Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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syn
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von syn » 09.09.2013, 15:53

Ich benutze die 35-40# Langbogen Pfeile für den KTB da sich diese aufgrund Ihrer Länge eben auch für meinen Auszug bis zum Ohr auf dem KTB eignen. Wobei die Pfeile nicht passen, da der Pfeil schräg steckt, soll heissen Nocke zeigt nach Links. Hab noch andere Pfeile von meinem anderen Langbogen die werd ich noch probieren, weil die hätten auch die selbe Länge.

Ansonsten hab ich mal mit Leder im Daumenring experimentiert. Ich werd erstmal kein Leder reinkleben sondern einen Streifen stecken, ich hab jetzt mit einem langgezogenen Dreieck experimentiert was schon gut funktioniert und ermöglicht das Leder leicht zu wechseln wenns kaputt gehen sollte. Die Sehne spür ich dadurch kaum noch.

a) ich probier noch etwas dickeres Leder aus
b) ich verändere noch die Form des Leders (länglich bleibts aber eben kein Dreieck) da durch das eindrehen der Sehne drückt die Seite des Daumens gegen die Sehne, was aber durch etwas Leder auch verhinderbar scheint.

Mal sehen :-)

PS: Mediteran schiessen kann man mit dem KTB auch traumhaft, brauch ich gar keinen Langbogen mehr *g*
--- enjoy!
Daumentechnik, 36# Reiterbogen (Osmane, auf 32" gezogen final 42#)

Sateless
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 11.09.2013, 19:32

Geglückte Vorarbeit:
- Das Kapitel über die gezielte Anspannung und Entspannung der Körperzonen aus Saracen Archery für mich eingedeutscht und damit verständlich gemacht.
- *DIE* gesuchte Zeile im Hein/Kani bemerkt:

"Hinzu kommt noch, dass die linke Hand unwillkürlich die Abweichung des Pfeiles, die dadurch zustande kommt, dass der Pfeil nicht genau in der Richtung der zurückschnellenden Sehne liegt, korrigieren muss." Hein - Bogenhandwerk und Bogensport bei den Osmanen, 1925, Seite 73.

- Hwarang (66lbs) gegen KtbXL (55lbs) getauscht.

Fortschritt:
Ich hatte immer Pfeile, die am Griff angeschlagen sind. Nach Swoboda oder Saracen Archery und Kani kombiniert soll man das ausgleichen, indem man den Bogenarm im Abschuss nach links (RH) bewegt. Mit dem 66#Hwarang habe ich die Bogenschulter nicht locker genug halten können, und da verkrampft, wodurch die Linke einfach zu langsam blieb. Das habe ich jetzt umgehen können. Und siehe da, diese Veränderung klappt endlich! Ich bekomme jetzt mit dieser Technik es hin (falls die wer nicht kennt, Janitschar hat da n haufen BIlder zu reingestellt und ich mach das fast exakt genau so.), dass die Pfeile fast lautlos und gerade aus dem Bogen kommen.

Resultat:
:)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 12.09.2013, 12:05

hallo Simon,

danke für Deinen Bericht!

Ist bei mir gerade sehr ähnlich:

vom 14kg Glasyumi auf den 12kg Bambusyumi (zieht sich viel weicher) umgestiegen und ich bekomme den Bogenarm immer häufiger schnell genug nach links

Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arry » 14.09.2013, 07:12

Zu den 34 Punkten ist gerade was erschienen, mit akademischen Anspruch, aber leider auf Italienisch:
http://www.academia.edu/4477164/Al-Qanun_al-akbar_ar-ramy._La_Grande_Regola_del_Tiro_con_lArco_._I_34_punti_di_tensione_e_rilassamento_del_corpo_secondo_i_manuali_arabi
Kann zufällig jemand der hier Mitlesenden Italienisch und wäre bereit, ein kleines Fazit auf Deutsch zu erstellen?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 14.09.2013, 09:06

*DIE* gesuchte Zeile im Hein/Kani bemerkt:

"Hinzu kommt noch, dass die linke Hand unwillkürlich die Abweichung des Pfeiles, die dadurch zustande kommt, dass der Pfeil nicht genau in der Richtung der zurückschnellenden Sehne liegt, korrigieren muss." Hein - Bogenhandwerk und Bogensport bei den Osmanen, 1925, Seite 73.


Sateless hat mich ja im Vorfeld über seine Entdeckung informiert und ich musste erstmal tief Luft holen.
Will meinen, dass diese Stelle, die so nebensächlich bei Hein steht, die elementare Grundlage der Daumentechnik beschreibt.

Er sagt ja nichts anderes aus das die Bogenhand den Pfeil während des Lösens auf die Centerlinie (Zug-Druck Achse)bringen muss!

Ich bin aber leider nicht verwundert das diese Essenz scheinbar hier ignoriert wird.

Für mich persönlich heißt es, dass ich auf dem richtigen Weg bin und sehr wahrscheinlich diesen Satz dreimal, in den letzten fünf Jahren, gelesen habe und ihn nicht realisiert habe.
Daher will ich nochmal darauf hinweisen:

Huhuuu! Das steht ein Sack Gold! 8)

Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Faenwulf » 14.09.2013, 09:23

Arry hat geschrieben:Zu den 34 Punkten ist gerade was erschienen, mit akademischen Anspruch, aber leider auf Italienisch:
http://www.academia.edu/4477164/Al-Qanun_al-akbar_ar-ramy._La_Grande_Regola_del_Tiro_con_lArco_._I_34_punti_di_tensione_e_rilassamento_del_corpo_secondo_i_manuali_arabi
Kann zufällig jemand der hier Mitlesenden Italienisch und wäre bereit, ein kleines Fazit auf Deutsch zu erstellen?


Schicks an Laszlo, der kann das... :D
Aber ich flieg bei Zeiten mal drüber und versuche was mit meinen kaum existenten Fähigkeiten zu kapieren. Da wird aber sehr wahrscheinlich nichts bei rum kommen.

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arry » 14.09.2013, 11:59

Janitschar hat geschrieben: Er sagt ja nichts anderes aus das die Bogenhand den Pfeil während des Lösens auf die Centerlinie (Zug-Druck Achse)bringen muss!

Erstmal vorneweg: Was funktioniert, ist gut und hilfreich.
Aber die Logik hier scheint mir nicht ganz stichhaltig. Wenn sich die Bogenhand nach links bewegt - bewegt sich dann nicht auch die Zug-Druck-Achse nach links, zusammen mit dem Bogen, den die Hand festhält?
Was hier vielleicht stattfinden könnte, wäre eher eine Verschiebung des Pfeils ins Ziel; die Zug-Druck-Achse geht weiterhin eine Bogenbreite links am Ziel vorbei.
ABER: Da der Pfeil rechts vom Bogen aufliegt - welche Kräfte wirken auf ihn ein, so dass er sich durch die Bewegung der Bogenhand mit nach links verschiebt? Er liegt ja locker auf dem Zeigefinger der Bogenhand auf. Also kommt eigentlich nur der Zeigefinger der Sehnenhand in Frage, der den Pfeil an Ort und Stelle hält. Aber ob der Zeigefinger tatsächlich mit nach links schwenkt, bloss weil die Bogenhand sich bewegt? Und drückt er dabei auf den Pfeil? Um einer guten Ablasstechnik willen soll der Druck des Zeigefingers auf die Pfeilnocke ja nur sehr subtil sein.
Und zum Schluss: Wäre so eine Linksverschiebung "ins Ziel", wie ich sie jedenfalls aus der Stelle bei Hein herauslese, überhaupt reproduzierbar?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 14.09.2013, 15:51

@Arry: Was passiert denn beim Ablass?
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 14.09.2013, 17:27

zwar eine Anleihe aus dem Kyudo und nicht unbedingt völlig übertragbar, aber trotzdem erhellend was den Pfeil, den Weg der Sehne und die Nachlinksnahme der Bogenhand berifft:

http://www.kyudo-sum.de/heki-technik/kyudo-bogen-archers-paradox-video.html

Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 14.09.2013, 18:41

Bei der Bildabfolge sehe ich was ganz anderes, benzi! Da ist der Pfeil schon weg, ehe die Hand nach links geht. Und da "entläd" sich mMn nur die Drehspannung, die fürs (heißt das tenouschi?) also das Drehen des Bogens, beim "würgen" im Vollauszug aufgebaut wird. Dieses Drehen scheint mir einfach nur die Pfeilflugrichtung mit der zurückschnellenden Sehne am Bogen vorbei zu lenken, wodurch dann der Punkt von Hein erfüllt wäre.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 14.09.2013, 20:50

aber exakt das sehe ich auch, Simon!!! :D :-*

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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 14.09.2013, 20:53

dann hat die bilderstrecke irgendwie keine weitere parallele zum thema außer, dass da ein ablass gezeigt wird. okay. nich so hilfreich.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar » 14.09.2013, 21:14

@Arry
Von Vorne weg:
Ich bin Pädagoge und kein Physiker.
Dennoch: Die Zug-Druck Achse kann nur bis zum Lösen bestehen, nach dem Lösen gibt es diese Achse nicht mehr.
Vielmehr gibt es nur noch den Pfeilbeschleunigungsweg. Und der folgt der ehemaligen Zug-Druckachse.
Die Krux an der Geschichte ist ja, dass die Pfeilachse nicht ident mit dem Beschleunigungsweg ist.
Diese Krux entfällt nur, wenn der Bogen auf Mitte geschnitten ist.

Meinen Erfahrungen seit April nach und zugehöriger Theorie, erreiche ich durch eine rechtzeitige Verschiebung der Bogenhand nach links, dass die Pfeilachse mit dem Beschleunigungsweg ident ist.

Ob diese Technik reproduzierbar ist, ist ein berechtigte Frage und kann im Moment, aus meiner Sicht, im direkten Vergleich zu meinen vorherigen Leistungen - mittlerweile - mit ja beantwortet werden.

Das Besondere ist ja gerade die Nebensächlichkeit mit der es Hein erwähnt.
Es muss selbst für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen sein.

Gruß
Stephan
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi » 14.09.2013, 21:21

Sateless hat geschrieben:dann hat die bilderstrecke irgendwie keine weitere parallele zum thema außer, dass da ein ablass gezeigt wird. okay. nich so hilfreich.


das sehe ich nun ganz anders! es zeigt, dass es Daumen-Techniken gibt, bei den der Pfeil keine Berühurng am Bogen hat ohne dass der Bogenarm oder die Bogenhand irgendwie vor dem Passieren des Pfeiles aus dem Weg genommen werden muss! Oder anders ausgedrückt: eine korrekt ausgeführte Vorspannung reicht aus um den Pfeil ohne Berührung am Bogen vorbei zu führen.

Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 14.09.2013, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless » 14.09.2013, 21:21

joa, alter hut.
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