Stumpshooting in der Praxis

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Brandy
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Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Brandy » 15.02.2010, 14:06

Hi,

da ich zur Zeit keine Möglichkeit zum Schiessen habe ausser entweder im Keller oder irgendwo im Wald habe ich das Problem, dass ich unglaublich viele Pfeile verliere/schrotte.

Ich hatte hier schon mal ein Thread bzgl "Roven" gestartet und da wurden auch Judopoints etc besprochen. Allerdings macht mir das in der Praxis dann doch nicht so viel Spass damit zu schiessen, denn die Pfeile verhaken sich im Köcher, in der Tasche, fliegen anders und vor allem zerballere ich sie fast noch inflationärer als welche mit normalen Spitzen. Pfeilverluste (spreche nun wieder von Pfeilen mit normalen Spitzen) entstehen bei mir haupsächlich dadurch, dass ein Pfeil beim Herauswürgen aus nem Stumpf zerbricht (bei Carbon platzt u.U der Schaft auf, bei Holz machts einfach irgendwann "knacks") oder völlig dumm abprallt und an nicht nachvollziehbarer Stelle unterm Laub/Schnee/etc verschwindet. Wenn die Pfeile gut gebaut sind ist Aufpilsen durch Steintreffer recht selten, wobei das aufs Gelände ankommt.

Ok - generell erfordert es eine gewisse Schussdisziplin wenn man "einfach so" im Wald schiesst - Sicherheitsaspekte will ich mal komplett ausblenden. Aber trotzdem ist es mir grad vorhin wieder passiert - eigentlich war ich fertig mit schiessen, doch dann war da dieser schöne Stumpf. Der letzte von 5 Pfeilen prallte an der Seite ab und ward nie wieder gefunden. Das nervt insofern furchtbar, da man zum einen natürlich nen teuren GoldTip Pfeil verloren hat, zum anderen der nun irgendwo in der Natur rumliegt, ausserdem hat man beim Suchen wie ein Wildschwein den Waldboden umgegraben UND fast ne Stunde ohne Ergebniss mit Suchen verplempert...
Deshalb hatte ich mir neulich Zedernpfeile gebaut - damit der Verlust nicht so teuer ist und ausserdem umweltfreundlicher. Doch hier war der Pfeilbruch exorbitant. So ein Abpraller hatte fast immer einen völlig zerschmetterten Pfeil zur Folge - Treffer auf Hartholz entweder ne abgebrochene Spitze oder - wenn das Holz weicher war - ne abgebrochene Spitze beim rauswackeln. Letztere kann man spleissen, die Abpraller idR nicht, da der Schaft da meist in der Mitte bricht und das nicht nur an einer Stelle...

Schiesse ich mit Judopoints brechen mit die Schäfte total schnell, denn der Stumpf nimmt den Pfeil ja nicht auf sondern - wenn er noch etwas frischer ist - lässt in abprallen.

Um es etwas übersichtlicher zu machen meine Erfahrungen noch mal in Listenform.

Schüsse auf alte Baumstümpfe

Probleme:

-- Man weiss oft nicht bzgl der Holzbeschaffenheit - Pfeile lassen sich oft nicht ziehen, Schnitz und Wackelorgie mit recht hohem Pfeilverlust durch Schaftbruch (Insert bricht raus oder bei Holz - splittern, abbrechen)

-- Pfeil kann an der Seite leicht abprallen und dabei entweder kaputt gehen (Holz) oder irgendwo ungesehen verschwinden. Schiess ich aus einer "ich treffe immer" Entfernung beschäftige ich mich die meiste Zeit mit Pfeile ziehen, schiesse ich aus einer "wenn ich treffe bin ich gut" Entfernung suche ich statt dessen.

Generell ist es wichtig einen Hang oder ne Böschung als Backstop zu haben welche ausserdem möglichst wenig Steine enthält. Je nachdem ist das gar nicht so einfach zu finden.

Mittlerweile habe ich immer den kleinen Longlife-Kauz im Rucksack. Dieser ist ein handliches und dankbares Ziel. Das ziehen der Pfeile ist nicht immer leicht, aber wenn man sich mit beiden Füssen drauf stellt und dann zieht gehts.

Diesen Kauz kann man prima an ner schönen, sicheren Stelle aufstellen.

Nachteile:

- Don't do it mit Holzpfeilen!!! Mir sind neulich fast alle Treffer abgebrochen, und zwar weil der Kauz durch den Aufprall herumgewirbelt wird, der Pfeil bricht dann aufgrund seiner eigenen Masseträgheit vorne ab. Sehr ärgerlich!

- Mit Carbonpfeilen ist ebenfalls nur EIN Treffer machbar, denn dann liegt der arme Kerl sonstwo in der Gegend rum, ein zweiter Schuss gefärdet den bereits steckenden (und idR queer liegenden) Pfeil.


Jo - jetzt frag ich mich wie Ihr das macht wenn jemand bzgl "Stumpshooting" unterwegs ist. Kann doch nicht sein, dass man nach 2 Stunden schiessen nur noch die halbe (wenn überhaupt) Menge Pfeile dabei hat...

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Snake-Jo
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Snake-Jo » 15.02.2010, 14:30

Da du mich direkt angesprochen hast  ;D
antworte ich mal.
Freund Bernd hat sich einen Stumpshooting-Parcour im Wald errichtet. Einfach alte, morsche Birkenstämme eingegraben, möglichst an Stellen, wo dahinter ein Pfeilfang( Baum, Sand) ist. Er hat dann alle Birkenstümpfe mit lebendem Moos kaschiert, welches mittlerweile angewachsen ist. So schießen wir dann aus allen Richtungen und wechselnden Entfernungen auf ca. 20-30 solcher Ziele. Und da ich das nur 1-2 mal im Jahr dort mache, ist das schlechthin genial.  :)
Die Baumstämme sind wirklich so morsch, dass sie wie Ethafoam den Pfeil aufnehmen, kaputte Pfeile hab ich dort seltenst.

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Sperber
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Sperber » 15.02.2010, 14:52

Hi Brandy, viele Punkte hast du dir ja selbst beantwortet z.B. Backstop d.h. gegen den Hang schiessen wenn vorhanden. Außerdem klingen deine Beschreibungen nach einem sehr schnellen Bogen? Mit weniger Zuggewicht d.h. unter #45 hat man es beim Ziehen (auch der Pfeile ;D) leichter und auch weniger Bruch ;)
Meine Erfahrungen mal stichwortartig:
-zum Ziehen Pfeilzieher aus Gummi benutzen (auch wenn es nach Fita aussieht) und die Art Bruch reduziert sich sofort
- Kiefer und Bambus können meiner Meinung nach etwas mehr ab als die gute Zeder, Fichte brach bei mir am schnellsten (ist eher was für Cloudpfeile)
- auch Schraubspitzen verkleben
- die Feldspitzen (bei Top Hat 3d) kann man etwas entschärfen mit der Feile dann gehen sie nicht ganz so tief ins Holz
- festsitzende Spitzen mit Messer, Schraubenzieher o.ä. freilegen und mit Kraft gerade rausziehen NIE Wackeln! Schnitzen gehört dazu
-probiere mal Flus aus für die nahen Schüsse, sie fliegen langsamer und die Feder sind oft leichter zu finden
-Stümpfe werde idR nach oben hin härter kurz über der Erde sind sie meist weich
Aber Bruch gibt es fast immer etwas, dass gehört dazu. Den Abpraller bei einem am Rand getroffen hartem Stamm überlebt meist der beste Pfeil nicht. Ein Ziel welches nicht um fällt und Pfeile zerbricht aber troztzdem gut zu transportiern ist ist übrigens ein einfacher Pappteller oder Bierdeckel an einem kleinen Hügel mit einem Schaftrest in der Erde fixiert. Funktioniert fast überall. ;)
Gruß Sperber







 
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Sperber » 15.02.2010, 15:05

ach so, da fällt mir ein wenn du z.Zt. viel Bruch hast liegt das natürlich auch an dem Frost denn du schiesst ja auf faserverstärktes Eis! :o
@ Snake-Jo die Idee von deinem Kumpel ist Klasse, werde ich bei uns auch mal probieren ;)
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Heidjer » 15.02.2010, 15:20

Das Pfeile beim Roven und Stumpshooting geringere Überlebenschancen haben, gehört zum Geschäft. >:(
Ich schiesse auch gerne Bögen mit ordentlich Bums und schrotte beim Roven Pfeile. :'(
Aber man lernt schnell, Schäfte mit fragwürdigen Faserverlauf gar nicht mehr zu kaufen bzw zu verwenden. Ich kaufe nur Schäfte die ich in der Hand hatte, im Versand schon gar nicht mehr. Ich verwende Hauptsächlich Kiefernschäfte (Northern Pine) in 11/32 oder wenn ich bekomme in 23/64. Bei meinen bevorzugten Händlern bekomme ich sie auf's Pfund genau gespint oder kann sie mir selbst spinen. Wiegen und kontrollieren mache vor dem Kauf auf jeden Fall selbst. Aus einen Posten von 100 Schäften nehme ich meist nur 6 bis 8 Schäfte mit. Der Verlust durch Bruch ist dadurch erheblich seltener geworden, gegen das Verstecken hilft das natürlich nicht.
Fest steckende Pfeile befreie ich mit dem Messer, auch wenn es länger dauert, mit wackeln lockert man nur die Spitzen und die bleiben dann im nächsten oder übernächsten Ziel stecken.
Mit der Zeit lernt man auch welche Ziele man besser ausläßt, bzw wo man sich ein alternativ Ziel sucht. ;)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Brandy
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Brandy » 15.02.2010, 16:22

Hey, das sind schon einige Tips! Danke! Klar, viele Punkte hab ich mir in der Tat schon selbst beantwortet bzw viele Punkte sind einfach nicht beantwortbar, diese waren in erster Linie ein pauschaler Stossseufzer und ne Art Frustkompensation..  ;)

@ Dirk & Sperber: Ah - Kiefernschäfte sind stabiler? Interessant! Da diese auch nicht alzu teuer sind gäbs ja noch die Möglichkeit einfach mal 20 Rovingpfeile zu basteln.

Nur habe ich hier den Anspruch dass die dann auch sehr gut fliegen, denn einfach nur rumballern is nicht das was ich toll finde, ergo ist dann - trotz günstigem Preis - jede Menge Arbeit im Pfeil. Siehe Dirks Selection-Strategie. Diese scheidet bei mir allerdings aus, da ich keinen Händler in der Nähe habe und auch mangels Zeit auf Versandhandel zurück greifen muss, statt durch die Gegend zu pilgen und Schäfte zu suchen will ich lieber 1-2x / Woche schiessen.

Sperber, das sind gute Tips, das mit dem Spitze abfeilen und "Stümpfe unten treffen". Ich habe ebenfalls schon bemerkt, dass Bulletspitzen deutlich weniger tief eindringen, oft sogar von härteren Stämmen abprallen.

Und ja, ich hab meist recht starke/schnelle Bögen. Mein Roving-Lieblingsbogen ist ein alter HardHunter Takedown, den kann ich ohne Gewissensbisse in den Rucksack packen, da hab ich knapp 50lbs auf den Pfoten aber er ist (vielleicht auch durch die Dacron Sehne) recht weich und schwuppsig, macht Spass, mit dem treffe ich den Kauz auf 40 Meter ohne Probleme innerhalb der ersten 3 Pfeile. Der geeeeht noch so einigermassen - hier hab ich vor allem Verlust durch Abpraller und Versteckpfeile. Der andere Bogen mit dem ich roven gehe ist ein Big Bear mit 56lbs auf den Fingerchen, der wummst mit FF-Sehne ganz nett daher, der macht aber schon fast nicht mehr Spass weil wirklich dauernd was kaputt geht. Und wenns ein durch die Nocke aufgepilstes Schaftende ist...

@ Jo: Das klingt total toll mit dem Stump-Parcour! Ich mag diese morschen Stümpfe echt total, das erinnert mich an die Jungs-Zeit - da hatte man auch keine 300EUR Gummieber im Wald stehen sondern hat mit dem Haselbogen hinterm Haus im Wald auf Stümpfe geschossen. Und ja, ab und an findet man so nen herrlich weich-morschen Stumpf, der wird dann auch ausgibig beschossen. Aber wenn man hier im Schwarzwald bzw im teils stark kultivierten Wald der Ebene unterwegs ist hat man meist das Problem dass es weit und breit nur sehr frische Stümpfe hat, die schönen alten, fauligen, saftigen Geräte sind seltener als man denkt...

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Brandy » 15.02.2010, 16:29

Nachtrag: Ich weiss nicht ob das relevant ist, ich denke nicht, es ist lediglich Fakt, aber ich habe kein Auto und möchte das Roven ausserdem gerne ein wenig mit dem Mountainbike fahren verbinden. Ergo bin ich in jedem Fall mit nem (meist schnellen) TakeDown Recurve unterwegs und habe ausserdem meist < 6 Pfeile dabei, Carbon ist hier in jedem Falle am praktischsten da ich die zusammen mit den Teilen des Bogens in meiner Kuriertasche packen kann ohne dass irgend ein hartes Teil ne Macke reindrückt wenn ich da mit dem Rad den Berg herauf keuche um dann irgendwo das Rad anzuschliessen und zu Fuss noch ein weniger weiter zu stapfen.

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Snake-Jo » 15.02.2010, 17:58

@Brandy: Ja, schwierig. Deswegen hat sich Bernd auch irgendwo einen ganzen Stamm organisiert, den in Stücke gesägt und im Wald verteilt. Das mag nach viel Aufwand klingen, aber: Der Wald ist bei ihm hinter dem Haus und die Stümpfe stehen da so natürlich festgewachsen im Boden, dass niemand auf die Idee kommt, das das Zielscheiben sind.  ;)

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Brandy » 15.02.2010, 18:38

@ Jo: Aha - das ist natürlich ne gute Idee alle Stümpfe aus dem selben Stamm zu sägen, dann weiss man in etwa was einen für eine Konsistenz erwartet. Sollte ich jemals ein Areal hinter meinem Haus (bzw ein Haus welches ein Areal dahinter besitzt) haben dann weiss ich genau was ich tun werde! Wenn man sich eine vergleichbare Anzahl gekaufter 3d-Viecher aufstellen möchte dann muss man die Hütte ja gleich wieder mangels Finanzkrise verkaufen. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Nachbarn komisch gucken ob des Tierparks. Also die Vorteile des Self-Made-Stumpfes liegen wohl wirklich auf der Hand  :D

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Sperber » 16.02.2010, 10:41

Also Brandy wenn du auf 40m ! diesen kleinen Kauz triffst frage ich mich warum du Probleme mit verlorenen Pfeile bei Schüssen auf dicke Stümpfe hast?  ;D Ein Kauz (keine Eule) ist  ziemlich klein, auf 40m nur ein schwarzer Punkt - Respekt!
Gruß Sperber
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Ravenheart » 16.02.2010, 11:29

Nun, die Pfeilverluste beim Roven sind schon höher... Mein "Rekord" (Zeder) liegt bei 9....  :'(
Das sind aber Ausnahmen, meist geht es ohne oder mit 1 - 2 ab....

Einige "Regeln":

1. Entweder bekannt weichere Ziele beschießen, oder ggf. vorher prüfen
2. Risikoschüsse (z.B. horizontal auf dem Boden liegende Stämme) vermeiden.
3. Keine Schüsse auf lebendes Holz!!
4. Wer einen Pfeil beim Ziehen zerstört, sollte sich selber ohrfeigen. Das darf nicht passieren! Ein kräftiges, kurzes Werkzeug zum Freischneiden und ein Pfeilzieher-Gummi sind Pflicht.
Technik:
Freischneiden: Die Fasern müssen in Richtung ihres Verlaufs durchtrennt werden, d.h. bei stehenden Stümpfen: Schnitte horizontal ober- und unterhalb des Pfeils. Dann seitlich davon senkrecht einstechen und die abgeschnittenen Stücke seitlich raushebeln. Lieber mehrere Kleine, als die Klinge abzubrechen!
(Und b.t.w.: Nur Deppen SCHNEIDEN sich in den eigenen Pfeil!!)

Herausziehen: NIEMALS wackeln. Ausnahme, die die Regel bestätigt: wenn Feld- oder 3D-Spitzen nicht tiefer als zum Ende der verjungten Spitze drin sind, so dass man den breiten Teil noch anfassen kann, dann den fassen und kleine Kreise wackeln.
Ansonsten nur senkrecht nach hinten ziehen, Pfeil dabei so weit wie möglich vorne greifen.
Methode 1: beherzter Ruck, evtl. mit Ziehgummi (WICHTIG!! Es darf niemand dahinter stehen!!)
Methode 2: Pressdruck: BEIDE Hände greifen den Pfeil, zuerst Hand1 direkt am Baumstamm, dann Hand2 (evtl. mit Ziehgummi) direkt an Hand1, wobei Hand 1 entspannt ist, und Hand2 sie etwas zusammendrückt und an den Baumstamm presst.
Nun greift Hand2 den Pfeil fest, DANN spannst Du Hand1 nur an. Dadurch erzeugt sie einen Spreizdruck zwischen Baumstamm und Hand2. Oft genügt das....

Rabe

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von shortRec » 16.02.2010, 11:57

Alternativ zum Freischneiden kann man auch einen breiten (!) Schlitzschraubendreher mit einem Sechskant unter dem Griff nehmen (z.B. sowas). Den Schraubendreher neben der Pfeilspitze in den Spalt des Holzes drücken, einen passenden Maulschlüssel auf den Sechskant setzen und damit den Schraubendreher um 90° drehen. Damit wird der Spalt im Holz geweitet und der Pfeil kann gezogen werden.

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von nemrod » 16.02.2010, 12:18

Nur so ein Idee: wie wärs mit Gumiblunt:

http://www.bogenshop24.de/catalog/popup ... 04918745c6

Grabt sich nirgendwo ein, musst nicht schnitzen und die Pfeile brechen auch nicht so leicht (nehme ich an - habs nicht probiert - habe das Glück ein ganzjahres Parcour gleich in der nähe zu haben  ;D)!

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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Sperber » 16.02.2010, 13:44

dann probiers mal ! über 10m fliegt er schei... , du siehst deinen Treffer nicht und die Gruppierung auch nicht. Außerdem macht es keinen Spaß die Abpraller von Boden aufzusammeln während die Kameraden sich ihr Gruppen im Stamm anschauen ;)
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Re: Stumpshooting in der Praxis

Beitrag von Brandy » 16.02.2010, 18:36

Sperber hat geschrieben:Also Brandy wenn du auf 40m ! diesen kleinen Kauz triffst frage ich mich warum du Probleme mit verlorenen Pfeile bei Schüssen auf dicke Stümpfe hast?  ;D Ein Kauz (keine Eule) ist  ziemlich klein, auf 40m nur ein schwarzer Punkt - Respekt!
Gruß Sperber


Hehe, der Gag ist ja, dass man NICHT immer trifft. Manchmal schiesse ich einfach scheisse und wenn der Stumpf auf 30m ca 20cm dick ist dann sind rechts und links davon mindestens 5cm abprallgefärdet. Und die 40m waren jetzt schon Obergrenze und vielleicht auch nur 35m :)

Hier der Ort an dem ich geschossen hatte bevor ich den Thread startete (dort hatte ich allerdings keinen Pfeilverlust, erst später im Gelände bei den Stümpfen)
Dateianhänge
winterroving2-kauz2.jpg

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