Treibholzhai hat geschrieben:
1. saubere Technik muss man lernen, und um sie zu lernen, braucht man ständige Rückmeldungen. Filme, Beobachter, oder wenn man alleine schießt eben meinen Fingerklicker.
2. wieviele Schüsse kann man nacheinander mit konstanter Technik abgeben? Es ist immer ein Nachlassen von Kraft und Konzentration möglich.
vG Andreas
1.: Richtig. Saubere Technik muss man lernen. Externe (!) Kontrolle ist sehr hilfreich. Der Fingerklicker ist da nur ein Placebo, denn der Körper kann selber viel konstanter arbeiten, als es die Rückmeldung eines Fingers leisten kann. Die Rückmeldungen kommen aus den Sehnen, Muskeln und Gelenken und werden auf spinaler, z.T. auch auf supraspinaler Ebene verarbeitet. D.h., von vielen Einflussnahmen deines Körpers auf den Bewegungsablauf bekommst du gar nicht mit, weil die Nervenimpulse das Gehirn gar nicht erreichen. Hier kann ein externer Faktor wie ein Klicker sehr störend wirken, weil er nicht nur das Gehirn, sondern auch das Bewusstsein mit ins Spiel bringt, was diese automatischen Abläufe beeinflusst. Meistens sind diese Einflussnahmen viel zu grob.
Klassisches Beispiel, was jedem hier schon mal passiert sein dürfte: Man schießt mehrere Pfeile auf eine Scheibe. Gute Gruppe aber nicht im Zentrum, sondern an der Seite, sagen wir auf 3 Uhr im Blauen. Nächster Pfeil muss in die Mitte gehen (Entschluss gefasst). Schießen auf 9 Uhr ins Blaue (zur Kompensation). Wo landet der Pfeil? Richtig, auf 9Uhr im Blauen.
2.: Richtig, Ermüdung ist ein Thema. Auch bei den Jungs und Mädels, die Klicker aus Metall oder Carbon verwenden. Die benutzen den Klicker aber eigentlich auch nicht, für eine konstante Haltung, sondern dieser gibt, wenn richtig eingestellt, bei konstant richtiger Schussausführung im richtigen Moment das Signal zum Lösen. Hier führt der Klicker in Phasen der Ermüdung häufig zur Verzweiflung, weil das Dre**steil einfach nicht fallen will... ein sauberer Schuss in dieser Situation? Unmöglich.
Ich würde mich daher auf einen sauberen Schussablauf ohne Fingerklicker konzentrieren und den gelegentlich von jemandem der sich damit auskennt begutachten und ggf. verbessern lassen. Dann kann man auch einen richtigen Klicker vorübergehend als Trainigsmittel einsetzen. Der Körper merkt sich das schon eine Weile. Zu dem ist eine entspannte Handhaltung optimal auf dem Druckpunkt des Bogens wesentlich hilfreicher für eine gute Trefferleistung als eine verkrampfte Hand, die einen Finger zum Klicker positionieren muss.