Anker

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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lonbow
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Anker

Beitrag von lonbow » 08.11.2013, 14:47

Hallo zusammen!

Vor ein paar Tagen habe ich mir einen interessanten Link mit alten Fotos von Bogenschützen angesehen. Der Link wurde hier vor ein paar Tagen gepostet, aber ich kann ihn leider nicht mehr finden. Falls jemand diesen Link hat, her damit ;)

Auf jeden Fall fiel mir beim betrachten der Bilder auf, dass die Engländer in viktorianischer Zeit unter dem Kinn ankerten, während die Amerikaner der 30, 40er Jahre (z.B. Howard Hill) am Mundwinkel ankerten, wie ich es auch kenne. Gibt es einen speziellen Grund, weshalb die Engländer die eine und die Amerikaner die andere Technik verwendeten? Was sind die Vor- und Nachteile beider Varianten und weshalb wird beim traditionellen Bogenschießen heute generell eher am Mundwinkel geankert (ich habe zumindest den Eindruck)?

Danke und Grüße,
David

Sateless
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Re: Anker

Beitrag von Sateless » 08.11.2013, 16:09

Das unterm Kinn ankern verschiebt den Nullpunkt so, dass man leichter auf Distanzen von 60-90m über die Pfeilspitze zielen kann. Das war für das damalige Scheibenschießen einfach von Vorteil. Der Ankerpunkt am Mundwinkel funktioniert gut mit dem Instinktivschießen und Systemschießen auf Distanzen bis 60m. (Meterzahlen nicht auf 80 Nachkommastellen genau, und auf 2 auch nicht. Das ist nur grob.)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Ravenheart
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Re: Anker

Beitrag von Ravenheart » 08.11.2013, 16:34

wg. Link: Denke, Du meintest den hier >> https://www.facebook.com/Old.Archery.Pictures/photos_stream ;)

wg. Ankerpunkt: Ich denke, in der PRAXIS - also wenn man drauf eingeschossen ist - macht es wenig Unterschied. #
Und b.t.w.: Neben den von Dir Beschriebenen gibt es ja auch noch den Anker am Ohr bzw. Kiefergelenk.

ICH ankere am Mundwinkel, um so nahe wie möglich an's Auge zu gehen, aber dennoch etwas Distanz zur Brille zu halten.
Ein tiefer Anker ist vmtl. hilfreich bei sehr WEITEN Schüssen.

Rabe

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Bowster
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Re: Anker

Beitrag von Bowster » 08.11.2013, 17:04

Ich ankere bei kurzen und mittleren Distanzen mit dem Daumengelenk am Ohr, bei weiten Schüssen ziehe ich bis zu 5cm hinters Ohr.

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BBouvier
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Re: Anker

Beitrag von BBouvier » 08.11.2013, 19:02

<"Ein tiefer Anker ist vmtl. hilfreich bei sehr WEITEN Schüssen.">

Hallo, Ravenheart!

Vor ein paar Wochen habe ich mich mal gefragt
- und dann selbst beobachtet - ob (und falls "ja": wie??)
ich bei Entfernungen ab etwa 60 Metern "anders" vorgehe?

Dabei meine ich, festgestellt zu haben, bis etwa 50-60 Metern
mich schlicht auf den gewünschten Einschlagort des Pfeiles
zu focussieren ... alles andere ist völlig ausgeblendet.
Daß ich bei Entfernungen darüber jedoch
"intuitiv" darüberhinaus die Position der Bogenhand
zum/über dem Ziel irgendwie mit "einkalkuliere":
Denn ich "sehe" deren "Position" im Verhältnis zum Ziel
"irgendwie" im Gesamtbild - das ab da überhaupt auch erst vorhanden ist.
Sonst nicht.

Gegen einen Ankerwechsel bei weiten Entfernungen spricht m.E.,
daß man dazu dann zwei "Grundschemata" intuitiv zu speichern hätte.

(am Sa 9. Nov 2013, 15:02: Einen Tippfehler berichtigt)
Grüße!
BB
Zuletzt geändert von BBouvier am 09.11.2013, 16:03, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Anker

Beitrag von Faenwulf » 08.11.2013, 19:16

Ich schieße zwar inzwischen mit dem Daumen, aber auch davor habe ich mein Leben lang (oder eher meine Zeit als Bogenschütze) noch nie am Mundwinkel geankert. Mir wurde gleich "irgendwo am Kinn" beigebracht.
Bei uns im Verein sagt man Anfängern auch immer: Mit dem Handschuh wird am Mundwinkel geankert, wenn man mit dem Tab schießt dann am Kinn.
Warum auch immer.

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Re: Anker

Beitrag von Bowster » 08.11.2013, 19:20

Gegen einen Ankerwechsel bei weiten Entfernungen spricht m.E.,
daß man dazu dann zwei "Grundschemata" intuitiv zu speichern hätte.

Grüße!
BB


ich würde mal sagen, wer intuitiv schiesst, beweist die Richtigkeit seiner Technik(oder eben evtl. Nichttechnik) dadurch, daß diese funktioniert, das muss dann natürlich nicht heissen, daß das auch für einen anderen Schützen das Erfolgsrezept ist.


(Zitat/Text sortiert! Rabe)

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Re: Anker

Beitrag von Ravenheart » 09.11.2013, 11:09

BBouvier hat geschrieben:Gegen einen Ankerwechsel bei weiten Entfernungen spricht m.E....


Missverständnis-Alarm! :D
Ich habe nix von AnkerWECHSEL gesagt!
Ich habe nur gesagt, dass ein tiefer Anker bei sehr weiten Schüssen Vorteile haben könnte.

Damit meinte ich nicht, dass man WECHSELN soll, sondern eher, dass man den Anker nach der bevorzugten Distanz wählen müsste...

Rabe

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