Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte 2

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 23.05.2014, 13:22

im Internet wirst das Problem nicht lösen können....

Janitschar hat geschrieben:
@Jakob
Komm auf ein Daumentreffen und wir trinken mal ein Bier zusammen... Vertrau mir... ;)

Gruß
Stephan


wenn Dir das zu lange dauert komm bei mir vorbei.... leichte Bogen sind vorhanden.... Zeit mitbringen!

liebe Grüße benzi
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Janitschar
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 23.05.2014, 21:00

@Jakob
Holen wir mal ein bißchen aus...

Zu den Leistungsinrojekten:
Ein Beispiel aus der Realtität.
Ein Vater war als junger Soldat in Kriegsgefangenschaft und hat dort gelernt, dass tatsächlich nur der beste überlebt.
Und wahrhaftig, er überlebt die Gefangenschaft und kehrt zurück zu seiner Frau und zu seiner Tochter.
Durch diese traumatische Erfahrung formuliert er erstmal für cih das Lebensmotto: Du musst immer zu den Besten gehören.
Im Zuge der Erziehung seiner Tochter gibt er dieses Motto seiner Tochter weiter. Zuerst wehrt sich die Tochter, doch bald ist das Motto assimiliert und erklärt es zu ihrem Lebensmotto. Ein Introjekt ist entstanden, und weil es mit Leistung verbunden ist, ein Leistungsinrojekt. Die Tochter kämpft nun bis zum Kollaps immer hart über ihre Grenzen um dem Leistungsinrojekt gerecht zu werden.

Zu deiner Targetpanic:
Der Mensch besteht aus drei Säulen:
-Körper
-Seele
-Psyche

Die Frage die sich daraus stellt ist die, in welcher Säule die Ursache, nicht das Symptom, deines Problems liegt.
Aus deinen Erzählungen heraus, geh ich nicht davon aus, dass die Ursache nicht im körperlichen Bereich liegt.
Demnach wird dich auch kein "Körpertrainer" weiterbringen.

Daher mein Angebot:
Regensburg ist nicht so weit weg. Komm einfach vorbei und wir klopfen mal gestalttherapeutisch ein bißchen auf den Busch. ;)

Gruß
Stephan
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lengman
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von lengman » 24.05.2014, 13:17

Hallo Jakob,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Lass dich coachen. Ich war vor 2 Wochen auf einem Trainingsseminar mit Eberesche, inkl. Videoanalyse. Das hat mir sehr viel gebracht, ich wurde auf Fehler und Macken aufmerksam, die mir allein nie aufgefallen wären. Wenn dann noch jemand mit dir neben den technischen Apekten auch die psychischen beabeiten kann, umso besser.
Passiert dir das vorzeitige Lösen auch auf (sehr) kurze Distanzen? Du schreibst, daß du ohne Pfeil den Auszug halten kannst, aber mit Pfeil der Schuss zu früh löst. Vielleicht hilft es, wenn du dich nur 5m vor die Scheibe stellst und im Vollauszug 2-3 Sekunden hälst-geht das oder löst du auch hier vorzeitig? Meine (laienhafte) Vermutung wäre, daß, wenn auch auf 5m nicht möglich, eher körperlich/technische Probleme im Vordergrund stehen, falls möglich eher die psychologischen.
Zum Auszug von oben:
Ralph hat interessante Überlegungen eingebracht, die ich aber nicht teile. Wir sind uns einig, daß man von oben (bei leichten Bögen und langem Auszug) mehr Gewicht ziehen kann, da mehr (oder besser: andere) Muskeln beteiligt sind, insbesondere der Latissimus (einer der größten und stärksten Muskeln des Menschen). Es stimmt, daß somit mehr Koordination notwendig ist. Was meiner Meinung nach nicht stimmig ist, daß hier der Grund für einen auftretenden Tremor (Muskelzittern) zu suchen ist. Der Latissimus ist garantiert nicht (wesentlich) an einem auftretenden Tremor im Auszug beteiligt. Ich stelle mal die kühne Behauptung auf, daß ein Tremor der Zughand wegen zu großem Gewicht nicht das Problem ist. Meiner Meinung nach ist bei auftretendem Tremor die Bogenhand die Ursache. Übeltäter ist hier m.E. der Trizeps (Ellenbogenstrecker), der zwar auch entscheidend am Auszug beteiligt ist, da er die Zugschulter nach hinten bringt (natürlich nicht isoliert) aber der durch das Ausstrecken der Bogenhand wesentlich mehr gefordert ist. Wenn das Zuggewicht zu hoch ist, und das scheint ja hier vorzuliegen, fängt viel eher die Bogenhand als die Zughand an zu zittern, vor allem bei leichten Bögen.Vielleicht liegt hier ja eine mögliche Ursache für dein Problem. Eine Ausnahme könnte sein, daß die Finger/Daumen das Gewicht nicht halten können, das ist aber von der Auszugsart unabhängig.
Fazit: Bei entsprechenden Bögen kann von oben mehr Zuggewicht gezogen und/oder weiter ausgezogen werden. Es ist koordinativ anspruchsvoller, aber keine Ursache für Tremor duch vorzeitige Ermüdung der Zughand. Wenn du dich mit dieser Technik wohlfühlst, was ich voll verstehen kann, solltest du erstmal dabei bleiben. Den entscheidenden Nachteil sehe ich darin, daß ein Auszug von oben auf vielen Schießplätzen und Parcouren aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist. Darauf wurde ich auch hingewiesen und mir wurde aus diesem Grund nahegelegt, meinen Auszug zu verändern, was mir aber sehr schwer fällt.
Zum Schluss noch ein Tip: Vielleicht hilft dir bewusste Atmung. Nachdem es mir am Anfang sehr schwer gefallen ist, einen gleichmässigen Schussablauf hinzubekommen habe ich mir ein immer gleiches Atemmuster angewöhnt: Einatmen beim Einnocken, Ausatmen beim Greifen der Sehne, Einatmen bei Anheben des Bogens, Ausatmen beim Ausziehen. Das Lösen erfolgt bei mir im letzten Drittel der Ausatmungsphase.
Bleib dran und lass Dir nicht den Spass am verderben,
Gruß, Torsten

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 24.05.2014, 15:22

lengman hat geschrieben:Den entscheidenden Nachteil sehe ich darin, daß ein Auszug von oben auf vielen Schießplätzen und Parcouren aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist.
Gruß, Torsten


im Kyudo wird gelehrt, dass die Pfeilspitze IMMER nach unten zu zeigen hat, während des gesamten Vorganges des Auszuges von oben. Das gewährleistet nicht nur die Sicherheit, sondern legt die Druckpunkte der Bogenhand von Anfang an richtig an

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liebe Grüße benzi
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Jakob Fugger
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Jakob Fugger » 27.05.2014, 20:30

Sorry für die verzögerte Antwort, ich war das WE über unterwegs und hatte nicht wirklich Gelegenheit zu antworten. Dass ich einen guten Trainer brauche, sehe ich genauso.
@Stefan: Die Introjekte klingen durchaus plausibel. Ich würde aus diesem Grund auf dein Angebot aber einstweilen nicht zurückkommen, denn ich kann ja nicht jede Woche nach Regenstauf fahren zum trainieren. Bevor ich aber einen neuen Lösungswege anfange, den ich nicht unter kompetenter Aufsicht weiter fortführen kann, ist es m.E. besser, hier in der Umgebung einen Trainer zu suchen, der sich mit der Materie ebenfalls auskennt - und mit regelmäßig auf die Finger schauen kann. Jedenfalls aber danke für das Angebot und den Tipp! Werde das weiter verfolgen. Bis ich einen entspr. Trainer aufgetrieben habe, werde ich versuchen, mich während des Schussablaufs so weit wie möglich mit der Situation zu arrangieren. Heißt: versuchen, im Hirn dem Problem das Problemsein zu löschen, indem ich es nicht als solches wahrzunehmen versuche. Um Stefans Beispiel aufzugreifen: das Introjekt beseitigen, indem man sich von den nicht erfüllbaren Zielen löst und sich statt dessen andere sucht, die man eher erfüllen kann. In meinem Fall z.B: ne saubere Bogendrehung.

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Geoffrey (✝) » 27.05.2014, 20:56

Jakob Fugger hat geschrieben:Werde das weiter verfolgen. Bis ich einen entspr. Trainer aufgetrieben habe, werde ich versuchen, mich während des Schussablaufs so weit wie möglich mit der Situation zu arrangieren. Heißt: versuchen, im Hirn dem Problem das Problemsein zu löschen, indem ich es nicht als solches wahrzunehmen versuche. Um Stefans Beispiel aufzugreifen: das Introjekt beseitigen, indem man sich von den nicht erfüllbaren Zielen löst und sich statt dessen andere sucht, die man eher erfüllen kann. In meinem Fall z.B: ne saubere Bogendrehung.


Ich bewundere Deine Ausdauer und Hartnäckigkeit und wünsche Dir jeden denkbaren Erfolg.

Geoffrey
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Jakob Fugger » 28.05.2014, 16:13

Vielen Dank! Bayern neigen zu einem Sturschädel, was auch mal von Vorteil sein kann ;)

Sateless
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 04.06.2014, 21:52

Buhuhu ... ich werde Spinefühlig :S
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Janitschar
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 05.06.2014, 10:27

Jetzt erst? 8)

Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 06.06.2014, 10:58

Ja, mir war es bis vor 1-2 Wochen egal, was für ne Nummer da aufm Pfeilschaft drauf stand, solange FOC und Gewicht gleich waren. Die Zeiten sind irgendwie vorbei ...
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 06.06.2014, 11:11

Der Knackpunkt liegt beim Spine bei der absoluten Beherrschung der Technik.

Sobald ich etwas am Techniksystem entweder nur ausreichend mache, oder Technikelemente verändere kommt der Spine wieder tendenziell in den Vordergrund.

Daher war und ist es mir nicht egal wie der Spine innerhalb des Pfeilsatzes ist.
Bei mir hat sich ein Spine von 60-65# und 65-70# bewährt. Ob nun auf meinem aktuellen Bogen mit 45#@28" oder dem TRH mit 55#@28". Eine Differenz von 10# merke ich deutlich, allerdings wenn die Technik 100% stimmt, dann nicht mehr.

Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 06.06.2014, 15:44

das sehe ich genauso! ich hab daraus für mich folgenden Schluss gezogen:

im Training unterschiedliche Pfeile, weil die mir meine Fehler aufzeigen
im Turnier so gleich wie möglich

Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Ralph » 17.06.2014, 09:58

Jakob Fugger hat geschrieben: indem man sich von den nicht erfüllbaren Zielen löst und sich statt dessen andere sucht, die man eher erfüllen kann. In meinem Fall z.B: ne saubere Bogendrehung.


Sehe ich nicht als förderliches Ziel, da nicht notwendig an.

Dieses erwähne ich insbesondere, nachdem ich dem zum Teil in diesem und anderen Foren gepflegten und nahezu zu Dogma erhobenem Mythos des aktiven Herausnehmens, Herausdrehens/ Wegziehns/Twist etc. auch erlegen gewesen bin, ihn zugegebenermaßen auch mit gepflegt und verteidigt habe - was ein zeimlicher und auch zeitaufwendiger Fehler war.

Laß dies als zusätzliche Fehlerquelle weg und konzentriere Dich einfach auf die Sauberkeit eines um jenen Mythos bereinigten Schußablaufs mit korrekter Ausrichtung von und zum Bogen sowie Druckverteilung am Bogen als Ziel - wenn Du dieses erreichst, brauchst Du kein Ziel mehr, welches da etwa erfolgreiches oder sauberes Schießen heißt, denn das ist dann zwingende, sich von allein einstellende Folge.

Dann braucht es kein Herausdrehen etc. .

Letzteres ist nur ein Mittel, welches zur Anwendung kommt, wenn man Ersteres nicht beherrscht - Also gleichsam eine Krücke, die es braucht, wenn man nicht richtig bzw. normal laufen kann. Versuche also einfach von vornherein richtig bzw. normal zu laufen, auch wenn es schwierig erscheint; mehr braucht es nicht. Und laß dabei dem Bogen genauso seinen freien Lauf, wie Du jenes beim normalen Laufen Deinem Körper lassen würdest. Eventuell notwendige Ausrichtungen erfolgen dann von selbst (schon aufgrund der Trägheit).

Ich lache momentan selber über mich und meine eigene Unfähigkeit sowie Blindheit, aufgrund derer ich dies lange nicht erkannt und mir das ein Vorwärtskommen ziemlich erschwert hatte.


Gruß

Ralph

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 17.06.2014, 12:23

Hallo Ralph,

danke für Deinen Beitrag!

er zeigt für mich: es gibt viele Wege!

btw Ralph ich kann Dir auf Deine PNs leider nicht antworeten, da Du dieses Funktion in der Forensoftware ausgeschaltet hast...

liebe Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 23.06.2014, 22:21

Ralph hat geschrieben:
Janitschar hat geschrieben:Mein Resumee für die Daumentechnik:
Eine Drehung des Bogens ist nicht notwendig, bei passender Grifftechnik und korrekter Rückenspannung.
Und das unabhängig vom Bogentyp.


Na endlich hast Du´s begriffen.... !!!!! ::)
Die Erkenntnis wäre schonmal eher möglich gewesen: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=7&t=23532&start=165#p452048


Es ist für mich nicht sinnig und stimmig auf deine Beiträge in jedweiger Form zu reagieren.

Und werde es hoffentlich hiermit ein letztes Mal tun.


Gruß
Stephan
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