Wirkungsgrad oder Effiziens eines Bogens

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Snake-Jo
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Wirkungsgrad oder Effiziens eines Bogens

Beitrag von Snake-Jo » 25.11.2004, 19:44

Wenn ich jemand frage, was sein Bogen so leistet, dann bekomme ich immer als Antwort: So und soviel Pfund (lbs)!! Oder auch: Der funzt gut!
Ich erhalte damit eine Angabe, wieviel an Gewicht ich an den Bogen heranhängen muss, um ihn einen bestimmten Weg auszuziehen. Aber wie effektiv und schnell der Bogen einen bestimmten Pfeil beschleunigt, dass weiß in der Regel kein Bogenschütze.
Diejenigen, die einen Chronographen besitzen, können für ihre Pfeile eine Anfangsgeschwindigkeit ermitteln. Dies bietet gewisse Vergleichsmöglichkeiten, aber über den Wirkungsgrad sagt es noch nichts aus, auch wenn man die Geschwindigkeit von zwei verschieden schweren Pfeilen für den Wirkungsgrad heranziehen kann. Nach einem mathematischen Verfahren von R. und E. KOLTZE und mittels einer einfachen Excel-Berechnung wird dies möglich.
Ich vergleiche gerade den Wirkungsgrad von 3 verschiedenen Metallbögen für eine Publikation und da war dieses Verfahren eine große Arbeitsersparnis.
@Frank: Danke! Klasse Hinweis!

Taran
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Das ist was Neues!

Beitrag von Taran » 25.11.2004, 22:02

Du kennst ja sicher Tim Bakers Artikel... (in der TBB) schreib ihm mal davon!
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 25.11.2004, 22:18

Kann man nicht die Eindringtiefe der Pfeile in genormtes Scheibenmaterial bei gleichem Auszug messen ?

Ups, ich überlasse das mal lieber den Physikern :)
Norbert Schliebener,
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Nighty
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Beitrag von Nighty » 26.11.2004, 03:35

Das klingt Interessant..
Kommt jetzt auch die Auflösung wie das konkret geht?
:D
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...

carpenter
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Beitrag von carpenter » 26.11.2004, 08:06

@snake-jo
Wir (uegi + ich) haben uns zu diesem Zweck einen Crono gekauft. Dabei wollen wir über die Ermittlung von empirischen Daten zu dem besten Wirkungsgrad kommen. Beispielsweise wirft ein Old-Shooter mit 50# Pfeile schneller wie ein ML-10 von Martin mit 60#. (gleiche Pfeile natürlich). Wir sind noch dabei uns Referenzpfeile (versch. Spines + Gewichte) zu bauen bzw. zu sammeln. An irgendeinem schönen Wintertag werden dann die eigenen + Vereinsbögen getestet. Auch Händler wie bowra haben zugesagt uns deren Bogenmaterial testen zu lassen. Das wäre auch mal etwas für ein FC-Treffen (wenn die nicht immer so weit weg wären..)

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Beitrag von mbf » 26.11.2004, 09:01

Nun, wer die Literatur kennt, ist im Vorteil. In einer der letzten Ausgaben von TB war ein Bericht über eine Schülergruppe, die ein dementsprechendes Projekt gemacht hatte. Wirkungsgrad des Bogens mit unterschiedlichen Pfeilmassen, Eindringtiefen in Styropor etc. ;-)
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Markus
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RE: Wirkungsgrad oder Effiziens eines Bogens

Beitrag von Markus » 26.11.2004, 09:42

Original geschrieben von Snake-Jo

Nach einem mathematischen Verfahren von R. und E. KOLTZE und mittels einer einfachen Excel-Berechnung wird dies möglich.
Ich vergleiche gerade den Wirkungsgrad von 3 verschiedenen Metallbögen für eine Publikation und da war dieses Verfahren eine große Arbeitsersparnis.

Hallo Snake-Jo,

zum Thema kann ich wenig beitragen, aber ich glaube, ich kenne den E. Koltze ganz gut. Wenn er Eberhardt heisst und Du Interesse an einem persönlichen Kontakt hast, kann ich ihn gerne herstellen. Er freut sich bestimmt, wenn seine Arbeit so gewürdigt wird.

Gruß,
Markus
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Frank
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Beitrag von Frank » 26.11.2004, 10:29

@Nighty:
Man mißt das tatsächliche Zuggewicht des Bogens.
Man braucht zwei Pfeile, die möglichst unterschiedlich wiegen und sich noch mit einem Geschwindigkeitsmesser messen lassen.
Pfeilgewichte und v0 der Pfeile ins Excelsheet eintragen - fertig.

@Markus, ja das ist selbiger.

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Formelsalat

Beitrag von Snake-Jo » 26.11.2004, 10:33

Dieses ist ein spezielles Thema für Leute mit Chronographen (geht ja auch leihweise) und leisen physikalischen Kenntnissen. Ich wollte erstmal antesten, ob überhaupt Interesse besteht.
Die Formel läßt sich hier wegen der Sonderzeichen schlecht darstellen, aber die Excel-Datei kann übermittelt werden als e-mail-Anhang. Wer also Interesse hat, schickt mir eine IM mit e-mail-Adresse und ich mach dann nach meiner Reha (also Ende Dezember) mal eine Sammel-Mail mit dieser Excel-Berechnung). Man braucht, wie gesagt, dazu die Geschwindigkeit von zwei möglichst unterschiedlichen Pfeilen (bezüglich Gewicht) bei 28" Auszug, mehr nicht.
@Markus: Ja, das ist Eberhardt. Persönlicher Kontakt ist gut, schick mir doch einfach mal die Tel.-Nummer von ihm.
@mbf: Ja, den Artikel habe ich natürlich hier vorliegen. Dieser ist für das Verständnis sehr gut, genauso wie die drei Artikel zur "Kleinen Bogenphysik", die man eigentlich als Grundwissen auswendig lernen sollte. :D
Neu ist an der Berechnung von KOLTZE: Du brauchst nur die beiden Geschwindigkeiten, sonst nichts.
@Carpenter: Ja, prima, mach das. Nehmt einen Pfeil, der ca. das 5-fache Gewicht des anderen hat. Damit wird dann die Berechnung sehr exakt.
@Nighty: Ich versuche, Formel und Programm zu mailen, s.o.
@Trifftnix: Jawohl, das ist eine sehr bewährte Methode: ein Gelantinewürfel zur Ermittlung der Eindringtiefe. Dies bietet den direkten Vergleich verschiedener Bögen und läßt auf den Wirkungsgrad schließen. Die Formel allerdings bietet die Berechnung mit einer Angabe in Prozent und wer hat schon solche Gelantinewürfel?8-)
@Frank: Ich glaube, das Teil ist publiziert und damit allgemein verwendbar? Oder müssen wir erst fragen, wegen der Excel-Datei?

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Beitrag von Archiv » 26.11.2004, 11:07

Und wie funktioniert das Verfahren, wenn die Bögen einen MAximalauszug von weniger als 28 Zoll haben? Kann man dann auch Vergleichswerte herstellen, oder hinken dann die Vergleiche mit bögen die bis 28 Zoll ausgezogen werden?

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Beitrag von Nighty » 26.11.2004, 11:20

Da wir gerade bei Chronografen waren/sind hab ich eine Frage
Ich habe mal nach dem Teil gegoogelt und den Eindruck bekommen das Chronograph = Armbanduhr ist. :wueste
Ich wollt doch mal wissen wie sowas aussieht und was es kostet. Also entweder heisst das Ding von dem die Rede ist wenn es um das Messen von Pfeilgeschwindigkeiten geht anders oder ich muss 10000de treffer durchgehen .
Also wonach suchen?
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Beitrag von Archiv » 26.11.2004, 11:28

Chronographen sind Geräte zum Geschwindigkeiten messen (Alle Geschwindigkeiten haben einen Zeitbezug). Versuch es bei Google mal mit Geschwindigkeitsmesser und Bogenschiessen in Kombination, das dürfte dich schneller zum Ziel bringen. Sogenannte Fliegerarmbanduhren wurden benutzt um die Geschwindigekeit von Flugzeugen zu messen, daher der Begriff Chronograph. Diese Uhren habe eine entsprechende Skala auf dem Zifferblatt, mit deren Hilfe man die Geschwindigkeit messen (ganz gut schätzen) kann. Die wenigsten Leute, die heute Chronographen tragen, können allerdings damit umgehen:D.

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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 26.11.2004, 14:13

Dammplatten aus dem Baumarkt würde ich als gleichmäßig gefertigtes Scheibenmaterial zur Ermittlung der Eindringtiefe gelten lassen.

Ich mache solche Spielerchen meist mit dem Speedtester .
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Beitrag von carpenter » 26.11.2004, 14:17

@nighty

http://chrony.ca/

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Beitrag von PeLu » 27.11.2004, 04:18

Nicht ganz vergessen darf man daß zwei Bögen mit gleichem Zuggewicht bei gleichem Auszug dennoch verschiedene Energie gespeichert haben können.
Aber wahrscheinlich geht das in Deine Berechnungen eh ein.
Derartige Geschwindigkeitsmeßgeräte (weiß der Teufel warum die hier Zeitaufschreiber (Chronographen) genannt werden, wahrscheinlich weil sie genau das tun .-) werden oft von den lautstarken Schützen verwendet (besonders von Wiederladern) und viele davon sind auch bogensportauglich (die Geräte, nicht die Schützen).
Nachdem ja eh recht viele Bogenschützen auch Jäger sind, werden ja die Kontakte, falls nicht schon vorhanden, leicht herzustellen sein.

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