Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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MartinMamba
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Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von MartinMamba » 15.07.2010, 21:37

Abend Leute,

ich hab mich grad beim Schießen mal gefragt was Bogenschießen (außer natürlich Spaß) so für meinen Körper bringt, also welche Muskelgruppen angesprochen werden, was sich positiv verändert (Muskelaufbau etc.)), was unter umständen negativ (Schulter bei zu hoher Belastung etc.) ...
Ich geh jetzt mal nicht von all zu hohen zuggewichten aus die unter Umständen wie oben geschrieben vor allem bei Anfängern einiges kaputt machen können und viele davor warnen, aber ich nehm jetzt mal meine 45# als Ausgangspunkt...
Was kann man da z.b mit falscher Technik belasten und welche Muskelgruppen werden beim schießen angesprochen?
Mir würden jetzt so spontan z.b der Rücken einfallen, man redet ja auch von Rückenspannung etc., und sonst eben allgemein die Schultern etc. ...
Sind hier zufällig Sportler die sich damit auskennen bzw. hab ich auch schon oft gelesen das einige Bogensport aus gesundheitlichen Gründen betreiben bzw. erst dadurch zum schießen gekommen sind.
Den psychischen Faktor lass ich mal außen vor wobei ich dem bald noch mehr Bedeutung zumesse, Ausgeglichenheit, Selbstbewusstsein , ... ;-)
Ich find es nur mal ganz Interesannt da man über solche Punkte oft nicht nachdenkt, ich hab aus Spaß in der Kindheit angefangen, aber ich denke Bogensport hat noch einiges mehr zu bieten, wobei mir der Spaß schon reicht ;-)

gruß,
MM

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Mandara
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Mandara » 16.07.2010, 22:41

hmmm also wenn ich mal so drüber nachdenke... was mir als Laie negativ auffällt ist die Einseitigkeit...etwas was man beim Reiter eigentlich tunlichst vermeiden sollte. Aber ich bin mir da nicht sicher ob das vom Bewegunsaablauf her so viel ausmacht, da das ja ne "relativ" statische Sache ist. Muskulär macht das aber sicher was aus.

Aber sonst hab ich da leider nicht viel Ahnung... vielleicht kreucht hier ein Mediziner/Physiotherapeut oder ähnliches rum?

Lg M
Träumer haben vielleicht keinen Plan, aber Realisten haben keine Visionen.

Anuk
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Anuk » 17.07.2010, 00:40

Der Physiotherapeut, den ich kenne, sagt dazu: Linkshandschießen, zumindest, wenn man wirklich viel schießt, um die Einseitigkeit auszugleichen.
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?

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Snake-Jo
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Snake-Jo » 17.07.2010, 15:53

Wenn man Bogenschießen sportlich betreibt, dann bringt es auch für den ganzen Körper etwas. Sportlich heißt: Nicht nur den Bogen ziehen, sondern das ganze Drumherum, also beim Turnier bergrauf/ bergrunter laufen. Schüsse um den Baum herum, Beweglichkeit üben. Schüsse nach hinten, oben, unten, aus dem Knien und beim Bogenlaufen, Gewichtstraining etc. oder einfach: Berittenes Bogenschießen.
;)  ::) ;D

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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Hunbow » 17.07.2010, 16:03

Zuletzt geändert von Hunbow am 17.07.2010, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Anuk
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Anuk » 17.07.2010, 16:16

Snake-Jo hat geschrieben:Sportlich heißt: (...)Schüsse um den Baum herum, (...)Schüsse (...)aus dem Knien (...), Gewichtstraining etc.


Und da wären sie wieder, meine drei Probleme! 8)

Aber, Jo: Gewichtstraining? Insbesondere das Laufen durch den Wald über Stunden, graben nach verlorenen Pfeilen etc ist für mich eher das Ab-Gewichtstraining ;D

Bei 30# tut sich muskulär erschreckend wenig. Die Bilder mit naggichtem Rücken zeigen jedenfalls nichts, worauf man/frau konkret stolz sein könnte. Trotzdem: Zähigkeit breitet sich im Armbereich schon aus. Bei hohen Zuggewichten sieht das bestimmt nochmal besser aus, wobei die Bauchmuskulatur allgemein meist nicht betroffen zu sein scheint.  8)
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Sateless » 17.07.2010, 17:15

Anuk hat geschrieben:Bei hohen Zuggewichten sieht das bestimmt nochmal besser aus, wobei die Bauchmuskulatur allgemein meist nicht betroffen zu sein scheint.  8)


Spruch des Monats!

Man benutzt nach Möglichkeit nicht viel mehr als die obere Rückenmuskulatur und den Schultergürtel. Das ist sehr einseitig. Da aber darauf geachtet wird, diese Bewegungen schonend zu machen, können diese Bewegungsmuster bei Menschen die Probleme durch weniger schonende Bewegungen in dem Bereich haben, duchs Bogenschießen reduziert werden - sagt mein Arzt.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Snake-Jo
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Snake-Jo » 17.07.2010, 17:17

Nun ja, Anuk, alles eine Sache des Trainingsfleisses. Ein Vereinskollege hatte, bei täglichem Training mit dem 36 lb-Recurve, nach einigen Jahren eine sehr schöne Rückenmuskulatur, geradezu ziseliert, diese feinen Muskelstränge. Und: meine haste natürlich auch noch nicht gesehen.... ::) ::) 8)

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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Archive » 17.07.2010, 18:23

Ich schieße auch sportlich mit mehr als 30Kg Zuggewicht, doch ich kann meine Muskeln noch recht gut verstecken... 8)

Mütze

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MartinMamba
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von MartinMamba » 17.07.2010, 18:56

Die Videos sind klasse da kann man schon einiges erkennen  ;)
Ich hab für mich persönlich nur gemerkt das Bogenschießen einiges für meine Haltung und meinen oberen Rücken geleistet hat  :)

Ich hab mich nur schon gewundert woher bei den Schützen ihr Zuggewicht kommt, manche die von Natur aus schon stämmig gebaut sind fangen dann mitunter schon mit einem 45-50+ Bogen an während man meistens rät vorallem am Anfang weniger zu schießen, so ca. 35# rum.

Und die meisten steigern ja ihr Zuggewicht noch mit der Zeit, also denke ich entwickelt bzw. gewöhnt sich die Muskulatur nach einiger Zeit an die ungewohnte Belastung, nur deswegen würd ich am Anfang echt nicht übertreiben, ich glaube da kann man sich sonst schnell was kaputt machen.

Welche Stellen sind da die Gefährdetsten?

Edit: Auch ein netter Nebeneffekt an dem man die meisten Bogenschützen erkennt: Hornhaut am Zeigefinger, ist mir gerade mal aufgefallen, ich glaube sowas hat kaum ein normaler Mensch  ;D
Zuletzt geändert von MartinMamba am 17.07.2010, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.

Anuk
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Anuk » 17.07.2010, 20:54

MartinMamba, die meisten übertreiben es einfach und bekommen dann ein Problem. Ob die dann darüber reden, ist eine ganz andere Sache. Sich wegen irgendwelcher Ich-kann-mehr-ziehen-Ideen körperlich zu schaden, ist nicht sooo furchtbar klug. Angeblich findet da auch gerade ein Umdenken statt.
Eigentlich ist das nicht in erster Linie ein Kraftsport...

Wenn du mit geringerem Zuggewicht anfängst und dich so steigerst, wie es FÜR DICH in Ordnung ist, dann ist es bestimmt ok. Ich für mein Teil habe überhaupt nicht die Absicht, mich mit dem Zuggewicht zu steigern - ich möcht lieber besser schießen, technisch gesehen. Aber Frauen haben es da auch leichter, weil sie nicht in dieser Form des Größenwahns festgeklebt werden.
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von MartinMamba » 17.07.2010, 22:43

Für die nächsten Jahre werde ich mich bestimmt nicht mehr steigern, ich hab meinen Traumbogen&mein Traumzugewicht, die 45# bekomm ich gut gezogen, die Mamba wirft die Pfeile mit 200fps und ich komm auf alle 3D-nötigen Entfernungen ;-) Ich mein ich hab vor X Jahren auch mit 28 angefangen, dann kamen 35, dann 40 und jetzt bin ich auf 45 gelandet und es reicht, ich kann relativ viele Schüsse machen´und meine Schulter etc. machen keine Probleme ;-)

Und was das Umdenken angeht hast du recht, ist auch in unserem Verein zu sehen, ich hab mit meinem 45er bald einen der stärksten Bögen im Verein, und bin mit der Jüngste, was aber trotzdem nichts mit besserem oder schlechterem Schießen zu tun hat, ich denke die meisten sehen einfach ein das hohe Zahlen nicht alles sind, aber das ist eine andere Diskussion und vorallem Geschmackssache und daher subjektiv ;-)

Denn es gibt tausende Schützen die auch permanent 60+schießen und keine Beschwerden haben, ich denke das kann jeder mit der Zeit nur ob man es will&brauch ist eine andere Sache ...

Solange man sich eben nichts kaputt macht, hat leider meinen Vater erwicht (Arbeitsbedingt, wirkt sich aber extrem auf's schießen aus) daher beschäftigt mich das Thema im Moment...  :(

Anuk
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Anuk » 22.07.2010, 17:45

Hallo MartinMamba!
Vorhin ist mir ein Buch von Jens Mellies untergekommen, bei dem es um körperliches Training und Ausgleichsübungen zum Bogenschießen geht. Ich habe nicht reingeguckt und könnte die Qualität auch nicht beurteilen, aber da mir deine Anfrage hier eingefallen ist, dachte ich, ich sag es dir mal. Vielleicht kennt ja jemand das Ding (genauen Titel hab ich vergessen)und kann eine Empfehlung dazu aussprechen. Oder davon abraten, je nachdem.
LG A.
Zuletzt geändert von Anuk am 22.07.2010, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Swissbow » 22.07.2010, 22:14

Hi MartinMamba,
ich glaub nicht, dass man nur durch Bogenschiessen Muskelmasse aufbauen kann, zumal die Belastung doch einseitig erfolgt und nicht sehr hoch ist. Wenn Du wirklich was  für deinen Körper tun willst, dann empfehl ich dir ein individuell angepasstes Krafttraining, da kannst Du deine Rücken- und Brustmuskulatur gezielt aufbauen, was sich dann auch positiv auf deine Haltung und Körperspannung auswirkt. Wenn Du dann noch möchtest, dass die Mukkis auch gut zur Geltung kommen, dann solltest Du auch deine Ernährungsgewohnheiten überdenken. Ich bin mir allerdings sicher, dass Bogenschiessen ein sehr guter Ausgleich zum Alltagsstress oder zu sonstigen körperlichen Aktivitäten ist, eben gerade weil andere Muskelgruppen angesprochen werden. Zudem ist die mentale/psychische Komponente nicht zu vernachlässigen. Wenn man die alltägliche Sprache anschaut, so werden viele Begriffe aus dem Bogenschiessen in einem ganz anderen Kontext verwendet, was sicher kein Zufall ist.

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Andy

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Re: Bogenschießen unter Trainingsaspekt

Beitrag von Esteban » 22.07.2010, 22:44

Ich hab noch den Link hier gefunden:

http://www.bowhunting.net/eMagazine/Articles/2003/DaveCole-MusclePower01.html

Nach dem Training merke ich immer meine gesamte Rückseite. Scheint also doch nicht ganz so einseitig zu sein  ;D

Ich habe knapp über 50 lb auf den Fingern. Die wollte ich letztens im Sitzen ziehen. Da fehlten dann bei frei schwingenden Beinen plötzlich ein paar Muskelgruppen.

Gruß

Esteban

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