Pfeile für Turniere

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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comix
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Pfeile für Turniere

Beitrag von comix » 24.11.2005, 02:41

An die erfahrenen Turniergänger Hasen,

gibt es bei Turnieren spezielle Richtlinien nach denen ein Pfeil gebaut sein muss? E.g. Gewicht der Spitzen, Größe der Federn? etc. Oder eine Art stilles Abkommen (wenn Ihr wisst, was ich damit meine)?

Wenn ja, warum? Was ist der Grund? Nach allem was ich hier bisher gelesen habe ist es ja die Kombination aus Pfeil, Bogen und Schütze, die aufeinander abgestimmt werden sollen um bestmögliche Ergebnisse zu liefern.
Wenn ich jetzt einem Schützen seinen leichten Pfeil verbiete, kann ich ihm ja auch gleich ein Gewicht an die Zughand hängen, oder die Pfeile rund-dampfen :doh(übertrieben bildlich gesprochen)...

Bin noch neu in dem Thema... und he.. die Suche hat einfach zuuuu viele Threads geliefert, die auf meine Suchbegriffe gepasst hatten. Irgendwie bin ich über diese Frage gestolpert und dachte mir Ihr könnt einem Frischling da weiterhelfen...

Grüße
Comix
"... ich nahm den Bogen, meinen besten - mein Pfeil flog 100 Schritt gen Westen... ich hab noch jeden reingelegt... joh ho ho ho und ne Buddel Rum"

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Lost Fletcher
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Beitrag von Lost Fletcher » 24.11.2005, 06:33

Bei der Selfbow-Klasse sind meist Pfeile aus Holz mit Naturfedern und (manchmal) Selfnock vorgeschrieben. Von anderen Limits habe ich bei den "Primitiven" noch nichts gehoert. Bei den Compound-Klassen gibt es Auflagen bezueglich Maximalgeschwindigkeit des Pfeils.

Servus
Rudi

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geomar
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Beitrag von geomar » 24.11.2005, 08:52

Bei einigen Cloutturnieren (wohl auch bei vilen "rein instinktiven Turnieren) dürfen an bestimmten Stellen keine Crestings auf dem Pfeil angebracht sein, da man verhindern will, dass über Merkpunkte auf dem Pfeil gezielt wird.

Ach ja - bei manchen traditionellen Trunieren gibt es Bonuspunkte für Authentizität (Gänsefedern, handgeschmiedetet Spitzen...) und bei den meisten Trunieren wirste mit Mittelalterspitzen oder Broadheads Probleme bekommen, da sind dann ausschliesslich Scheibenspitzen zugelassen...
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mbf
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Beitrag von mbf » 24.11.2005, 10:07

Um die gängigen Regelwerke anzusprechen:

Auf Holzbogen ist es klar, Holzpfeile mit Naturfedern. Dies ist nach DFBV so geregelt.

Ebenfalls vorgeschrieben ist Holz und Natur auf Langbogen (egal, ob der LB nun aus Holz oder Carbon besteht - aber das ist eine andere Diskussion). Dies ist unabhängig vom Verband - DSB, DFBV, DBSV.

Klar, man kann auch Alu oder Carbon auf einem LB schießen, aber dann fällt man auf einmal in die RC-Blankklasse (nach DSB) bzw. BHR oder Jagdbogen (nach DFBV und DBSV).

Nach DFBV darf ein Pfeil nicht schneller sein als 300 fps (unabhängig vom Bogen, aber nur CPs kommen in die Region).

Weiterhin müssen/sollten alle Pfeile gleich lang sein, die gleiche Färbung (egal, ob Schaft, Federn, Nocken) aufweisen.

Das wars eigentlich schon.

Zu leichte Pfeile können evtl. auch durch den Bogen selbst untersagt sein, wenn der Hersteller ihn nicht dafür freigibt - aber das ist keine Reglementsache.

Spitzengewicht, Schaftdurchmesser, Farben, Federgröße- und Form, all dies ist Deine Sache.
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Beitrag von Snake-Jo » 24.11.2005, 10:28

Noch eine Ergänzung: Bei offiziellen Meisterschaften (Kreis-, Landes- etc.) muss jeder Pfeil im Köcher mit Namen oder Namenkürzel eindeutig gekennzeichnet sein, bei Bowhunter-Veranstaltungen und meines Wissens auch bei FITA-Feld müssen die Pfeile durchnumeriert sein oder eine Ringelung von 1-3 aufweisen.
Zusätzlich ist es gut, wenn die Spitze so eingeklebt ist, das am Metallrand zum Holz keine Kante erfühlbar ist, weil diese beim Ziehen u.U. das Scheibenmaterial stärker verschleißen läßt. Dies gilt auch für Karbon- und Aluschäfte. Dies ist aber keine Regelung.

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Beitrag von Feggis » 24.11.2005, 11:09

Ein Franzosen mit dem ich vor einem Jahr zusammen in auf einem Turnier geschossen habe erzählte mir, dass in Frankreich die Pfeile mindestens 30g wiegen müssen. Beschränkungen für die Pfeilgeschwindigkeit gibt es nicht. Warum gerade 30g konnte er mir jedoch nicht sagen.
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Beitrag von mbf » 24.11.2005, 11:22

In FR gibt es für die Bogenjagd eine entsprechende Regelung...

Mag aber sein, dass der dortige Nationalverband ein entsprechendes Reglement hat.

Aber bei uns in D und auch nach Reglement IFAA (internationaler Feldbogenverband) und FITA gibt es sowas nicht. Egal, wie die Bogenklasse heißt. Selbst bei den "Jagdbogenklassen" nach DFBV/IFAA ist keine entsprechende Regelung existent.


@Snake-Jo
Danke, das habe ich doch glatt vergessen. Meist ist eine Beringung vorgesehen, das sieht man auch einfacher (und es gibt weniger Anlass zu "Missverständnissen") als irgendwelche Punkte auf dem Pfeil.

@Feggis/all
Die Beringung ist immer dann nötig, wenn mehrere Pfeile geschossen werden, die unterschiedlich gewertet werden, z.B Dreipfeilrunde oder Zweipfeilhunter.
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Pfeildurchmesser

Beitrag von duxallamanorum » 24.11.2005, 12:29

Beim DSB ist der Pfeildurchmesser auf maximal
9,3 mm begrenzt.

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Pfeile für turniere

Beitrag von Archer1 » 26.11.2005, 20:33

hallo!

ich gehe jetzt seit etwa einem jahr auf turniere und von anderen schützen schon viel von pfeil regeln gehört.

Es kommt immer auf den bogendarauf an. Das Gewicht ist eigentlich egal, nur der Durchmesser ist auf eine gewisse größe begrenzt.

Was bei meisterschaften vorgeschrieben ist, ist dass alle pfeile komplett gleich aussehen, die gleichen spitzen und nocken haben, die befiederung gleich groß ist und die farben bei allen pfeilen gleich ist ( verschiedene farben auf einem pfeil sind schon erlaubt nur müssen dann alle pfeile so sein)

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was bisher nicht erwähnt wurde ...

Beitrag von Kettensprenger » 28.11.2005, 20:14

... ist die (blödsinnige) Tatsache, dass bei Verbands-Meisterschaften das Cresting nur bis zu einer bestimmten Länge (ich glaube, es sind zwei Zoll) vor die Federn reichen darf. Begründung: es könnte sonst als Zielhilfe missbraucht werden!

Mir wurde auch schon von einem mehrfachen deutschen Meister glaubhaft versichert, dass er die Maserung an der Rückseite seines Griffstückes abkleben musste, weil so ein Funktionär meinte, er könnte das als Zielhilfe missbrauchen *kopfschüttel*
scio nescio

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geomar
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RE: was bisher nicht erwähnt wurde ...

Beitrag von geomar » 28.11.2005, 21:52

Original geschrieben von Kettensprenger

... ist die (blödsinnige) Tatsache, dass bei Verbands-Meisterschaften das Cresting nur bis zu einer bestimmten Länge (ich glaube, es sind zwei Zoll) vor die Federn reichen darf. Begründung: es könnte sonst als Zielhilfe missbraucht werden!
...


HM - schlecht recherchieren getan haben ;-)

im original weiter oben von geomar:
...dürfen an bestimmten Stellen keine Crestings auf dem Pfeil angebracht sein, da man verhindern will, dass über Merkpunkte auf dem Pfeil gezielt wird...


...aber schön, mal wieder was von dir zu lesen :knuddel
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Oh oh ... erwischt ...

Beitrag von Kettensprenger » 29.11.2005, 07:51

@geomar:
Ja Du hast Recht! ich habe die einzelnen Seiten nicht mehr konzentriert gelesen und mich von dem Wort "Cloutturnier" trügen lassen.

Für mich als Cresting-Liebhaber bleibt es aber trotzdem Blödsinn, dass der Bereich für das Cresting begrenzt ist. Und mir hat bisher noch jeder Schütze versichert, dass er, wenn er im Anker ist, weder Maserung des Griffstücks noch Pfeilspitze oder gar Pfeilende irgendwie im Blickfeld hat. Schließlich konzentriert er sich ja nur auf den Spot am Tier.

Im September in Lienz habe ich mich mit dem Dietmar Vorderegger ein wenig unterhalten. Der schießt ja sehr erfolgreich international. Seine Pfeile waren sehr schlicht und nur mit einem grellgelben Crown-Tip versehen, damit der Pfeil im Ziel besser gesehen werden kann. Aber sonst kein Crsting etc. Für mich waren das keine schönen Pfeile, aber perfekt ausgespined und ausgewogen. Wenn man international schießt, achtet man wohl dann eher auf solche Dinge ...

Und danke für das Kompliment :knuddel ... Aber ich habe schon seit längerem nicht mehr so viel Zeit wie früher, mich hier in der FC auszutoben.
scio nescio

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