Durschlagskraft paar Bilder

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
der_prinz
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Komisch...

Beitrag von der_prinz » 30.11.2004, 08:10

Also ich bin sicherlich nicht sehr schwach gebaut, aber mein 55# Langbogen reicht mir wirklich völlig aus, 70# finde ich reichlich fett.

Mal wieder ne Frage an alle: kann es sein, dass 70# bei einem Reiterbogen irgendwie leichter zu ziehen sind, als bei z.B. einem engl. Langbogen? Gibt´s da generell Unerschiede oder sind 70# eben 70# und basta?
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Jalaxle
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Beitrag von Jalaxle » 30.11.2004, 08:31

Also es ist meiner Meinung nach eher andersrum :D. Langbogen lässt sich am Anfang sehr viel leichter ziehen als Reiterbogen....
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Ravenheart
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# = # ?

Beitrag von Ravenheart » 30.11.2004, 09:17

Nein, sicher nicht!

Neben der schlichten Geometrie, (die abgewinkelt aufgesetzten Enden beim Reiterbogen wirken ja als Hebel, der die faktische Zugrichtung, bezogen auf den arbeitenden Teil des WAs ändert!), ist v.A. die Auszugkurve entscheidend! Manche Bogen haben eine Auszugkurve, die flach beginnt, die "Power" kommt also erst weiter hinten, manche haben eine fast lineare, also das Verhältnis Zugweg/Kraftzunahme ist über den gesamten Auszug konstant, andere werden sogar nach hinten flacher (die Kraft nimmt natürlich immer noch zu, aber eben nicht so stark)...

Klar, bei Vollauszug liegen in allen Fällen ggf. die xx# auf den Fingern; der Weg dahin kann aber sehr unterschiedlich sein!

Rabe

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RE: # = # ?

Beitrag von Trebron » 30.11.2004, 10:28

Original geschrieben von ravenheart

Nein, sicher nicht!

Neben der schlichten Geometrie, (die abgewinkelt aufgesetzten Enden beim Reiterbogen wirken ja als Hebel, der die faktische Zugrichtung, bezogen auf den arbeitenden Teil des WAs ändert!), ist v.A. die Auszugkurve entscheidend! Manche Bogen haben eine Auszugkurve, die flach beginnt, die "Power" kommt also erst weiter hinten, manche haben eine fast lineare, also das Verhältnis Zugweg/Kraftzunahme ist über den gesamten Auszug konstant, andere werden sogar nach hinten flacher (die Kraft nimmt natürlich immer noch zu, aber eben nicht so stark)...
Klar, bei Vollauszug liegen in allen Fällen ggf. die xx# auf den Fingern; der Weg dahin kann aber sehr unterschiedlich sein!

Rabe


....und da ist es wie bein Wind/ Kältefaktor,

da Du schon recht früh ziemlich Druck auf den Fingern hast und alle kraft brauchst um auf Deinen Auszug zu kommen, hast Du das Gefühl,der 70er Bogen wäre härter als der, der erst am Ende des Auszugs die 70 bringt;-)

Sehe ich das richtig, Rabe ?

gefühlsmäßige Grüße

Trebron
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angeblich ungarisches Sprichwort

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Ich resümiere...

Beitrag von der_prinz » 30.11.2004, 11:14

...dass man soweit generell sagen kann, dass es aufgrund der Geometrie/Architektur des Bogens (Recurves als Hebel etc.) durchaus so ist, dass der eine Bogen, im Gegensatz zu einem Anderen, trotz, sagen wir mal gleichem Zuggewicht, unterschiedlich schwer zu ziehen ist.

Die Geometrie des Bogens kann also technisch die Kraft des Schützen unterstützen und somit auch einem "schwächeren" Schützen höhere Zuggewichte ermöglichen.

Da ein Langbogen halt keine unterstützende Geometrie besitzt (einfacher "gebogener Stock") können hierbei 55# u.U. ähnlich schwer oder schwerer zu ziehen sein, als das Gleiche oder sogar ein höheres Zuggewicht z.B. bei einem Reiterbogen oder Recurve.

Kann man das so stehen lassen?
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Beitrag von Jalaxle » 30.11.2004, 13:22

ok nochmal, das eine mal wo ich ungefähr gleiche zugkräfte vergleichen konnte zwischen reiterbogen und langbogen (beide so 40# glaub ich) kam es mir so vor:

reiterbogen lässt sich durchgehend schwer ziehen, d.h. Zuggewicht steigt konst.

Langbogen ist am anfangen so gewesen, das man kaum kraft brauchte aber am mit größeren ausszug schwerer wurde...

ok das waren nur fühlwerte und da die beiden bögen ehh von meinem gefühl her zu leicht waren kanns auch daran liegen...
Naja allg. gesagt finde ICH, das Reiterbögen für Leute mit kurzen Auszug besser geeignet sind als für Leute mit langen auszug...das gleiche bei LB nur andersrum
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oha...also will ma senf zugeben..

Beitrag von leonadis » 30.11.2004, 19:55

Ich habe einen 71 pfd langbogen, und nen 50 pfd reiterbogen..(und noch andere) aber die 2 kann man von der schwere des bis in den anker ziehens vergleichen. Der LB ist von der kraft her anstrengender, der RB ist hinten sehr schmerzhaft wegen dem steilen winkel der sehne, da tun mir die flossen genauso weh...
aber ich muss mich anderern anschliesen...70 pfdis zu viel für einen normalo, und für ein turnier bringen die auch garnix.. ziehen können die viele, aber dann den bogen sauber im anker halten is nich so leicht. schiesse mit meinem 60 pfd LB wesentlich besser, und schnell is der auch. so zum spass mal die wucht vom 70er spüren, und den pfeil sehen wie er abgeht ist allerdings auch manchmal echt klasse. sollte man aber ernsthaft auf gute ergebnisse gehen ist ein 55er wohl die beste wahl...
sodele...senf ende..
cu leonadis
..f?r eine Hand voll Hongkong-Dollar...

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Beitrag von Jalaxle » 30.11.2004, 21:43

Hmm also ich schiesse den Bogen supergerne und es macht mir spass. Ich kann mein Ergebniss auch mit dem Bogen verbessen und schlecht schies ich mit dem Bogen nicht (mal gesehn an dem leider zu kurz kommenden Training). Zudem seh ich das auch als ne Art Training und das reizt mich gerade nochmehr. Den Bogen komplett zu Meistern ist ne herausforderung für mich ^^ und dann werde ich wahrscheinlich noch höher gehen :)
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Wie wird gemessen???

Beitrag von der_prinz » 01.12.2004, 09:58

Hm, manchmal frage ich mich, ob alle die gleiche Messmethode benutzen (sicherlich nicht).

Ich messe mit einer Zugwaage von Bear Archery den Auszug bis zu meinem Ankerpunkt (weil mich das Gewicht letztlich nur bis dahin interessiert). Wenn ich das Gewicht bei genau 28" wissen will, dann messe ich halt am Tillerbaum. Leider kann ich gerade nicht mit 100%iger Sicherheit sagen wie lang mein pesönlicher Auszug wirklich ist. Ich meine es sind ca. 27,5" aber beschwören kann ich es nicht.

Was ich damit auch sagen will, ist, dass wenn ich den Langbogen, der bei (bleiben wir mal dabei) 27,5" Auszug bereits 55# auf die Waage bringt, auf 29" oder gar 30" ausziehen würde (was der 185cm Stab wahrscheinlich schon vertragen würde), das Zuggewicht möglicherweise gleich mal um 10# höher liegen würde.

Am Ende ist das ganze Gerede über "ich hab den stärksten Knüppel" ohnehin pillepalle und erinnert etwas an einen Schw...Vergleich, den wir Männer ja so gerne mal machen (jaja das Steckt in unseren Genen...).

Ich habe in einen Buch über Bogenbau mal etwas schönes zu dem Thema gelesen: Wenn Dir jemand erzählt, was für einen Monsterbogen er schießt, dann sage ihm:"schön, damit kannst Du ja noch schneller am Ziel vorbei schießen als ich" ;-)
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Beitrag von daritter » 01.12.2004, 10:03

Wenn wir schon jenseits der 70er sind wollte ich nur nochmal mal drauf hinweisen das das Schultergelenk in diesem Bereich spezieller Aufmerksamkeit erfordert um nicht vorzeitig seinen Dienst zu quittieren.

Was nicht heißt das ich dagegen bin mit 70# zu schiessen. Ich habe auch vor mir noch mal einen 75-80er zuzulegen. Aber nachdem ich bereits Kniegelenksprobleme habe kann ich nur empfehlen auf die Gelenke zu achten: Wenns anfängt weh zu tun ist es fast schon zu spät.
Ein ordentliches aufwärmen und evtl. gezieltes Unterstützendes Krafttraining würde ich wärmstens empfehlen.

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Beitrag von Jalaxle » 04.12.2004, 19:38

Auch wenn ich schätze das meine Messmethode die genauste ist. Ich hab ne Digitalwaage genommen. Bei meinem Ausszug hat die wage 31,7 kg angezeigt, d.h. der Bogen hat bei mir 67,5# unngefähr.
Zum Thema Schultergelenk, ich stimme dir das zu, wenn ich jujutsu training hatte und wir wieder übungen hatten die auch auf schuktergelenk gingen bekomm ich den Bogen nicht mehr gespannt, das er starke beansprucht merkt man nach langen schiessen auch deswegen bin ich bei dem Bogen auch vorsichtig und höre auf sobald ich auch nur ansatzweise schwierigkeiten bekomme.
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Beitrag von Ravenheart » 06.12.2004, 01:34

@Jalaxle: Lass Dich nicht verunsichern!

Ich liebe auch starke Bogen, mein stärkster hatte 75# (musste ich leider zurückschicken, weil WA verdreht war), aber mei 60er SuperDiabolo haut auch ganz schön rein, lol..

Wenn Du Deinen Bogen auch nach 100 Schüssen noch ruhig im Anker halten kannst, passt er; wenn Du da zitterst, früher ablässt oder nur noch ansatzweise ankerst, ist er zu stark!
So einfach ist das!
Die "Selbstehrlichkeit", das realistisch zu analysieren, kann ich Dir nur empfehlen!!!!

Was zum Warmmachen und zur Schulter gesagt wurde, ist uneingeschränkt richtig und wichtig!

Bedenke:

1. Muskeln bauen sich VIEL schneller auf als Sehnen und Bänder!
2. Vor Grenzbelastungen machen ALLE Sportler sich warm!

Das heißt zu 1.: Wenn Du DIESE BEWEGUNG (Auszug) nicht durch andere Betätigungen bereits schon "trainiert" hast, solltest Du zum Aufbau der Sehnen und Bänder unbedingt 1/2 Jahr lang erst mal die HALBE Zugkraft ziehen!

zu 2.: Wenn ich schießen gehe, beginne ich mit MAXIMAL 40#! Nach längeren Pausen (Winter) mit 25!!!!

Ich nehme IMMER mindestens 2 Bogen mit! 1 zum Warmschießen, 1, auf den ich Lust habe! Der 1. hat mindestens 10, 15# weniger, als der 2.....

Kann ich nur DRINGEND empfehlen!

Rabe

P.S.: Und sag jetzt nicht, Du hast keinen Leichteren zum Warmschießen! 1. WIMMELT es bei ebay von leichten Bogen, 2. könntest Du Dir einen bauen, 3. hast Du ja auch noch UNS!

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Jeder wie er mag

Beitrag von der_prinz » 06.12.2004, 09:44

...und finalmente empfehle ich jedem, das zu tun (bzw. zu schießen) vonach es ihm dünkt.

Was richtig oder falsch ist entscheidet jeder selbst.

Nur bitte ich um Verschonung vor unheimlich männlichen Schwa...ähhh Zuggewichtsvergleichen, gelle ;-)
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Beitrag von Jalaxle » 06.12.2004, 11:18

@Prinz Das hatte bei mir nix mir Angeben zu tun, klar bin ichstolz den Bogen spannen zu können und recht ordentlich damit zu schiessen aber na und... mir gehts um den spass beim schiessen und der Bogen macht mir unheimlich spass.

@Rabes PS, Nein ich habe noch keinen zweiten Bogen und zum Bauen keine Ahnung und vorallem keine Zeit...aber vllt. hol ich mir wenn weihnachten gut gelaufen ist :D noch einen 40# Langbogen oder so.
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Durchschlagkraft

Beitrag von Bowmen » 14.12.2004, 14:22

Mojn,

zu der Sache mit der Tür-

nach dem 11.09. hatten ja viele Fluglinien Streß mit der Sicherheit an Bord. Also - mit neuen Cockpittüren auf den Schießstand und testen welche Konstruktion was aushält. Da haben sie noch über den Compoundschützen am anderen Ende des Schießstandes gelacht. Mit ihren Faustfeuerwaffen sind sie nicht durch die Tür gekommen - da meinten sie der Bogenschütze könnte sich doch auch mal mit seinem Flitzebogen probieren! :D

Gesagt, getan, sehr kurzer, giftiger und schneller Compound, extrem schwerer Pfeil, das ganze auf 5-10m und die Tester waren still als der auf der anderen Seite der Tür wieder raus guckte!

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