Ankerpunkt verändern

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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sonnenschein
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Ankerpunkt verändern

Beitrag von sonnenschein » 31.10.2012, 22:30

Hallo!

Mich würde interessieren wie oft ihr anfangs Änderungen vorgenommen habt, z. B. Ankerpunkt...
Mein Ankerpunkt liegt ja ziemlich weit vorne (da ist es für mich am einfachsten), aber mehr Pfeilgeschwindigkeit würde ich ja bekommen wenn ich den Ankerpunkt weiter zurückversetzen würde, oder? Mein Kollege meint, wenn ich jetzt wieder den Ankerpunkt ändere, müßte ich wieder von vorne anfangen, da sich die Sichtweise usw.. ändert. ::)
Mein Pfeile fliegen eher so "lahm" ins Ziel. Zurzeit habe ich einen 30er Recurve Bogen.
Vielleicht sollte ich doch noch meine Muskeln etwas trainieren. ;D Könnte sicher nicht schaden.

glg Yasmin

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jetsam
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von jetsam » 31.10.2012, 23:37

Nach drei Jahren verändere ich meinen Ankerpunkt fast nicht mehr. :D
Jepp, mit verändertem Ankerpunkt ändert sich auch die Sichtweise.
ES ist ein Prozess. Bei weiterem Auszug fliegen Deine Pfeile bestimmt schneller. Fliegen sie auch dorthin, wohin Du sie haben willst? Vielleicht fliegen sie umso besser dorthin, wohin Du sie haben willst, je schneller sie fliegen.
Sie fliegen mit Sicherheit am besten, wenn Du am besten Zielen kannst. Was liegt Dir denn?
Ich weiß ich weiß, Arbeit, Arbeit, Arbeit... :P
:D :D :D
LG jetsam
Zuletzt geändert von jetsam am 01.11.2012, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Selfbower
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Selfbower » 01.11.2012, 00:34

Also ich habe meinen Ankerpunkt vor recht genau 3 Jahren EINMAL verändert. Bis dahin ankerte ich mit dem Zeigefinger am Kinn. Nun am Mundwinkel. An der Auszugslänge habe ich auch gearbeitet, allerdings nicht über den Ankerpunkt, sondern über die Rückenmuskulatur. Wenn man nochmal die Brust rausstreckt beim Ankern kommt meistens noch ein Zoll bei rum ;)

LG. Daniel

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walta
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von walta » 01.11.2012, 07:48

Mehr Pfeilgeschwindigkeit bekommst du mit einem schnelleren Bogen oder leichteren Pfeilen - nur: wozu?

Wenn du einen Ankerpunkt hast der dir gefällt und mit dem du gut treffen kannst dann lass ihn dort. Auch die Auszugslänge ist nicht ausschlaggebend für das treffen. Man trifft mit 24 Zoll genau so gut wie mit 33 Zoll. Mit 25 Pfund genausogut wie mit 60 Pfund.

Meine Frage also: warum willst du den Ankerpunkt ändern? Warum willst du die Pfeilgeschwindigkeit erhöhen? Kann es sein wegen deiner Probleme mit den weiten Entfernungen? Das kommt von selber. Oder anders gesagt: wenn du oft trainierst dann wirst du bald einen stärkeren Bogen schiessen können mit dem die weiten Entfernungen auch kein Problem mehr sind.

walta

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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Squid (✝) » 01.11.2012, 09:01

Eigentlich nicht, neee.
Angefangen hab ich vor 23 Jahren mit FITA Bögen und dem klassischen Mundwinkelanker und den hab ich immer noch.
Übrigens bei der Bundeswehr - soll keiner sagen, dass die Truppe damals nicht auch auf schwierige Bedingungen ausgebildet wurde... *g*
Lediglich bei Bögen, die dafür zu kurz sind also nicht auf meinen 28,5" Auszug kommen, schieße ich mit fliegendem Anker, wobei sich der Bewegungsablauf kaum ändert. Ich lasse nur vor dem Erreichen des eingeübten Ankerpunkts los.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Eberesche
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Eberesche » 01.11.2012, 09:18

Hallo,
am Anfang habe ich fast jede Woche eine Kleinigkeit an der Technik geändert. Das betraf auch mal den Ankerpunkt. Ich fand, das hat nicht schlimm gestört. Solange man immer nur eine Sache ausprobiert und nicht gleich 10 auf einmal. Dann kann man sehen, ob es sich so besser anfühlt (sofort gleich oder besser zu treffen ist kaum zu erwarten) und wenn es gefällt, kann man dabei bleiben.

Wo ankerst du denn momentan und wo willst du hin? Es gibt bei mediterraner Technik nun mal Punkte, die sich zum Ankern besser eignen als andere. Alles, wobei man Kontakt mit einem Körperteil hat ist einfacher als z.B. irgendwo in der Luft hinter dem Kopf zu ankern. Damit bekäme man zwar mehr Auszug, aber das immer gleich zu machen ist viel schwieriger. Und wie Daniel schon sagte, wenn mensch sich richtig auseinander faltet wird der Auszug sowieso noch etwas größer.
Ich habe bei Anfängern manchmal einen "Anker" mit dem Handgelenk an der Wange und der Pfeilnocke weit vom Gesicht entfernt gesehen. Sie glauben so am Pfeil entlang peilen zu können, stehen ungesund krumm da und verschenken jede Menge Leistung des Bogens. Von sowas würde ich eher abraten. Aber ansonsten gibt es viele Möglichkeiten.

Anna

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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Wilfrid (✝) » 01.11.2012, 09:49

Hmm, Yasmin, Deine Pfeile fliegen schneller, wenn Du weiter ausziehst, das ist korrekt. Oder sie fliegen garnicht mehr, weil Du den Bogen überspannsts.

Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist und wie lang, ich weiß nur, das meinen untrainierten Damen hier 30# fast zu viel ist.

Wie auch immer, wenn Du Dir beim intuitiven Schießen nicht zu helfen weißt und irgendwie die Brust im Weg, streck einfach mal den Daumen in Richtung Gesicht. Dann kannst Du den Daumen ans Gesicht drücken und kannst einen Ankerpunkt zwischen Mund und Ohr frei wählen und hast einen definierten Abstand zwischen Anatomie und Sehne. Trotzdem stehst Du gerade und "gestreckt".

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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Ravenheart » 01.11.2012, 12:48

Als "halbblinder" Brillenträger hatte ich zu Anfang stets Angst, mir mit der Bogensehne die Brille "von der Nase zu schießen".
Daher ankere ich seit jeher SEHR weit vorn: Hinterkante Daumenballen seitlich an der Kinnspitze, Daumengelenk im Mundwinkel.

Dabei bin ich geblieben und komme gut damit zurecht. Der daraus resultierende kurze Auszug (26") schont zudem meine Holzbogen...

Rabe

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Idariod
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Idariod » 02.11.2012, 00:35

Ich bin ja selbst erst blutiger Anfänger und schieße einen Langbogen mit 30#28". Anfangs habe ich versucht, ordentlich beim Mundwinkel zu ankern, das fühlte sich irgendwie verkehrt an. Seit kurzem ziehe ich bis zum Ohr aus, was sich ganz natürlich anfühlt für mich, weil es von der Bewegung und im Rücken passt, und im Kopf beinahe schon 'Klick' macht. Ich treffe seither konstanter. Ich glaube, wenn man 'seinen' Auszug gefunden hat, merkt man das. Bis dahin sollte man ruhig ein wenig experimentieren.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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doubleD
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von doubleD » 02.11.2012, 06:19

Hmmm...

wie weit ziehst du nun tatsächlich aus und wie schwer sind die Pfeile die du im Moment benutzt?

Jochen
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btw Duty is ours, consequences are God's

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Schattenwolf
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Schattenwolf » 02.11.2012, 14:15

Generell zum ankerpunkt muß ich sagen, das kommt (zumindest bei mir) auf den Bogen an.
Bei meinem Ersten, nen laminierten Hunnen von Kassai hab ich mit dem Daumen am ´Kiefergelenk und der Sehne quasi am Ohrläppchen geankert, meinen zweiten, nen Mongolen von Flagella Dei, hab ich mit Brust-Anker geschossen, den alten skythen von Grozer mit Daumen am Jochbein und der Sehne etwas hinterm Mundwinkel und den Eibenwiki schiess ich der Sehne am/neben dem Mundwinkel geankert. Solange ich im training war, hab ich damit auch jeweil recht pasable Ergebnisse erziehlt - auf Tunieren im ersten drittel der Klassen-Wertung. Aber DD hat schon recht, ohne nähere Angaben zu deinem Bogen, deinen Pfeilen sowie größe und Armlänge kann man die hier wohl kaum guten Rat geben....

schattige Grüße
Abergläubisch? - Pah!
1000 Generationen Erfahrung ist kein Aberglaube, sondern gesunder Menschenverstand.
So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

sonnenschein
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von sonnenschein » 03.11.2012, 20:00

Hallo!

Also um ein paar Fragen zu beantworten. Ich schieße ca. seit 2,5 Monaten, so ca. 2-3 mal die Woche.
Den 30er Recurve-Bogen kann ich leicht ziehen, auch in der Halle wo man doch recht viele Schüsse macht. Mein Ankerpunkt liegt ca. 1 cm hinter dem Mundwinkel mit Daumen an der Wange. Weiter hinten wirds für mich schwieriger, da meine Brille stört und es mit der Zeit anstrengend wird. Meine Pfeile sind schon relativ leicht und aus Carbon.
Ändern wollte ich etwas an meiner Technik, da ich eben bei weiten Schüssen Probleme habe und ich wirklich relativ hoch anhalten muss. Ja, ich muss dabei leider noch denken, da mein Gehirn das noch nicht so genau weiß. ;) Aber ich denke, dass ist nach der kurzen Zeit normal, oder? Außerdem habe ich erst vor kurzen auf beide Augen offen umgestellt, geht auch viel besser so. Bin heute einen neuen Parcour gegangen mit 35 Tieren und habe einen Durchschnitt von 13,2 erreicht. Für einen Anfänger doch nicht sooo schlecht, oder? (Zählsystem: Spot 20, Kill 18, Treffer 16..) Und es waren wirklich sehr unterschiedliche Schüsse dabei.
Wo ich auf alle Fälle arbeiten kann, ist meine Rückenspannung.
Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, nicht. ::) Aber das Hobby macht Riesenspaß.

Sorry, dass ich erst jetzt dazukam zu antworten.

glg Yasmin

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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von sonnenschein » 03.11.2012, 21:01

Hallo

Noch eine Frage, würde mir ein etwas stärkerer Bogen was nützen um die Pfeilgeschwindigkeit zu erhöhen? Z.B ein 35er ....

glg Yasmin

sonnenschein
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von sonnenschein » 03.11.2012, 21:11

Ach ja...

Meine Größe ist 162 cm und meine Armlänge ca. 60 cm vom Schulteransatz bis zu den Fingerspitzen. ;D Bin leider nicht allzu groß. ::)

glg Yasmin

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Ravenheart
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Re: Ankerpunkt verändern

Beitrag von Ravenheart » 04.11.2012, 18:16

sonnenschein hat geschrieben:Noch eine Frage, würde mir ein etwas stärkerer Bogen was nützen um die Pfeilgeschwindigkeit zu erhöhen? Z.B ein 35er ....


Klar, je stärker der Bogen, desto schneller (bei gleicher Leistungsklasse des Bogens) der Pfeil....
AAAber...:

1. Präziser schießt Du damit NUR dann, wenn Du das Zuggewicht auch BEHERRSCHST! Wenn es Dich überfordert, bringt es nix.
2. Mit großer Wahrscheinlichkeit benötigst Du dafür auch neue (steifere) Pfeile! Das musst Du kostenmäßig einbeziehen!

Rabe

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