Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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benzi
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 13:25

ich frage mich, wieviel sind Gedanken und Meinungen wert, die über Bücher abgegeben werden die man nicht gelesen hat.... über Menschen (Autoren), die man nicht kennengelernt hat.... über Lehrer deren Unterricht man nicht erfahren hat?

Ich schließe mich da durchaus mit ein! ich bin keinesfalls frei davon mir vorschnell ein Urteil zu bilden!

der erste der mir ne PN schickt, dem schicke ich das Buch auf meine Kosten zu....

liebe Grüße
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Wilfrid (✝)
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von Wilfrid (✝) » 27.05.2014, 13:28

Ich weiß j nicht, ob das ganze nicht zur Belleetristik gehört, kann mir das aber bei den Autoren sooo nicht vorstellen, wie gesagt, Vorurteile.
Sicher mag es für den einen oder anderen spannend , anrührend oder auch belustigend sein, sowas mal zu lesen.

Die Gefahr bei solchen Büchern ist aber, das Leute mit Killfieber oder Anfänger an so ein Buch geraten. Und nach meiner bescheidenen Lebenserfahrung und meinen nun mehr auch schon fast 10 Jahren "Bogenlehrer für traditionelles Bogenschießen" auf MA märkten verbauen solche Bücher genau den Weg, den sie vorgeben, aufzuzeigen.

Beworben werden dann indirekt irgendwelche Seminare etc., auf denen der Schüler nur auf den Stand vor dem Kontakt mit der Lehre gebracht wird. Ich habe noch keinen getroffen, der nach dem Kontakt und den Seminaren objektiv besser geworden wäre.
Da kann man jetzt diesen "Lehrenden" keinen Vorwurf der Geldschneiderei o.ä. machen, sie wissen es oft mit ihrer analytischen Denkweise nicht anders und wollen genau daraus flüchten. Und wenn die dann auf 20 m von 5 Schuß fast immer 3 ins Gold setzen, fühlen sie sich als die größten.

Ausgenommen davon, ausdrücklich, Kyudo-Schützen !!

Und was meckert der alte Sack gegen andere Lehrer, wo er doch selber lehrt? Naja 3x 5 min ist jetzt kein Seminar, und auch ne halbe Stunde "Einzelunterricht" beim Spaßschießen auch nicht. Ich erwarte allerdings von halbwegs übenden Schützen danach, das sie auf nem 3D -Parcours alle Pfeile aus dem Tier ziehen.

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lengman
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von lengman » 27.05.2014, 14:11

@ Benzi:
Da du den Herrn zu kennen scheinst: Woher nimmt er seine Behauptungen? Wie hat er sich "einzige Dhanurganaka der Neuzeit " (das ist seine Eigenbeschreibung!) seine Technik angeeignet? Aus dem (der?) Dhanurveda kann man meiner Meinung nach keinen konkreten Schießstil ableiten. Ich hab den Text nur mal überflogen (in der englischen Übersetzung), daher kann ich nicht glauben, daß man daraus fundiert und authentisch einen Stil herausarbeiten kann.
Das wäre ja auch nicht schlimm, wir sind alle am experimentieren und ausprobieren, aber ich habe in diesem Forum noch von keinem gelesen, der sich so wie der Autor nach außen darstellt ((er hat es wiederentdeckt, er ist der einzige).
Ich kenne aus dem Kampfsportbereich solche Gurus, die angeblich längst vergessene "authentische" Stile bei obskuren Großmeistern gelernt haben. Bei näherer Betrachtung entpuppten sich alle als Aufschneider, manche auch als kalkulierende Betrüger. Das unterstelle ich Herrn Wiethase nicht, aber die reißerische Selbstdarstellung und der esoterische Sprachduktus nähren doch stark den Verdacht in mir. Aber vielleicht kannst du mich ja eines besseren belehren (das ist ernst gemeint!).
Gruß, Torsten

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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 14:21

@Torsten Du kannst Dir ein Bild von einem Buch nur machen wenn Du es liest... mit einem Autor oder einem Lehrer ist es ebenso.... wenn Du Dir ein Bild machen willst.... und Vorurteile abbaun möchtest, dann geht das nur direkt... nicht über den Umweg über mich und schon garnicht über das Internet....

Ich beurteile hier nur das Buch! Das ist meiner Meinung nach für jeden sehr lesenswert, der Bogen schießt!

liebe Grüße benzi
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von lengman » 27.05.2014, 14:28

Benzi: Werden denn meine Fragen in dem Buch beantwortet?

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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von Krolm02 » 27.05.2014, 14:40

Markus hat geschrieben:@KO2 - Ich weiß es nicht besser, gehe aber davon aus, dass der Name von Herrn Wiethase zumindest zum Teil entweder ein Künstlername oder ein Name ist, der sich aus seiner Beschäftigung mit der indischen Kultur ableiten lässt. Vielleicht ist es auch ein verliehener Titel oder Name.
Darüber kann man sich allenfalls wundern, urteilen sollte man darüber nicht. Dein Username hier ist letztlich nichts anderes.


Ich habe nicht darüber geurteilt, sondern darüber milde gespottet.
Wilfrid hat inzwischen dankenswerterweise den Namen (Titel ?) Gurudeva übersetzt. Mahnt mich ab, oder sperrt mich; ich kann mir nicht helfen; in meinen Ohren klingt "Göttliche Lehrerin" belustigend. Wer sich mit derlei Bezeichnungen schmückt, fodert im säkularisierten, rationalistischen, zynischen Westeuropa Spott doch geradezu heraus.

Ich toleriere (im Wortsinn; das lateinische Verb tolerare heißt erdulden, ertragen) selbstverständlich spirituelle oder religiöse (oder was immer) Weltsichten, in denen es "Göttliche Lehrer" oder "Stellvertreter Gottes auf Erden" gibt. Aber es wäre für mich allzu schmerzliche Selbstverleugnung, den Trägern solcher Titel Respekt entgegenzubringen.

Sorry
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 14:43

@Torsten nein! die mußt Du schon direkt an Hendrik richten!

aber sie spielen für mich bei der Beurteilung des Buches keine Rolle!!

liebe Grüße benzi

PS auch der Name der Schülerin spielt für mich bei der Beurteilung des Buches keine Rolle!
Zuletzt geändert von benzi am 27.05.2014, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von Sateless » 27.05.2014, 14:45

Benzi,
was hat dich denn besonders daran beeindruckt oder was fandest du an diesem Buch besonders toll?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von Wilfrid (✝) » 27.05.2014, 14:48

naja, das , wo drauf der Autor sich bezieht, ist aus einem Traum aus dem 15. Jahrhundert.
Aber hier können etliche besser Englisch als ich http://www.atarn.org/india/dhanurveda_eng.htm

Eine genauere Rezension wäre hilfreich, mir reicht "finde ich gut, für Bogenschützen hilfreich" absolut nicht, um überhaupt so ein Buch aufzuschlagen, Dafür bin ich einfach schon zu oft enttäuscht worden.
Ein Klappentext sagt mir da mehr ...

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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 14:54

Simon, das Buch basiert auf den Aufzeichnungen der Schülerin.... es ist eine Innenansicht, es sind Ihre Gedanken während der Zeit in Indien.... wieviel der Leser mit diesen Aufzeichnungen anfangen kann, hängt vom einzelnen Leser ab und von dessen bewußtem Umgang mit dem eigenen Schiessen.

liebe Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 27.05.2014, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von Sateless » 27.05.2014, 15:05

Ja, so hatte ich das bisher aus deiner ersten Kurzinhaltsangabe verstanden. Danke fürs wiederholte drauf stoßen. Und ich stimme dir zu, dass es vom Leser abhängt, was das Buch für einen Taugt. Es ist also eine deiner Meinung nach lesenswerte Sicht in den Schüler, okay. Das kann durchaus Lesenswert sein, wenn man bei Hendrik lernen will, oder lehrt bzw lehren will, denk ich mir.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 15:23

Simon, das was auf mentaler und emotionaler Ebene beim Schiessen im Schützen vorgeht ist meiner Meinung nach erstmal unabhängig vom Schiessstil.... sogar ein Visier kann vllt etwas davon überdecken.... aber vermutlich auch nicht auf Dauer...

liebe Grüße benzi
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von shokunin » 27.05.2014, 15:35

Zum Buch, oder wie authentisch die Lehre der Autoren ist, oder ob es halt die erfundene Vereinigung eines Hobbies mit dem Interesse an indischer Spiritualität ist, kann ich nicht beurteilen.
Aber wie heisst es so schön: im Zweifel für den Angeklagten.
Was man so liest ist das Bestreben beider Autoren ernsthaft. Man sollte ihnen da also mindestens einen Vertauensbonus geben bis man das Werk gelesen hat.
Der Versuch seine Erfahrungen zugänglich zu machen für Andere ist jedenfalls anerkennenswert... und das bringt mich zum eigentlichen Punkt wieso ich schreibe...

@Krolm02

diese Namen sind in der Regel spirituelle Namen, die einem der Lehrer, Swami oder weiss-wer "verleiht".
Nachdem sowohl Herr W als auch die Co-Autorin sich mit indischer Kultur und wohl auch Spiritualität befassen, kann man annehmen, dass sie meditieren, Yoga üben usw, und dass diese Namen ihren Ursprung dort haben. Etliche Freunde und bekannte die Ashrams besucht haben kamen mit neuen Namen wieder.

Diese spirituellen Namen drücken in der Regel etwas darüber aus was der Jenige tut oder aus sich machen will/soll. Der Vergleich zu Ordensnamen hier bei uns liegt nahe. Man lässt das alte zurück und beginnt neu. Der Name soll helfen indem man in ihn hineinwächst.

Wie gesagt, das ist in unserer Kultur auch Tradition und geht bis ins alte Testament zurück. Aus Abram und Sarai werden Abraham und Sarah, aus Jakob wird Israel. Für uns sind das heute nur Namen, im Hebräischen bedeutet Abram "erhabener Vater" und Abraham "Vater von Vielen", Sarai ist "Prinzessin" und Sarah ist die "Mutter der Völker".

Naja, ich weiss jedenfalls nicht was daran komisch sein soll...
oder was es da zu spotten gibt.

Es ist Ausdruck einer spirituellen Haltung.


Gruss,
Mark
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von benzi » 27.05.2014, 15:57

@Mark danke für die tolle Erklärung!

liebe Grüße benzi
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Re: Buchtip "Aus der Stille: Pfeile..."

Beitrag von mbf » 27.05.2014, 16:13

Wilfrid hat geschrieben:naja, das , wo drauf der Autor sich bezieht, ist aus einem Traum aus dem 15. Jahrhundert.
Aber hier können etliche besser Englisch als ich http://www.atarn.org/india/dhanurveda_eng.htm

Ein schnelles Daumenkino sagt, dass es in etwa eine Anleitung fürs Schießen ist wie der Toxophilus. Es geht über den Bogen an sich, Sehne, Pfeil, das Schießen mit Griff und Stand, verschiedene Techniken werden vorgestellt, es gibt eine Reihe von Anknüpfungen an die Religion, Meditation kann man auch entnehmen und etwas über das Schießen im Frieden und im Krieg. Das mal als ausgewählte Stichpunkte. translate.google.de liefert auch für nicht-englischsprachige zumindest einen Eindruck.

Von Wiethase gab es in der TB in der Vergangenheit schon ein paar Artikel. Meine 2 cent dazu: hm, wie sag ich es... es ist nicht mein Ding. Bogenschießen und Religion/Esoterik passen für mich nicht zusammen. Für mich ist Bogenschießen Handwerk und von der technischen Seite aus erfahrbar, da muss ich nix "dahinter" reininterpretieren. Wers anders macht, verfolgt halt einen anderen Zugang. Der Bogen mag für den einen oder anderen ein Hilfsmitel zum meditativen Zugang sein, er ist aber m.E. durch alles andere ersetzbar.

Man müsste mal schauen, was Wiethase und Schülerin im Buch draus gemacht haben. Ist zumindest einen Blick wert, um es bewerten zu können.

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