Schon immer „Fan“ der First Nations, schon immer Naturfreak und Gernbesucher von Mittlaltermärkten, hab ich, im besten Alter (wenn ich das schon höre...
), mein Partner zu einem Bogenbaukurs gestupst und ihn mit Wonne begleitet. Na, jetzt hab ich/wir den Salat. Wir sind beide infiziert aber es fehlt an fast allem was man (und Frau) als Werkzeug und Ausrüstung braucht. Mein selbstgebauter Hickory-Langbogen 27# ist mir zu stark. Es ist halt von hinten rum ins Knie geschossen, wenn man sich erst ein Bogen baut und dann anfängt mit der Materie eingehender zu beschäftigen. Da ich zu den Frostbeulen gehöre, nutze ich die Winterzeit und es sind Sehnenhalter, Bogenhüllen, Pfeilreiniger und ein Schießsack entstanden. Armschutz liegt fast fertig da, Dickleder für den Köcher wartet auf Verarbeitung. Völlig jede sinnvolle Reihenfolge des Lernens der Bogenschießkunst ignorierend, konnte ich, nach Stöbern im Forum, nicht widerstehen auch Schößlige zu ernten (Hasel und Rose), einfach um auszuprobieren wie weit ich in Zukunft mit dem Pfeilbau gehen will und kann. Erstaunlich wie die dicken Schößlinge getrocknet und entrindet an Umfang verlieren. Hab mich da verschätzt, aber zum Üben allemal gut und mal schauen was aus den Stengeln entsteht (Zeiger für Spinetester? 
).Die Nähe zur Jagd und daraus hergeleiteten Vokabeln wie “Kill” bereiten mir Unbehagen, desshalb auch “beke” als Nickname (ungarisch: “Friede”), weil eher die Entspannung und das Arbeiten mit Naturstoffen mich fasziniert (Ja, Fell und Leder verarbeite ich und, um möglichen Kritikern entgegen zu treten: ich habe auch schon geschlachtet und Tiere selbst getötet.). Meine Lieblingsziele werden aber Halloweenkürbisse und unsere Strohscheibe sein.
Ansonsten leben wir in Ostwestfalen-Lippe und die nächsten Bogenbaukurse sind schon gebucht. Zuhause fehlt es halt noch an Werkzeug und natürlich Know-how (aber im März bekommen wir eine alte Holzwerkbank in Keller!! und dann...)
Gibt’s noch mehr frisch Infizierte in der Gegend?
Momentan gehe ich den anderen Weg: learning by doing. Na, der Bogenbaukurs über die Jugendherberge (für Erwachsene) hat mir sehr geholfen die ersten Hemmungen zu überwinden und eine Menge Spaß gemacht. Der nächste ist schon gebucht und dann haben wir hoffentlich den Freischwimmer.
