Enlish Longbow bauen

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Enlish Longbow bauen

Beitrag von Archiv » 18.02.2003, 13:12

Hallo, vielleicht kann mir jemand helfen ich suche alles zum Thema hab bis jetzt aber nur zwei Bücher und eine Zeitschrift gefunden. Wer weiss wo ich noch mehr Materieal bekommen kann oder hat jemand von euch was zumThema?

Jonathan
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Beitrag von Jonathan » 18.02.2003, 14:14

Also, wenn du dir einen britischen Langbogen bauen willst, kann ich dir das Bogenbauerbuch empfehlen, ansonsten ist das Bogenbauerbuch zum Fenster rausgeschmissenes Geld, ich find sonst eigendlich nur den Beitrag über Leimsorten gut.
Wenn du was besonderes wissen willst, kannst du die Frage einfach hier stellen, das kostet nix, und ist detallierter. Ansonsten ist ein British longbow auch nicht viel anders zu bauen, als jeder andere Bogen, Form aussägen, Tillern und dann kommt noch das abrunden des Bauches dazu. Wenn du Hornnocken anbringen willst, da kann ich dir auch das BBB empfehlen.
Ich schick dir mal einen kleinen Artikel von Saxton Pope, der beschreibt darin, wie man einen Englischen (Jagd) Langbogen baut
so long
Jonathan
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gervase
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Beitrag von gervase » 18.02.2003, 14:23

@darkvampire beim bau eines englischen Langbogens ist vor allem die auswahl der holzsorte entscheidend.durch die form des querschnitts (schmal, dafür hoch) erhältst du auf der bauchseite eine hohe druckbelastung, die nicht jedes holz aushält. optimal sind eibe oder hickory, ein besonders gutes stück ulme oder robinie geht auch.
die form hängt noch davon ab, ob sich der bogen im griff mitbiegen oder in diesem bereich steif bleiben soll.
@jonathan ich find das bogenbauerbuch hervorragend. wenn du mit einigen beiträgen nichts anfangen kannst, sagt das eigentlich mehr über dich als über das buch aus.
und ein engl. langbogen unterscheidet sich in der herstellung wesentlich von einem flachbogen, der einen fehler doch eher verzeiht.
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Beitrag von Archiv » 18.02.2003, 14:32

Ich muss mich da Gervase anschliessen und sagen das das Bogenbauerbuch bis dato das beste ist was ich in der Hand gehabt habe.Robinie geht allerdings nur bedingt für einen Englischen Bogen, man sollte sie mit einem Backing belegen (Esche,Hickory,Ahorn oder auch Eibe)was aber auch nicht immer eine garantie ist das der Bogen nicht bricht.Diese Bauart ist für das Holz schon sehr anspruchsvoll und robinie bekommt sehr schnell stauchrisse im Bauchbereich. Esche wiederum neigt zu einem etwas höherem String Follow.

Jonathan
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Beitrag von Jonathan » 18.02.2003, 14:47

Also, ich denke, wie man das Bogenbauerbuch findet, kommt darauf an, wie tief man schon in der Materie ist. Für Anfänger sicher sehr geeignet, aber 50% von dem was drinstand wusste ich schon durch fragerei auf diversen Internetforen, 30% hat mich nicht interessiert(Feuersteinspitzen, Schneeballpfeile) und was übrigbleibt ist richtig gut. Und das alles zum Preis von saftigen 29 Euro. also...
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Beitrag von kra » 18.02.2003, 14:57

@Vampir,
schau mal in der Traditional Bowyers Bible (Bd1) nach. Da ist das Thema ziemlich ausfühlich behandelt. Was da nicht drin steht sollte beim ersten mal nun wirklich nicht interessieren ;-))

Ansonsten: Robinie würde ich wegen der sehr hohen Belastung des Holzes auch nicht nehmen. Das wird kaum ohne Stauchrisse abgehen. Eine sehr gute Kombination ist Eibe mit einem Hickorybacking (gilt auch noch als authentisch) oder eines der tropischen Harthölzer mit einem Backing.

@Jonathan, schön für dich

Gruss, Axel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von gervase » 18.02.2003, 15:07

@jonathan
ich bin nicht gerade ein anfänger und eine ganze weile in der materie drin, aber ich nehm das buch immer mal wieder zur hand und lese etwas nach. der vorteil bei dem buch ist, das es von fachleuten geschrieben ist. was man von den beiträgen im internet nicht immer behaupten kann. da kursiert doch teilweise auch hanebüchener unsinn.
was robinie betrifft, so kann man sicher nicht jeden bogenstab für einen langbogen verwenden. aber ab und zu sind ein paar schöne (langsam gewachsene) stücke dabei, die auch die druckbelastung wegstecken.
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Beitrag von Jonathan » 18.02.2003, 17:33

@Kra: Warum Schön? Schlecht! Also gut ein paar gute und auch durchaus nützliche Beiträge sind drin, aber den z.b. von Jörg Zschischang finde ich nicht so gut. Nach dem hatte ich meinen allerersten Bogen gebaut, die hatte ich von www.bogenschiessen.de heruntergeladen, und dann den Fehler gemacht, das ich den Rücken glattgemacht habe. Die von Flemming Alrune ist da schon besser - aber z.b. die Abhandlung über die Oberflachtbögen aus der Merowingerzeit z.b. interessiert mich überhaupt nicht.
Das Buch versucht, "Normale Schützen" (normaler Holzbogen, Konrad Vögele etc)
"moderne Schützen" (glasbelegter Bogen (Achim Stegmeyer))
und "A" Schützen (Merowinger, Feuersteinspitzen) zu vereinen.
Das ist kein so guter Mix, und auch noch wiedersprüchlich.
Und für den gebotenen Inhalt finde ich das Buch trotzdem sehr teuer.
Jedenfalls hat mir fletchers-corner hundertmal mehr gebracht als das BBB.
Das ist nur meine Meinung, vielleicht habt ihr da ja andere.
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Beitrag von entman » 18.02.2003, 21:22

ich mach mal einen neuen thread für das bogenbauerbuch auf, damit dieser thread sauber bleibt : ) : ) : ) : ) : ) : )
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
(Ricarda Huch)

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Beitrag von Wittiko » 19.02.2003, 19:55

Zurück zum Thema: Dark Vampire, vielleicht kennst Du es schon, aber ein weiteres Buch zum Thema ist "The Heritage of the Longbow" von Pip Bickerstaffe, erhältlich bei http://www.abebooks.com/home/dvbookshop/ . Kann es nur bedingt empfehlen, da es nicht viel neues enthüllt, ist dafür aber vom Vollprofi geschrieben. Behandelt hauptsächlich den "Recreational Longbow" in Laminatbauweise aber auch Pfeile, Sehnen, nettes Glossar der (historischen) englischen Begriffe. Wenn Du mehr zum Buch wissen willst, schreib mich direkt an, soll hier keine Buchbesprechung werden ;).

Eigene Erfahrung: unbelegter Langbogen mit Hornnocken aus Esche, 40 Pfund bei 80 cm. Wie oben schon geschrieben, treten schneller Tillerfehler auf als beim Flachbogen. Habe durch eigenen Fehler beide Wurfarme seitlich aus dem Lot gebracht, geht ganz schnell. Der Bogen folgt der Sehne enorm, trotz rechteckigem Querschnitt. Er funktioniert trotzdem, wenn man also bereit ist ein paar Zugeständnisse an das Material zu machen, geht sogar Esche!

Viel Erfolg!

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Beitrag von Archiv » 19.02.2003, 21:04

Also meiner Meinung nach kann man aus allen hier aufgeführten Büchern Kleinigkeiten lernen. Der Rest ist eine Menge Erfahrung.
Als Holz würde ich Eibe, Eibe/Hickorybacking, Robinie/Hickorybacking, Osage, Osage/Hickorybacking oder was tropisches mit Hickorybacking empfehlen.
Alle anderen Hölzer sind meiner Meinung nach sehr kritisch, wenn man kein Paradestück findet. Ansonsten hilft es bestimmt den D-förmigen Querschnitt etwas rechteckiger ausfallen zu lassen. Beim Tillern muss man bei allen Hölzern sehr vorsichtig und langsam arbeiten, damit man ein zu starkes Stringfollow vermeidet.

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Beitrag von gervase » 19.02.2003, 22:34

@ wittiko   sei mir nicht böse, aber Esche hält dem Druck auf der Bauchseite nicht stand und bekommt sofort Stauchfalten, die über kurz oder lang zum Bruch führen, mal abgesehen vom Stringfollow.
Das Teil sieht vielleicht wie ein Langbogen aus, wirft aber vermutlich nicht viel besser als ein nasser Keks. ;-))
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Beitrag von Archiv » 20.02.2003, 01:05

Moins,

ich wollte gern n kurzen Erfahrungsbericht zu Esche machen.
In unserer Gruppe haben wir ein paar Leute die mittlerweile seit knapp 4 Jahren Langbögen ( ohne Hornnocke ) aus Esche schiessen und keiner dieser Bögen hat Stauchfalten Risse oder sonstiges.
Die Bögen sind von 45 lbs bis zu 60 lbs getillert.
Auch mit nem übermässigem Stringfollow sind bis jetzt keinerlei Probleme aufgetaucht.

Aber wenn n nasser Keks auch so gut wirft, dann hab ich endlich keine Probleme mehr an Rohlinge ranzukommen die ich ruhig verhackstücken kann, bei dem Preis ;-)
Ne, Scherz beiseite, dass sind halt die Erfahrungen die ich gemacht hab und von daher kann ich aus meiner Sicht nix negatives bei Esche sehen.

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Beitrag von Archiv » 20.02.2003, 09:26

@Armas:
Ist das auch ein echtes Langbogenprofil? Wie lang sind die Bögen?

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Beitrag von Archiv » 20.02.2003, 10:04

Esche hin Esche her, was haltet ihr von Eiche für den Bauch.
Auf einer amerikanischen Webseite habe ich einen Eichenlangbogen gesehen, der mit einem Leinenbacking versehen war.

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