Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Schattenwolf
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Schattenwolf » 18.01.2013, 20:27

Ravenheart hat geschrieben:---> Der beste von mir Gebaute wurde (mehrfach!) mit 175 gemessen, ... da war ich selber überrascht! ..(wobei ich das genaue Pfeilgewicht nicht kenne, war halt ein Standardpfeil...) <---
... und wenn ich micht recht erinnere 60#, Auszug vmtl. 28".

Rabe


Jepp 60# auf 28" wobei auf 29" getillert und (damals) auf 29" gezogen mit 64# - die Pfeile hatten knappe 33gramm
und 4-fach Befiederung, weitester Schuss 185m mit gekürzten Federn (Standartpfeil).
Abergläubisch? - Pah!
1000 Generationen Erfahrung ist kein Aberglaube, sondern gesunder Menschenverstand.
So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

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Frankster
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Frankster » 19.01.2013, 12:54

Ich finde das Thema ein bisschen müßig. Die 10 grpp Einschränkung bei 28" Auszug sorgt zwar für scheinbare Vergleichbarkeit, jedoch werden viele laminierte Bögen wie auch die Olympic Recurves mit 7-8 grpp betrieben. Das bedeutet ein guter Laminierter sollte mit passenden Pfeilen so schätzungsweise um die 240 fps bringen.

Bei Selfbows sieht es so aus das wegen Bruchschutz zum einen die Bögen sellten unter 10grpp betrieben werden und zum anderen das es für Zuggewichte < 40# garnicht so leicht ist 10grpp Pfeile weniger zu bauen die auch noch sicher Ihr Ziel treffen (Stichwort FOC).

Bei Bögen die auf unter 10grpp Pfeile ausgelegt sind kommt es umso mehr auf die Rückstellgeschwindigkeit der Wurfarme an, ansonsten kann kein entsprechender fps Vorteil aus leichteren Pfeilen gewonnen werden.

Ich experimentiere seit längerem mit speziell angepassten Designs für meine Holzbögen und verwende dabei ca. 8grpp Pfeile. Die Resultate machen echt Freude. Ich muss mal schauen das ich fps Messungen hin bekomme.
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Wilfrid (✝)
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Wilfrid (✝) » 19.01.2013, 15:00

64# und 509gr, sind ~50/6grpp~8,4 grpp. Somit gute 150-160 fps bei 10 grpp. Bei dem Pfeilgewicht und dem Bogendesign hat Dir bestimmt das Gebiß geklappert. Es geibt ja Leute, die behaupten, so´n Wikibogen sollte man mit ~14grpp schießen, wegen der gewichteten Tips. Dann schießt der zwar bloß noch 90 m weit, aber richtig mit Rumms im Ziel

Anasazi
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Anasazi » 19.01.2013, 15:45

@Frankster

die Vorgabe mit 10gpp kommt wie vieles aus den USA und der dortigen Ausrichtung der meisten Bogenschützen in den jagdlichen Bereich und da sind Pfeile mit diesem Gewicht sozusagen Standard - mit nem Olympisch Recurve und Carbonstricknadeln, auch wenn sie noch so schnell sind, wird dort niemand jagen.
Die größten Pfeilgeschwindigkeiten, welche mit NichtCompoundbögen ermittelt wurden, sind die von Karpovicz veröffentlichen Daten zu den Türkischen Flightbögen. Allerdings teilweise mit knapp über 2gpp bei den Pfeilen8)

@Wilfrid
warum ungefähr 8,4?? - 509 : 64 = 7,95 gpp!
Außerdem war der von Schattenwolf angeführte Bogen nicht auf 28" gezogen, sondern auf 29"! Das sollte auch beachtet werden im Rahmen der Vergleichbarkeit.

Geschwindigkeit verändert sich durch die Faktoren Auszugslänge und Pfeilgewicht.
Daneben spielt das Sehnenmaterial ne Rolle und der individuelle Schießstil, wenn man nicht über eine Schießmaschine verfügt oder die Geschwindkeitsermittlung mit einem mechanischen Release macht.

Was immer noch nicht geschafft wurde, speziell bei den Wettbewerben in den USA, ist dass ein Primitivbogen mit einem 10gpp Pfeil und 28" Auszug die 200fps geknackt hat. Es gab schon etliche die locker in 190+ fps Riege gekommen sind, aber die Schallmauer von 200fps, ist bislang unerreicht!
Für die Nordlichter hier: Ich glaube der Hanno Börner (Stellmoorbogen) sendet ab und an Bögen zu solchen Wettbewerben und die Ergebnisse von seinen Bögen sind nicht mal schlecht: teilweise 185+ fps.

Laut Bowyersbible 4 sollte ein nach diesem Massegesetz gebauter Holzbogen 170fps schaffen.

Je nach Erfahrung und persönlichen Vorlieben sollte ein gut gebauter Holzbogen mit dem Set-up 10gpp Pfeil und 28" Auszug so ab 155/160fps anfangen. Die Bögen die 175+ fps schaffen, sind teilweise sehr fragil gebaut und werden auch mit superdünnen Sehnen geschossen.

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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Squid (✝) » 19.01.2013, 16:05

Ein perfekt gebauter Self aus Topholz schafft die 175 mit den 10gpp.
Aber das ist sicher nicht die Regel.

Richtig ist, dass um eine Vergleichbarkeit der Effektivität von Bögen zu erzielen, der Pfeil nach der 10 gpp Regel auf den Bogen abgestimmt sein muss. Sonst ist alle Vergleicherei nur Wurks.

Wenn es darum geht, mit einem soliden Bogen, der nicht als fragiler Flight gebaut ist, die 200 fps zu knacken, ist die Verringerung auf ein Pfeilgewicht von bis zu 6 gpp (das wären dann bei einem 40-pfünder 15,6 Gramm) und die Verwendung einer 6-Strang FF-Sehne sicher kein Problem.
Aber auf Dauer kann das dem Bogen dann eben doch schaden.
8 gpp und 8 Stränge dürften aber sicher sein.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Wilfrid (✝) » 19.01.2013, 18:03

doubleD hat geschrieben:Hi,

was mich mal intressieren würd: Was für eine Pfeilgeschwindigkeit bei 10 grain/pound@28" ist für einen Langbogen normal/durchschnittlich?

das ist die Frage. Nicht , was ist möglich. Und da ist jetzt so rausgekommen, über 140 ist nicht schlecht, 175 ist schon sehr gut, das Mittel liegt dann bei ~ 160.
Höhere Geschwindigkeiten gibts dann eben mit leichteren Pfeilen

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Heidjer
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Heidjer » 19.01.2013, 18:55

Für diesen legendären Wettbewerb wer knackt die 200fps, gibt es ausser der 10gpp Regel für die Pfeile noch die Sehnenregel mit einen Mindestgewicht von 3gpp, eine Superdünne FF-Sehne ist nicht, dafür gibt es keine Beschränkung für den Pfeilauszug, solange ein Schütze ihn bewältigt! ;)
Tatsache ist, dass ein Bogen der das bringt, egal ob Primitiv oder Glas auf einen Wirkungsgrad von über 92% kommen muß und das ist noch keinen gelungen. ::)


Gruß Dirk
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von jab2 » 19.01.2013, 20:21

Geht ja nur um Tempo oder ?

Mitm Rohschaft 10gpp schießen , Befiederung jeglicher Art kostet eindeutig Tempo ( grins )
Tabs runterschleifen was nur geht und Standhöhe auf 1 Zoll >:)

( ich mach nur Spaß )
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Frankster
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Frankster » 19.01.2013, 22:53

Der Wettbewerb ist eine Sache. Mir ist ein Alltagsbogen lieber mit darauf abgestimmten Pfeilen für Target-Shooting. Super fragil darf es da natürlich nicht sein. Aber man kann schon eine ganze Menge machen. 8grpp, leichte Sehne, angepasstes Design und passendes Holz.
Ich seh ganz ehrlich keinen Grund mit glasbelegten oder laminierten Bögen anzufangen.
Zuletzt geändert von Frankster am 20.01.2013, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von alfred33 » 19.01.2013, 23:30

So mal als Frage, welche Distanz zwischen Bogen und Messgerät wird da aufgestellt?? ???
Ich denke mal so recht schnell nach verlassen der Sehne wird gemessen, denn der Pfeil wird später ja nicht schneller. :D
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Heidjer » 20.01.2013, 00:03

Meßabstand sind im allemeinen 1 Yard oder 3 Fuß bzw 36 Zoll!

Da bringt keine Feder noch sehr wenig. ;D


ruß Dirk
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Frankster » 20.01.2013, 00:22

Ich hab heute mal ein paar Messungen gemacht auf 5m und 10m. Die Geschwindigkeit nimmt bei 10m nur geringfügig ab. Ungefähr 3 fps hat es ausgemacht - Messfehler natürlich nicht einberechnet :)
Zumindest zeigte mir die Abweichung das mein Messaufbau so grundsätzlich nicht falsch sein kann. :)
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Squid (✝) » 20.01.2013, 00:41

Frankster, du schwafelst.
Die Frage des Thread-erstellers war, wie er mit einem "normalen" Self eine anständige Geschwindigkeit erzielen kann.
Da ihm die 10 gpp-Idee nicht wichtig erscheint, soll er mit leichteren Pfeilen doh siher glücklich werden.
Wie du nu auf die Idee kommst, folgendes einzubringen:
"(...) Ich seh ganz ehrlich keinen Grund mit glasbelegten oder laminierten Bögen anzufangen."
Ist mir ein Rätsel. Zumal du dich ja vorher noch über ganz normale Bögen auslässt...
Wo willer denn Laminieren??
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doubleD
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von doubleD » 20.01.2013, 05:18

Errrmmm

Es ging tatsächlich darum welche Geschwindigkeit normal/durchschnitlich ist.
Da ich den Eindruck hatte das die Pfeilgeschwindigkeit mit der ich z.Z unterwegs bin etwas zu niederig ist.
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Re: Zuggewicht/Pfeilgeschwingigkeit

Beitrag von Bowster » 20.01.2013, 07:15

@Neugier: Gilt das mit den 10Gr/# auch bei den Bögen?
Leider nein, die Pfeile hatten 7-8Gr/#

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