Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Ravenheart
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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Ravenheart » 19.08.2009, 13:26

Schattenwolf hat geschrieben:@Rabe - ich schrieb "[i]mir scheint[/i]", womit ich eigentlich deutlich gemacht habe, das es mein subjektiver eindruck ist/war.....wollte hier keine fehde vom zaun brechen.


Weiß ich doch! Aber so passiert's dann oft, der andere fühlt sich angemacht, macht zurück, u.s.w...
Nu is das geklärt!  :)

Zum Thema:

Jaein..

Es hängt von vielen Faktoren ab!
Fängt schon damit an, was man mit "über den Pfeil visiert" meint,

*Nur über die Pfeilspitze -
*oder über die ganze Längsachse

Und ob man dabei

*den Zielpunkt anvisiert
*oder einen Haltepunkt an anderer Stelle.

Dann kommt es darauf an,

*wie gut Pfeil und Bogen aufeinander abgestimmt sind, und
*wie sie geometrisch zueinander stehen.
(Es gibt
*schmalere und breitere Bogen,
*mit mittiger und leicht seitlicher Sehnenlage,
*mit schmalerem Griff (ich meine noch: ohne Schussfenster), oder volle Breite, etc.)

Auch bei einem Bogen ohne Schussfenster (BOS) kann der Pfeil
*genau gerade auf das Ziel fliegen (Spine passt perfekt)
*zu weit rechts landen (Spine zu weich), oder
*zu weit links landen (Spine zu hart).

Dabei KANN es bei einer bestimmten Entfernung so sein, dass ein zu harter Pfeil (links abweichend)
genau auf dem Punkt landet, auf den die Achse längs des Pfeils zeigt.

Rabe

P.S.: Mit "über den Handrücken" hat das nix zu tun! Bei einem geübten Schützen macht "Handrücken oder Pfeilauflage" keinen Unterschied aus. Entscheidend ist, wie weit die seitliche Anlage von der Sehnenlage entfernt ist.
Zuletzt geändert von Ravenheart am 19.08.2009, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von BBouvier » 19.08.2009, 13:45

Schattenwolf hat geschrieben:


@BB -  tschuldigung falls ich mich im ton vergriffen haben sollte.




Alles in warmen Tüchern! : - )

Weisst, Ravenhart hat es (u.a.) hier auf den Punkt gebracht:
=>
"*Nur über die Pfeilspitze -
* oder über die ganze Längsachse"


In meiner Vorstellung visierte hier Einer (wie ja auch geschrieben)
"über die Spitze"...und mit der ins Zentrum...

Zitat:
=>
"wenn ich über die Pfeilspitze ziele
geht mir der Pfeile
so auf 30m etwa 60cm nach links."


Und das wundert mich auch nicht.

herzlich!
BB
Zuletzt geändert von BBouvier am 19.08.2009, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von walta » 19.08.2009, 18:32

noch eine frage: kippst du den bogen leicht nach rechts - so auf 1 oder 2 uhr. wenn du in einem verein bist mit visierschützen dann wird sowas leicht als fehler angesehen, ist aber beim schiessen über den handrücken unbedingt erforderlich. ausserdem kann man dann besser zielen da dann der bogen nicht im weg steht sozusagen.
und nicht auf den pfeil schauen - mit beiden augen aufs ziel

grüsse
walta
---------------
und üben üben üben :-)

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Atheos » 19.08.2009, 20:18

Diese Frage und auch die Antworten zeigen nur, dass man nicht einfach sagen kann 40#-Bogen braucht 40# Spine.

Rabe hat, denke ich, recht ausführlich aufgezeigt, dass sehr viele Faktoren den Spine beeinflussen - eben auch dein Stil. Wie auch immer dieser ist, wenn dein Material sauber abgestimmt ist, dann muss es passen, ganz egal wie du zielst!
Wenn du dir die Mühe nicht machst, dann musst du dich eben an die Abweichung anpassen  ;)


Liebe Grüße, Atheos
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Easy Rider » 19.08.2009, 20:27

Danke walta und Atheos,

ich werd den den Bogen das nächstel mal kippen.
Und mit den Pfeilen werde ich auch noch einwenig rumprobieren müssen, aber des is halt so müselig das Pfeiltuning.
Aber ich denke auch das das Intuitiveschiessen die bessere Variante is, aber halt auch die mehr Übung erfordert

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 20.08.2009, 07:02

walta hat geschrieben:noch eine frage: kippst du den bogen leicht nach rechts - so auf 1 oder 2 uhr. ... ist  beim schiessen über den handrücken unbedingt erforderlich.


hmm.... ich kippe den bogen nicht und schiesse trotzdem (teilweise, d.h. bei den meisten bögen) über den handrücken  ???
habs mir so angewöhnt und geht auch irgendwie.

walta, wieso sollte es nicht ohne kippen klappen?

gruss falti
Däumling

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Squid (✝) » 20.08.2009, 08:04

@Walta: Versteh ich nicht. Wieso kippen?
Mach ich eigentlich nie, vielleicht ganz minimal damit der Pfeil nicht runterfällt. Aber das sind eher winzige Nuancen, auf keinen Fall 1 oder 2 Uhr...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Brent » 20.08.2009, 09:24

Squid hat geschrieben:Versteh ich nicht. Wieso kippen?


1. Der Pfeil erhält eine sichere Führung.
2. Ein Langbogen ohne Pfeilauflage hat ja nun wirklich nur bei optimalem Spine (bei mir ja sowieso nie der Fall  ;) ) keinen Drall nach links bzw. rechts, durch das Schräghalten verlagert sich dieser Drall in eine andere Ebene (anstatt nach links, nach nur noch ganz leicht links, aber ein ordentliches Stück nach oben). Das hat mir sehr geholfen, mein Trefferbild zu verbessern.
3. Ich schieße meine Bögen mit leicht vorgebeugten Oberkörper (jeder Fitanese würde mir den Kopf abreißen  ;D ), um mit der vollen Rückenspannung agieren zu können (in gerader Haltung ziehe ich automatisch aus den Armen und da schaff' ich keine 50# zitterfrei zu ziehen, aus dem Rücken, also schräg stehend, ist das kein Problem!). Da ist also ein Kippen des Bogens vorprogrammiert.
4. Sieht besser aus, denn man hebt sich aus der Menge der absolut gerade stehenden Recurve-Schützen hervor  ;D ;D

Aber das sind wohl alles (bis auf 1. ) subjektive Punkte.
Dennoch kann ich gar nicht mit geradem Bogen schießen!

edit: Für gewöhnlich beuge ich mich ein ordentliches Stück weiter vor als auf meinem Userbild - das Foto ist gestellt, deswegen haut das da nicht hin.
Zuletzt geändert von Brent am 20.08.2009, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
Infos zu Tunieren der OSV Bogensparte unter http://turniere.osv-bogensparte.de

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von walta » 20.08.2009, 16:19

nun - die meisten gründe wurden genannt. wenn man den bogen ein bischen kippt ist der bogen nicht mehr im blickfeld und man tut sich leichter beim zielen. der pfeil rutscht nicht mehr runter.

anfangs hab ich den bogen gerade gehalten (ein reiterbogen) und der pfeil ist mir dauernd runtergefallen und getroffen hab ich nix. dann hab ich etwas gekippt und es ging um einiges besser. inzwischen steht ich wieder fast gerade.

grüsse
walta
-------------
drei uhr ist zu spät ;-P

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 25.09.2009, 19:57

ts, ts
Leutz
lasst doch beim Schießen den Pfeil in Ruhe!
Wo der ist , wißt ihr doch, den habt ihr doch da hingelegt.
Und den Bogen braucht ihr auch nicht zu bewundern, den kennt ihr doch.
Beide Augen auf, fest aufs Ziel gucken, ausziehen und loslassen. Und treffen wollen.
Der erste geht in die Botanik, der Zweite in die Nähe des Ziels und die anderen gehen da auch hin.
Ich schieße ja nun über den Daumen, Bogenstand, Reiterbogen, Auszug bis zum Ohr, keine Spitze zu sehen und, blass wurde der Besitzer, ( riesen glück, aber tolle Show) voll ins Gold ;-)
Geht übrigens auch bei RH bögen mit Schußfenster, man darf sich nur nicht an dem ganzen geraffel stören :-)
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Moonshadow » 25.09.2009, 23:36

Wilfrid hat geschrieben:lasst doch beim Schießen den Pfeil in Ruhe!
Wo der ist , wißt ihr doch, den habt ihr doch da hingelegt.
Und den Bogen braucht ihr auch nicht zu bewundern, den kennt ihr doch.
Beide Augen auf, fest aufs Ziel gucken, ausziehen und loslassen. Und treffen wollen.
Der erste geht in die Botanik, der Zweite in die Nähe des Ziels und die anderen gehen da auch hin.


Dem kann ich von meiner Seite aus nichts mehr hinzu fügen ...

Gut, damit es kein Einzeiler wird:

Hirn ausschalten (meine das bewusste Denken)

Ich "baller" ja nun auch schon (mit Unterbrechungen) seit etwa meinem 5. Lebensjahr. Die meiste Zeit davon halt so wie ich es für richtig halte. Früher, weil ich es nicht besser wusste und es mir keiner anders gesagt hatte. Heute eben weil ich es mittlerweile weis. Dazwischen gab es dann mal eine kurze Phase, wo ich der Meinung war, ich müsste mir darüber mehr Hintergrundwissen anlesen und zeigen lassen.

Mein Gott, ich hab ja alles falsch gemacht ...

Dann habe ich alles nach "Lehrbuch" und Anweisung gemacht und nichts mehr getroffen. Aus Frust alles in die "Ecke" geschmissen und ein paar Jahre nicht mehr geschossen. Dann mal zufällig einen "Fitanesen" irgendwo auf einer Wiese alleine schießen gesehen und gefragt, ob ich auch mal dürfte. Seinen guten Bogen mit dem ganzen Geraffel dran, wollte er mir nicht geben, aber er hatte im Auto noch einen alten (zerlegbaren) Recurve liegen. So im passenden Köfferchen und mit allerlei Geraffel dabei. Als er die Wurfarme dran hatte, und das Geraffel anbauen wollte, meinte ich "Nee, lass mal ich versuche es erst mal ohne das Zeug." Er dann grinsend "Ja sicher, wenn du meinst" So etwa 10 m vor der Scheibe hat er mir dann lang und breit erklärt und gezeigt, wie ich schießen sollte und ich hab einfach geschossen, so wie ich es früher immer gemacht habe. Sehr zu seinem Erstaunen, habe ich genau so gut geschossen wie er. Und das, wo ich in seinen Augen wohl so ziemlich alles falsch gemacht habe, was es falsch zu machen gibt und das auch noch mit seiner alten "Krücke".

Fazit:

Mir doch wurscht, ob anderen dabei die Haare zu berge stehen. Hauptsache ich treffe!

Bis denne

Moon

PS: So falsch kann’s nicht sein, denn meine drei Jungens schießen genau so wie ich und treffen auch  ;D
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.

Anuk
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Re: Seitliche Abweichung wenn man übern Handrücken schießt ist es normal?

Beitrag von Anuk » 26.09.2009, 20:20

@moonshadow: Jaaa, grundsätzlich ist es immer gut, wenn man etwas findet, das einen erfreut - was sollte es daran zu kritisieren geben?
Grundsätzlich ist es auch eine schöne Sache, die Scheibe zu treffen, daran hat bestimmt auch niemand etwas auszusetzen.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass du nicht so gut geschossen hast wie der Fitanese, sorry. Wenn du mit allem zufrieden bist, dann ist alles in Ordnung. Wenn du etwas an dich heranlassen möchtest, was sich vielleicht in anderen Bereichen bewegt, kann ich dir sagen: wenn es gelingt, einen schönen Schuss zu produzieren UND gleichzeitig zu treffen, dann hast du dein Wohlgefühl mehr als verdoppelt. Insofern gibt es beim Bogenschießen vielleicht doch mehr, als "nur" den Pfeil ins Kill zu treiben ... viel mehr. Viel Glück dabei!
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?

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