Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Mr.Bobbles
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Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Mr.Bobbles » 24.03.2014, 17:14

Seitdem ich den Bogen sehr schräg halte und auch meinen Kopf und Oberkörper anpasse habe ich ein gutes Gefühl beim intuitiven Schiessen. Es scheint wirklich wichtig zu sein das der Pfeil zwischen den Augen liegt.
Natürlich treff ich noch nicht so oft, aber manchmal wenn ich mich richtig auf einen Punkt konzentriere weiß ich einfach das der Pfeil da landen wird.
Das Problem ist jetzt nur das ich scheinbar oft die Sehne vereisse und die Pfeile kreuz und quer in der Scheibe stecken.
Als ich noch aufrecht geschossen habe flogen sie alle schön gerade.
Was mach ich falsch?

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Eberesche
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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Eberesche » 24.03.2014, 17:22

Hallo,
wie gerade oder schräg man den Bogen hält, ist eigentlich Geschmackssache. Daran alleine wird es eher nicht liegen. Für das Lösen ist wichtig, dass man die Finger schnell auf bekommt und der Sehne nicht unabsichtlich noch einen seitlichen Schubser gibt.

Dabei haben viele Menschen gute Erfahrungen damit:
- Die Sehne in die Kerbe des Fingergelenks zu legen und nicht nur auf die Fingerkuppen (scheint unpraktisch, das Öffnen funktioniert aber so oft besser)
- Die Zughand, während sich die Finger öffnen, einige Zentimeter nach hinten, also entgegen der Pfeilrichtung, zu bewegen. Das ergibt sich eigentlich automatisch, wenn bestimmte Rückenmuskeln vorher angespannt sind. Und so ist das Risiko geringer, die Hand vom Gesicht weg zu bewegen und damit die Sehne seitlich abzulenken oder gar ein Stück nach vorne mitzugehen.

Viel Erfolg!

Beste Grüße
Anna

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Idariod
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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Idariod » 24.03.2014, 17:26

Meine Theorie dazu: du neigst die Bogenhand und den Kopf, aber nicht in selbem Maße wie die Bogenhand auch die Zughand, wodurch du die Sehne verdrehst. Dadurch schwingt die Sehne beim Lösen dann aus, und der Pfeil wird verrissen und schlägt an (oder auch nicht). Ergbnis ist Pfeilsalat auf der Scheibe.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von killerkarpfen » 24.03.2014, 18:19

Das was Anna sagt ist richtig. Ich würde es so formulieren, dass Du beim Lösen nicht bewusst die Hand öffnest sondern einfach aufhörst die Sehene zu halten. Sie Dir einfach aus den Fingern gleiten/reissen lässt. Das seitlich vom Gesicht wegreissen ist ein sehr verbreiteter Fehler, darauf solltest Du besonders achten.

Das mit dem Bogen schräg halten ist gut, aber nicht übertreiben. Kopf und Oberkörper würde ich gerade halten. Ich glaub das bringt nichts. Kommt aber auf die Ankertechnik an.
Zur Haltung ist es immer ratsam einen erfahrenen Schützen dabei zu haben, der Dich beobachtet oder sogar filmt. Die Anderen sehen Deine Fehler besser.

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Mr.Bobbles » 30.03.2014, 08:13

Idariod hatte wohl recht, hab mehr auf meine Hand geachtet bzw. erst aufrecht ausgezogen und mich dann vorgebeugt. Die Pfeile fliegen wieder gerade.
killerkarpfen, man sollte unbedingt Körper und Kopf dem Bogen anpassen. Beim intuitiven schiessen ist es wichtig das der Pfeil zwischen den augen liegt habe ich gemerkt. Danke euch.

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Squid (✝) » 30.03.2014, 08:35

Pfeil zwischen den Augen.... AUTSCHN!
;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.03.2014, 08:55

Squid, wenn man über den Pfeil peilt, kann das hilfreich sein. Bis ein Auge blau ist.
Hier zum 12unddreißigsten mal zu erklären, das man mit Sehne über die Fingerkuppen, senkrechtem Bogen, Blick fest auf dem Ziel, (eventuell abgespreiztem Daumen, der irgendwo im Auszug das Gesicht berührt), mit einem , zwischen Zeige und Ringfinger eingeklemmten Pfeil usw . mit Pfeilen des selben Spines (nicht der selben Spinegruppe) dasselbe loch im Zielsack trifft, is mir zu müßig.

Dafür gibts zu viele Hillstyletrainer und Bücher übers intuitive Bogenschießen. DAS glaubt mir sowieso keiner.
Auch wenn 75% der Weltbevölkerung über den Daumen schießen, ICH schieße nach Meinung der Experten mit einem völlig vertillerten Bogen total falsch. Gut, die Treffer sind Zufall ;-)

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Mr.Bobbles » 30.03.2014, 08:56

JAAA... du weißt schon, wie wenn man mit dem Finger auf etwas zeigt, dann ist der Finger auch zwischen den Augen und nicht nur unter einem.

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Mr.Bobbles » 30.03.2014, 08:59

wilfrid, wie soll ich mir bei schrägem Bogen ein blaues Auge holen?

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.03.2014, 09:07

Wenn der Pfeil zwischen den Augen liegt, liegt Deine Zughand vor dem Gesicht. Bei stärkeren Bögen kannst Du die Hand nicht so schnell abfngen, das sie nicht nach hinten ruckt, und bauz im Gesicht. Ist bei 30# nicht so schlimm, tut bei 60# weh.
search.php?keywords=intuitives+Schie%C3%9Fen&terms=all&author=wilfrid&sc=1&sf=all&sr=posts&sk=t&sd=d&st=0&ch=300&t=0&submit=Suche
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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Mr.Bobbles » 30.03.2014, 09:20

;) Achso, nein ich ankere schon seitlich mit dem Mittelfinger im Mundwinkel. Nur wenn mann eben Bogen und Körper anwinkelt liegt der Pfeil zwischen den Augen. So http://daniel-schoelz.de/traditionelles-bogenschie%C3%9Fen/tipps-und-tricks/bogen-schr%C3%A4g-halten/

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von killerkarpfen » 30.03.2014, 09:33

Wer trifft hat Recht ;)

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.03.2014, 09:37

http://flecomedia.de/watch_video.php?v=6MHS1557KS9X
Da liegt kein Auge überm Pfeil, das ist nämlich eine Visiertechnik, die der gute in Deinem Link beschreibt. Die führt zu vielen Fragen, aber nicht zu gehoodeten Pfeilen

Wenn Du mal etwas schwerere Bögen schießt, und Dich dann das verreißen stört, weil einfach der Bogenarm nicht ruhig bleiben kann:http://www.youtube.com/watch?v=8KwMCbcbjDM
Deswegen schießen 75 % aller Menschen über den Daumen :-))

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von killerkarpfen » 30.03.2014, 09:48

Wilfrid hat geschrieben:DAS glaubt mir sowieso keiner.
Auch wenn 75% der Weltbevölkerung über den Daumen schießen, ICH schieße nach Meinung der Experten mit einem völlig vertillerten Bogen total falsch. Gut, die Treffer sind Zufall ;-)


Wilfrid, es gibt Leute die können verkehrt auf dem Fahrrad sitzen und so fahren. Das hab ich auch schon probiert, es geht. ;)
Ob das die richtige Art und Weise ist Fahrrad zu fahren ??? diese Entscheidung möchte ich jedem selber überlassen ;)

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Re: Ablassfehler beim intuitiven Schiessen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.03.2014, 11:11

naja, nun....
Killerkarpfen, dieses über die Hand schießen sieht man eigentlich nur bei den englisch beeinflußten Schützen. Gut, die fahren auch links, spielen Cricket und Rugby und andere Spiele, deren Regeln sich einem "Continental" so einfach nicht erschließen.
Aber wenn man nun gewohnt ist, rückwärts mit Spiegeln zu fahren, oder mit Bögen mit schweren Griffstücken mit Stabi zu schießen, gelten immer noch gewisse Grundregeln.
Fährst Du zu langsam und verdrehst den Lenker, fällst Du um und visierst Du über den Pfeil, ist der ab bestimmten Entfernungen dicker als Dein Ziel und Du triffst nicht mehr das selbe Loch. Der Winkelfehler wird zu groß.

Beim intuitiven Bogenschießen ist das wie mit freihändig fahren. Versuch mal, freihändig zu fahren, wenn der Lenker festgestellt ist. Du legst Dich fürchterlich auf Klappe. Das selbe passiert, wenn Du bewußt Fahrrad fährst. Also gerade sitzen, nicht wackeln, Lenker festhalten etc.

Und beim Bogenschießen ist das nun mal so, das Du Deinem Körper möglichst viel Freiheit gibst, "Fehler" auszugleichen.

Der Bogenarm geht nun mal rein wegen der Spannung, die man ja nicht gänzlich ausbremsen kann, bei den meisten etwas nach links, der Anker ist meist nicht auf den mm genau, der Ellebogen der Zughand ist nicht immer an genau der gleichen Stelle usw.

Gibst Du Deinem Körper ALLE Freiheiten, z.B. in dem Du über den Daumen schießt usw., kann er Abweichungen bei der einen Sache durch ändern der anderen ausgleichen. Weswegen bei mir auf MA Märkten 90% aller Gäste, die noch nie geschossen haben, mit der 3. 5er Gruppe sauber auf 10 m gruppieren.
Anschließend werden die Gruppen immer enger und ich suche denn schon mehrere Zielpunkte (offiziell, damits nicht langweilig wird, in Wirklichkeit, weil ich Angst um meine Pfeile habe)

Bogenschießen, also jetzt das intuitive/instinktive, ist ganz einfach
Kopf abschalten, das Ziel fest ins Auge fassen, ausziehen und loslassen.
Kann ich Euch Jungs tausend mal erklären, werdet ihr nie verstehen. Und bei den Mädels ?
Naja, Jungs/Männer können nicht zu hören und Mädchen/Frauen nicht loslassen.

Weswegen man Männern nicht sagen soll, was sie tun sollen, sondern "Guck aufs Ziel und zieh wie ein Mann, dann mach Finger gerade" und Frauen eben nicht "loslassen" sondern "entspannen".
Beiden aber nie erlären, was sie wirklich machen sollten. Dann denken die, und Denken beim Bogenschießen oder Fahrradfahren ist nu mal kontraproduktiv

Warum gibts eigentlich keine Fahrradfahrschulen? Das wäre doch ein viel größerer Markt. Erst alle verunsichern und dann Bücher schreiben und Kurse machen. Was man da alles an Anbauteilen verkaufen könnte ....

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