Oberflächenfinish und Spitze?

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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HuntingOwl
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Oberflächenfinish und Spitze?

Beitrag von HuntingOwl » 23.05.2006, 13:15

Salam! :D

Nachdem ich mein WE durch gnädige Gabe aus Sherwood anspitzermäßig im Pfeilbau retten konnte, traf mich gleich der nächste Schreck auf dem Platz: huch! Zwei, drei der frischen Neuzugänge piekten in nasses Gras .... was ja rohem Holz nicht sonderlich zuträglich ist. :D

Gestern also hastig hektisch hingegangen und den ganzen Krempel vorsorglich mit 'ner guten aber günstigen Lasur eingepinselt. Sieht erträglich aus und hilft dem Pfeil.

Was für Materialien nehmt ihr? Spezielle Lacke, Öle, Wachse oder/und Lasuren?
Ach ... nebenbei, setzt man zweischneidige Jagd-/Kriegsspitzen waagerecht oder lotrecht (zum Bogen) auf? Nie drauf geachtet! Würd mir ganz gern zum "Große-Jungs-" spielen ein, zwei Schäfte damit bestücken ... neeee .... KEINE echte Jagd ... ist schon mein Weib dagegen. 8-|

Da ich (nach sehr vielen Jahren) das Training erst wieder neu aufgenommen habe, hielt ich ob des zu erwartenden Pfeileverlustes bisher weitere Bearbeitung als "nur" Federn, Nocken und Spitze für nicht sehr sinnvoll.
Aber jetzt, etliche Muskelkater und Platzstunden später, retten sich immer und immer mehr Pfeile auf die Scheiben und ich nehm kontinuierlich weniger Streichhölzer als Pfeile wieder mit vom Platz.

Außerdem möchte ich meinem neuen (gebrauchten, 30-jährigen MICHIGAN-Grizzly!) ein paar wirklich hübsche Gespielinnen gönnen .... :D
Nacht + Feder + Jagd = Eule

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locksley
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Beitrag von locksley » 23.05.2006, 13:30

Zur Oberflächenbehandlung nehme ich Teaköl und Antikwachs. Hat sich bestens bewährt.

Die Spitze steht lotrecht. Bei den typischen indianischen Eisenpfeilspitzen, wird ja der Schlitz zur Aufnahem der Spitze, senkrecht zur Maserung gesägt, genauso wie bei der Nock. Daraus folgt, daß die Spitze, senkrecht zum Bogen steht.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

thorstain
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RE: Oberflächenfinish und Spitze?

Beitrag von thorstain » 23.05.2006, 14:36

Ich nehme Leinöl (keine Firnis !) in 3 Anwendungen - bei der 1. Anwendung spare ich nicht mit dem Öl und lasse es etwa 3 Wochen aushärten; die 2. und 3. Anwendung wird sparsam aufgetragen und jeweils 1 Woche aushärten gelassen.
Danach komprimiere ich die Oberfläche leicht mit einem polierten Gänseknochen (es geht natürlich jeder glatte Gegenstand, aber mit dem Gänseknochen kann ich auch in Museen oder bei MA-Veranstaltungen werkeln).
Einmal im Jahr erhält jeder Pfeil - sofern er zum Feuer machen noch zu gut ist - noch einmal einen sehr dünnen Leinölüberzug; das geht natürlich nur bis zur Wicklung der Befiederung, ist aber nicht weiter schlimm, da ich die Befiederung mit Birkenteer klebe und der Teerüberzug im Befiederungsbereich auch einen guten Schutz darstellt.

Rednecker
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...

Beitrag von Rednecker » 23.05.2006, 17:09

passt zwar nicht ganz in deine zeit, aber "clou yachtlack" eignet sich bestens.

abriebfest, flexibel und saürebeständig....
Dumm ist der, der Dummes tut!

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 23.05.2006, 18:24

Bild

Acryl-PU-Lack auf Wasserbasis. Lösungsmittelfrei, gut zu verarbeiten, sehr schnell trocken. 2 Anstriche mit Zwischenschliff...

Rabe

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Beitrag von W.Munny » 24.05.2006, 06:35

Tungöl mit Schwämmchen satt auftragen.
Nach 10-15 Min das Nasse mit Lappen abwischen, 24 h trocknen lassen, Zwischenschliff.
(Nach persönlichem Bedarf und Sicherheitsgefühl noch 1-2x wiederholen.)
Zum Abschluss Flüssigwachs drauf, nach 24 h auspolieren und 1 Woche richtig durchtrocknen lassen.
Danach kann mit UHU Hart auch auf der behandelten Fläche geklebt werden. Mir ist auf jeden Fall noch keine Feder wieder abgefallen.
Zurzeit unterwegs mit einem Nergal von Karl-Heinz mit 50# @ 29,5"

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Pfeile behandeln

Beitrag von Rainer_K » 14.06.2006, 17:23

ich bin ein Freund von Schellack.
Des schönen Geruchs wegen nehme ich immer Zedernschäfte. Nach dem Schleifen trage ich ca. 5 Mal Schellack auf und poliere am Ende nach einigen Tagen Trockenzeit mit einem Schleiffließ.
Für weniger Schellackaufträge grundiere ich erst mit Schnellschliffgrund, danach reichen auch 3 Lagen Schellack. Sieht schön aus und hält lange.
einen Pfeil fand ich nach einem Winter im Gras wieder; ich bog ihn gerade und trocknete ihn.
www.bogenbau-krafft.de
nur aus Fehlern wird man klug

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finish

Beitrag von Halvarson » 15.06.2006, 00:32

servus,

z.zt. mach ich einen versuch mit centralin edel-universalwachs.
soll sogar nass wischbar sein.

hab damit ein pfeil leicht eingewachst, poliert und unters wasser gehalten, das sofort abperlte (lotus-effekt 8-| ?).
auch die federn hab ich behandelt behandelt, dabei stellte sich der gleiche effekt ein.
feldversuch folgt noch - seit der behandlung hat´s nimmer geregnet - oder es wirkt, und der regen traut sich nicht mehr runter :) .

gruss

thorsten
Gruss
Thorsten

Rechtschreibfehler sind gewollt und auch als solche anzusehen.
Wer wenig zuviel hat hat meist viel zuwenig - altes chinesisches Sprichwort

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OT

Beitrag von Ravenheart » 15.06.2006, 12:21

"Abperlen" ist NICHT gleich "Lotus-Effekt", auch wenn der "Lotus-Effekt" das Abperlen zur Folge hat!

Als "Lotus-Effekt" bezeichnet man nur das Abperlen, das dadurch entsteht, dass die Oberfläche eine bestimmte STRUKTUR hat, also feine Häärchen oder Hügelchen, die in so geringem Abstand zueinander liegen, dass die Oberflächenspannung von Wasser es nicht zulässt, dass Wasser dazwischen bis auf die eigentliche Fläche gelangt, und die selber jedes eine so kleine Oberfläche haben, dass darauf das Wasser keinen Halt findet!

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