freien Tag mit Familie hatte (Überstundenabbau). Gestern und heute kamen mir einige der Teilnehmer entgegen und erzählten, dass sie auch Bogen geschossen hätten. Und haben sich alle beschwert, dass sie blaue Flecken hatten.
Auf meine Frage nach Armschützern kam die Antwort "es gab keine. Der Typ hat uns gesagt, dass wir den Arm beugen sollen, um das zu vermeiden."

Vielleicht war es besser, dass ich nicht da war. Zum einen unverantwortlich, den Leuten Bogenschießen ohne Armschutz anzubieten, zum anderen noch eine grottenschlechte Technik anlernen. Ich hätte kot.. können, als ich das gehört habe....

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