Vom Compound zum Recurve

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Bertel
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Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bertel » 08.08.2010, 20:03

Liebe Forumsmitglieder. Ich mutiere, wie einige schon mitgekriegt haben, mit grossem Spass vom Compounder zum Jagdrecurve. ich schiesse (noch) 60# bei einem Auszug von 28,5 mit wie gesagt Jagdrecurve, Ragim-Taiga-Horsebow (echte Spassmaschine und dem zu recht vielgelobten Windfighter. Ich werde wohl mein Leben lang auf gekaufte Bögen angewiesen sein, da ich absolut kein Heimwerker und recht ungeduldig bin. Naja. Vielleicht reichts mal für ein paar Pfeile.

Wenn ich auch dem Sefbow nichts abgewinnen kann und niemals in Schnabelschuhen oder Mongolenverkleidung an Mittelaltermärkten auftauchen werde, hat mich der Feldbogenvirus voll erwischt. Entsprechend plagen mich zahllose Fragen, mit denen ich Euch zu belästigen gedenke. Keine Angst, die meisten Grundbegriffe sind mir geläufig (es gibt ja auch noch Bogenhändler und Google.

- Was mich für den Anfang interessieren würde: welche Streuung gilt unter Freearchern auf 20 Meter als passable Schussleistung? Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.
- Welchen Bogen und welches Zuggewicht würdert Ihr für ein (recht kräftiges) Mädchen zum 12. Geburtstag empfehlen?
- Was heisst Foc?
- Wie schätzt ihr die ballistische Kurve auf mittleren und grossen Distanzen ein. Gibts ne Faustregel: bei soundsoviel lbs muss man auf 40 meter soundsoweit unter/überhalten?

Das war nur der Anfang ... ??? ??? ??? ???
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Karnickel
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Karnickel » 08.08.2010, 20:52

Ich jetzt nicht alle Fragen gleich beantworten, aber eine sofort:

Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.


Wenn man aufhört solche Fragen zu stellen!

;D

Bei den, ich sach mal "freien" Turnieren ist Spaß haben im Vordergrund, also schöne Runde am Feuer mit Leuten die man ne Weile nicht mehr gesehen hat, nette Gruppe beim Turnier usw.
Oneida Schütze CP Blank nix anderes!

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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Langschiff » 08.08.2010, 20:54

Bertel hat geschrieben:...
- Was mich für den Anfang interessieren würde: welche Streuung gilt unter Freearchern auf 20 Meter als passable Schussleistung?


Ich erlaube mir, mich zum Thema passable Schussleistung ausnahmsweise und erstmalig selbst zu zitieren,
wenn auch aus einem anderen Thread in anderem Zusammenhang, deshalb leicht modifiziert:

Ein solches Streubild ist immer und unbedingt jenes, welches man auf solche Distanz reproduzierbar hinbekommt.
Und zwar auf die Größe des Kills (20er) plus dem 16er Bereich. Ich rede vom 1. Pfeil  ;D


Bertel hat geschrieben:Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.


Sicher vor dem Erreichen obiger Anforderung - ein 3D - Tier rennt weder weg noch wird es weidwund geschossen  :D
Wichtig ist, dass du Spaß dran hast! Oder willst du Europameister werden?

Nachdem ich die Compoundwelt auch kenne (das Ding hängt nur wie neu an der Wand) und auf solche reproduzierbar
kleinen Streubilder nicht stolz bin, musst du dir unbedingt im Klaren darüber sein, dass trad. Recurveschießen damit vor allem am
Beginn recht wenig zu tun hat.
Zwar kann man mit einem Jagdrecurve bis etwa 40m auch den Bierdeckel bestreiten, aber diese Tage sind bei vielen wohl eher selten.
Freu' dich lieber an der schlichten Einfachheit des Scheißens und der Tatsache, dass du 3 Pfeile raus haben kannst, ehe du beim
Compound alles in der Waage und in der Flucht hast!  
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Sateless » 08.08.2010, 20:59

- Was mich für den Anfang interessieren würde: welche Streuung gilt unter Freearchern auf 20 Meter als passable Schussleistung? Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.

Sehrgute Leistung: 1ter Pfeil: Kill
Gute Leistung: 1ter Pfeil: Treffer
Passable Leistung: 1ter Pfeil:  knapp vorbei, 2ter: Treffer

Ohne lächerlich zusein: Wenn du mit deiner Leistung zufrieden bist.

- Was heisst Foc?

Forward of Center. Das beschreibt, wieweit der Schwehrpunkt vor der geometrischen Pfeilmitte ist.

- Wie schätzt ihr die ballistische Kurve auf mittleren und grossen Distanzen ein. Gibts ne Faustregel: bei soundsoviel lbs muss man auf 40 meter soundsoweit unter/überhalten?

Da hilft nur üben, denn ne Faustregel kanns nicht geben, da das nicht vom Zuggewicht, sondern vom Verhältniss von Pfeilgewicht zu Zuggewicht steht. Ich müsste auf 53m genau draufhalten - ist zu speziell für ne Faustregel.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bertel » 08.08.2010, 22:23

@langschiff: das compound und instinktschiessen nicht viel miteinander zu tun haben ist mir klar. ganz neu ist das instinktiv-schiessen für mich ja nicht. vielmehr funktioniert der compound (wenn man denn die pfunde ziehen kann) eher wie ein kurzdistanz jagdgewehr. eigentlich langweilig. Das recurve- und koreanersciessenhat mir, wie man in der schweiz sagt, völlig den ärmel reingezogen. Sei es beim training mit dem zielsack, sei's beim roven oder im parcour (der bei uns leider sehr klein ist) und wahrscheinlich auch auf andere ziele. Da geht's mir, wie früher, als ich das mountainbiken und das freeriden beim snowboarden entdeckt habe. nur leider sind die erfolgserlebnisse härter erarbeitet. entsprechend leidet mein freundeskreis unter einer momentanen monothematik meinerseits (was ich hier im Forum etwas entschärfen kann). aber auch meine freundin findet den compound plump und martialisch und den Recurve elegant und sinnlich. und so fühlt sich's auch an.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Ravenheart » 09.08.2010, 10:58

Bertel hat geschrieben:-  welche Streuung gilt unter Freearchern auf 20 Meter als passable Schussleistung?



Ausgehend von einem großen Tier (20-cm-Kill) würde ich mich Sateless (s.o.) anschließen, WENN man zudem guten Stand und freies Schussfeld hat.
Unter schwierigeren Bedingungen kann man auch mit gelegentlichen Nullrunden (alle 3 daneben) noch Platz 1 im Turnier erreichen...

Bertel hat geschrieben:- Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.



Sofort! Nur ein Depp lacht über schlechtere Ergebnisse Anderer!! Jeder faire Mitstreiter würde den Mut, auch mitzumachen, wenn es noch nicht so gut läuft, anerkennen!

Bertel hat geschrieben:- Welchen Bogen und welches Zuggewicht würdert Ihr für ein (recht kräftiges) Mädchen zum 12. Geburtstag empfehlen?


Bogen ist von den Vorlieben abhängig! Gerade Kinder (oder Junggebliebene  ;D ) sollte man zuerst mal fragen WER/WAs er/sie sein möchte:
Robin Hood, Ritter/in: Langbogen
Wikinger/in: Wiki-Bogen
Höhlenbewohner/in: Steinzeitbogen
Amazone/Hunne: Reiterbogen
Elb/Elfe: Phantasiebogen
Jäger/in/Olympionike: Recurve oder Compound

Zuggewicht je nach Trainingsstand zw. 20 und 30# bei Vollauszug des Kindes, Anfänger 15 - 20#.

wg. FOC s.o., Sateless

Bertel hat geschrieben:- Wie schätzt ihr die ballistische Kurve auf mittleren und grossen Distanzen ein. Gibts ne Faustregel: bei soundsoviel lbs muss man auf 40 meter soundsoweit unter/überhalten?


Nein, keine Faustregel, da spielen zu viele Einflussfaktoren rein:
*Zuggewicht und Effektivität des Bogens
*Gewicht des Pfeils
*Gewicht der Pfeilspitze / FOC
*Befiederung (Größe und Ausrichtung)
etc.

Rabe

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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Avaran » 09.08.2010, 12:22

Sateless hat geschrieben:- Was mich für den Anfang interessieren würde: welche Streuung gilt unter Freearchern auf 20 Meter als passable Schussleistung? Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.

Sehrgute Leistung: 1ter Pfeil: Kill
Gute Leistung: 1ter Pfeil: Treffer
Passable Leistung: 1ter Pfeil:  knapp vorbei, 2ter: Treffer


Das würde ich auch meinen

Sateless hat geschrieben: Ab wann kann man auf Turnieren auftauchen, ohne sich lächerlich zu machen.


Ab dem Du meinst, dass Du bereit bist.
Ich finde die Stimmung bei manchen Turnieren ganz nett und da kommt es gar nicht so auf die Platzierung an.
Zuletzt geändert von Avaran am 09.08.2010, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bertel » 09.08.2010, 12:57

Also grob gesagt: Ein passabler Schütze bin ich bereits. und mit einem cm Streuung pro Meter Entfernung ist man gut dabei. Das schaff ich bis Oktober. Haltet ihr es für Sinnvoll, mit dem Massband mal die Nullpunkte meiner Bögen auszumessen und beim Training die Distanzen wieder zu verkürzen (15 Meter) bis ich dort ein garantiert sauberes Schussbild hinkriege und dann in Fünf-Meter-Schritten weiterzumachen?
Zuletzt geändert von Bertel am 09.08.2010, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Sperber » 09.08.2010, 14:05

Hey Bertel, wenn du von cm Streuung und Maßband für Nullpunkt redest klingt das noch sehr nach technischem Bogenschiessen und Compound- ;) entspann dich. ;D Da du in Turnieren auf unbekannte Distanzen OHNE Entfernungsmesser schiesst, nützen die die Maße deiner Nullpunkte nicht viel oder?
Gruß Sperber
Zuletzt geändert von Sperber am 10.08.2010, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bertel » 09.08.2010, 18:14

Streuung ist einfach ein ballistischer begriff. soll ich schussbild schreiben? klingt auch nicht ziviler ... ahh, ich glaub gruppe ist das korrekte wort.
ich find nicht das das nach technischem schiessen klingt. sondern nach theoretischem wissen. was ich schon alles lernen musste, um überhaupt mal vernünftig abzuschiessen. und irgendwie wirst ja auch du die ballistische kurve auf kleine und mittlere strecken einschätzen. was mich ausserdem noch fasziniert, sind weitschüsse.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bernd » 09.08.2010, 19:15

Bei den Traditionellen redet man von Streuung, bei uns Compoundern von Gruppen ;D (duck und wech).
Ich denke, auch wenn du unsere [glow=red,2,300]dunkle Seite[/glow] verlässt, suchst du deinen eigenen richtigen Weg :)

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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Sateless » 09.08.2010, 19:51

Das Trainingsziel beim Fita-Compound ist es möglichst enge Gruppen zu schießen, während es beim 3d - da wo traditionelles Material langsam anfängt wirkliche Vorteile zu haben drauf ankommt jeden Schuss zu können, statt nur einem für 90,70,50,30m versteh ich dich nicht. Wenn du mit nem Holzbogen Gruppen schießen willst, dann kannst du deine Frage wohl am ehesten damit beantworten, was in der Fita-Langbogenklasse oder Fita-Holzbogenklasse auf 40m und die 40er Auflage geschossen wird. Da bin ich überfragt, ist mir zu langweilig. Sicher auch ein schönes Trainingsziel. Viel Erfolg dabei!

Halt ... obwohl ... Als ich mal ganz gut drauf war, hab ich aus jux mal auf 18m im Fita-Modus 60 Pfeile geschossen und bin bei ~450 gelandet. Vllt ist das ne Referenz für dich. Wobei 450 auf die Fitascheibeschießen nicht unbedingt heißt im Gelände klar zu kommen... hmm schwierig ... naja, wenn du ne 400 auf 18m schießen kannst, ist deine Technik sicher nicht völlig daneben, weil sie zumindest recht konstant ist, wodurch du dann im Gelände auch klarkommen müsstest.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von Bertel » 09.08.2010, 23:05

schon gut, schon gut. hab's begriffen. Roven, Roven, Roven und wenn möglich auf den Parcours. Mir geht's nicht drum, Fita-Gruppen zu schiessen, sondern mein Gerät in allen Bereichen zu kennen und zu beherrschen. Da mag das eine oder andere aussehen wie Fita-Kram. Isses aber nicht. Wenn Du mich näher kennen würdest, wüsstest Du, dass ich so gut in 'ne Fita Halle passe, wie ne Bulldogge in nen Windhundstall. Das gilt übrigens auch für's Kyudo. Beides will ich damit nicht bewerten. Ich brauch nur mehr Reize.
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Re: Vom Compound zum Recurve

Beitrag von szuku76 » 05.09.2010, 08:58

Habe dieses Vid. auf youtube gefunden, das hilft ja vom Compound wegzukommen >:D

http://www.youtube.com/watch?v=d_Aa_PsSjI8

Einfach nachmachen ;-)

Gruß

Szuku76

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