Bodkin mit Tülle Schmieden

Sammlung von Bauanleitungen zum Thema Pfeilbau
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eddytwobows
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von eddytwobows » 23.09.2011, 18:09

@Mike...

Joo, habich scho geguckt... iss aber nicht so sehr informativ, zumindestens nicht, was das Härten oder überhaupt die Herstellung allg. angeht... ich würde die Aussage eher, naja, ich sags mal höflich, als "kritisch bis zweifelhaft" betrachten... (wertlos hört sich immer gleich so abwertend an...), also ohne Quellenangabe des Metallurgischen Labors nicht nachvollziehbar...

Und statt Kanten hätte er wohl eher besser Flächen oder Flanken sagen sollen...
Davon mal abgesehen, die Aussage, daß nun unbedingt die Needle-Bodkins gezielt zum (tödlichen !) durchlöchern oder durchbrechen der Panzer / Rüstungen Anwendung gefunden haben, ist, denke ich mal, schon öfters widerlegt worden...

1 x mindestens hier, nämlich von Dirk... Das war zwar nur eine Holztür, aber der Broadhead ist da wesentlich besser durchgekommen als der Needle...

btw, wo wir gerade dabei sind... weil immer nur Needles oder Vierkant auf die Dauer auch langweilig ist... ;) :D :D
318gr., aber die Tülle kann noch ordentlich was gekürzt werden...

LG
etb
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Wilfrid (✝)
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.09.2011, 18:19

kanten härten an Pfeilspitzen .....
Wenn keine 2 Stahlsorten verwandt wurden ist das nicht glaubhaft, harte Kanten aber schon. Schleif ne runde Spitze viereckig und die Kanten sind hart. Aber normalerweise sind die Dinger ja so klein, das sie kaum härtbar sind. Bevor Du im Härtemedium bist, ist die Spitze kalt

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Mike W.
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Mike W. » 23.09.2011, 18:27

Und ich dachte, das eine(ich zitiere):"mit modernsten metallurgischen Mitteln durchgeführte Untersuchung" aussagekräftig wäre. :) Die Berichte in der TB halte ich größtenteils für seriös.
Zum erwähnten Test:
Holz hat übrigens eine andere Struktur als Metall. Ich halte es für fragwürdig das Beschußergebnis einfach zu übernehmen. ;)

lG Mike
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.09.2011, 18:43

sind sie auch, nur die Meßmethode zur Härtebestimmung an gefundenen Spitzen ist doch äußerst zweifelhaft.
Allein der Rost der Jahrhunderte verhindert eine Analyse der Randschichten

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Mike W. » 23.09.2011, 19:01

Die Außenschicht und speziell die Kanten mußten docch zwangsläufig härter sein, weil sie beim Schmieden mehr verdichtet werden! Und ich halte es schon für leicht realisierbar, die Spitze nach den letzten Schlägen in ein, neben dem Feuer stehendes, Wasserbehältniss zu tauchen,ohne wesentlich Zeit zu verlieren.
Das hätte auch den Vorteil das keine Glühenden Spitzen herumliegen( Brannt- und/ oder Verletzungsgefahr).
An mehrere Stahlsorten in einer Pfeilspitze glaube ich aber auch nicht.


Gruß Mike
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.09.2011, 19:15

beim Schmieden wird nix verdichtet, und wenn die Spitze ausgezogen wird, sind die meistenSchläge zum Schluß auf kaltes Eisen.
Selbst wenn Du gaaaanz schnell zu haust, das härtet schon an der Luft, wenn überhaupt. Also ne selektive Härtung ist da nun wirklich nicht drin

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Heidjer » 23.09.2011, 19:37

Weil es von Eddy angesprochen wurde, ich habe einige Beschußversuche durchgeführt, nicht nur von Holz sondern auch von Blech und anderen Materialien wie Leinen und Leder, besonders jedoch von feuchten Lehm. Die Bogenschützen im MA in England übten nach mehreren Quellen vorwiegend auf einen Pfeilfang aus Erde oder Lehm, leicht herzustellen und zu unterhalten, verwendbar für jede Spitzenform, jedem Zuggewicht gewachsen und die Pfeile lassen sich verhältnismäßig leicht ziehen!
Bei allen meinen Versuchen kann man sagen das die normalen Bodkins und die Needlebodkins die geringste Eindringtiefe hatten. Die Bodkinspitzen sind dazu noch die Spitzen die sich am leichtesten schmieden lassen, die konnte wirklich jeder Dorf- und Hufschmied herstellen. Dazu dann noch die Erkenntnis das ein Bodkin den geringsten Schaden anrichtet und sich am leichtesten ziehen ließ, führte mich zu der Meinung das die Bodkins einfach "Übungsspitzen" sind. Übrigens unsere Heutigen Scheibenspitzen haben, durch die runde Form, verhältnismäßig weniger Fläche, die Energie durch Reibung abbaut, als ein Bodkin und runde Spitzen lasen sich sehr schwer schmieden, Drehbänke waren damals rar. Klar sprengt ein Bodkin jedes Kettenhemd, aber das tut jede andere Spitze auch, es heißt nicht umsonst, ein Kettenhemd besteht aus Sicht einer Pfeilspitze nur aus Löchern. Ein Kettenhemd schützt recht gut gegen Hiebwaffen aber wenig gegen Stichwaffen, das konnte der Gambeson der darunter getragen wurde besser.
Die Bodkins verdrängen das Medium in das sie eindringen nur, sie klemmen sich fest, sie verkeilen nur, genau wie unsere Scheibenspitzen Heute auch. Eine schneidende Spitze wie der Typ 16 oder auch der Tudorbodkin oder der Warbodkin schneiden das Zielmedium ein und machen Platz für den Pfeilschaft, der gesammte Pfeil dringt tiefer ein. Wenn ich jetzt noch bedenke das die Wunde größer ist, Muskeln, Sehnen und Blutgefäße zerschnitten sind, und sich der Pfeil, wegen der Widerhaken schlechter ziehen läßt, dann verstehe ich warum auf der Mary Rose kein Bodkin und auf den Schlachtfeldern selbst nur recht wenige Bodkins gefunden wurden. Dort fand man in der Mehrheit Spitzen vom Typ 16, Tudor- und Warbodkins. Dagegen findet man Bodkinspitzen vermehrt dort wo im MA auch die Übungsflächen waren. Es wurden deshalb soviele Bodkins gefunden, weil vermutlich auch im MA das Schiessen mehr geübt wurde, als auf dem Schlachtfeld scharf geschossen wurde!
Aber das alles ist nur meine Meinung, ich will niemanden davon Überzeugen oder Missionieren.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Lexa » 05.11.2011, 10:55

Hallo Eddy,

schöne Erklärung mit dem Schmieden usw., werde ich mir auch bauen, ist ja sehr ein einfach so ein Schmiedeofen herzustellen,
denke mal anders war es im Mittelalter auch nicht, schlicht und einfach ,vor allem aber schnell.
Zu deinen Blattförmigen-Spitzen: die Tülle geht konisch auf den Pfeilschaft aber die Blattspitze ist doch dann nicht mittig, macht das nix, oder machst du einen knick mit rein???
Gruß Axel

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von eddytwobows » 05.11.2011, 11:04

??? ???
@Lexa...

Versteh ich jetzt irgendwie nicht, wieso sollte da etwas nicht mittig sein oder wo sollte da etwas abknicken...??

LG
etb

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Lexa
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Lexa » 05.11.2011, 11:15

Eddy,

das Blatt ist doch nicht mittig zum Pfeilschaft oder ???

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Mandos » 05.11.2011, 12:00

@lexa
Erklär mal bitte genauer was du meinst.
Ich verstehe auch nur Abfahrt und Bahnhof. ???

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Lexa » 05.11.2011, 12:06

....ich meine die Tülle passt genau auf den Pfeilschaft, wenn jetzt ein Blattspitze geschmiedet wurde ist das Blatt doch nicht mittig zum Schaft sondern seitlich, links oder rechts ???

Axel

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Rizzar » 05.11.2011, 12:12

Sieh dir einfach mal das Video an, da siehst du wie die Tülle geschmiedet und das Blatt beim Schmieden zentriert wird^^
Eigentlich alles logisch, nur kleine Verständigungsprobleme.
Die Tülle läuft konisch zu und an der Tüllenspitze wird das Baterial zum Blatt bzw Bodkin.

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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Lexa » 05.11.2011, 12:17

...beim Vierkant ok, aber beim Blatt, kannich so nicht richtig erkennen !!??

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Rizzar
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Re: Bodkin mit Tülle Schmieden

Beitrag von Rizzar » 05.11.2011, 12:25

Vierkant ist das gleiche wie ein Blatt, erst kommt sozusagen der "Spitzensockel" am übergang der Tülle zur Spitze, dann beginnt das Material woraus man die Spitze schmiedet, grob zentriert ist es in dem schritt aber schon.
Aber ab da an ist es nunmal ziemlich unerheblich ob man nen vierkant 90° oder nen vierkant 170° 20° 170° 20° ^^ draus macht.

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