Daumentechnik-verschiedene Stile

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Janitschar
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Janitschar » 28.06.2010, 22:37

@djingis
Da komm ich doch gerne mal vorbei auf einen Ritt auf der Kanonenkugel.
Mit dem Tunen der Pfeile werde ich wohl nie ganz glücklich, wobei ich Fortschritte mache. Im Moment bin ich wieder an Bambus dran, konnte doch wieder nicht die Finger davon lassen. Scheint sich jedoch zu rentieren... wobei ich endlich einen guten Zulieferer an der Hand habe.
Wobei ich die Theorie vertrete (ich vertrete da so einige) das der Ablass und die Technik primär entscheidend ist für das  Tunen der Pfeile. Klappt die Technik nicht hundertprozentig kannste viel ausprobieren und dir die Haare raufen.
Andereseits wenn sie passt, ist der Spine nicht so ganz wichtig.

@benzi
Vor meinem Besuch bei dir hatte ich einen Anker und einen Punkteschnitt von ca 10 Punkten pro Ziel.
Nun bin ich bei 13 Punkten und keinem Anker mehr. Es hat sich gelohnt.
Und die blutigen Ohren musste ich halt mit steriler Mullbinden verarzten...


Gruß
Stephan
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djingis
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 29.06.2010, 17:05

hallo stephan,
bambus hatte ich auch schon. im gegensatz zu carbonis halt eindeutig zu schwer. deshalb wieder ausgemustert.
was deine theorie bzgl. des verhältnisses technik zu material anlangt, kann ich dir nur zustimmen.
wenn das lösen nicht sauber nach hinten (axial zur schussrichtung) und ohne reissen funktioniert, kannst tausende euronen für´s material ausgeben. es gibt aber auch leute, die solche technikfehler tatsächlich ausgleichen können!
das mit der bedeutung des spinewertes liegt hauptsächlich am griffdurchmesser des bogens, der ja nur die hälfte eines jagdbogens ausmacht. all zu weit sollte er aber auch bei guter technik nicht abweichen. der 400er lightspeed fliegt gut bei 35 lbs., 30 lbs.-bogen sind ihm aber zu wenig; da braucht´s dann 500er.
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Janitschar » 29.06.2010, 20:31

djingis hat geschrieben:hallo stephan,
bambus hatte ich auch schon. im gegensatz zu carbonis halt eindeutig zu schwer. deshalb wieder ausgemustert.
Sind dir 325gr pro Schaft schon zu schwer?
was deine theorie bzgl. des verhältnisses technik zu material anlangt, kann ich dir nur zustimmen.
wenn das lösen nicht sauber nach hinten (axial zur schussrichtung) und ohne reissen funktioniert, kannst tausende euronen für´s material ausgeben.
Stimmt da war ja noch ein Unterschied  ;D Dieses saubere nach hinten, was mich stark an die Kassaifraktion erinnerte, mach ich nicht mehr. Bei einem stimmigen Ablass schwingt meine Hand über der rechten Schulter. es gibt aber auch leute, die solche technikfehler tatsächlich ausgleichen können!
Mit was sollen die das den ausgleichen können?
das mit der bedeutung des spinewertes liegt hauptsächlich am griffdurchmesser des bogens, der ja nur die hälfte eines jagdbogens ausmacht. all zu weit sollte er aber auch bei guter technik nicht abweichen. der 400er lightspeed fliegt gut bei 35 lbs., 30 lbs.-bogen sind ihm aber zu wenig; da braucht´s dann 500er.
Im Holzbereich denk ich, sind 10 Schritte im Spine realistisch


Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von the_Toaster (✝) » 29.06.2010, 22:46

@ Benzi:

Seit dem ich nen Yumi schieße habe ich mir auch bei meinem Langbogen angewöhnt nicht mehr mit der ganzen Handinnenfläche gegen den Bogen zu drücken, sondern nur noch mit dem Daumenrist. Das kam ganz unbewusst. Nach einer Weile fiel es mir dann auf und ich dachte mir: "Ach guck mal an."
Die Wirkung ist interessant.
Natürlich etwa einen Zoll mehr Auszug. Das bringt meine Pfeile an ihre Grenze. Ich spüre bei Vollauszug nun die Hinterkante der Pfeilspitze auf meiner Hand aufliegen und habe dadurch quasi einen Klicker.
Kleinerer Druckpunkt. Der Bogen kann sich leichter in meiner Hand bewegen und ich verreiße ihn dadurch nicht mehr so schnell.
Wenn ich es vermeiden kann beim schießen zu denken schaffe ich es nun ohne Probleme mehrere Pfeile hintereinander auf 50 Meter sauber ins Gold zu bringen.
Wenn mich dann allerdings der Ehrgeiz packt...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Janitschar » 30.06.2010, 08:46

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 30.06.2010, 09:08

- meine carbonis wiegen halt grade mal 23 gramm! da kamen die bambus bei weitem nicht mit. hast du etwa spaghettibambus entdeckt ???
- mit dem sauberen lösen nach hinten meine ich primär nicht das weiterführen des armes über die schulter hinaus, sondern die kraftweiterleitung in den rücken/die schulterblätter (was die guten fitaenaner oder jagdbogner ja auch machen - soweit ich das beobachten konnte). beim schnellschießen hast ja eh´ nicht mehr die zeit für diese weite bewegung, die auch die kassai-leute beim wettkampf nicht zeigen!
die beschreibung deiner technik erinnert mich stark an avonako aus müncheberg (sehr guter berittener bogenschütze) und auch an die koreaner.
- ausgleichen kannst so eine unsaubere technik z.b. durch präventives gegenhalten. wenn du merkst, dass die pfeile alle rechts vom ziel landen, musst halt den bogen mehr links halten (eigene erfahrung!). das war damit gemeint
- ich habe auf dem 35er koreaner problemlos 50er holzpfeile geschossen. der pfeilflug war in ordnung, nur die weite eben nicht. für vorführungen ist das aber wiederum egal, da gefallen mir die hölzer dann schon noch besser.
- seit wir in unserer truppe diese "neue" grifftechnik verwenden, haben alle durchwegs bessere ergebnisse. und dann isses mir schön egal, ob und warum die vor 2 tausend jahren das anders gemacht haben sollen ;)
Zuletzt geändert von djingis am 30.06.2010, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Janitschar » 30.06.2010, 09:28

Nun versteh ich dein sauberes Lösen. Jup genau, so ähnlich kenn ich das bei mir wenn ich einen stimmigen Schuß produziere.
Der Ablass meiner Zughand hab ich aus einer Inspration aus obigen Video. Vieles ist nicht eins zu eins umsetzbar, aber der Ablass wird vom Meister beschrieben, dass er wie der Sprung eines Tigers sein soll kraftvoll und doch sanft. Gerade die Bewegung nach dem Ablass ist die Landung des Tigers. Das Bild half mir sehr weiter.

Ich denke das diese "neue" Grifftechnik nicht neu ist. Ich kenne zwar vornehmlich die von mir beschrieben Technik. Doch hab ich deine schonmal kurz lesen können.  Ich muss mir jetzt eben doch das Paperback bestellen in denen im 19.Jahrhundert die arabische/persische und osmanische Schießtechnik/art typisch deutsch beschrieben werden. Kostet nur wieder ein Schweinegeld.
In einer der letzten TB wurde ja auch das Persische BOgenschießen besprochen.
Genau da hab ich deine Technik lesen könne...glaube ich..

Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 30.06.2010, 09:37

Janitschar hat geschrieben:..  Ich muss mir jetzt eben doch das Paperback bestellen in denen im 19.Jahrhundert die arabische/persische und osmanische Schießtechnik/art typisch deutsch beschrieben werden. ...



Hallo Stephan,

klär mich doch bitte auf, was für ein Buch Du meinst. Und was heißt "typisch deutsch beschrieben"?

Danke und Grüßer benzi
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Janitschar » 30.06.2010, 12:04

Aber nur weil du es bist... hab dir übrigends schon davon am Telefon berichtet ::)
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von elBohu » 16.07.2010, 09:13

Moin, ich denke hier passt mein Anliegen gut hin.
Ich habe gestern meinen Daumenring bekommen. Da hab ich dann mal eine Frage:
Der Ring ist noch roh, d.h. ich müsste/sollte/könnte ihn noch etwas bearbeiten.
Muss die Kannte kanntig oder rund sein?
hier ein paar Fottos:
http://gallery.me.com/ivovon#100027

Gruß
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 16.07.2010, 09:33

elBohu hat geschrieben:
Ich habe gestern meinen Daumenring bekommen.

Gruß
Ivo


Hallo Ivo,

ersmal ne Gegenfrage: wer hat den gebaut? Und war da das Leder schon dran?

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von elBohu » 16.07.2010, 09:43

Jo, das Leder war dran, der Ring ist von http://www.marook-armouries.de/
In einen Telefonat mit Marcus hat er mir gesagt, dass er die Ringe seit einiger Zeit nicht mehr rein aus Horn macht, sondern mit Leder.
Der sitzt ziemlich gut, ist nur eben eine extreme Umstellung...
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 16.07.2010, 10:01

ok noch eine Frage dann kommt auch ne Antwort: wie habt Ihr das mit den Maßen gemacht bei einer Bestellung, damit er auch paßt?

nun ne Antwort:

das Leder ist historisch an den Daumenringen angebracht, bei der die Sehne HINTER dem Ring auf der Haut liegt.

Dein Ring hat eine Kerbe für die Sehne UND ein Leder.

Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass bei allen geschichtlich frühen Ringen die Sehne hinter dem Ring auf der Haut zum Liegen kam und die Kerben später kamen. Ich komme mit den Ringen mit Kerbe sehr schlecht zu recht.

Beim Runden von Kanten mußt Du sehr vorsichtig zu werke gehen, denn ruckzuck paßt er nicht mehr und die Rille für die Sehne nicht runden, sonst rutscht die Sehne unkontrolliert nach vorne.

benzi
Zuletzt geändert von benzi am 16.07.2010, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von elBohu » 16.07.2010, 10:10

zur Frage: Daumen gemessen, einen (nichtDauemen-)Ring mit dem Durchmesser drüber. Dann bestellt. Ich denke Marcus hat aus dem Maß+Erfahrung+Spiel vom Leder das passende draus gemacht.

Genau die Kante meine ich ich würde die nicht runden, sondern "eckigen" eben weil ich meine, dass die Sehne wenig "einrastet".
Mein größtes Problem ist noch, dass ich mir den Pfeil von der Sehne schubse. Anders als beim mediterranen Griff, klemmt man den Pfeil ja nicht ein. zudem habe ich keinen Nockpunktbegrenzer. Ich klemme den Pfeil, egal ob Carbon oder Holz mit Hornnock, auf eine Markierung...

Gruß
Ivo
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 16.07.2010, 10:20

elBohu hat geschrieben:Anders als beim mediterranen Griff, klemmt man den Pfeil ja nicht ein. zudem habe ich keinen Nockpunktbegrenzer.


ähhhm - irrtum! schau mal bei www.mongolensturm-bayern.de auf die viedeoseite, da hab´ ich ein daumentechnikvideo reingestellt
ich denke mal, ohne den pfeil mit dem zeigefinger gegen die sehne zu drücken, wird´s nicht gehen. oder hab´ ich dein problem falsch verstanden?!?!!? ???
und warum keinen nockpunkt? erleichtert die beherrschung der variablen des bogenschießens ungemein!
grüße
djingis
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